Alte Liebe
Alte Liebe ist Liebe, die sich bewährt hat. Alte Liebe rostet nicht, sagt der Volksmund. Wenn man jemanden schon über einen längeren Zeitraum kennt, mit ihm/ihr durch dick und dünn gegangen ist, dann bleibt man in Liebe verbunden. Alte Liebe gibt es in der Zweierbeziehung, sowohl zu einem aktuellen Partner als zu einem "Ex". Alte Liebe gibt es aber auch als Freundesliebe, als Verständnis zwischen Kollegen. Alte Liebe kann auch ein Hobby sein, dass man seit längerer Zeit hat - oder das man früher mal hatte.
Alte Liebe und neue Liebe
Alte Liebe hat sich bewährt - neue Liebe tritt neu ein ins Leben.
Alte Liebe gibt Vertrauen und Festigkeit - neue Liebe bringt neue Lebendigkeit ins Leben.
Alte Liebe gibt Geborgenheit - neue Liebe neue Aufregung.
Am besten verbindet man alte Liebe mit neuer Liebe:
- Wenn du mit einem Partner schon längere Zeit zusammen bist, dann freue dich über eure alte Liebe. Erneuert aber immer wieder die Liebe. Bringt Neues, auch Überraschendes, in die Liebe, z.B. indem ihr etwas Neues unternehmt, den anderen neu kennen lernt.
- Wenn du bewährte Freunde hast, mit denen du in alter Liebe verbunden bist, verbinde dich auch immer wieder mit neuen Menschen.
- Wenn du ein altes Hobby hast, oder einen Gegenstand hast, den du sehr liebst, dann freue dich darüber. Schwelge aber nicht einfach in der guten alten Zeit - lass die alte Liebe dich neu berühren.
Alte Liebe und Verhaftung
Die Gefahr der alten Liebe ist die Verhaftung. Der Vorteil der alten Liebe ist die Möglichkeit der Tiefe. Indem du alte Liebe mit Offenheit für Neues verbindest, entgehst du der Gefahr der Verhaftung.
Alles wandelt sich - auch die alte Liebe. In die alte Liebe muss immer wieder Neues treten.
Und manchmal ist die Zeit der alten Liebe auch abgelaufen: Der Partner trennt sich, man muss sich von einem Objekt trennen, von einer Wohnung, einem Auto; das Haustier stirbt etc. Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung - so sagt ein Sprichwort. Wenn du erkennst, dass Vergänglichkeit allem Irdischen innewohnt, kannst du das Vergängliche besser akzeptieren, betrauern - und dich nach einer Trauer wieder öffnen.
Die alte Liebe und die neue Beziehung
Alte Liebe wird oft auch auf den Ex, also auf den ehemaligen Liebespartner, bezogen. Die alte Liebe kann durchaus zur Gefahr einer neuen Beziehung werden: Gar nicht mal wenige Menschen vergleichen die neue Liebe mit der alten Liebe - und gar nicht mal selten kommt es dabei zu einem Bedauern. Wer klug ist, erkennt: Die alte Liebe (hier im Sinne von vergangene Liebe) ist vorbei - die Aufgabe ist, sich auf den neuen Partner einzulassen. Manchmal gelingt es, mit der alten Liebe eine freundschaftliche Beziehung beizubehalten - dem muss aber die neue Liebe zustimmen, sonst sind Konflikte vorprogrammiert. In wenigen Fällen wird die alte Liebe nach einigen Jahren wiederbelebt und zur neuen Liebe - das ist aber eher die Ausnahme.
Alte Liebe und spirituelle Tiefe
Liebe kann im Lauf der Jahre wachsen. Gerade wenn Liebe immer tiefer wird, wird sie transformiert in spirituelle Liebe. Egal was am Anfang der Liebe im Vordergrund gestanden hat, ob sexuelle Liebe, erotische Liebe, leidenschaftliche Liebe, pragmatische Liebe: Es gehört zu der Aufgabe des Menschen, eine Liebe reifen zu lassen. Alte Liebe, die tief ist, wird zum Aufleuchten des Göttlichen - ist also spirituelle Liebe.
Alte Liebe als Herausforderung
Alte Liebe ist aber auch Herausforderung. Alte Liebe sollte nicht zur Verhaftung werden, nicht zum Schwelgen in der guten alten Zeit. Alte Liebe sollte neue Menschen und neue Ereignisse nicht ausschließen. Alte Liebe muss verbunden sein mit Offenheit und Bereitschaft, die Welt und die Menschen immer neu zu entdecken.
Alte Liebe und Gott
Letztlich ist Gott die Grundlage der Liebe: "Gott ist die Liebe und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm", sagt Johannes im Johannesbrief 1, 16b. So leuchtet in jeder Liebe Gott auf. Indem man seine Liebe altern, reifen und vertiefen lässt, erfährt man Gott mehr und mehr. Und indem man seine Beziehung zu Gott vertieft, vertieft sich auch die Gottesliebe. Letztlich ist es die Gottesliebe, die durch Alterung immer tiefer wird. Gottesliebe ist einem so vertraut - letztlich ist, bewusst oder unbewusst, Gott die ursprüngliche, die uralte Liebe.
Siehe auch
Literatur
- Christian Feldmann, Die Liebe bleibt: Das Leben der Mutter Teresa (2007)
- Stephan Hachtmann, Berührt vom Klang der Liebe: Wege zum Herzensgebet (2012)
- Thich Nhat Hanh, Jesus und Buddha - Ein Dialog der Liebe (2010)
- Johannes XXIII., Das Herz muss voll Liebe sein (2013)
- Ayya Khema, Das Größte ist die Liebe: Die Bergpredigt und das Hohelied der Liebe aus buddhistischer Sicht (2009)
- Christopher West u.a., Die Liebe, die erfüllt: Gedanken zu Eros & Agape - Papst Benedikt XVI. und die menschliche Liebe (2011)
Weblinks
- Swami Sivananda: Diene, liebe, gib, reinige dich, meditiere, verwirkliche
- Swami Sivananda, Götter und Göttinnen: Was ist Gott?
- Swami Sivananda: Bhakti
Seminare
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