Kaikeyi

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Kaikeyi: (Sanskrit: कैकेयी Kaikeyī f.) im Epos Ramayana eine von König Dasharathas drei Gemahlinnen, Königin von Ayodhya und Mutter seines dritten Sohnes Bharata. Der Name Kaikeyi bedeutet "zu dem Königreich Kekaya gehörend", er geht auf die Herrscherfamilie Kekaya zurück, zu der Kaikeyi gehörte. Als Dasharatha in einer Schlacht verwundet wurde, versorgte sie ihn fürsorglich und im Gegenzug versprach er, ihre zwei Herzenswünsche zu gewähren. Auf den heimtükischen Rat Mantharas, ihrer Bediensteten, hin, verschaffte sie sich eine Verbrannung von Rama und ermöglichte es ihrem Sohn, Bharata, an dessen Stelle aufzusteigen.

Kaikeyi verlangt, dass Rama von Ayodhya verbannt wird, Gemälde aus 1895 von Raja Ravi Varma

Kindheit und Jugend

Kaikeyi war die Tochter des mächtigen Ashvapati, der seit langem mit dem Königreich Kosala verbündet war. Sie heiratete Dasharatha, nachdem dieser ihrem Vater zugesagt hatte, dass ihr Sohn der Kronprinz von Kosala werden würde. Dasharatha ließ sich zu diesem Versprechen verleiten, da seine erste Frau, Kausalya, bisher kinderlos war, und es nicht danach aussah, dass sie je einen Sohn gebären würde. Kaikeyi gebar ebenfalls keine Kinder, was dazu führte, dass Dasharatha Sumitra heiratete, die Prinzessin von Magadha, einem weiteren politisch eng mit Kosala verbundenem Königreich.

Kaikeyis Persönlichkeit ist es wert, genauer untersucht zu werden, um ihr Verhalten zu verstehen, das dazu führte, dass ihr Stiefsohn Rama Ayodhya verlassen und ins Exil in den Wald gehen musste. Als einziges Mädchen unter sieben Brüdern wuchs Kaikeyi ohne Mutter auf. Ihr Vater hatte die Mutter aus Kekaya verbannt, als er erkannte, dass der Charakter seiner Frau nicht zu einem harmonischen Familienleben führen konnte.

Unter anderem hatte Ashvapati, der Vater von Kaikeyi die Gabe die Sprache der Vögel zu verstehen. Diese Gabe war jedoch an eine Bedingung gebunden. Das Gehörte durfte er niemandem, nicht einmal seiner Mutter, weitererzählen, würde er es tun, würde er auf der Stelle sterben. Eines Tages wandelten König und Königin durch die Hofgärten, als Ashvapati der Unterhaltung zweier Schwäne zuhörte. Die Unterhaltung amüsierte ihn dermaßen, dass er herzhaft lachen musste und damit die Neugier seiner Frau weckte. Er war sich voll bewusst, dass er ihr den Inhalt der Unterhaltung nicht preisgeben durfte, da sein Leben auf dem Spiel stand. Doch Kaikeyis Mutter bestand darauf zu erfahren, was der Grund für die Heiterkeit des Königs war. Als Ashvapati merken musste, dass seine Frau kein Verständnis für seine Situation aufbringen wollte, schickte er sie in das Haus ihrer Eltern zurück. Kaikeyi sah ihre Mutter nie wieder. Sie wurde von der dümmlichen Kinderfrau Manthara aufgezogen, die sie nach der Heirat mit Dasharatha als Vertraute auch nach Ayodhya begleitete.

Das herzlose Verhalten ihres Vaters der Mutter gegenüber führte dazu, dass Kaikeyi ein tiefes Misstrauen gegenüber Männern im Allgemeinen und gegen Ehemänner im Speziellen entwickelte. Sie empfand deren Liebe als unstet und vergänglich. So fühlte sie sich als Frau von Dasharatha zweitrangig, spürte sie doch die Wertschätzung, die Dasharatha Kausalya entgegenbrachte. Ihr wurde klar, dass er sie nur geheiratet hatte, um den dringend notwendigen Erben zu gebären und dass sie nur dadurch Achtung und Zuneigung ihres Ehemannes gewinnen konnte.

