Vishvakarma

Aus Yogawiki

Vishvakarma (Sanskrit: विश्वकर्म viśvakarma adj) allwirkend, allerschaffend. Vishvakarma ist auch der Name des Baumeisters der Götter, auch Vishvakarman genannt.

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Sukadev über Vishvakarma

Niederschrift eines Vortragsvideos (2015) von Sukadev über Vishvakarma

Vishvakarma hat verschiedene Bedeutungen. Vishvakarma besteht zunächst mal aus zwei Wörtern: "Vishva" – die Welt, und "Karma". Und Karma heißt Handlung, Karma heißt auch Ritual, Karma heißt auch etwas, was man schafft, und Karma ist natürlich auch das Schicksal. So ist Vishvakarma je nach Kontext etwas ganz anderes. Vishvakarma kann z.B. heißen, ein Karma für die ganze Welt. Nehmen wir mal an, du lebst auf dem Planet Erde. - Ich vermute, dass du das gerade machst, du liest nämlich diesen Eintrag, und ich vermute, das ist mehr lesbar auf dieser physischen Erde. Wer weiß, vielleicht wird das auch noch im Jahr 2040/50 gelesen, dann kannst du noch wo ganz anders sein.

Vishva kann sich auf die ganze Welt beziehen, aber auch auf die Erde. Und die Erde hat auch ein Karma, deshalb Vishvakarma. Es kann eine globale Erwärmung geben, oder es gibt die Eiszeiten, ein großer Vulkanausbruch kann kommen und die ganze Atmosphäre verdunkeln und kann zu einer neuen Eiszeit führen, ein Meteorit kann einschlagen usw. So gibt es Vishvakarma im Sinne von dem Karma für die ganze Welt. Vishvakarma kann aber auch heißen, allwirkend und allerschaffend. Das heißt also z.B., Gott ist Vishvakarma, er handelt nicht nur für sich selbst, sondern für die ganze Welt.

Vishvakarma kann auch heißen, dass du so handelst, dass es für die ganze Welt gut ist. Auf gewisse Weise entspricht das dem ethischen Imperativ, dem kategorischen Imperativ von Kant. Kant sagt: "Handle stets so, dass die Maxime deines Handelns auch zur Grundlage einer ganzen Gesetzmäßigkeit werden kann." Also, wenn du handelst, dann überlege: "Angenommen, alle würden nach diesen Prinzipien handeln, würde das Ganze ethisch gut sein?" Und so ähnlich auch heißt Vishvakarma: Du handelst so, dass es die ganze Welt in Betracht zieht. Und auch, was auch immer kommt, du achtest darauf, was für ein Karma für die ganze Welt dabei entsteht. Vishvakarma ist auch die Handlung, die du machst für die ganze Welt.

Oder wenn du ein Ritual machst, Karma heißt ja auch Ritual, wenn du sagst: "Ich mache das Ritual jetzt nicht nur für mich und meine Wünsche, ich mache ein Ritual für die ganze Welt." Dann ist auch das ein Vishvakarma. Und Vishvakarma kann aber auch heißen, der kosmische Architekt, derjenige, der die ganze Welt schafft und damit der göttliche Architekt und darüber spreche ich in einen anderen Vortrag, das nennt sich dann Vishvakarman. Vishvakarman ist dann auch der göttliche Architekt, aber Vishvakarma ist manchmal auch der Name für den göttlichen Architekten. Weil ich aber über ihn spreche, unter dem Stichwort "Vishvakarman", will ich es jetzt hier dabei belassen.

Wenn du mehr wissen willst über Karma und seine vielen Bedeutungen, gehe auf www.yoga-vidya.de. Dort findest du ein Suchfeld, dort kannst du eingeben, "Karma" oder du kannst auch "Vishva" eingeben oder "Vishvakarma". Und dann erfährst du sehr viel mehr über Karma, Vishva und Vishvakarma.

Vishvakarma in den Schriften

Die Rig Veda beschreibt Vishvakarma als göttlichen Architekten des gesamten Universums. Er ist die Personifikation der kreativen Kraft, die Himmel und Erde zusammenhält. Er ist der Sohn Brahmas. Man geht davon aus, dass er sämtliche Paläste der Götter und Göttinnen erschuf, sowie Gestalter aller fliegenden Triumphwagen und göttlichen Waffen war.

Er wird in weiß dargestellt, mit einer Keule in der rechten Hand. Er trägt eine Krone, eine goldene Halskette, Ringe an den Handgelenken und Werkzeuge in der linken Hand. Die vier Hände des Vishvakarma halten einen Wassertopf, ein Buch, eine Schlinge und entsprechendes Handwerkszeug. So gilt er als höchster Vertreter der idealen mechanischen und architektonischen Formgebungskunst, genannt Sthapatya Veda.

In der Rig Veda wird Vishvakarma als Gott der multidimensionalen Vision und der herausragenden Stärke beschrieben. Es steht geschrieben, dass diese Gottheit in der Lage ist, vorauszuberechnen, wohin sich seine Schöpfung entwickeln bzw. bewegen wird. Ihm wird die Erschaffung der in den mythologischen Epochen verwendeten Waffen zugeschrieben. Beispielsweise fertigte er einen von Indra benutzten Donnerkeil namens Varja, aus den Knochen des Rishi Dadhichi. Vishvakarma wird als herausragender Arbeiter und als Inbegriff von Qualität und Vortrefflichkeit betrachtet.

Die Mahabharata beschreibt ihn als "Gott der Künste, Beherrscher tausendfachen Handwerks, Zimmermann der Götter, herausragenden Kunsthandwerker, Entwerfer aller Ornamentik, als den, auf dessen Geschicklichkeit die gesamte Menschheit begründet ist, und der jeden Tag von allen verehrt wird". Er repräsentiert den göttlichen Vorsitz aller Handwerker und Architekten.

Mahabharata und Harivamsha berichten übereinstimmend, dass Vishvakarma der Sohn von Vasu Prabhasa und Yoga Siddha ist. In den Puranas wird von ihm als Sohn des Vastu und Vater von Barhishmati und Sanjna gesprochen. Dem Ramayana zufolge war er der Erbauer Sri Lankas und es war auch Vishvakarma, der den Affen Nala erschuf, der als Erbauer der Rama Brücke gilt, welche die Insel mit dem Kontinent verbindet.

Es gibt zahlreiche Legenden, die mit den großen Leistungen Vishvakarmas in Zusammenhang stehen. So wird ihm auch nachgesagt, der Begründer der Triloka zu sein. Im Satya Yuga hat er die Swargoloka errichtet, im Treta Yuga erschuf er Sri Lanka und im Dwapar Yuga die Stadt Dwarka. Die Legenden berichten darüberhinaus, dass selbst die Erschaffung der Städte Hastinapur und Indraprastha im Kali Yuga auf ihn zurückzuführen ist. Sogar der Bau des Jagannath-Tempels von Puri wird Vishvakarma zugeschrieben.

Vishvakarma Puja

Die Puja zu Ehren des Vishvakarma wird am Kanya Sankranti Tag, im Monat September, gefeiert. Diese Puja wird üblicherweise in allen gewerblichen Betrieben und Fabriken von Handwerkern und Webern begangen. Hauptsächlich in den Regionen Westbengalen und Assam wird die Vishvakarma Puja jedes Jahr am 17. September zelebriert.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

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