Frisch verliebt

Aus Yogawiki

Frisch verliebt zu sein, ist ein wunderbares Gefühl. Frisch verliebt zu sein, kann aber auch verwirren, einen durcheinander werfen. Frisch verliebt zu sein, kann das ganze Leben ändern - oder auch nur kurz erschüttern.

Frisch verliebt

Frisch verliebt - einfach

Frisch verliebt zu sein ist einfach, wenn

  • beide Partner nicht vergeben sind
  • beide Partner die Liebe gleich spüren
  • keine unüberwindlichen Widerstände die Liebe stören

Frisch verliebt - kompliziert

Frisch verliebt ist kompliziert, wenn

  • Einer oder beide Liebenden schon in einer festen Beziehung ist
  • Nur einer verliebt ist, der andere aber nicht
  • die beiden ganz unterschiedliche Zukunftspläne haben, unterschiedliche Wohnorte haben, unterschiedliche Lebensentwürfe oder Lebensphilosophien haben
  • die beiden in einem Abhängigkeitsverhältnis stehen (Chef und Sekretärin, Yogalehrer und Yogaschülerin, Professor und Studentin)

Frisch verliebt - tragisch

Frisch verliebt kann tragisch sein, wenn

  • einer der Partner stirbt, z.B. in einem Unfall
  • es unüberwindbare Widerstände gibt, z.B. wenn beide einen zu engen Verwandtschaftsgrad haben, er Psychotherapeut und sie seine Patientin ist, oder ihre Liebe aus anderen Gründen juristisch oder gesellschaftlich nicht möglich ist

Frisch verliebt - eine Art Wahnsinn?

Manchmal wird gesagt und geschrieben, dass frisch Verliebte in einer Art Wahn leben: Dauergrinsen mit Herzrasen, kaum Schlaf, Serotoninspiegel 40 Prozent unter Normalwert, rosarote Brille etc. Bis zu einem gewissen Grad ist frische Verliebtheit ähnlich wie Wahn oder Psychose: Realitätsverlust, fehlende Urteilskraft, manchmal auch Unfähigkeit, den Alltag zu meistern. Aber natürlich: Frisch verliebt zu sein, ist keine Psychose. (Fast) jeder Erwachsene hat so etwas schon erlebt. Und man kann frisch Verliebte freundlich-wohlwollend, manchmal auch ein klein wenig wehmütig anschauen und sich schon überlegen, was man ihnen rät, wenn sie aus der Frisch-Verliebtsein-Phase herauskommen...

Frisch verliebt - eine spirituelle Erfahrung

Frisch Verliebte erfahren ein intensives Herausgerissensein aus dem Alltag.

Dostojewski, der russische Dichter, hat mal geschrieben:

Einen Menschen zu lieben heißt, ihn so zu sehen, wie der liebe Gott ihn gemeint hat.

Genau das passiert frisch Verliebten: Sie sehen das Göttliche im anderen. Sie spüren Verschmelzung mit dem anderen. Sie erfahren ihre Liebe als intensive Verbindung, als Einheitsgefühl.

Die Liebe, die frisch Verliebte miteindander erfahren, ist wie tiefe Meditation: Vollständig in der Gegenwart, Urteilsfreiheit, der Alltag weit weg, vollkommene Ruhe und Freude.

Frisch Verliebte sind oft auch nicht nur auf sich selbst beschränkt: Die Liebe von frisch Verliebten kann die Natur mit einschließen, kann die Meditation tief machen. Gemeinsame Übung von Yoga Asanas und Pranayama wird fast ekstatisch. Gemeinsame Spaziergänge oder gemeinsames Sitzen auf einer Bank im Park kann das Gefühl der Verschmelzung mit der Natur bewirken. Viele frisch Verliebte, gerade wenn sie spirituell sind, beschreiben ihre Verliebtheit, ihre Liebe, als mystische Erfahrung, als spirituelle Erfahrung, als Gotteserfahrung.

