Überredung
Überredung - Gedanken und Überlegungen. Überredung bedeutet jemanden dazu zu bringen etwas zu tun, was er vorher eigentlich nicht wollte. Überredung ist etwas anderes als Überzeugung. Denn Überzeugung bedeutet, dass jemand anderes die Meinung übernimmt, weil er den Argumenten folgen kann, emotional oder intellektuell (oder beides) sich der Meinung des anderen anschließt.
Vor- und Nachteile der Überredung
Überredung heißt nur, dass man bereit ist, auf den Vorschlag des anderen einzugehen, ohne davon überzeugt zu sein. Z.B. kann in einer Partnerschaft der eine bereit sein, das zu tun, was der andere will, einfach weil er merkt, dass es dem anderen wichtig ist. Man mag es zwar immer noch nicht, aber aus Liebe oder um des lieben Friedens willen ist man halt einverstanden.
Wer zu häufig überredet worden ist, der kann aber irgendwann aus Überreaktion etwas ablehnen, was dem, der ständig den anderen überredet hat, wichtig ist. Zwischen Geben und Nehmen sollte irgendwie ein Gleichgewicht sein. Wer zu häufig mit Überredung das bekommt, was er will, ohne selbst zu geben und nachzugeben, der wird irgendwann spüren, dass seine zwischenmenschlichen Beziehungen in der Not nicht mehr tragfähig sind.
Überredungskunst ist auf der einen Seite etwas Gutes, weil man so andere dazu bringen kann, bei Wichtigem mitzumachen, auch ohne, dass sie voll überzeugt sind. Aber Überredungskunst isoliert, kann langfristig sich auch rächen. Man kann Menschen auch zu ihrem eigenen Glück überreden. Wenn Menschen nachher feststellen, dass es auch für sie gut war, sind sie dem Überredungskünstler dankbar.
Andere zu einem guten Zweck zu überreden ist also meistens gut. Andere aus egoistischen Zwecken heraus immer wieder überreden, wird nicht allzu weit führen.
Umgang mit Überredung Anderer
Sukadev mit ein paar Gedankengängen zum Thema
Vielleicht hast du das Gefühl, dass in deiner Umgebung jemand ist, der von jemand Anderem überredet wurde zu etwas, was gar nicht für ihn gut ist. Was kannst du tun?
Eine Möglichkeit wäre dem Menschen erst einmal zu sagen, dass er erst eine Nacht darüber schlafen soll und nicht vorschnell eine Entscheidung treffen soll. Du kannst auch sagen, dass wenn du das, was du jetzt tun willst, wirklich wichtig ist, dann kann es auch bis morgen warten. Und es ist gut eine Nacht darüber zu schlafen. Eventuell kannst du dem Menschen dann am nächsten Tag eine andere Sichtweise vermitteln. Eventuell kannst du auch überlegen, ob der jemand anderes zu diesem Menschen einen stärkeren Bezug hat, jemanden, auf den er mehr hört. Dann kannst du ihm sagen, dass sein Freund gerade von jemand Anderem überredet wurde etwas zu tun, was er gar nicht tun will.
Ansonsten gilt es aber auch den Willen des Anderen zu respektieren. Du musst dich nicht zum Richter über Andere aufspielen und es liegt auch nicht an dir Andere vor jeder schlechten Entscheidung zu bewahren. Manchmal wirst du es einfach zur Kenntnis nehmen, dass der Mensch von etwas überzeugt worden ist und jetzt etwas anderes tut als du es gerne hättest.
Manchmal wird jemand aber auch zu etwas überredet, was dir gar nicht liegt. Etwas, was für dich schlecht ist. Dann gilt es, dass du deine Überredungskünste vielleicht etwas anders verwendest. Sprich nicht nur darüber, warum du etwas für gut findest, sondern überlege, warum etwas, was du für richtig hältst, richtig und wichtig ist für euer gemeinsames Anliegen.
Sage, was dadurch bewirkt wird. Erzähle auch, was der Andere davon haben wird. Sage dem Anderen auch, was die Konsequenzen für ihn sein werden. Lerne es mit Anderen zu sprechen, dass du nicht nur von dir sprichst, sondern, dass du die Motivation des Anderen mit aufnimmst. Und, dass du überlegst wofür der Andere brennt und was ihm wichtig ist.
Diese Dinge gilt es zu berücksichtigen. Nicht nur von deinem Standpunkt aus wichtige Dinge und nicht nur von deinem Standpunkt aus Dinge, die man tun muss, sondern die Kunst der Überzeugung heißt auf die Anliegen des Anderen einzugehen, gemeinsame Ziele zu erklären und dann zu erläutern, dass das, was man vor hat für das gemeinsame Ziel gut ist und für den Anderen gut ist.
Überredung und Überzeugung
Ein Eintrag im Yoga Vidya Lexikon der Tugenden, Eigenschaften und Persönlichkeitsmerkmale. von Sukadev Bretz 2016
Überredung und Überzeugung sind zwei unterschiedliche Dinge. Man kann Menschen überreden, das heißt Menschen dazu bringen etwas zu tun, bis sie schließlich ihren Widerstand dagegen aufgeben, aber überzeugt hat man sie vielleicht nicht. Wichtiger wäre, man überzeugt Menschen, anstatt dass man sie überredet. Natürlich ist die Frage, wie kann man Menschen überzeugen?
