Tadiw: Unterschied zwischen den Versionen

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==Tadiw - mit Erläuterungen von Paul Deussen==
'''Artikel aus "Upanishaden. Die Geheimlehre des Veda“ in der Übersetzung von Paul Deussen, herausgegeben von Peter Michel, Marix Verlag, 2. Auflage, 2007, Wiesbaden, S. 995 - 998.'''
'''Artikel aus "Upanishaden. Die Geheimlehre des Veda“ in der Übersetzung von Paul Deussen, herausgegeben von Peter Michel, Marix Verlag, 2. Auflage, 2007, Wiesbaden, S. 995 - 998.'''


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Vgl. zur Erklärung dieses Liedes Allg. Gesch. d. Phil. I, 291-294, und in betreff der eingeschobenen Verse ebenda S. 132-133. 191.
Vgl. zur Erklärung dieses Liedes Allg. Gesch. d. Phil. I, 291-294, und in betreff der eingeschobenen Verse ebenda S. 132-133. 191.


1. Das ja ist Agni, Aditya,
1. Das ja ist [[Agni]], [[Aditya]],
:Das ist Vayu und Candramas,
:Das ist [[Vayu]] und [[Candramas]],
:Das ist das Reine, das Brahman,
:Das ist das Reine, das [[Brahman]],
:Die Wasser und Prajapati.
:Die [[Wasser]] und [[Prajapati]].


2. Alle Zeitteile entsprangen
2. Alle Zeitteile entsprangen
:Aus dem Blitz (Kena 29), dem Purusha;
:Aus dem Blitz ([[Kena Upanishad|Kena]] 29), dem [[Purusha]];
:Nicht in der Höhe, noch Breite,
:Nicht in der Höhe, noch Breite,
:Noch Mitte ist umspannbar er.
:Noch Mitte ist umspannbar er.


3. Nicht ist ein Ebenbild dessen,
3. Nicht ist ein Ebenbild dessen,
:Der da heißt große Herrlichkeit.
:Der da heißt große [[Herrlichkeit]].
:'<ref></ref>Als goldner Keim ging er hervor zu Anfang;
:<ref>Rigv. 10, 121, 1.</ref>Als goldner Keim ging er hervor zu Anfang;
:Geboren kaum, war einziger Herr der Welt er;
:Geboren kaum, war einziger [[Herr]] der [[Welt]] er;
:Er festigte die Erde und den Himmel, -
:Er festigte die Erde und den [[Himmel]], -
:Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?
:Wer ist der [[Gott]], daß wir ihm opfernd dienen?


<ref></ref>Der, wenn sie atmet, wenn sie schließt die Augen,
<ref>Rigv. 10, 121, 3.</ref>Der, wenn sie atmet, wenn sie schließt die [[Auge]]n,
Die Lebewelt regiert als einz'ger König,
Die Lebewelt regiert als einz'ger König,
Zweifüßler hier beherrschend und Vierfüßler, -
Zweifüßler hier beherrschend und Vierfüßler, -
Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?
Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?
1 Rigv. 10, 121, 1.
2 Rigv. 10, 121, 3.
   
   
'Durch dessen Macht dort die beschneiten Berge, Das Meer, der Weltstrom ist, von dem sie fabeln,  
<ref>Rigv. 10, 121, 4.</refDurch dessen Macht dort die beschneiten [[Berg]]e,  
:Des Arme dort die Himmelspole sind, - Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?
:Das [[Meer]], der Weltstrom ist, von dem sie fabeln,  
2<ref></ref>Der Odem gibt und Kraft gibt, er, dem alle,  
:Des Arme dort die Himmelspole sind, -  
:Wenn er befiehlt, gehorchen, auch die Götter,  
:Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?
:Des Abglanz das Unsterbliche, der Tod ist, - Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?
 
3<ref></ref>Nich schäd'ge er uns, der der Erde Schöpfer, Der auch den Himmel schuf, wahrhaft an Satzung,  
2<ref>Rigv. 10, 121, 2.</ref>Der [[Atem|Odem]] gibt und Kraft gibt, er, dem alle,  
:Der auch erschuf die glanzreich großen Wasser, - wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?
:Wenn er befiehlt, gehorchen, auch die [[Götter]],  
4<ref></ref>Er, über dem nichts Höh'res ist vorhanden,
:Des Abglanz das Unsterbliche, der [[Tod]] ist, -  
Der eingegangen in die Wesen alle,
:Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?
Prajapati, mit Kindern sich beschenkend, Durchdringt die drei Weltlichter sechzehnteilig.
 
