Prüderie

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Prüderie - Definition und praktische Lebenshilfe. Prüderie ist eine starke Schamhaftigkeit der eigenen Körperlichkeit und Sexualität gegenüber. Es kann z.B. sein, dass jemand vor lauter Prüderie nicht in eine Sauna geht. Prüderie ist auch eine sehr empfindliche Einstellung und Engherzigkeit gegenüber Sitte und Moral. Z.B. spricht man von der Prüderie der Puritaner, die jede Form von öffentlicher Zurschaustellung von körperlichen Reizen oder auch Austausch von Zärtlichkeiten wie Händchenhalten für verwerflich gehalten haben.

Prüderie ist eine abfällige Bezeichnung für Menschen, deren Moralverständnis man für überholt hält. In früheren Zeiten (1960er, 1970er, 1980er Jahre) haben sich die Jugendlichen gegen die Prüderie der Eltern gewehrt, welche öffentliches Küssen, gemeinsame Freizeitaktivitäten von Jungen und Mädchen sowie Sex vor der Ehe für verwerflich gehalten haben.

Heutzutage ist im Zuge des Bewusstseins der sexuellen Ausnutzung und Ausbeutung, im Zuge des Feminismus sowie des Schutzes der Kinder, wieder vermehrt Prüderie auf dem Vormarsch. Die Darstellung von nackten Körpern, so populär auf den illustrierten (besonders weibliche Brüste), hat sich auf Porno-Seiten im Internet verlagert, normale Illustrierten und Zeitschriften, auch Fernsehsendungen, sind aus gutem Grund erheblich prüder geworden als früher. Der Ausdruck Prüderie steht manchmal aber auch einfach für eine zur Schau gestellte Schamhaftigkeit.

Das Wort Prüderie stammt vom Adjektiv prüde, übertrieben schamhaft, zimperlich, prüde. Das Wort prüde ist ein Lehnwort aus dem französischen Wort prude, ursprünglich Abkürzung von prudent, klug, vorsichtig. In der Etymologie werden auch andere Ableitungen bzw. Herkunftstheorien des Wortes prüde diskutiert. Prüderie ist heutzutage ein abfällig gemeintes Wort. Aber wieweit eine Gesellschaft Freizügigkeit zulässt und welche Art von Sexualmoral zulässig ist, das ist gewissen Zeitströmungen unterworfen.

Gerade wenn verschiedene Kulturen sich mischen, muss man sich bewusst machen, dass unterschiedliche Maßstäbe an Züchtigkeit angelegt werden. Z.B. haben die Inder keine Hemmungen, Koitus auf Tempelwänden darzustellen, auch ihre Götter und Göttinnen in zärtlichster Umarmung auf Altären darzustellen. Aber wenn Mann und Frau in der Öffentlichkeit, gar im Tempel, Händchen halten oder sogar sich küssen, dann gilt das als unerhört. Was ist also prüde, was ist züchtig? Das ist überall unterschiedlich definiert.

Vertrauen ist ein Gegenpol zu Prüderie

Umgang mit Prüderie anderer

Vielleicht bist du jemand, der gerne offen mit anderen Menschen umgeht, keinen großen Wert auf speziellen Kleidungsstil legt. Und um dich herum ist jemand, der sehr prüde erscheint. Wie gehst du damit um? Das wichtigste wäre, es zu respektieren. Wenn der andere einen speziellen Kleidungsstil pflegt, soll er oder sie es doch machen. Du musst ihn oder sie dazu nicht zwingen das zu ändern.

Wenn jemand kein Körperkontakt will, dann respektiere das. Wenn jemand nicht will, dass man ihr oder ihm zu nahe kommt, wenn er oder sie nicht will, dass man duzt dann respektiere das. Man sollte die Privatsphäre eines anderen respektieren und sich nicht über die Prüderie anderer lustig machen.

Wenn die Prüderie in einem ganzen Verein, ganzen Unternehmen, einer ganzen Gemeinschaft ist, kannst du auch überlegen, ob das für dich der richtige Ort ist. Ist es vielleicht nicht deine Aufgabe sie alle zu ändern, aber vielleicht musst du dir einen anderen Ort suchen oder dich an einen bestimmten Kleidungsstil, Redestil, Umgangsstil gewöhnen. Überlege ob du das willst, ob du das kannst. Vielleicht ist es ja eine gute Erfahrung und eine gute Lernaufgabe.

Prüderie in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen

Prüderie gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:

Synonyme Prüderie - ähnliche Eigenschaften

Synonyme Prüderie sind zum Beispiel Unzugänglichkeit, Zimperlichkeit, Überempfindlichkeit, Schüchternheit, Anständigkeit, brav .

Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:

Synonyme mit negativer Konnotation

Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel

Synonyme mit positiver Konnotation

Synonyme mit positiver Konnation können helfen, eine scheinbare Schattenseite auch positiv zu sehen. Synonyme mit positiver Konnotation sind zum Beispiel

Antonyme Prüderie - Gegenteile

Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Prüderie sind zum Beispiel Freizügigkeit, Großzügigkeit, Zwanglosigkeit, Exhibitionismus, Enthemmung, Maßlosigkeit . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.

Antonyme mit positiver Konnotation

Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Prüderie, die eine positive Konnotation haben:

Antonyme mit negativer Konnotation

Nicht immer ist das Gegenteil einer Schattenseite, eines Lasters, gleich positiv. Hier einige Beispiele von Antonymen zu Prüderie, die aber auch nicht als so vorteilhaft angesehen werden:

Eigenschaften im Alphabet davor oder danach

Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Prüderie stehen:

Eigenschaftsgruppe

Prüderie kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:

Verwandte Wörter

Verwandte Wörter zu Prüderie ist zum Beispiel das Adjektiv prüde .

Wer Prüderie hat, der ist prüde .

Siehe auch

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