Es ist schwierig Menschen zu überzeugen, weil Menschen haben nun mal eine Neigung dazu bei ihrer Meinung zu bleiben. Menschen haben eine Trägheit. Menschen habe eine Identifikation. Trotzdem, man kann es bemühen. Menschen kann man natürlich am besten überzeugen, wenn man überlegt, was ist dem Menschen wichtig, wenn man sich an das wendet was dem Menschen wichtig ist. Man kann überlegen, was ist das Anliegen des Menschen, was sind seine Ziele, worum geht es ihm? Und dann kannst du überlegen, was ist dein Anliegen und worum geht dir? Vielleicht noch nicht einmal dir persönlich, sondern übergeordnete Anliegen. Und dann wenn du zeigen kannst, dass das was du vorhast auch dem entspricht was der andere vorhat, dann fällt es leichter ihn zu überzeugen.
Noch besser ist natürlich, du hast noch gar nicht die ganz feste Überzeugung, wenn du mit jemand anderem etwas zusammen machen willst. Dann wäre es gut zu überlegen, denn wenn man gemeinsam etwas überlegt und dann einen gemeinsamen Weg sucht, dann fällt es leichter dort zusammen zu wirken. In diesem Sinne, gibt es ja eine gewisse Überlegenheit und Stärke der Demokratie.
Nicht einer versucht den anderen zu überreden und zu überzeugen, sondern verschiedene Menschen können zusammen nach dem richtigen Weg ringen. Wenn man probiert die Anliegen der verschiedenen Menschen zu berücksichtigen, dann sind diese nachher hoffentlich überzeugt, dass es ein gemeinsames Vorgehen gibt, das für alle das bestmögliche ist. Dazu bedarf es natürlich auch, das man von seinem eigenen hohen Roß runter kommt und das man bereit ist auch von seinen Überzeugungen ein paar Abstriche zu machen.
Demokratie ist nicht die saubere, hundertprozentige Lösung. Demokratie heißt, auf andere sich einzulassen. Zu Ringen nach der besten Lösung und öfters auch mal von seinem etwas abzugeben. Das ist insbesondere die Demokratie im Kleinen. Im Großen gibt es dann ja Abstimmungen, einer erleidet die Niederlage. In kleineren Gruppen wäre es hilfreich zu schauen, wie kann man es so machen, dass man gar nicht so viel überzeugen und so viel überreden muss, sondern dass man etwas Gemeinsames findet.
Das waren ein paar Überlegungen zum Thema "Überredung und Überzeugung" und letztlich darüber, dass es manchmal gut ist, auf Überredung und Überzeugung zu verzichten.
Mehr Informationen, gerade auch über 'Überredung' auf unseren Internetseiten www.yoga-vidya.de, dort findest du ein Suchfeld, und kannst dort zum Beispiel 'Überredung' oder 'Überzeugung' eingeben und findest dort noch mehr Gedanken dazu.
Überredung in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen
Überredung gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:
Synonyme Überredung - ähnliche Eigenschaften
Synonyme Überredung sind zum Beispiel Beeinflussung, Berieselung, Einwirkung, Suggestion, Willenslenkung, Gewalt, Einflussnahme, Bearbeitung, Wirkung, Einfluss, Motivation, Verhandlungsgeschick .
Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:
Synonyme mit negativer Konnotation
Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel
Synonyme mit positiver Konnotation
Synonyme mit positiver Konnation können helfen, eine scheinbare Schattenseite auch positiv zu sehen. Synonyme mit positiver Konnotation sind zum Beispiel
Antonyme Überredung - Gegenteile
Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Überredung sind zum Beispiel Vereinbarung, Überzeugungskraft, Genehmigung, Einlullung, Verhandlungsschwäche, sich geschlagen geben . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.
Antonyme mit positiver Konnotation
Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Überredung, die eine positive Konnotation haben:
Antonyme mit negativer Konnotation
Nicht immer ist das Gegenteil einer Schattenseite, eines Lasters, gleich positiv. Hier einige Beispiele von Antonymen zu Überredung, die aber auch nicht als so vorteilhaft angesehen werden:
Eigenschaften im Alphabet davor oder danach
Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Überredung stehen:
Eigenschaftsgruppe
Überredung kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:
- Big Five Gewissenhaftigkeit niedrig
- Schattenseiten-Kategorie List, Gerissenheit
Verwandte Wörter
Verwandte Wörter zu Überredung sind zum Beispiel das Adjektiv überredend, das Verb überreden, sowie das Substantiv Überreder.
Wer Überredung hat, der ist überredend beziehungsweise ein Überreder.
Siehe auch
- Tugend
- Tugenden Podcast - Tipps zur Entwicklung von Tugenden und Positiven Eigenschaften
- Yoga Vorträge - Inspirationen zu allen Aspekten von Yoga, Meditation, Persönlichkeitsentwicklung und Spiritualität
- Kundalini Yoga
- Gelassenheit Blog
Achtsamkeit kultivieren Yoga Vidya Seminare
Seminare zum Thema Liebe entwickeln: Der RSS-Feed von https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/achtsamkeit/?type=1655882548 konnte nicht geladen werden: Fehler beim Parsen von XML für RSS
Weitere Informationen zu Yoga und Meditation
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