5<ref></ref>Indra, der Fürst, und Varuna, der König,
3<ref>Rigv. 10, 121, 9.</ref>Nich schäd'ge er uns, der der Erde Schöpfer,  
Die schufen für dich diesen [Soma-]Trank zu Anfang;
:Der auch den Himmel schuf, wahrhaft an Satzung,  
Sie trinken beide, und ich trinke ihnen nach,
:Der auch erschuf die glanzreich großen Wasser, -  
Die Göttin Rede labe an dem Soma sich.
:wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?
 
4<ref>Vaj. Samh. 8, 36.</ref>Er, über dem nichts Höh'res ist vorhanden,
:Der eingegangen in die [[Wesen]] alle,
:[[Prajapati]], mit [[Kind]]ern sich beschenkend,  
:Durchdringt die drei Weltlichter sechzehnteilig.
 
5<ref>Vaj. Samh. 8, 37.</ref>[[Indra]], der Fürst, und [[Varuna]], der König,
:Die schufen für dich diesen [Soma-]Trank zu Anfang;
:Sie trinken beide, und ich trinke ihnen nach,
:Die Göttin Rede labe an dem [[Soma]] sich.


4. Er ist der Gott in allen Weltenräumen,
4. Er ist der Gott in allen Weltenräumen,
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:Durchdringt die drei Weltlichter sechzehnteilig.
:Durchdringt die drei Weltlichter sechzehnteilig.


1 ß.igv. 10, 121, 4.
6. <ref>Rigv. 10, 121, 5.</ref>Durch den der Himmelsraum, der Erde Festen,  
2 Rigv. 10, 121, 2.
:Der [[Sonne]] Glanz, das Firmament gestützt sind,  
3 Rigv. 10, 121, 9.
:Und der im Mittelreich den Luftraum ausmißt, -  
4 Vaj. Sarah. 8, 36.
:Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?
5 Vaj. Sarah. 8, 37.
 
7. <ref>Rigv. 10, 121, 6.</ref>Zu dem aufschau'n die Kämpfer beider Heere,
6. '<ref></ref>Durch den der Himmelsraum, der Erde Festen,  
:Auf Hilfe bauend, sorgenvollen [[Herz]]ens,
:Der Sonne Glanz, das Firmament gestützt sind,  
:Aus dem aufgeht und fernhin strahlt die Sonne, -
:Und der im Mittelreich den Luftraum ausmißt, - Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?
:Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?


7. 2<ref></ref>Zu dem aufschau'n die Kämpfer beider Heere,  
<ref>Rigv. 10, 121, 7.</ref>Als ehemals die großen Wasser kamen,  
:Auf Hilfe bauend, sorgenvollen Herzens,  
:die allkeimschwangeren, die das [[Feuer]] zeugten,  
:Aus dem aufgeht und fernhin strahlt die Sonne, - Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?
:Ging er daraus hervor als Lebenshauch der [[Götter]], -  
:Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?


3<ref></ref>Als ehemals die großen Wasser kamen, die allkeimschwangeren, die das Feuer zeugten, Ging er daraus hervor als Lebenshauch der Götter, - Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?
4<ref>Rigv. 10, 121, 8.</ref>Der machtvoll selbst die Wasser überschaute,
4<ref></ref>Der machtvoll selbst die Wasser überschaute,
:die kräfteschwangeren, die das [[Opfer]] zeugten,
die kräfteschwangeren, die das Opfer zeugten,
:Er, der der einzige Gott war von den Göttern, -
Er, der der einzige Gott war von den Göttern, -
:Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?
Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?


8. 5<ref></ref>Der Vena schaut das Höchste, das verborgen,
8. 5<ref>Die ursprüngliche Fassung dürfte Atharvav. 2, 1, 1 (Allg. Gesch. d. Phil. I, 253) sein, die obige Modifikation scheint schon unter dem Einfluß von Brih. 3, 6. 8 (oben S. 437. 444) zu stehen.</ref>Der [[Vena]] schaut das Höchste, das verborgen,
:In dem die ganze Welt ihr einzig Nest hat,
:In dem die ganze Welt ihr einzig Nest hat,
:Einheits- und Ausgangspunkt der Welt, den Wesen  
:Einheits- und Ausgangspunkt der Welt, den Wesen  
:Allgegenwärtig ein- und angewoben.
:Allgegenwärtig ein- und angewoben.


