Doppelmoral

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Doppelmoral - Überlegungen und Gedanken zu einem schwierigen Thema. Doppelmoral ist die Bezeichnung für ein Verhalten, das den eigenen propagierten Wertvorstellungen widerspricht. Eigentlich bedeutet Doppelmoral, dass man eine zweifache Moral hat: Z.B. mag man von anderen etwas Bestimmtes erwarten, für sich selbst bzw. die eigene Gesellschaftsgruppe nimmt man aber andere Werte für geltend an. Es war z.B. Doppelmoral, wenn der Adel in früheren Zeiten vom normalen Volk eheliche Treue erwartet hat und es Gesetze gab zur Verfolgung von ehelicher Untreue, aber für sich selbst Ausnahmen von dieser Regel hatte, ja die fast offizielle Bezeichnung von Maitresse hatte. Von der Wortbedeutung ist also Doppelmoral, dass man zwei unterschiedliche moralische Vorstellungen von einem gleichen Sachverhalt hat. Im Sprachgebrauch bezeichnet Doppelmoral aber etwas anderes: Wer nach außen eine bestimmte Moral lehrt, sie aber selbst nicht befolgt, dem wird Doppelmoral vorgeworfen. Z.B. kann jemand nach außen als Asket auftreten und eine asketische Lebensführung propagieren - aber heimlich ausschweifend leben. Dann wird ihm der Vorwurf der Doppelmoral gemacht. So gibt es im katholischen Klerus eine Menge von Priestern, die ein Verhältnis zu einer Frau haben - die Kirche lehrt aber den Zölibat. Das kann man als Doppelmoral bezeichnen - oder auch als menschliche Schwäche.

Wahrhaftigkeit ist ein Gegenpol zu Doppelmoral

Umgang mit Doppelmoral anderer

Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz

Vielleicht ist in deiner Umgebung jemand, der von anderen etwas fordert, was er selbst nicht halten kann. Wie gehst du damit um? Zum einen musst du vorsichtig sein mit Doppelmoral. Manche Menschen haben einen hohen Anspruch an sich und andere und sind nicht in der Lage dem Anspruch selbst gerecht zu werden. Es ist nicht unbedingt eine Doppelmoral, sondern eher eine menschliche Schwäche. Man kann auf Freundlichkeit bestehen und trotzdem mal die Fassung verlieren. Das ist nicht gleich Doppelmoral. Natürlich gibt es massivere Formen von Doppelmoral, wenn jemand ganz öffentlich eheliche Treue predigt und sagt wie wichtig sie ist, und dann selbst mehrere parallele Beziehungen hat und seine Ehefrau immer wieder betrügt. Das ist eine Doppelmoral. Oder es gibt jemand, der sehr stark gegen Abtreibung ist und schon zwei oder drei Frauen, mit denen er eine sexuelle Beziehung hatte, fast zur Abtreibung gezwungen hat.

Das ist unethische Doppelmoral, die gar nicht mal selten vorkommt. Auch unter indischen Meistern ist das gar nicht so selten, dass es Swamis gibt, also Mönche, die von der Wichtigkeit der Enthaltsamkeit sprechen und selbst mehrfache sexuelle Beziehungen haben oder hatten. Bei solchen Doppelmoralen sollte man den betreffenden spirituellen Meister nicht mehr folgen.

Anders ist es wenn ein Meister demütig ist, und wenn er einfühlsam mit anderen umgeht und durchaus hohe ethische Ideale hat, aber selbst zugibt, dass er sie ab und zu mal auch nicht einhält, aber sich bemüht, sie einzuhalten. Ein Meister muss nicht alle seine Verfehlungen seinen Schülern sagen. Aber wenn er nicht arrogant und hochmütig rüberkommt, dann wird man ihm den einen oder anderen Fehler auch verzeihen können. Je höher der Anspruch eines Meisters, desto höher muss man auch die Messlatte für seine Fehler legen. Oder wenn ein Meister z. Bsp. von seinen Schülern einfaches Leben fordert und selbst im Luxus lebt, das ist auch eine Doppelmoral, die man nicht unbedingt dulden sollte. Zumindest sollte man einen solchen Meister nicht zu seinem Meister machen. Das sind nur ein paar Gedanken zur Doppelmoral. Da gibt es noch viele weitere Gesichtspunkte, aber dies soll ja ein Kurzvortrag sein.

Doppelmoral in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen

Doppelmoral gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:

Synonyme Doppelmoral - ähnliche Eigenschaften

Synonyme Doppelmoral sind zum Beispiel Scheinheiligkeit, Bigotterie, Heuchelei, Unerfahrenheit, Ungewolltheit .

Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:

Synonyme mit negativer Konnotation

Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel

Synonyme mit positiver Konnotation

Synonyme mit positiver Konnation können helfen, eine scheinbare Schattenseite auch positiv zu sehen. Synonyme mit positiver Konnotation sind zum Beispiel

Antonyme Doppelmoral - Gegenteile

Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Doppelmoral sind zum Beispiel Authentizität, Ungekünstelt, Echt, Abgehobenheit, Arroganz, Hochmütigkeit . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.

Antonyme mit positiver Konnotation

Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Doppelmoral, die eine positive Konnotation haben:

Antonyme mit negativer Konnotation

Nicht immer ist das Gegenteil einer Schattenseite, eines Lasters, gleich positiv. Hier einige Beispiele von Antonymen zu Doppelmoral, die aber auch nicht als so vorteilhaft angesehen werden:

Eigenschaften im Alphabet davor oder danach

Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Doppelmoral stehen:

Eigenschaftsgruppe

Doppelmoral kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:

Siehe auch

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