Swami Yogaswarupananda
Swami Yogaswarupananda ist einer der Yoga Meister im Sivananda Ashram Rishikesh, Indien, und seit ca. 2005 Vice President der Divine Life Society.
Swami Yogaswarupananda ist ein Yogi, der große Herzlichkeit, Wärme und Freundlichkeit ausstrahlt. Swami Yogaswarupananda leitet meist die Abend-Satsangs in der Samadhi Hall und ist (2014) meist um 9.15h in der Samadhi Hall anzutreffen und antwortet auf Fragen der Besucher und der Yoga Aspiranten. Swami Yogaswarupananda wurde um 1940 geboren und stammt aus Andhra Pradesh, Südindien.
Swami Yogaswarupananda ist einer der beliebtesten Vortragenden im Sivananda Ashram. Er gibt auch für die Rishikeshreisegruppe von Yoga Vidya fast täglich Vorträge in der Samadhi Halle sowie für die Yoga Vedanta Forest Academy. Swami Yogaswarupananda ist auch Yogalehrer und Yogatherapeut. Swami Yogaswarupananda hat, insbesondere als er noch jünger war, regelmäßig Yogastunden gegeben und kann bis heute wertvolle Yogatherapie Ratschläge geben, wenn jemand ein körperliches oder psychisches Problem hat.
Swami Yogaswarupananda ist früher viel gereist. Er hat Yoga Seminare und Yogastunden gegeben für verschiedene Polizei Bataillons, in Militärbasen, an Schulen, in der öffentlichen Verwaltung, in den verschiedenen Divine Life Society Branches in Indien, Malaysia und Hongkong.
Wie Swami Yogaswarupananda in den Sivananda Ashram Rishikesh kam
Artikel von Sukadev Volker Bretz
Heute habe ich Swami Yogaswarupananda, der im Sivananda Ashram Rishikesh viele wunderbar inspirierende Vorträge gibt, gefragt, wie er in die Sivananda Ashram gekommen ist. Er hat eine höchst erstaunliche Geschichte erzählt.
Swami Yogaswarupananda hatte schon als Jugendlicher die Mahabharata gelesen. Als Swami Yogaswarupananda las, dass Yuddhishtira, Arjuna und die anderen Pandavas im Himalaya in den Himmel gekommen seien, dachte er sich 1964, dass er auch in den Himmel kommen wollte. Er schaute in einen Atlas und fand, dass die einzige Bahnstation, die im Himalaya zu sein schien, Rishikesh war. Swami Yogaswarupananda verlies heimlich sein Zuhause in Chennai (Madras) in Südindien, Tamil Nadu, ohne etwas seiner Familie oder Freunden zu sagen. Er aß eine letzte Mahlzeit und nahm sich nichts zu essen mit, weil er ja danach in den Himmel kommen würde und dafür nicht so schwer sein wollte... Der Zug war überfüllt. Swami Yogaswarupananda überredete ein paar Beamte, ihn im Gepäcknetz unterkommen zu lassen - denn er hatte ja kein Zugticket. So verbrachte er 4 Tage bis Delhi. Dort stieg er in den Zug nach Rishikesh.
In Rishikesh erlebte Swami Yogaswarupananda eine große Enttäuschung: Erstens war Rishikesh keineswegs im Himalaya sondern am Fuß der Vorberge des Himalaya. Zweitens sah es in Rishikesh keinesfalls sehr himmlisch aus… Und es sah nicht so aus, dass man von hierher in den Himmel gehen konnte. Und als er sich erkundigte, ob man von hier wie die Pandavas in den Himmel gehen könnte, wurde er nur ausgelacht.
Dann erinnerte sich Swami Yogaswarupananda daran, dass ein Bekannter von ihm mal gesagt hat, dass er in den Sivananda Ashram Rishikesh gegangen war. So entschied er sich, den Bekannten im Sivananda Ashram Rishikesh zu besuchen. Offiziell hatte er 10 Tage Urlaub von seiner Arbeit genommen. Wenn er jetzt also den Himmel nicht erreichte und wieder zur Arbeit zurück wollte, musste er in Anbetracht der 4 Tage Reisezeit bald wieder umkehren.
Als er im Sivananda Ashram ankam, empfing ihn ein Swami Dayananda (einer der engsten Schüler von Swami Sivananda und damals stellvertretender Ashramleiter). Swami Dayananda erklärte ihm, dass sein Bekannter nicht im Ashram sei. Er ließ ihn eine Dusche nehmen (die erste in vier Tagen…) und lud ihn auf eine Tasse Tee ein. Swami Dayananda akzeptierte keine Bezahlung und keine Spende dafür, bat ihn aber, bis zum nächsten Tag zu bleiben.
Am nächsten Tag sah Swami Yogaswarupananda, wie jemand, nämlich Swami Saradananda, Asanas machte. Das hatte er noch nie gesehen, und dachte, der Swami hätte eine Krankheit und könnte sich nicht richtig bewegen… Er ging raus, um dem Swami zu helfen. Stattdessen gab Swami Saradananda dem Swami Yogaswarupananda seine erste Yogastunde… Später war Swami Yogaswarupananda sehr fasziniert von den Asanas und wurde einer der flexibelsten Yogis.
