Solidarische Landwirtschaft

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Solidarische Landwirtschaft (Solawi) ist eine Landwirtschaft, die von einer Gruppe von Verbrauchern getragen wird. Solidarische Landwirtschaft bedeutet, dass die Verbraucher mit einem Hof (Bauernhof oder Hofgemeinschaft) Verträge über eine Abnahmegarantie der Produkte des Landwirtes bzw. der landwirtschaftlichen Gemeinschaft schließen. Durch die Abnahmegarantie von bis zu einem Jahr kann der Landwirt besser planen und wirtschaften. Er ist nicht gezwungen, seine Produktionsmenge zu steigern, sondern kann die Qualität seiner Produkte in den Vordergrund stellen. Die Verbraucher können im Gegenzug frische, sonnengereifte Produkte aus der Region mit hohem Vitamin- und Nährstoffgehalt genießen sowie Einblicke in die ökologische bzw. biodynamische Landwirtschaft erhalten. Die Solidarische Landwirtschaft arbeitet damit im Sinne der Transition Town Initiativen, indem sie lange Lieferketten verhindert und die lokale bzw. regionale Nahrungsproduktion unterstützt.

Permakultur-Kräuterspirale

Die Solidarische Landwirtschaft beruht auf einem Vertrauensverhältnis zwischen Produzent – sei es nun ein einzelner Landwirt, eine Familie oder eine landwirtschaftliche Gemeinschaft - und Verbrauchern. In Jahresversammlungen werden die verschiedenen Aspekte dieser Zusammenarbeit diskutiert und Verbesserungen initiiert. Solidarische Landwirtschaft fördert auch die Netzwerkbildung der Verbraucher und Landwirte, den Austausch zwischen Gleichgesinnten sowie Umweltschutz und Naturverbundenheit.

Vegane Landwirtschaft für Yoga Vidya

Yoga Vidya Bad Meinberg

Biolandwirte aus der Umgebung von Bad Meinberg und Landwirte in Umstellung auf einen Biobetrieb sowie Menschen, die Biolandwirtschaft betreiben und sich gern zusammenschließen wollen, sind aufgerufen, sich bei Yoga Vidya zu melden. Denn es gibt die Projektidee, dass diese Menschen eine Kooperative gründen, um den Bedarf an frischen, ökologisch-nachhaltig produzierten und lokalen bzw. regionalen Lebensmitteln von Yoga Vidya Bad Meinberg zu decken.

Wer sich für das Projekt interessiert, ein Netzwerk der Solidarischen Landwirtschaft, Permakultur und des Veganismus aufzubauen, wendet sich bitte an Julia Lang, Vegane Ernährungsberaterin bei Yoga Vidya: julia.lang@yoga-vidya.de

Solidarische Landwirtschaft: Entstehung

Solidarische Landwirtschaft entwickelte sich aus der Community-supported agriculture (CSA). Das System der Community-supported agriculture stammt aus den USA, wo es seit 1985 CSA-Gemeinschaften gibt. Bereits in den 1960er Jahren waren in Japan Haushalte in sogenannten Teikeis (Partnerschaften) organisiert.

Community-supported agriculture ist ein alternatives, lokal angesiedeltes Landwirtschaftsmodell einschließlich des Nahrungsmittelvertriebes. Die Mitglieder einer CSA-Initiative bezahlen ihren Teil der zu erwartenden Ernte schon zu Beginn der Saison. Wenn die Ernte dann beginnt, erhalten sie wöchentlich frisches Obst und Gemüse – ähnlich der deutschen Ökokiste. CSA-Initiativen verteilen z. T. auch Kräuter, Schnittblumen und Zierpflanzen sowie andere landwirtschaftliche Produkte.

Das Modell der Community-supported agriculture wurde auf dem Weltsozialforum 2001 in Porto Alegre (Brasilien) favorisiert. 2007 kam mit dem Dokumentarfilm "Farmer John" die Solidarische Landwirtschaft vermehrt in Deutschland auf, wo es inzwischen etwa 50 Projekte gibt. In Frankreich nennen sich diese Initiativen AMAP.

Solidarische Landwirtschaft in Deutschland

Das Netzwerk Solidarische Landwirtschaft informiert über Solidarische Landwirtschaft, hilft dabei, sich einer bestehenden Solawi anzuschließen, und berät bei der Gründung neuer Initiativen. Außerdem findet man auf der Internetseite des Netzwerks Solidarische Landwirtschaft Informationen über aktuelle Veranstaltungen und Treffen der Mitglieder sowie eine Mediathek mit Film-, Audio-, und Literaturhinweisen.

Eines der Projekte "Solidarische Landwirtschaft" in Deutschland ist die GartenCoop Freiburg. Sie ist als Verein organisiert, der 290 Mitglieder zählt und eine gepachtete Fläche von 9 Ha Land bewirtschaftet. 2009 haben Gärtner/innen, Städter, Landwirt/innen, Klimaaktivist/innen und sozial engagierte Menschen diese Kooperative ins Leben gerufen. Die Mitglieder bauen vor allem Gemüse und Getreide an, das dann einmal pro Woche auf verschiedene Depots in und um Freiburg verteilt wird. Dort kann sich jeder seine "Portion" abholen. Wieviel er oder sie dafür bezahlt, bestimmt das Mitglied selbst. So wird auch Menschen mit weniger Einkommen ermöglicht, an der GartenCoop teilzunehmen.

Siehe auch

Literatur

  • Trauger Groh und Steven McFadden, Höfe der Zukunft: Gemeinschaftsgetragene/ Solidarische Landwirtschaft (CSA) (2013)
  • Sepp Holzer, Wüste oder Paradies: Holzer'sche Permakultur jetzt! Von der Renaturierung bedrohter Landschaften über Aqua-Kultur und Biotop-Aufbau bis zum Urban Gardening (2013)
  • Joseph Jenkins, The Humanure Handbook: A Guide to Composting Human Manure (2006)
  • Alfons Limbrunner und Thomas Elsen (Hrsg.), Boden unter den Füßen: Grüne Sozialarbeit - Soziale Landwirtschaft - Social Farming (2013)
  • Stephanie Wild (Hgsg.), Sich die Ernte teilen. Einführung in die Solidarische Landwirtschaft (2012)

Weblinks

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