Spirituelle Heilung: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 26. Mai 2018, 10:51 Uhr
Spirituelle Heilung beschreibt Swami Sivananda als eine Heilungsform, bei der der Heiler sich mit dem göttlichen Willen verbindet. Er erweckt diesen göttlichen Willen auch im Patienten und aktiviert somit die Selbstheilungskräfte des Patienten. Die spirituelle Heilung beruht auf dem Verständnis, dass Gott und nicht der individuelle Wille des Heilers Heilung bringt. Ein Beispiel, welches Sivananda anführt, ist die Mantra-Heilung.
Unterschied zwischen psychischer und spiritueller Heilung
Auszug aus dem Buch "Practice of Nature Cure" (1951) von Swami Sivananda, S. 305-307. Divine Life Society
Psychische Heilung wird oft mit spiritueller Heilung verwechselt. Psychische Heilung ist eine einfache Form der Konzentration des Geistes zur Stärkung der Willenskraft um einen gewissen Grad an Kraft zu erhalten, so wie ein Sportler seine Muskeln in einem Fitness-Studio trainieren kann. Wenn der Heiler keinen Kontakt mit dem göttlichen Willen hat, arbeitet er mit Hilfe seines eigenen persönlichen Willens. Ich habe von einigen Fällen in Indien gehört, wo der Heiler Kummer hatte, weil er den göttlichen Willen nicht beachtete und versuchte, den Patienten mit der Hilfe von magischen Kräften und Mantra Siddhis zu heilen. Eine solche Behandlung ist nicht erstrebenswert.
Die spirituelle Heilung ist ganz anders. Der Heiler verbindet sich mit dem göttlichen Willen, er erkennt Gott in sich selbst und Gott in dem Patienten. Durch stille, aufrichtige, selbstlose Gebete erweckt er im Patienten die Kraft Gottes. Es ist tatsächlich die innere Kraft des Patienten, die ihn heilt, selbst wenn sie nur für eine gewisse Zeit erwacht ist.
In solchen Fällen wendet sich der Patient oft Gott zu und beginnt das reine Leben eines spirituellen Aspiranten zu führen, auch wenn er ein aktives weltliches Leben führt. Er ist nicht länger auf einer Reise zu Gott, sondern das aufrichtige, tiefe und spontane Fließen des Gebets in tiefer Konzentration des Geistes kennt keine Grenzen oder Hindernisse mehr, weder äußere noch innere. Die Praxis des achtfachen Sadhana des Raja Yoga zahlt sich aus.
Erkenne diesen enormen Unterschied. Der Patient ist nicht nur von seiner Krankheit geheilt, sondern er ist auch nach innen, auf Gott, gerichtet. Der Heiler spürt, dass es in Wirklichkeit Gott ist, der heilt. Egoismus ist völlig abwesend. Der Heiler entwickelt sich mit jeder Heilung weiter. Die Meditation auf das Selbst in seiner manifesten und nicht manifesten Form ist der Schlüssel um dieses Ziel zu erreichen.
Verstehe, dass das Selbst oder Gott in allen gleichermaßen ist. Reinige dein Herz durch selbstlosen Dienst und aufrichtiges Gebet für alle Kranken und Leidenden. Beruhige deine Gedanken. Sei wahrhaftig in deinen Gedanken, Worten und Taten. Das ist sehr wichtig. Beachte Enthaltsamkeit. Werde nicht ärgerlich und verletze nicht die Gefühle anderer. Nimm sattwige, reine, nahrhafte, nicht anregende, vegetarische Nahrung zu dir. Bete für die Heilung des kranken Menschen. Aber denke nicht, dass du etwas Großes, Nobles und Selbstloses tust oder dass du für diese Heilung einen Lohn erhältst, weder Geld noch Ruhm noch spirituellen Lohn. Völlige Selbstlosigkeit ist das Geheimnis für schnellen und beständigen Erfolg.
Heilen durch Mantras
Die Grundlage der Heilung ist das Verständnis für die Wahrheit, dass Gott der Heiler ist. Alles, was der Heiler macht, ist sich und den Patienten auf Gott einzustimmen. Der Heilungsprozess mit der Hilfe von Mantras ist wie folgt:
Das wichtigste, an das man sich in diesem Zusammenhang erinnern muss, ist die Tatsache, dass der allmächtige Gott einen Menschen heilt und nicht der individuelle Wille. Unsere Pflicht liegt darin, den Willen Gottes und die Gnade der Heilung anzurufen und den Geist des Patienten durch Japa und Kirtan usw. auf den göttlichen Willen einzustimmen. Das Gebet ist der Schlüssel für beide, für Heiler und Patienten.
Halte einen kleinen Satsang. Die Menschen, die geheilt werden möchten, müssen dabei sein. Fortgeschrittene Sadhakas und Bhaktas sollten auch dabei sein. Die letzteren müssen nicht unbedingt wissen, dass der Satsang der Heilung dient. Die gemeinsame Kraft des Gebets wird dem Patienten sehr helfen.
Beginne mit dem Chanten von Om, Ganesha und Guru Kirtan. Rufe Hanuman an und singe das Maha Mantra zehn oder fünfzehn Minuten. Falls möglich (wenn der Patient nicht zu schwach ist), sollte der Patient mitsingen. In jedem Fall sollte er völlig entspannt sein, an Gott denken und Vertrauen in seine Heilkraft haben.
Wenn sich in dir eine gewisse Konzentration entwickelt, dann bete geistig zu Gott, damit er seine Gnade und seinen Segen über den Patienten ergießen möge, dann beginne das Maha Mrityunjaya Japa. Wiederhole das Mantra, zuerst einige Male laut, dann einige Minuten lang in stillem Japa. Fühle die ganze Zeit, dass Gott den Patienten von seiner Krankheit heilt. Der Patient sollte fühlen, dass ihn die große Kraft des Mantra einhüllt.
Dann wiederhole Santi Path. