Yudhishthira: Unterschied zwischen den Versionen

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==Der verzauberte See==
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Die fünf [[Pandava]]s (Yudhishthira, [[Arjuna]], [[Bhima]], [[Nakula]], [[Sahadeva]]) hatten ihr Königreich an ihre verschlagenen Cousins verloren und leben mit ihrer Frau [[Draupadi]] im Exil. So hatten sie viel [[Zeit]], und sie praktizierten [[Yoga]] im Wald von Dwaitavana. In diesem Wald lebte ein [[Brahmane]], dessen größter Besitz ein Paar Shami Stöcke waren. Mit diesen beiden Holzstöcken war er in der Lage, [[Feuer]] zu machen für seine [[Yagna]]s. Wann immer er die Stöcke nicht gebrauchte, hängte er sie an einem Seil auf einen Baum vor seiner Hütte.
Die fünf [[Pandava]]s (Yudhishthira, [[Arjuna]], [[Bhima]], [[Nakula]], [[Sahadeva]]) hatten ihr Königreich an ihre verschlagenen Cousins verloren und leben mit ihrer Frau [[Draupadi]] im Exil. So hatten sie viel [[Zeit]], und sie praktizierten [[Yoga]] im Wald von Dwaitavana. In diesem Wald lebte ein [[Brahmane]], dessen größter Besitz ein Paar Shami Stöcke waren. Mit diesen beiden Holzstöcken war er in der Lage, [[Feuer]] zu machen für seine [[Yagna]]s. Wann immer er die Stöcke nicht gebrauchte, hängte er sie an einem Seil auf einen Baum vor seiner Hütte.
   
   
Als der Einsiedler mal weg war, um Holz zu sammeln, kam ein Hirsch der sich an dem [[Baum]] den Kopf kratze. Dabei verfing sich das Seil mit den zwei Stöcken im Geweih des Tieres. Genau in dem Moment kam der Einsiedler zurück, sah das, ließ sein ganzes Holz fallen um dem Hirsch nachzulaufen. Aber das war ein hoffnungsloses Unterfangen. Er hatte seine wertvollen Shami Stöcke verloren.  
Als der Einsiedler mal weg war, um Holz zu sammeln, kam ein Hirsch der sich an dem [[Baum]] den Kopf kratze. Dabei verfing sich das Seil mit den zwei Stöcken im Geweih des Tieres. Genau in dem Moment kam der Einsiedler zurück, sah das, ließ sein ganzes Holz fallen um dem Hirsch nachzulaufen. Aber das war ein hoffnungsloses Unterfangen. Er hatte seine wertvollen Shami Stöcke verloren.  
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Er kam auf die Idee die Pandavas zu bitten, ihm zu helfen. Denn sie hatten den Ruf, niemals Hilfe abzulehnen, wenn man sie darum bat. Er erzählte Yudhishthira, dass er ohne seine Stöcke nicht in der Lage sein würde, seine religiösen Pflichten zu erfüllen. Und dieser versprach ihm, dass sie das Tier erlegen und die Stöcke zurückbringen würden.  
Er kam auf die Idee die Pandavas zu bitten, ihm zu helfen. Denn sie hatten den Ruf, niemals Hilfe abzulehnen, wenn man sie darum bat. Er erzählte Yudhishthira, dass er ohne seine Stöcke nicht in der Lage sein würde, seine religiösen Pflichten zu erfüllen. Und dieser versprach ihm, dass sie das Tier erlegen und die Stöcke zurückbringen würden.  

Version vom 30. August 2013, 09:55 Uhr

Yudhishthira (Sanskrit: युधिष्ठिर Yudhiṣṭhira m.) wörtl.: "fest in der Schlacht"; einer der fünf Pandavas, Bruder Arjunas, Verkörperung der Rechtschaffenheit.

Der verzauberte See

Die fünf Pandavas (Yudhishthira, Arjuna, Bhima, Nakula, Sahadeva) hatten ihr Königreich an ihre verschlagenen Cousins verloren und leben mit ihrer Frau Draupadi im Exil. So hatten sie viel Zeit, und sie praktizierten Yoga im Wald von Dwaitavana. In diesem Wald lebte ein Brahmane, dessen größter Besitz ein Paar Shami Stöcke waren. Mit diesen beiden Holzstöcken war er in der Lage, Feuer zu machen für seine Yagnas. Wann immer er die Stöcke nicht gebrauchte, hängte er sie an einem Seil auf einen Baum vor seiner Hütte.

Als der Einsiedler mal weg war, um Holz zu sammeln, kam ein Hirsch der sich an dem Baum den Kopf kratze. Dabei verfing sich das Seil mit den zwei Stöcken im Geweih des Tieres. Genau in dem Moment kam der Einsiedler zurück, sah das, ließ sein ganzes Holz fallen um dem Hirsch nachzulaufen. Aber das war ein hoffnungsloses Unterfangen. Er hatte seine wertvollen Shami Stöcke verloren.

Er kam auf die Idee die Pandavas zu bitten, ihm zu helfen. Denn sie hatten den Ruf, niemals Hilfe abzulehnen, wenn man sie darum bat. Er erzählte Yudhishthira, dass er ohne seine Stöcke nicht in der Lage sein würde, seine religiösen Pflichten zu erfüllen. Und dieser versprach ihm, dass sie das Tier erlegen und die Stöcke zurückbringen würden.