Nicht umsonst sagt der Apostel Johannes in seinem Johannesbrief: Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe ist der ist in Gott und Gott ist in ihm. Es gibt kaum ein intensiveres Liebesgefühl als die Phase des frisch Verliebtseins. Kein Wunder also, dass frisch Verliebte in ihrer Liebe Gott erfahren. Und wer schon vorher Gottesliebe hatte, spirituelle Praktiken wie Yoga und Meditation geübt hat, der ist umso offener für den Zauber der Liebe.

Frisch verliebt in einer alten Beziehung

Idealerweise brauchst du keinen neuen Partner, um dich frisch zu verlieben. Idealerweise bist du offen dafür, dass du dich wieder frisch verliebst in deinen Partner. Eventuell kann dazu beitragen, dass ihr mal eine Woche voneinander getrennt seid. Eventuell kann helfen, im Urlaub sich ganz auf den anderen zu konzentrieren. Eventuell können die Tipps der Romantiker helfen: In die Natur gehen, Picknick im Freien, draußen schlafen, länger meditieren, sich gegenüber sitzen und in die Augen schauen, sich lange umarmen und dabei Herz zu Herz spüren und sprechen lassen. Sich Zeit zu lassen für Sex, Zärtlichkeiten, Massage, all das kann die alte Liebe wieder neu aufflammen lassen. Du magst sagen: ganz so intensiv wie frisch verliebt ist das nicht. Vielleicht nicht. Aber es gilt trotzdem: die Liebe kann immer wieder frisch werden, immer wieder neu werden. Und wenn es dir gelingt, aus der Partnerliebe Gottesliebe werden zu lassen, dann ist die Magie, die Mystik wieder da.

Frisch verliebt - in die Yoga Praxis

Wer mit Yoga beginnt, der kann auch eine Art spirituelle Flitterwochen erleben. Manchmal geschieht das sofort nach Beginn der Yogapraxis. Manchmal geschieht es, wenn jemand die Yoga Übung intensiviert. Oft geschieht es während einer https://www.yoga-vidya.de/ausbildung-weiterbildung/yogalehrer-ausbildung/ Yogalehrer Ausbildung oder auch einem Yoga Seminar. Diese sogenannten spirituellen Flitterwochen haben große Ähnlichkeiten zu frischem Verliebtsein:

  • Es kann ein Gefühl da sein von Euphorie, von Glücksgefühl, von intensiver Liebe
  • Der Alltag ist plötzlich wunderschön, man möchte alle Menschen umarmen, alle in sein Herz schließen
  • Das Schlafbedürfnis sinkt, z.T. auf vier Stunden
  • Man hat eine Energie, die nahezu unendlich ist
  • Eine göttliche Gegenwart wird erfahren, in der man sich ganz aufgehoben fühlt
  • Das Herz ist voller Freude, es quillt über, es ist fast am Platzen vor Glück

Kennst du das? Tatsächlich hat diese Euphorie einer Phase spiritueller Entwicklung große Ähnlichkeiten mit der Phase der frischen Liebe. Ähnlich wie bei der Paarliebe das Frisch Verliebtsein abgelöst werden wird durch tiefe Liebe (oder sich auch ganz verflüchtige), so ähnlich muss auch die Anfangs-Yoga-Euphorie sich entwickeln in eine reife Yoga Praxis.

Siehe auch

Literatur

  • Stephan Hachtmann, Berührt vom Klang der Liebe: Wege zum Herzensgebet (2012)
  • Thich Nhat Hanh, Jesus und Buddha - Ein Dialog der Liebe (2010)
  • Johannes XXIII., Das Herz muss voll Liebe sein (2013)
  • Ayya Khema, Das Größte ist die Liebe: Die Bergpredigt und das Hohelied der Liebe aus buddhistischer Sicht (2009)
  • Kordula Witjes u.a., Die Liebe wählen: Frère Roger, Taizé 1915-2005 (2013)
  • Petra und Erwin Würth, Zur Liebe befreit: Szenen aus dem Leben des Franziskus von Assisi (2011)

Weblinks

Seminare

Liebe

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Bhakti Yoga

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Mantras und Musik

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Multimedia

Karma Yoga: Durch Liebe zur Vollkommenheit

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Bhakti Yoga - Yoga der Hingabe und Liebe

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