9. Des Ew'gen kundig künde der Gandharva
9. Des Ew'gen kundig künde der [[Gandharva]]
:Sein als Welt ausgebreitetes Geheimnis;
:Sein als Welt ausgebreitetes Geheimnis;
:Drei Viertel davon bleiben uns verborgen,
:Drei Viertel davon bleiben uns verborgen,
:Wer diese weiß, wäre des Vaters Vater.
:Wer diese weiß, wäre des [[Vater]]s Vater.
1 Rigv. 10, 121, 5.
2 Rigv. 10, 121, 6.
3 Rigv. 10, 121, 7.
4 Rigv. 10, 121, B.
5 Die ursprüngliche Fassung dürfte Atharvav. 2, 1, 1 (Allg. Gesch. d. Phil. I, 253) sein, die obige Modifikation scheint schon unter dem Einfluß von Brih. 3, 6. 8 (oben S. 437. 444) zu stehen.
 


10. Er, der verwandt uns, Vater und Vorseher,
10. Er, der verwandt uns, Vater und Vorseher,
:Kennt die Wohnstätten und die Wesen alle;
:Kennt die Wohnstätten und die Wesen alle;
:Da wo die Götter, Ewigkeit erlangend,
:Da wo die Götter, [[Ewigkeit]] erlangend,
:Zum dritten Weltraume empor sich schwangen.
:Zum dritten Weltraume empor sich schwangen.


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:Umwandelnd alle Gegenden und Pole,  
:Umwandelnd alle Gegenden und Pole,  
:Drang durch er zu der Ordnung Erstgebornem,  
:Drang durch er zu der Ordnung Erstgebornem,  
:Ging ein mit seinem Selbst in das Selbst er.
:Ging ein mit seinem Selbst in das [[Selbst]] er.


12. Mit eins umwandelt hat er Erd' und Himmel,  
12. Mit eins umwandelt hat er Erd' und Himmel,  
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:Er schaute es und ward es, denn er war es.
:Er schaute es und ward es, denn er war es.


13. '<ref></ref>Der Stätte wunderbaren Herrn,
13. <ref>Rigv. 1. 18, 6.</ref>Der Stätte wunderbaren Herrn,
:Den liebenswerten Indra-Freund
:Den liebenswerten [[Indra]]-Freund
:Rief ich um Gut und Weisheit an. Svaha!
:Rief ich um Gut und [[Weisheit]] an. [[Svaha]]!


14. Die Weisheit, die der Götter Schar,
14. Die Weisheit, die der Götter Schar,
:Und die die Väter schätzen hoch,
:Und die die Väter schätzen hoch,
:Mit dieser Weisheit mögst du heut,
:Mit dieser Weisheit mögst du heut,
:O Agni, weise machen mich! Svaha!
:O [[Agni]], weise machen mich! Svaha!


15. Weisheit verleih' mir Varuna,
15. Weisheit verleih' mir [[Varuna]],
:Weisheit Agni, Prajapati,
:Weisheit Agni, Prajapati,
:Weisheit mög' Indra und Vayu,
:Weisheit mög' Indra und [[Vayu]],
:Weisheit der Schöpfer mir verleih'n. Svaha!
:Weisheit der Schöpfer mir verleih'n. Svaha!


16. Brahmanenstand und Kriegerstand
16. [[Brahmane]]nstand und Kriegerstand
:Beglücke beide hier mein Glück;
:Beglücke beide hier mein Glück;
:Die Götter mögen mir verleihen höchstes Glück!
:Die Götter mögen mir verleihen höchstes [[Glück]]!
:Dir, o Glück, Svaha!
:Dir, o Glück, Svaha!
1 Rigv. 1. 18, 6.
 