Swami Dayananda überredete Swami Yogaswarupananda, noch eine Woche zu bleiben. Er bräuchte nichts zu bezahlen, er könne aber etwas Seva, also uneigennützigen Dienst, üben. So ging Swami Yogaswarupananda zu Swami Krishnananda, dem damaligen Leiter des Ashrams, um sein Karma Yoga, seine Aufgaben, zu erhalten. Swami Krishnananda fragte ihn, was er denn könne. Swami Yogaswarupananda antwortete, dass er tippen könnte. Er zeigte ihm seine Fähigkeit, so schnell zu tippen, wie Swami Krishnananda diktieren konnte. So sagte Swami Krishnananda zu ihm: "Don't go home. You must stay here". Denn im Ashram wurden gerade Menschen gesucht, die schnell tippen konnten - und Swami Krishnananda erkannte die tiefen spirituellen Samskaras in Swami Yogaswarupananda, er wusste wie Swami Dayananda, dass aus dem jungen Aspiranten noch ein großer Yogameister werden könne.
So wurde Swami Yogaswarupananda Mitarbeiter im Ashram. Er wurde zusammen mit Shri Karthikeyan Sekretär bzw. Assistent von Swami Krishnananda… 4 Wochen später musste Swami Saradananda den Ashram für einige Zeit verlassen. Er machte Swami Yogaswarupananda zum Hatha Yogalehrer im Ashram. So wurde Swami Yogaswarupananda also zum Hatha Yogalehrer...
Ein Jahr später, an Guru Purnima, wollten sehr viele Gäste den Sivananda Ashram besuchen. Die Mitarbeiter wurden gebeten, ihr Zimmer zu räumen, damit Gäste Zimmer bekommen konnten. Swami Yogaswarupananda stellte sein Zimmer zur Verfügung. Er schlief im Büro, wo dann auch ein paar Sachen von ihm gelagert wurden. Swami Krishnananda gab ihm einen Schlüssel mit dem Hinweis: "Verliere ihn nicht, normalerweise gebe ich den Schlüssel niemandem. Aber zu dir habe ich Vertrauen."
Am nächsten Morgen nahm Swami Yogaswarupananda um 3 Uhr früh ein Bad in Mutter Ganga, also im Fluss Ganges. Er hatte den Schlüssel an der Brahmanenschnur befestigt. Eine plötzliche Welle nahm die Brahmanenschnur mit dem Schlüssel von seinem Hals und trug sie davon. Als er vollkommen nass zu Swami Krishnananda ging, und dieser erfuhr, was passiert war, sagte dieser: „Dass ich dir den Schlüssel anvertraut habe, war deine Prüfung. Du hast sie nicht bestanden. Du bist nicht würdig, hier im Ashram zu leben. Ich schließe dir jetzt das Büro auf. Nimm deine Sachen und fahre sofort nach Hause.“ In großer Trauer holte Swami Yogaswarupananda seine Sachen und wollte den Ashram verlassen. Unterwegs traf er Swami Hridayananda, eine direkte Schülerin von Swami Sivananda, seine frühere Leibärztin und Leiterin des Ashram Krankenhauses. Sie erkundigte sich nach dem Grund seiner Trauer. Als Swami Yogaswarupananda ihr erzählte, was vorgefallen war, ging sie sofort mit Swami Dayananda zu Swami Krishnananda. Beide bestürmten ihn, doch Swami Yogaswarupananda noch mal eine Chance zu geben. Swami Krishnananda aber blieb hart. Swami Hridayananda sagte zu Swami Yogaswarupananda, er solle noch einen Tag bleiben, fasten und zu Gurudev (Swami Sivananda) beten. Er würde alles richten. Das machte Swami Yogaswarupananda. Er meditierte und betete den ganzen Tag. Am nächsten Morgen kurz vor dem Aufwachen hatte er einen Traum: Swami Sivananda erschien ihm. Er führte ihn zu einer bestimmten Stelle am Ganges und sagte: Hier wirst du den Schlüssel finden, und alles wird okay sein. Swami Yogaswarupananda stand auf, ging zu der Stelle, wo eine Sandbank entstanden war. Auf dieser Sandbank fand er die Brahmanenschnur mit dem Schlüssel. Er ging zu Swami Krishnananda und erzählte ihm vom Traum von Swami Sivananda und gab ihm den Schlüssel zurück. Höchst erstaunt erlaubte Swami Krishnananda Swami Yogaswarupananda weiter im Ashram zu bleiben. So holt Gurudev seine Schüler zu sich, prüft sie und hilft ihnen, die Prüfungen zu bestehen, wenn sie sich voll Hingabe an ihn wenden. So kam es, dass Swami Yogaswarupananda dauerhaft im Sivananda Ashram blieb.