Kaffee
Kaffee aus energetischer Sicht
Kaffee ist eine psychotrope Substanz, deren Koffein enorm schnell ins Blut übergeht. Kaffee wirkt aus mehreren Gründen zunächst einmal anregend. Im Gehirn blockiert Kaffee die Rezeptoren für ein entspannend wirkendes Hormon, kurbelt die Adrenalinproduktion und die Norepinephrin- Produktion an (beides Stresshormone) sowie den Blutzuckerspiegel hoch. Dies sorgt nach einem kurzen Energie – High für Energieschwankungen und langfristig gesehen kommt es zu Erschöpfungszuständen. Dies wird in Folgendem genauer erläutert.
Kaffee hat den wachmachenden Effekt, weil er die die Adrenalinproduktion anregt. Dies gibt dem Körper das Gefühl, seinen ureigenen Flucht- Kampf- Reflex aktivieren zu müssen, obwohl man selbst vermutlich am Schreibtisch sitzt. Kaffee versetzt den Menschen also in eine Stresssituation und teilt dem System mit, das eine Bedrohung oder Gefahr vorliegt.
Die Wirkungsweise von Kaffee entfaltet sich, indem das Koffeinmolekül die Adenosinrezeptoren der Gehirnzellen belegt. Wenn Adenosin an die Rezeptoren andockt, dann signalisiert dies dem Körper Ruhe, Entspannung und Schlaf. Durch diese Imitation wird den Nebennieren signalisiert: Stress! Mehr Adrenalin! Die Nebenniere muss dadurch viel Adrenalin produzieren.
Auch ein anderes Stresshormon (Norepinephrin) wird angeregt und signalisiert eine Notfallsituation. Nachdem die Stresshormonwelle vorüber und die auslösenden Hormone abgebaut sind, macht sich Erschöpfung, Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Reizbarkeit breit. Die Adenosinrezeptoren können endlich wieder von Adenosinmolekülen besetzt werden. Der Mensch fühlt sich durch das Adenosin dann müde und erschöpft. Das ist der Moment, wo die viele Kaffeetrinker erneut zu einem Kaffee greifen müssen.
Wegen dieser Negativspirale schätzen Forscher Koffeinabhängigkeit als einen Hauptgrund für Erschöpfung ein. Kaffeekonsum kann auch langfristig gesehen zu Lethargie, Depression und Konzentrationsstörungen führen.
Insgesamt ist Kaffee wohl ein „selbst herbeigeführter notfallartiger Zustand“, kein nebenwirkungsloser Wachmacher, und zehrt die Energiereserven des Körpers aus. Man greift in das sich selbst regulierende Energiesystem des Körpers ein, was man auch daran erkennt, dass viele Kaffeetrinker unter Schlaflosigkeit leiden.
Durch chronischen Kaffeekonsum ist der Mensch in einer permanenten Alarmbereitschaft. Dadurch entsteht eine sogenannte adrenale Erschöpfung. Die Nebennieren, die schließlich ständig Stresshormone ausschütten müssen, sind erschöpft, die Adrenalinproduktion ist beeinträchtigt. Dies macht sich bemerkbar, indem sich die Toleranzgrenze für Kaffee erhöht. Auch ein Schwindelgefühl beim Aufstehen morgens oder nach dem Essen zeigt eine Erschöpfung der Nebennieren an.
Wenn der Kaffeetrinker sich zu einem „Entzug“ entschließt, macht sich erst einmal ein depressiver Effekt durch Entzugserscheinungen bemerkbar, die bis zu 1-2 Wochen andauern können. Typische Entzugserscheinungen sind Kopfschmerzen, Erschöpfung oder eine erhöhte Reizbarkeit. Sogar bei einem moderaten Kaffeetrinker, der einen Becher am Tag trinkt, treten diese Entzugserscheinungen auf. Der Entzugskopfschmerz verschwindet bei erneutem Kaffeetrinken, was zeigt: Kaffee ist eine Droge.
Kaffee und Gesundheit
Es gibt viele Forschungen, die die gesundheitsfördernde Wirkung von Kaffee belegen. In der Tat sind in Kaffee einige Antioxidantien enthalten. Diese wenigen Antioxidantien haben einen hohen Preis in der Form von vielerlei gesundheitlichen Nebenwirkungen wie Säurebildung oder Magenreizung. Doch da sich viele Menschen heutzutage sehr nährstoffarm ernähren, kaum frisches Gemüse essen beispielsweise, ist für viele Menschen Kaffee einer der wichtigsten Antioxidantienquellen [1]. Dies zeigt also nicht, dass Kaffee gesund ist, sondern wie ungesund und nährstoffarm sich viele Menschen ernähren.
Man sollte sich bei seiner Nährstoffzufuhr nun wirklich nicht auf Kaffee verlassen. Das Gegenteil ist der Fall. Dem Körper werden bei der Verarbeitung von Kaffee wichtige Vitamine entzogen, zum Beispiel Vitamin B und Vitamin C. So braucht der Organismus Vitamin B für Gehirn und Nervensystem sowie für die Umwandlung von Nahrung in Energie. Koffein verhindert zudem die Resorption von Eisen, was Anämie verursachen kann.
Dass Koffein den Blutzuckerspiegel durcheinander bringt, hat nicht nur energetische, sondern auch gesundheitliche Auswirkungen. Zahlreiche Krankheiten hängen mit einem schwankenden Blutzuckerspiegel zusammen, zum Beispiel auch Akne und Hormonstörungen. Auch Migräneattacken hängen mit Blutzuckerschwankungen zusammen.