===Fußnoten===
<references/>
 
==Siehe auch==
*[[Oupnek'hat]]
*[[Upanishad]]
*[[Veden]]
*[[Mahavakya]]
*[[Hinduismus]]
*[[Jnana Yoga]]
*[[Vedanta]]
*[[Vedanta Schulen]]
*[[Indische Philosophiesysteme]]
 
==Literatur==
*[https://www.yoga-vidya.de/yoga-buch/krishnananda/upanishaden/ Kostenloses Online-Buch Upanishaden von Swami Krishananda]
*[https://www.yoga-vidya.de/yoga-buch/andere-autoren/upanishaden/ Klassische Upanishaden - Die Weisheit des Yoga von Paul Deussen, 1980]
*[https://www.yoga-vidya.de/shop/product_info.php?info=p597_Das-Kronjuwel-der-Unterscheidung-von-Shri-Shankaracharya/ Das Kronjuwel der Unterscheidung von Shri Shankaracharya, Kommentar von Emanuel Meyer, 2002 ]
*[https://www.yoga-vidya.de/shop/product_info.php?info=p484_Vedanta-----Der-Ozean-der-Weisheit/&XTCsid=a793ba3e94d6e68c68e3244b0615a13f Swami Vivekananda, Vedanta - Der Ozean der Weisheit]
*Wilfried Huchzermeyer: ''Die heiligen Schriften Indiens - Geschichte der Sanskrit-Literatur.'' (edition-sawitri.de)  ISBN 3-931172-22-8
*[https://www.yoga-vidya.de/shop/product_info.php?info=p927_Vedanta-fuer-Anfaenger/ Vedanta für Anfänger von Swami Sivananda]
*Heinrich Zimmer: Philosophie und Religion Indiens, Suhrkamp, 2001
*Mylius, Klaus: Sanskrit – Deutsch. Deutsch – Sanskrit. Wörterbuch; Harrassowitz Verlag, Wiesbaden, 2005
 
==Weblinks==
*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Artikel/art_veden.html Veden aus „Göttliche Erkenntnis“  von Swami Sivananda]
*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Artikel/Art-Artikel/art_upanishaden.html Upanishaden, Artikel aus "Göttliche Erkenntnis" von Swami Sivananda]
 
==Seminare==
===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/indische-schriften/ Indische Schriften]===
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===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/hinduistische-rituale/ Hinduistische Rituale]===
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[[Kategorie:Upanishaden]]
[[Kategorie:Schriften]]
[[Kategorie:Hinduismus]]
[[Kategorie:Vedanta]]
[[Kategorie:Meditation]]
[[Kategorie:Deussen Upanishaden]]

Version vom 31. August 2014, 15:56 Uhr

Tadiw ist eine Upanishad des Oupnek'hat.

MP900177808.JPG

Artikel aus "Upanishaden. Die Geheimlehre des Veda“ in der Übersetzung von Paul Deussen, herausgegeben von Peter Michel, Marix Verlag, 2. Auflage, 2007, Wiesbaden, S. 995 - 998.

Tadiw (Tad eva, Vaj. Samh. 32, 1-12)

Vgl. zur Erklärung dieses Liedes Allg. Gesch. d. Phil. I, 291-294, und in betreff der eingeschobenen Verse ebenda S. 132-133. 191.

1. Das ja ist Agni, Aditya,

Das ist Vayu und Candramas,
Das ist das Reine, das Brahman,
Die Wasser und Prajapati.

2. Alle Zeitteile entsprangen

Aus dem Blitz (Kena 29), dem Purusha;
Nicht in der Höhe, noch Breite,
Noch Mitte ist umspannbar er.

3. Nicht ist ein Ebenbild dessen,

Der da heißt große Herrlichkeit.
[1]Als goldner Keim ging er hervor zu Anfang;
Geboren kaum, war einziger Herr der Welt er;
Er festigte die Erde und den Himmel, -
Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?

[2]Der, wenn sie atmet, wenn sie schließt die Augen, Die Lebewelt regiert als einz'ger König, Zweifüßler hier beherrschend und Vierfüßler, - Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?

Referenzfehler: Für ein <ref>-Tag fehlt ein schließendes </ref>-Tag.Der Odem gibt und Kraft gibt, er, dem alle,

Wenn er befiehlt, gehorchen, auch die Götter,
Des Abglanz das Unsterbliche, der Tod ist, -
Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?

3[3]Nich schäd'ge er uns, der der Erde Schöpfer,

Der auch den Himmel schuf, wahrhaft an Satzung,
Der auch erschuf die glanzreich großen Wasser, -
wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?

