Dagoba
Dagoba ist eine konische Erhebung, die Relikte überragt, unter den Buddhisten. Man sagt, dass der Name Dagoba sich von "da", "datu" oder "dhatu" ableitet, einem knöchernen Relikt, sowie von "geba" oder "garbha", dem Mutterleib. Dagobas weisen manchmal eine immense Höhe auf, eine zirkuläre Form und bestehen aus Steinen oder Ziegeln, gefräst mit Stein oder Stuck. Dagobas sind auf einem Podest gebaut, das wiederum auf einer natürlichen oder künstlichen Erhöhung ruht, die man normalerweise durch eine Freitreppe erreicht.
Unter Buddhisten gilt Dagobas äußerster Respekt, hauptsächlich weil sie verschiedenartige Relikte enthalten. Die auffälligsten Inhalte von Dagoba sind gemeinhin Steingefäße oder Metalle verschiedener Formen und Größen. Einige von ihnen wurden auf einer Drehmaschine angefertigt. Der Dagobas enthält für gewöhnlich eine silberne Box oder ein Kästchen, und darin ist manchmal ein Goldkästchen. Das ist manchmal ausgefallen verarbeitet. Diese Gefäße sind öfter mit einer Reihe von Rubinen besetzt. Die obere und untere Kante des Gefäßes und der Boden sind manchmal mit den Blättern eines Lotus geschmückt und die Vase hat keinen Deckel.
Diese Gefäße oder die Zelle, in der sie platziert werden, enthalten einige kleine Perlen, Goldknöpfe, Goldornamente, Glaskugeln, Stücke aus weißem und buntem Glas und Kristall, Stücke aus Ton oder Stein mit Einprägungen von Figuren, Stückchen aus Knochen und Zähnen von Tieren wie Esel und Ziegen. Diese Gefäße im Dagobas können auch Stoffstücke enthalten, Bruchkanten aus Tuz oder Platten oder eher den Stamm einer Birke, auf der die Hindus damals schrieben. Diese Stücke tragen manchmal Schriftzeichen, die zu brüchig und in einem zersetzten Zustand sind, um entfaltet und gelesen zu werden.
Den wichtigsten Dagobas kann man in Ceylon finden. Die Nepalesen sehen es als heilige Aufgabe an, eine Runde um Dagoba zu nehmen. Das Zeigen jeglicher Art von Respektlosigkeit gegenüber Dagoba, wird als höchst kriminell erachtet. Es gibt eine Legende diesen Dagoba betreffend. Es heißt, dass ein König in Ceylon, während er einen Triumphwagen fuhr, versehentlich auf eins dieser Gebäude von Dagoba aufprallte. Als die anwesenden Priester ihn wegen dieser Tat zurechtwiesen, fiel der Monarch sofort nieder auf den Boden und verbeugte sich auf der Straße. Dann sagte er, dass sie ihn mit dem Rad seines Wagens köpfen könnten. Aber die Priester antworteten, dass ihr göttlicher Lehrer keine Folter möge und dass er deshalb lieber den Dagoba reparieren solle. Danach gab der Monarch 15.000 Silbermünzen genannt "kahapana" für den Dagoba aus.
Der Boden, auf dem der Dagoba steht, wird sehr geschätzt, da die Buddhisten ihn seit langem verehren und da seine Überreste auch als heilig gelten. Man glaubt, dass das Ofern für Dagoba eine Handlung von höchster Tugend ist. Man sagt, dass dieses Opfer einem sowohl in diesem als auch im nächsten Leben zu Gute kommt, was zum Erreichen von Nirvana oder zur Erlösung führt. Einige der Dagobas haben angeblich die Kraft, Wunder zu bewirken. Aber dies steht nur denjenigen zu, die zu Ehren der "rahats" gebaut wurden oder den Wesen, die frei sind von allen bösen Wünschen und die übernatürliche Kräfte besitzen.
Siehe auch
- Meditation als Weg
- Von Tod und Wiedergeburt
- Schöpferische Freiheit
- Todesmelodie
- Hieroglyphen schreiben leicht gemacht
- Literatur kompakt
- La notte del mistero
- Hieroglyphen ohne Geheimnis
- Grimm trifft Grimm
- Das große Lexikon des Buddhismus
- Gendün
Bücher
- Heinz Bechert: Der Buddhismus I: Der indische Buddhismus und seine Verzweigungen. Kohlhammer, Stuttgart 2000. ISBN 3-17-015333-1.
- Heinz Bechert, R. Gombrich: Der Buddhismus: Geschichte und Gegenwart. 2. Auflage. Beck, München 2002. ISBN 3-406-42138-5.
- Bhikkhu Bodhi: In den Worten des Buddha. Verlag Beyerlein & Steinschulte, 2008. ISBN 9783931095789
- Edward Conze: Der Buddhismus: Wesen und Entwicklung. 10. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart 1995. ISBN 3-17-013505-8.
- Hansjörg Pfister: Philosophische Einführung in den frühen Buddhismus. Verlag Reith & Pfister, Bötzingen 2004. ISBN 3-9805629-9-9.
- Helwig Schmidt-Glintzer: Die Reden des Buddha. dtv C. H. Beck, München 2005. ISBN 3-423-34242-0.
- Wilhelm K. Essler, Ulrich Mamat: Die Philosophie des Buddhismus. 1. Auflage. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Dezember 2005. ISBN 3-534-17211-6.
- W. Rahula: Was der Buddha lehrt. 2. Auflage. Origo-Verlag, Bern 1982. ISBN 3-282-00038-3.
- Verena Reichle: Die Grundgedanken des Buddhismus. 11. Auflage. S. Fischer-Verlag, Frankfurt 2003. ISBN 3-596-12146-9.
- Hans W. Schumann: Handbuch Buddhismus: Die zentralen Lehren – Ursprung und Gegenwart. Diederichs, München 2000. ISBN 3-7205-2153-2.
- Hans W. Schumann: Der historische Buddha – Leben und Lehre des Gotama. Diederichs, München 2004. ISBN 3-89631-439-4.
- Gerhard Szczesny: Die eine Botschaft und die vielen Irrwege. Königshausen und Neumann, Würzburg 2004. ISBN 3-8260-2707-8.
- Volker Zotz: Geschichte der buddhistischen Philosophie. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1996. ISBN 3-499-55537-9.
- F.A.Z.-Hörbuch: Auf Siddhartas Spuren – Reisen zu den heiligen Stätten des Buddhismus. Frankfurt 2006. ISBN 3-89843-952-6.