Abendgebet Bonhoeffer
Abendgebet Bonhoeffer Dietrich Bonhoeffer hat ein wunderschönes Abendgebet geschrieben und dieses Abendgebet findet man auch im evangelischen Kirchengesangbuch. Es ist ein Gebet, das gerne auch heute gesprochen wird und das tief ins Herz hineingeht.
Abendgebet Bonhoeffer
Das Abendgebet von Dietrich Bonhoeffer:
„Herr, mein Gott, ich danke dir, dass du diesen Tag zu Ende gebracht hast. Ich danke dir, dass du Leib und Seele zur Ruhe kommen lässt. Deine Hand war über mir und hat mich behütet und bewahrt. Vergib allen Kleinglauben und alles Unrecht dieses Tages und hilf, dass ich allen vergebe, die mir Unrecht getan haben. Lass mich in Frieden unter deinem Schutz schlafen und bewahre mich vor den Anfechtungen der Finsternis. Ich befehle dir die Meinen, ich befehle dir dieses Haus. Ich befehle dir meinen Leib und meine Seele. Gott, dein Heiliger Name, sei gelobt. Amen.“
Dietrich Bonhoeffer war einer der bedeutendsten Christen des 20. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum. Er war Theologe, Pfarrer und er war Widerstandskämpfer im Dritten Reich. Er ist für seine Überzeugungen gestorben. Dieses Abendgebet hat Bonhoeffer aus dem Gefängnis heraus geschrieben. Wenn er also darüber sprach: „Hilf mir, dass ich allen vergebe, dir mir Unrecht getan haben“ – da ging es nicht um Kleinigkeiten, sondern es ging darum, dass letztlich die Nazis Bonhoeffer ins Konzentrationslager gebracht haben, wo er schließlich ermordet wurde.
Bedeutung heutzutage
Dieses Gebet ist nicht nur ein Ausdruck seines tiefen Glaubens, sondern wir können das Abendgebet von Bonhoeffer auch heute gerne sprechen.
- „Ich danke dir, dass du diesen heutigen Tag zu Ende gebracht hast.“ Jeder Tag hat viele Schwierigkeiten, jeder Tag hat viele Herausforderungen. Wir können dafür danken, wenn der Tag zu Ende ist. Das soll auch heißen, wir verabschieden jetzt den Tag, um ganz bei Gott zu sein. Es ist auch wichtig, den Tag nicht in die Nacht mit hineinzunehmen, sondern zu sagen: „Der Tag ist zu Ende gebracht.“
- Dann folgt: „Ich danke dir, dass du Leib und Seele zur Ruhe kommen lässt.“ Nach einem Tag, der anstrengend und herausfordernd war, sollen Leib und Seele zur Ruhe kommen, selbst dann, wenn du noch in Unruhe bist. Dann ist es hilfreich, zu sagen, „Ich danke dir, dass du Leib und Seele zur Ruhe kommen lässt.“ Manchmal hilft es, etwas hervorzurufen, indem du schon mal dafür dankst, als ob es bereits geschehen wäre.
- „Deine Hand war über mir und hat mich behütet und bewahrt.“ Auch wenn es schwierig war, dein [Segen] war über mir.
- „Vergib allen Kleinglauben und alles Unrecht dieses Tages“, was zum einen heißt, falls man selbst anderen Menschen Schwierigkeiten bereitet hatte, bitte vergib sie mir. Besonders Menschen, die gläubig sind, begegnen so vielem Kleinglauben und so vielem Unrecht. Dann können sie Gott darum bitten: „Vergib all diesen Kleinglauben und das Unrecht dieses Tages.“ Auch Jesus hat am Kreuz gesagt: “Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Hilf, dass ich allen vergebe, die mir Unrecht getan haben. Ein spiritueller Mensch weiß, dass auch die Menschen, die Schlimmes tun, letztlich in der großen Hand Gottes aufgehoben sind. Einem selbst kann nur das geschehen, was Gott oder Karma zulässt. Wir wachsen auch am Unrecht und wir können all denen vergeben, die Unrecht getan haben.
- „Lass mich in Frieden unter deinem Schutz schlafen.“ Wir mögen alles loslassen und wissen: Selbst wenn wir schlafen sind wir im Frieden Gottes.
- „Und bewahre mich vor den Anfechtungen der Finsternis.“ Auch in spirituellen Menschen sind finstere Kräfte, wie zum Beispiel Trauer, Neid, Eifersucht, Gier oder auch das Gefühl, dass Unrecht geschieht etc. „Bewahre mich vor den Anfechtungen der Finsternis.“
- „Ich befehle dir die Meinen.“ Auch ein Mensch, der Gutes will, hat ein gutes Verantwortungsbewusstsein. Wir wollen vieles für andere tun. Aber wir können nicht alles tun. Und deshalb vertrauen wir Gott all diejenigen an, für die wir Verantwortung haben und für die wir nicht genug Gutes tun konnten.
- „Und ich befehle dir meinen Leib und meine Seele.“ Wir versuchen, ein gesundes Leben zu führen, wir versuchen auch, uns um uns selbst zu kümmern, aber letztlich liegt unser Leben nicht in unserer Hand. Deshalb vertrauen wir alles Gott an.
- „Oh Gott, dein Heiliger Name sei gelobt.“ Manchmal hilft es einfach, sich an Gott zu wenden, an Jesus Christus. Als Yogaübender hilft es zum Beispiel auch, Mantras zu wiederholen und alles Gott anzuvertrauen , Gott zu loben und zum Schluss: „Amen – so sei es.“
Video Abendgebet Bonhoeffer
Hier findest du ein Vortragsvideo zum Thema Abendgebet Bonhoeffer :
Sprecher/Autor/Kamera/Produktion: Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, Ausbildungsleiter zu Yoga und Meditation.
Abendgebet Bonhoeffer Audio Vortrag
Hier die Audiospur des oberen Videos zu Abendgebet Bonhoeffer :
Siehe auch
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