Baba Dayal Das

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Baba Dayal Das (1783-1855) war der Gründer der Nirankaris, einer Bewegung, welche die Reinigung von religiösen Praktiken des Sikhismus in Indien einleitete. Sein Ziel war es, den Sikhismus zurückzubringen zu den reinen Aussagen des Adi Granth und alle zusätzlichen Praktiken zu eliminieren.

Baba Dayal Das gründete eine Bewegung der Reinigung der indischen religiösen Praktiken und gab ihr den Namen Nirankaris. Baba Dayal Das wurde im Jahre 1783 in einer Malhotra Khatri Familie in Peshawar geboren und wuchs fromm und sehr interessiert an Ritualen und Religionen auf. Nach dem Tod seiner Eltern ging Baba Dayal Das nach Rawalpindi, wo er eine Apotheke eröffnet. Offenbar von der zeitgenössischen Religion enttäuscht, erkannte Baba Dayal Das, dass der Sikhismus entstellt worden war, angefüllt mit Täuschung, Aberglaube und Abweichungen. In den 1840er Jahren rief er zur Rückkehr des Sikhismus zu seinen Ursprüngen auf und betont die Verehrung eines formlosen Gottes.

Ein solcher Vormarsch bedeutete eine Beseitigung von Götzen, Ritualen, die mit Götzendienst verbunden waren, sowie der Brahmanenpriester, die diese Rituale durchführten. Eine Ablehnung der Brahmanenpriester bedeutete auch eine Ablehnung jener Sikhs, die mit ihnen verbündet waren. Baba Dayal Das geriet in Opposition mit den anerkannten religiösen Autoritäten; daraufhin entwickelte sich die Bewegung im Verborgenen, bis die Briten Kontrolle über den Punjab gewannen.

Die Nirankaris konzentrierten sich mehr auf Unzulänglichkeiten in der religiösen Praxis als auf eine Analyse der Theologie. Der geeignete Weg zu Gott war durch Anbetung, basierend auf Meditation, statt durch komplexe Rituale. Baba Dayal Das ermutigt seine Schüler, sich jeden Morgen in ihren Dharmashalas für die tägliche Anbetung zu treffen. Er betonte die Bedeutung und Kraft von Guru Nanak und des Adi Granth, die die Quelle aller Autorität und allen Wissens waren.

Die Jünger von Baba Dayal Das verehrten den formlosen Gott und befolgten den Shabad des Gurus im Adi Granth, sie reinigten auch die Schuhe und Füße der Gemeinde als einen Akt der Demut. Im Einklang mit der Sikh Tradition lehrte Baba Dayal Das religiöse Regeln für die Hausherren, das heißt, eine Person behielt ihre familiären und sozialen Bindungen und zog sich nicht in die Rolle eines Priesters zurück. Außerdem lehrte Baba Dayal Das auch, dass Frauen nicht als unrein bei der Geburt eines Kindes behandelt werden sollten; Jünger sollten keine Astrologie oder Horoskope bei der Festlegung des Zeitpunktes für Zeremonien verwenden; die Mitgift sollte nicht bei Eheschließungen ausgestellt werden; weder brennende Lampen noch gesegnete Süßigkeiten, Prasad, sollten in Flüsse gegeben werden; und niemand sollte Brahmanen als Zahlungsmittel für die Durchführung von Ritualen Essen geben. Das Essen von Fleisch, das Trinken von Alkohol, Lügen, Betrügen und das Verwenden falscher Gewichte wurde eingeschränkt.

Baba Dayal Das wies seine Anhänger an, sich auf einen strengen Moralkodex zu fokussieren und folglich nur die richtigen Lebenszyklusrituale zu nutzen. Die neuen Zeremonien in der Gesellschaft beinhalteten die von der Geburt eines Kindes, der Namensgebung eines Kindes, eine verkürzte Trauung, die in ihrem Kern einen angemessen Bezug zum Adi Granth hatte, und einem Totenritual, welches verlangte, den Leichnam in einem Fluss zu versenken oder einzuäschern. Alle Zeremonien schlossen den Dienst eines Brahmanenpriesters aus.

Langsam wuchsen die Nirankaris und die Gruppe zog neue Mitglieder an. Wegen der Verfolgung kaufte Baba Dayal Das Land am Rande von Rawalpindi, wo er eine Dharmashala errichtete, das ein Zentrum der Verehrung wurde und als Nirankari Darbar bekannt wurde. Baba Dayal Das starb am 30. Januar 1855, bevor er Organisation und Zusammenhalt in diese Bewegung bringen konnte. Die Nirankaris von Rawalpindi gaben seinen Körper in den Lei-Fluss, an eine Stelle, wo er zu meditieren pflegte. Später wurde die Stelle als Dayalsar bekannt und von den Nirankaris als heilig verehrt. Vor seinem Tod ernannte Baba Dayal Das seinen Sohn Baba Darbara Singh als seinen Nachfolger.

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