Dass übermäßig viele Stresshormone ausgeschüttet werden, beeinträchtigt das Immunsystem. Denn Stress senkt bekanntlich die Widerstandskraft des Körpers. Verstärkt wird der immunschwächende Effekt dadurch, dass die Produktion von DHEA beeinträchtigt wird. Je mehr Stresshormone produziert werden, desto weniger DHEA wird produziert. DHEA ist ein Hormon, dass den Alterungsprozess stoppt, die Gedächtnisleistung steigert und gelassen gegenüber Stress macht. Es ist für das Immun-, Kardiovaskulär- und das Nervensystem verantwortlich. So sorgt Kaffee auf zwei Seiten für ein angegriffenes Immunsystem, einmal durch die Erhöhung von Stresshormonen und durch die Blockierung vom entspannenden und gesundheitsfördernden DHEA.
Kaffee trägt auch zur Übersäuerung des Magens bei. Dadurch kann, vor allem bei einer allgemeinen Übersäuerung des Körpers, Sodbrennen entstehen. Es gibt chronische Entzündungsprozesse wie Arteriosklerose, Diabetes, Bluthochdruck und Rheuma, die sich auf Kaffeekonsum zurückführen lassen. Auch mit Schilddrüsenproblemen, Herzrhythmusschwankungen sowie Brust- und Prostataproblemen wird Kaffee in Verbindung gebracht.
Kaffee abgewöhnen
Hilfreiche Tipps, um sich den Kaffee abzugewöhnen [2]
- Man sollte sein Umfeld informieren, damit man keinen Kaffee angeboten bekommt oder sogar kein Kaffee in unmittelbarer Nähe gekocht wird.
- Man sollte die typischen Snacks meiden, die man gewohnt ist, zu einem Kaffee zu konsumieren. Es ist gut, Zucker- und Weißmehlprodukte wegzulassen, da diese zu Blutzuckerschwankungen führen und man bei der anschließenden Erschöpfung eher das Bedürfnis hat, einen Kaffee zu trinken.
- Wichtig ist nährstoffreiche Nahrung, da der Körper dann fit und ausgeglichen ist und dadurch weniger das Bedürfnis hat, auf Kompensationsmechanismen zurückzugreifen.
- Da fehlende körperliche Aktivität das Verlangen nach einem Suchtmittel erhöht, sollte man Sport machen und sich bewegen.
- Man sollte sich eine koffeinfreie Alternative finden, zum Beispiel Getreidekaffee oder Lupinenkaffee kommen dem Geschmack von Kaffee nahe.
- Man kann auf ein Getränk umsteigen, welches weniger und verträglicheres Koffein enthält. Grüntee oder Matcha Tee enthalten weniger und verträglicheres Koffein. Auch Guarana ist eine sinnvolle Alternative. Guarana enthält fast vier Mal mehr Koffein als Kaffee. Dennoch ist Guarana verträglicher als Kaffee. Sein Koffein wird sehr viel langsamer resorbiert als das Kaffeekoffein und belastet den Kreislauf nicht annähernd in dem Maß, wie es der Kaffee tut.
- Man kann Kaffeeersatz auch mit normalem Kaffee mischen und es so ausschleichen.
Koffein ist nicht gleich Koffein
Manch einer wird sich die Frage stellen, warum Grüntee okay ist und Kaffee nicht. [1] Tatsächlich enthält die Grünteepflanze sogar mehr Koffein als die Kaffeebohne. Eine Tasse Kaffee enthält dann aber 4 bis 8 Mal mehr Koffein, da für die Zubereitung mehr Kaffeepulver verwendet wird. Außerdem sind im grünen Tee Gerbstoffe (Catechine) enthalten, die das Koffein im Teewasser binden. Das Koffein wird also nicht wie beim Kaffee schnell im Magen aufgenommen, sondern gelangt erst im Darm in das Blut.
Weitere Vorteile: Die Koffeinzahl des Grüntees hängt von Ziehdauer und Wassertemperatur ab, sie kann durch moderate Ziehzeiten und Ziehtemperaturen deutlich begrenzt werden. Außerdem gibt es im Grüntee 200 bis 250 bedeutende sekundäre Pflanzenstoffe und 360 bis 400 ätherische Öle, die in ihrer Kombinationswirkung ihre gesundheitliche Wirkkraft entfalten. Grüntee regt den Stoffwechsel an und hat eine positive Wirkung auf das Herz.
Zudem können die stimulierenden Effekte des grünen Tees durch die Aminosäure L-Theanin ausgeglichen werden, die das Nervensystem beruhigt und die Konzentrationsfähigkeit verbessert. Grüntee verfärbt die Zähne im Gegensatz zu Kaffee nicht und ist sogar eine Quelle von natürlichen Fluoridverbindungen, was der Zahngesundheit förderlich ist.
Aufpassen muss man jedoch bei Billig-Grüntees. Sie enthalten oft ungesunde Fluoridverbindungen. Die Teepflanze reichert sich mit Fluorid aus dem Boden an. Je älter die Pflanze ist, desto mehr Fluorid ist enthalten. Zudem können die Pflanzen zusätzlich mit Pestiziden belastet sein.
Siehe auch
Fußnoten
Literatur
Weblinks
Multimedia
Gesunde Ernährung für Gelassenheit des Geistes
<mp3player>http://sukadev.podspot.de/files/124_zusammenfassung_ernaehrung-fuer-gelassenheit.mp3</mp3player>
Kaffee, Schwarztee, Guarana und Co – Die Koffeinfrage
<mp3player>http://www.yoga-vidya.de/downloads/gelassenheit/114_koffein-und-gelassenheit.mp3</mp3player>