Ostern

Aus Yogawiki
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Christentum

Ostern, das Fest der Auferstehung Christi dauert eigentlich 50 Tage, es beginnt mit dem Ostermontag und endet an Pfingsten. Die Woche vor Ostern ist die Karwoche. Sie beginnt mit dem Palmsonntag, an dem der Einzug Jesu in Jerusalem gefeiert wird. Am Gründonnerstag feiern die Christen das Letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern. Am nächsten Tag, dem Karfreitag, erinnert man sich an den Tod Jesu am Kreuz, am Karsamstag wird am Grab Wache gehalten und am dritten Tag, an Ostersonntag gedenkt man der Auferstehung Christi.

Ostern soll uns auch daran erinnern, dass der Tod nicht nur Ende, sondern auch Neubeginn bedeutet. Erst wenn ein Leben vorbei ist, kann ein anderes beginnen. Erst wenn ein Lebensabschnitt vorbei ist, kann ein anderer beginnen. Erst wenn ein Tag vorbei ist, kann ein anderer beginnen. Aber wenn wir wirklich in den tieferen Sinn von Ostern vordringen wollen, müssen wir es unter yogischen Aspekten betrachten: Erst wenn das Ego vollkommen gestorben ist, können wir in Gott aufgehen. Solange auch nur ein kleiner Funke an Verhaftung da ist, solange die Phase des Egobewusstseins nicht vollkommen abgeschlossen ist, kann die neue Phase der Ewigkeit in Gott nicht beginnen.

Ostern gehört zu den beweglichen Festen, das Datum ist jedes Jahr anders. Alle beweglichen christlichen Feiertage werden vom Ostersonntag aus berechnet. Der Ostersonntag ist der erste Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond. Das Osterdatum wurde vermutlich auf dem Konzil von Nicäa im Jahre 325 auf den ersten Sonntag festgelegt, der dem ersten Vollmond im Frühling folgt. Daraus ergibt sich, dass der Ostersonntag nach dem im Westen gültigen gregorianischen Kalender frühestens am 22. März, spätestmöglich am 25. April stattfindet.

Die orthodoxe Kirche berechnet Ostern nach dem julianischen Kalender, der gegenüber unserem gregorianischen derzeit um 13 Tage zurückliegt. Nach orthodoxer Tradition darf Ostern nicht vor oder zusammen mit dem jüdischen Passahfest gefeiert werden. Deshalb feiern orthodoxe und westliche Kirchen das Osterfest meist an unterschiedlichen Sonntagen.

Jesus wurde nach biblischem Zeugnis am Freitag vor dem Passahfest gekreuzigt. Sein Tod und die Auferstehung wurden deshalb schon immer nach dem Beginn des Frühlings berechnet. Da es zur gleichen Zeit im Jahr in den verschiedensten Völkern schon Frühlingsfeste gab, wurde Ostern zu einem Gemisch aus alten Traditionen, welche mit dem christlichen Glauben gefüllt wurden.

Judentum

Bei den Juden entspricht Ostern dem Passahfest, das an den Auszug des Volkes Israel aus Ägypten erinnert und damit als Befreiung von der Sklaverei gefeiert wird. Da der ägyptische Pharao das Volk Israel so sehr versklavt hatte, schaltete sich Gott ein, um diese Ungerechtigkeit wieder in Ordnung zu bringen. Er erschien Moses und teilte ihm mit, seinem Volk zu sagen, dass sie ihre Haustür mit dem Blut eines Lammes kennzeichnen sollen, denn hinter allen Haustüren, die nicht gekennzeichnet sind, würde das Ergeborene sterben. Die Ägypter verloren dadurch alle ihre erstgeborenen Kinder. Dies war die siebente der angekündigten Plagen. Moses brach daraufhin mit dem Volk Israel auf, um Ägypten zu verlassen. Sie wurden von einem Heer des Pharao verfolgt, woraufhin das Wunder mit dem Meer stattfand. Moses teilte das Rote Meer und das Volk Israel konnte hindurchgehen, das ägyptische Heer wurde allerdings von dem Wasser des Meeres ertränkt.

