Künstlichkeit
Künstlichkeit - was ist das? Wie geht man damit um? Künstlichkeit bezeichnet das was künstlich ist. Künstlichkeit steht für die künstliche Beschaffenheit, für Unechtheit. Künstlichkeit hatte früher eine positive Bedeutung: Kunst kommt von Können. Was gut gemacht ist, ist künstlich und zeugt von Künstlichkeit. Heute überwiegt aber die negative Bedeutung: Wenn etwas unecht ist, spricht man von Künstlichkeit. Man spricht von der Künstlichkeit der Versuchsbedingungen, von der Künstlichkeit und Kompliziertheit des modernen Lebens, von der Künstlichkeit der Ernährungsindustrie. Man kann auch sagen, dass ein Mensch Künstlichkeit besitzt: Er ist nicht natürlich freundlich - seine Freundlichkeit wirkt gekünstelt.
Das Substantiv Künstlichkeit kommt etymologisch vom Adjektiv künstlich. Künstlich bedeutet ursprünglich künstlerisch, kunstvoll, gekonnt. Heutzutage bedeutet künstlich nicht von der Natur geschaffen sondern vom Menschen gemacht. Künstlich heißt auch nicht auf natürliche Weise vor sich gehend. So spricht man von der künstlichen Atmung, künstlicher Darmausgang. Künstlich steht auch für gekünstelt, gezwungen. Künstlich kommt von Kunst, das schöpferische Gestalten von Werken. Malerei, Architektur, Literatur, Musik gehören zu den Künsten. Kunst ist auch die besondere Fähigkeit und Geschicklichkeit, mit der man etwas bewerkstelligt. Und Kunst ist auch das Werk bzw. die Sammlung von Werken eines bestimmten Künstlers, einer Epoche oder einer Kultur. Und Kunst ist das Nachgemachte im Gegensatz zum Naturgemachten. Das Substantiv Kunst kommt von können.
Umgang mit Künstlichkeit anderer
Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz
Vielleicht erlebst du einen Menschen in deiner Umgebung als künstlich. Er ist nicht echt, er ist nicht natürlich, er gibt etwas vor, was er nicht ist. Er spricht auf eine Weise, die nicht angemessen ist und er spielt irgendwo eine Rolle.
Wie gehst du damit um? Du hast verschiedene Möglichkeiten. Die erste Möglichkeit ist, überlege, ob das Attribut Künstlichkeit überhaupt angemessen ist. Vielleicht ist der Mensch einfach nur anders als du, er hat einen anderen Kommunikationsstil, ein anderes Temperament als du. Dies muss nicht künstlich sein. Die zweite Möglichkeit: Vielleicht ist die Künstlichkeit des Menschen Ausdruck seines Mitgefühls und seinem Wunsch, so mit anderen umzugehen, dass es für andere akzeptabel ist. Vielleicht verstellt er sich nicht um etwas zu bewirken, sondern er macht es, um freundlich zu sein. Insofern kann diese Künstlichkeit des anderen auch eine Form des wertzuschätzenden Wunsches sein, zur Gruppe dazu zu gehören.
Die dritte Möglichkeit: Du hast das Gefühl, viele Menschen denken, dass dieser Mensch sehr künstlich ist. Dann wäre es vielleicht klug, eben eventuell mal Feedback zu geben, am besten unter vier Augen. Und ihm sagen, dass die Art wie er mit Menschen spricht, in diesem momentanen Kontext etwas künstlich wirkt und das vielleicht in diesem Kontext einer andere Kommunikationsweise geschickter und zielführender ist.
Und die nächste Möglichkeit ist natürlich, auch wenn du merkst dass der Mensch nicht aus freundlichen Gründen künstlich ist, sondern vielleicht sogar hinterlistig ist, dann gilt es, auf der Hut zu sein. Vorsichtig zu agieren und vielleicht sogar andere vor diesem Menschen zu warnen. In der Mehrheit der Fälle ist es aber am klügsten, die Tiefe der Seele des anderen zu spüren. Nimm Kontakt zu seinem Herzen auf, nimm eine Herzensverbindung zu dem anderen auf. In dem du eine Herzensverbindung zu dem anderen aufbaust, vergehen die Vorstellungen von Künstlichkeit oder nicht. Denn tief im Inneren ist eine natürliche Einheit zwischen allen Menschen.
Künstlichkeit in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen
Künstlichkeit gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:
Synonyme Künstlichkeit - ähnliche Eigenschaften
Synonyme Künstlichkeit sind zum Beispiel unecht, verfälscht, aufgesetzt, gekünstelt, gezwungen, .
Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:
Synonyme mit negativer Konnotation
Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel
Antonyme Künstlichkeit - Gegenteile
Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Künstlichkeit sind zum Beispiel Natürlichkeit, Echtheit, Einfachheit, Authentizität, . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.
Antonyme mit positiver Konnotation
Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Künstlichkeit, die eine positive Konnotation haben:
Eigenschaften im Alphabet davor oder danach
Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Künstlichkeit stehen:
Eigenschaftsgruppe
Künstlichkeit kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:
- Schattenseiten-Kategorie List, Gerissenheit
Verwandte Wörter
Verwandte Wörter zu Künstlichkeit sind zum Beispiel das Adjektiv künstlich, das Verb künsteln, sowie das Substantiv Künstler.
Wer Künstlichkeit hat, der ist künstlich beziehungsweise ein Künstler.
Siehe auch
- Tugend
- Tugenden Podcast - Tipps zur Entwicklung von Tugenden und Positiven Eigenschaften
- Yoga Vorträge - Inspirationen zu allen Aspekten von Yoga, Meditation, Persönlichkeitsentwicklung und Spiritualität
- Hatha Yoga und Fitness
- Zungenschaber
Spirituelle Entwicklung Yoga Vidya Seminare
Spiritueller Weg und spirituelle Entwicklung Seminare: Der RSS-Feed von https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/spiritualitaet/?type=1655882548 konnte nicht geladen werden: Fehler beim Parsen von XML für RSS
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