Da sie weiterhin nicht schwanger wurde, schwand ihre Hoffnung, jemals gegen Kausalyas Vorrang bestehen zu können. Manthara erwies sich als ihr Halt in dieser Situation. Die alte Dame arbeitete unaufhörlich an ihrer eigenen Position am Hofe und wusste, dass diese eng mit der Kaikeyis zusammenhing. So ließ sie keine Gelegenheit aus, Kaikeyis Unsicherheit und Eifersucht in Bezug auf Kausalya zu nähren, obwohl die Zuneigung Dasharathas zu all seinen Frauen offensichtlich war.

Mantharas Ränke ging auf, als Kaikeyi Dasharatha überreden konnte, sie zu einem Feldzug gegen den Dämon Sambara, einen Feind Indras und Dasharathas, mitzunehmen. Während einer heftigen Schlacht zwischen den beiden brach das Rad von Dasharathas Wagen und Sambaras Pfeil durchbohrte des Königs Brust. Kaikeyi, die als Dasharathas Wagenlenkerin fungierte, reparierte flink das gebrochene Rad und fuhr den Wagen aus dem Schlachtfeld. Sie versorgte den verwundeten König und pflegte ihn gesund. Von ihrem Mut und ihrer Hingabe tief beeindruckt, durfte sie sich von Dasharatha etwas wünschen. Kaikeyi entschied, sich die Wünsche für später aufzugeben.

Der Wunsch

Die Jahre vergingen und alle Königinnen gebaren Söhne. Rama, der Sohn von Kausalya war Dasharathas Liebling. Rama war ein liebenswerter, folgsamer Sohn, der in die Fußspuren seines Vaters trat. Als er sechzehn wurde, sollte er zum König gekrönt werden. Kaikeyi war froh und so glücklich als wäre ihr eigener Sohn, Bharata, der Gekrönte. Manthara passte dieser Zustand nicht ins Konzept. Kaikeyi würde ihren Rang als Hauptkönigin am Hofe verlieren, wenn Rama den Thron besteigt und Kausalya dadurch die Königsmutter würde. Sie flößte Kaikeyi Eifersucht und Missgunst ein. Sie erinnerte sie daran, dass durch die Krönung von Kausalyas Sohn, diese ihren ersten Rang unter Dasharathas Königinnen zurückerhalten würde und Bharata für immer aus der Thronfolge ausgeschlossen sei.

Schließlich führte Kaikeyis glühendes Verlangen, im Rang über Kausalya zu stehen dazu, dass sie entschied, die Wünsche nun einzufordern, die ihr Dasharatha vor Jahren gewährte. Weiterhin erinnerte sie ihn an sein Versprechen an Ashvapati, dass der Sohn, den Kaikeyi gebärt, König von Kosala werden würde. Damit Rama ihrem Sohn nie mehr in den Weg kommen konnte, wünschte sie, dass Rama Ayodhya verlasse und für vierzehn lange Jahre ins Exil gehe. Diese Zeit würde Bharata reichen, seine Position als König von Kosala zu festigen.

Doch Kaikeyis Wunsch trug keine Früchte. Sechs Tage nachdem sein Sohn ins Exil gegangen war starb der König an gebrochenem Herzen. Sie machte sich für den Tod verantwortlich. Dazu kam, dass Bharata schwor, niemals den Thron zu besteigen, da dies das Geburtsrecht seines älteren Bruders war. Auch Bharata machte sie für den Tod des Vaters verantwortlich und entschied, sie nie mehr ‚Mutter‘ zu nennen. Kaikeyi starb einsam und mit gebrochenem Herzen. Sie hatte sich von allen, ihrem Sohn, dessen Frau (Sitas Cousine) und ihren Enkeln, entfremdet.

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Siehe auch

Weblinks

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