Heidentum

Der Name Ostern kommt nach manchen Traditionen von der germanischen Göttin Ostara, deren Fest im Frühling als Lichterfest gefeiert wurde, und welche der orientalischen Göttin Astarte entspricht. Nach der Dunkelheit des Winters wurden um den Frühlingsbeginn herum Osterfeuer entzündet, als Zeichen für den Sieg des Lichtes über die Dunkelheit, als Zeichen für die Rückkehr des Lebens und man wollte damit auch die Sonne auf die Erde rufen. Die heute populäre Ostersymbolik mit Ostereiern und Osterhasen entspricht in vielem diesem alten Fruchtbarkeitsfest.

Im 12. Jahrhundert wurden erstmals nachweislich Eier geweiht. Eier galten schon immer als Fruchtbarkeitssymbol; im Mittelalter wurden sie auch als Zahlungsmittel eingesetzt. Im 13. Jahrhundert wurden zum ersten Mal bemalte Ostereier erwähnt. Nach den Fastenvorschriften war der Verzehr von Eiern in der Karwoche untersagt. Die Hennen legten trotzdem und nach der Fastenzeit, am Ostermorgen war dann der Eierkonsum besonders hoch. Man beschloss, diese gesammelten "Karwochen-Eier" zu bemalen und weihen zu lassen, damit sie sich von gewöhnlichen Eiern unterscheiden. Eine Färbung der Eier ist 1615 durch einen Straßburger Handwerksmeister belegt, die kunstvolle Bemalung der Eier war vor allem in Osteuropa verbreitet.

Evangelische Familien erfanden im 17. Jahrhundert den Osterhasen als Eierlieferanten, erstmals erwähnt um 1680 im Elsass von dem Mediziner Georg Franck von Frankenau. Der Hase sollte die Eier bemalen, verstecken und legen. Damit wollten die Protestanten sich von den Katholiken distanzieren, deren Fastenbräuche und Eierweihe sie ablehnten. Der Osterhase ist Symbol für Ostern und neues Leben wegen seiner Fruchtbarkeit.

Allgemein

Wer religiös ist, wird so reichlich Bedeutung in diesem Fest finden. Aber auch jenseits der konfessionell gebundenen religiösen Bedeutung kann Ostern Anlass sein zu schauen, wo man vielleicht in sich Liebe, Talente, Intuition und Mitgefühl im hektischen Leben und der Notwendigkeit des Alltags gekreuzigt hat, und wie man das wieder auferstehen lassen kann, wo man vielleicht in Sklaverei von schlechten Angewohnheiten steckt, und wie man dort zur Freiheit kommen kann, wie man geistige Trägheit, Traurigkeit, Unwissenheit abschütteln kann und Licht, Freude, Liebe empfindet und ausdrückt.

Interessant ist, dass das Oster-Mysterium in allen drei kulturellen Ursprüngen eher als Gnade denn als eigene Anstrengung und Verdienst angesehen wird. So gibt es in uns und überall um uns eine Kraft des Lichtes, die immer wieder zum Ausdruck kommen will. Ostern ist immer ein Fest der Hoffnung: Wenn du mal das Gefühl hast, durch eine besonders schwere Zeit zu gehen – es gibt ein neues Frühjahr, wieder Sonnenschein, eine Wiederauferstehung. Wie ein Dichter sagt: “Immer wenn du meinst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her…” So gibt das Osterfest Hoffnung auch in Zeiten größeren Leidens, damit daraus mittelfristig Kraft entsteht, etwas Besseres zu gestalten.

Bauernregeln

  • "Osterregen bringt magere Kost, /Ostersonne fette und reichliche."
  • "Wenn's am Ostertag auch regnet am wingsten, / so regnet's alle Sonntag bis Pfingsten."
  • "Wenn's Ostern regnet, ist die Erde den ganzen Sommer über durstig."
  • "Ein Wind, der von Ostern bis Pfingsten regiert, / im ganzen Jahr sich wenig verliert."
  • "Wenn Ostern auf Georgi fällt, / erwartet großes Weh die Welt."
  • "Ostern im März verspricht ein gutes Brotjahr."

Siehe auch

Weblinks

Multimedia

Ostern aus Yogischer Sicht

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Ostern und Vergebung

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Vergebung – Bedeutung von Ostern

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Frohe Ostern

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Oster-Vortrag als mp3: Leid und Vergebung

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