Sie durchsuchten den Wald, und schließlich fanden sie den Hirsch. Die Pandavas zielten, schossen nach ihm, aber vergeblich. Der Hirsch verschwand. Sie wollten dann erst mal eine Rast machen, um dann die Suche nach dem Tier wieder aufzunehmen. Nakula machte sich auf, um in einem nahegelegenen See, Wasser zu holen. Als er dort ankam, sich niederkniete um zu trinken, da hörte er eine Stimme: „Stopp! Der See gehört mir. Du darfst nur davon trinken, nachdem du meine Fragen beantwortet hast.“ Nakula schaute sich um, aber er konnte niemanden sehen. Er dachte sich: „Erst stille ich mal meinen Durst, danach kann ich immer noch Fragen beantworten.“ Er trank, und im nächsten Moment viel er tot um.

Die Pandavas machten sich inzwischen Sorgen, wo Nakula so lange blieb. Sahadeva, sein Zwillingsbruder, machte sich dann auf den Weg, um ihn zu suchen. Er fand seinen toten Bruder. Er dachte sich, dass er wahrscheinlich vor Durst gestorben sei und wollte schnell trinken. Die Stimme, die ihm verbot zu trinken, ohne die Fragen beantwortet zu haben, hörte er kaum. Da hatte er auch schon getrunken und fiel neben seinem Bruder tot auf die Erde.

Dann machte sich Arjuna, der dritte der Pandavas auf die Suche. Er fand seine beiden Brüder. Als er trinken wollte und die Stimme hörte, spannte er seinen Bogen und schoß zahllose Pfeile in Richtung Stimme. „Deine Pfeile können mir nichts anhaben, Arjuna! Warum beantwortest du nicht meine Fragen?“ „Oh, ich werde, mit effektiveren Waffen, aber nicht bevor ich Wasser von diesem See getrunken habe!“ Arjuna missachtete die Warnung ebenfalls, trank, und lag sogleich neben seinen Brüdern auf der Erde.

Als nächstes kam Bhima, der stärkste der Pandavas. Als er seine drei toten Brüder fand, dachte er, dass das nur ein Dämon gewesen sein konnte. Er war sicher, dass ihn ein Kampf erwarten würde und um sich auf diesen vorzubereiten, wollte er erst mal seinen Durst löschen.

Schließlich kam Yudhishthira selbst. Er war wie benommen beim Anblick seiner toten Brüder. Als er sich daran machte, um sich am Wasser zu laben, wurde er von der Stimme gestoppt: „Ich bin der Kranich dem dieser See gehört. Wenn du trinkst, ohne meine Fragen zu beantworten, wirst du sterben wie deine unbesonnenen Brüder.“ „Du willst meine Brüder getötet haben, die nicht mal von den Göttern und Dämonen überwunden werden können? Du kannst kein gewöhnlicher Vogel sein, sage mir wer du wirklich bist.“

Im nächsten Moment stand ein Wesen aus der Unterwelt vor ihm, ein Yaksha. Yudhishthira war bereit, sich die Fragen anzuhören. Die erste Frage lautete: „Wie wird man ein Brahmane? Durch Geburt, Benehmen oder durch Lernen?“

"Es ist das Benehmen das einen Brahmanen ausmacht.“

2. Frage: „Was ist es, das endlose Verwunderung bewirkt?“ „Tag für Tag sterben unzählige Menschen. Trotzdem wünschen sich die Lebenden ewig zu leben. Was könnte es Außergewöhnlicheres geben?“

3. Frage: „Wie wirst du reich? Wie wirst du glücklich?“ „Wenn du die Lust besiegst, wirst du reich sein. Wenn du die Begierde überwindest, wirst du glücklich sein.“

Yaksha war erfreut über die weisen Antworten Yudhishthiras und sagte, dass einer seiner Brüder zurück ins Leben kommen könne. Er solle sich einen aussuchen. Ohne zu zögern wollte Yudhishthira Nakula haben. Der Yaksha war überrascht: „Warum Nakula? Warum nicht den mächtigen Bhima oder den tapferen Arjuna? Einer von denen wäre dir sicher hilfreicher wenn du dein Königreich wieder aufbauen willst. Außerdem sind Bhima und Arjuna deine richtigen Brüder, Nakula ist nur ein Stiefbruder. Warum wählst du ihn?“

Yudhishthira sagte: „Ich, ein Sohn Kuntis, lebe. Lass auch einen Sohn Madris leben, Herr. Lass Nakula wieder leben."

Der Yaksha war hocherfreut über die Rechtschaffenheit Yudhishthiras, und so entschied er sich, alle Pandavas wieder ins Leben zurück zu bringen. Yudhishthira verneigte sich: „Mein Herr, ihr könnt niemals ein Yaksha sein, ihr müsst ein Deva sein. Bitte enthüllt eure wahre Gestalt.“

Im nächsten Moment verschwand der Yaksha und an seiner Stelle erschien Yama, der Totengott, der auch als Dharma, die Rechtschaffenheit, bekannt ist. Durch die Gnade Yamas ist es passiert, dass Yudhishthira überhaupt erst von Kunti geboren werden konnte. Yama war es auch gewesen, der als Hirsch die beiden Holzstöcke entwendet hatte. Er wollte die Pandavas prüfen.

Yudhishthira verbeugte sich mit den Worten: „Herr, möge ich niemals der Lust, der Habgier und dem Zorn erliegen. Möge ich immer der Tugend und der Rechtschaffenheit ergeben sein.“

Yama sagte nur: „Du wirst immer sein was du bist, die Verkörperung von Dharma.“