4[4]Er, über dem nichts Höh'res ist vorhanden,

Der eingegangen in die Wesen alle,
Prajapati, mit Kindern sich beschenkend,
Durchdringt die drei Weltlichter sechzehnteilig.

5[5]Indra, der Fürst, und Varuna, der König,

Die schufen für dich diesen [Soma-]Trank zu Anfang;
Sie trinken beide, und ich trinke ihnen nach,
Die Göttin Rede labe an dem Soma sich.

4. Er ist der Gott in allen Weltenräumen,

Vordem geboren und im Mutterleib;
Er ward geboren, wird geboren werden,
Ist in den Menschen und allgegenwärtig.

5. Er, der entstanden ist vor allem anderen,

Der sich zu allen Wesen umgestaltet,
Prajapati, mit Kindern sich beschenkend,
Durchdringt die drei Weltlichter sechzehnteilig.

6. [6]Durch den der Himmelsraum, der Erde Festen,

Der Sonne Glanz, das Firmament gestützt sind,
Und der im Mittelreich den Luftraum ausmißt, -
Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?

7. [7]Zu dem aufschau'n die Kämpfer beider Heere,

Auf Hilfe bauend, sorgenvollen Herzens,
Aus dem aufgeht und fernhin strahlt die Sonne, -
Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?

[8]Als ehemals die großen Wasser kamen,

die allkeimschwangeren, die das Feuer zeugten,
Ging er daraus hervor als Lebenshauch der Götter, -
Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?

4[9]Der machtvoll selbst die Wasser überschaute,

die kräfteschwangeren, die das Opfer zeugten,
Er, der der einzige Gott war von den Göttern, -
Wer ist der Gott, daß wir ihm opfernd dienen?

8. 5[10]Der Vena schaut das Höchste, das verborgen,

In dem die ganze Welt ihr einzig Nest hat,
Einheits- und Ausgangspunkt der Welt, den Wesen
Allgegenwärtig ein- und angewoben.

9. Des Ew'gen kundig künde der Gandharva

Sein als Welt ausgebreitetes Geheimnis;
Drei Viertel davon bleiben uns verborgen,
Wer diese weiß, wäre des Vaters Vater.

10. Er, der verwandt uns, Vater und Vorseher,

Kennt die Wohnstätten und die Wesen alle;
Da wo die Götter, Ewigkeit erlangend,
Zum dritten Weltraume empor sich schwangen.

11. Umwandelnd alle Wesen, alle Welten,

Umwandelnd alle Gegenden und Pole,
Drang durch er zu der Ordnung Erstgebornem,
Ging ein mit seinem Selbst in das Selbst er.

12. Mit eins umwandelt hat er Erd' und Himmel,

Umwandelt Welten, Pole und das Lichtreich;
Er löste auf der Weltordnung Gewebe:
Er schaute es und ward es, denn er war es.

13. [11]Der Stätte wunderbaren Herrn,

Den liebenswerten Indra-Freund
Rief ich um Gut und Weisheit an. Svaha!

14. Die Weisheit, die der Götter Schar,

Und die die Väter schätzen hoch,
Mit dieser Weisheit mögst du heut,
O Agni, weise machen mich! Svaha!

15. Weisheit verleih' mir Varuna,

Weisheit Agni, Prajapati,
Weisheit mög' Indra und Vayu,
Weisheit der Schöpfer mir verleih'n. Svaha!

16. Brahmanenstand und Kriegerstand

Beglücke beide hier mein Glück;
Die Götter mögen mir verleihen höchstes Glück!
Dir, o Glück, Svaha!

Fußnoten

  1. Rigv. 10, 121, 1.
  2. Rigv. 10, 121, 3.
  3. Rigv. 10, 121, 9.
  4. Vaj. Samh. 8, 36.
  5. Vaj. Samh. 8, 37.
  6. Rigv. 10, 121, 5.
  7. Rigv. 10, 121, 6.
  8. Rigv. 10, 121, 7.
  9. Rigv. 10, 121, 8.
  10. Die ursprüngliche Fassung dürfte Atharvav. 2, 1, 1 (Allg. Gesch. d. Phil. I, 253) sein, die obige Modifikation scheint schon unter dem Einfluß von Brih. 3, 6. 8 (oben S. 437. 444) zu stehen.
  11. Rigv. 1. 18, 6.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare

Indische Schriften

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Hinduistische Rituale

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