Saivy

Aus Yogawiki

Saivy ist die in der hinduistischen Mythologie für ihre große Tugend und Fähigkeit wohlbekannte Gattin König Satadhanus. Ihre Lebenslegende wird in der Vishnu Purana erzählt. Saivy war ihrem Mann hingegeben, voller Mitgefühl, ehrlich, rein, geschmückt mit allen weiblichen Vorzügen, mit Bescheidenheit und Diskretion. Der König und seine Frau verehrten täglich den Gott der Götter, Janardhana, mit Tugendhaftigkeit, Meditationen, Opfergaben ins Feuer, Gebeten, Fasten und jeglichem anderen Zeichen voller Glauben und außergewöhnlicher Hingabe.

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Als König Satadhanu und Saivy am Kartika-Vollmondtag gefastet hatten, badeten sie in der Bhagirathi. Als sie aus dem Wasser emporstiegen näherte sich ihnen ein Ketzer welcher der Freund des Kriegskunstlehrers des Rajas war. Seinen Freund respektierend begann der König sich mit dem Ketzer zu unterhalten. Aber Saivy blieb, da sie fastete, still. Sie wandte sich von ihm ab und schaute zur Sonne. Als sie zu Hause ankamen vollzog das Paar wie üblich die Anbetung Vishnus. Etwas später triumphierte König Satadhanu über seine Feinde und starb. Die Königin bestieg den Scheiterhaufen ihres Mannes.

Wiedergeburten

König Satadhanu wurde als Hund wiedergeboren wegen seines Fehlers, während eines feierlichen Fastens mit einer ungläubigen und nicht frommen Person gesprochen zu haben. Seine Frau Saivy hingegen wurde als Tochter des Königs von Kashi geboren. Sie erinnerte sich an die Ereignisse ihres früheren Lebens, war perfekt in jeder Wissenschaft und mit allen Tugenden ausgestattet. Ihr Vater war darauf erpicht, sie mit einem passenden Gatten zu verheiraten, aber sie widersetzte sich seinem Plan beständig und hinderte den König daran, sie zu verheiraten. Mit dem Auge göttlicher Einsicht wusste Saivy, dass ihr eigener Mann als Hund wiedergeboren war. Als sie eines Tages in die Stadt Vaidisa ging, sah sie den Hund und erkannte in ihm ihren früheren Gatten. Da sie wusste, dass das Tier ihr Gemahl oder König Satadhanu war, schlang sie die Hochzeitsgirlande um seinen Nacken und vollzog die Vermählungsrituale und Gebete. Wenn König Satadhanu in der Form eines Hundes das ihm dargebrachte köstliche Mahl zu sich nahm, drückte er sein Vergnügen so aus, wie es Hunde eben tun. Saivy war deshalb sehr beschämt und verneigte sich verehrungsvoll vor ihm.

Saivy flüsterte König Satadhanu, dem Hund, zu, er solle sich daran erinnen, dass er im früheren Leben ein berühmter Prinz war und für eine unzeitgemässe Höflichkeit als Hund wiedergeboren wurde. Weil er nachdem er in einem heiligen Fluss gebadet hatte, sich mit einem Ketzer unterhielt, wurde er zur Geburt als Hund verflucht. Als er das hörte erinnerte sich König Satadhanu an seinen früheren Zustand, verlor sich in Gedanken und fühlte sich sehr gedemütigt.

Sathadanu verließ als Hund die Sadt mit gebrochenem Herzen, starb in der Wüste und wurde als Schakal wiedergeboren. Im Lauf des folgenden Jahres erfuhr Prinzessin Saivy was geschehen war und ging zum Kolahalaberg, um ihren Mann zu suchen. Als sie ihnn dort fand, bat die liebliche Tochter des Königs der Erde ihren als Schakal verkleideten Herrn, sich an seine frühere Geburt zu erinnern. Der so angesprochene König Satadhanu wusste, dass das wahr war, was die Prinzessin gesagt hatte, hörte auf zu essen und starb. Er wurde dann als Wolf geboren, aber sein tadelloses Weib wusste es, kam zu ihm in den einsamen Wald und erweckte in ihm die Erinnerung an seinen ursprünglichen Status.

Saivy sagte ihm, dass er kein Wolf sei, sondern der berühmte Herrscher Satadhanu. Daraufhin erinnerte der Prinz sich, verließ seinen Körper und wurde ein Geier. Auch in dieser Form fand ihn seine liebliche Königin und erinnerte ihn an seine Vergangenheit. Der Geier starb und König Satadhanu wurde dann als Krähe geboren. Die Prinzessin war sich dessen durch ihre mystischen Kräfte gewahr und erzählte ihm erneut alles. Nach all diesen Erinnerungen wurde der König ein Pfau, den die Prinzessin zu sich nahm, verhätschelte und mit anderen Vögeln fütterte.

Wiedervereinigung

Der König von Kashi vollzog damals das feierliche Pferdeopfer. In den Waschungen, mit denen es endete, ließ die Königin ihren Pfau baden und badete auch selbst. Saivy erinnerte Satadhanu daran, wie er nacheinander als verschiedene Tiere geboren wurde. Daran denkend, gab er sein Leben auf. In der nächsten Geburt wurde er als Sohn eines Würdenträgers geboren und die Prinzessin akzeptierte nun den Wunsch ihres Vaters, sie verheiratet zu sehen. Der König von Kashi ließ verkünden, dass sie einen Bräutigam erwählen würde unter jenen, die um ihre Hand anhalten.

Als die Gattenwahl stattfand, erwählte die Prinzessin ihren früheren Mann, König Satadhanu, der sich unter den Kandidaten befand, und versah ihn wieder mit dem Charakter ihres Gatten. Sie lebten glücklich zusammen und als ihr Vater starb, regierte Satadhanu über das Videhakönigreich. Er brachte viele Opfer dar und verteilte viele Gaben, zeugte Söhne und unterwarf seine Feinde im Krieg. Nachdem er seine Herrschaft angemessen ausgeübt und die Erde wohlwollend gepflegt hatte, starb er in der Schlacht wie es einem Krieger geziemt. Seine Königin folgte ihm wieder im Tod und heiligen Vorschriften gehorchend, bestieg sie wiederum fröhlich seinen Scheiterhaufen. Der König stieg dann zusammen mit seiner Gemahlin über die Sphäre Indras in die Regionen auf, wo alle Wünsche für immer erfüllt werden, sie beständig und unvergleichlich im Himmel erlangend.

Siehe auch

Literatur

  • Swami Sivananda, Die Kraft der Gedanken (2012)
  • Swami Sivananda, Götter und Göttinnen im Hinduismus (2008)
  • Swami Sivananda, Bhakti und Sankirtan, Hrsg.: The Divine Life Society, 2007
  • Swami Sivananda, Inspirierende Geschichten (2005)

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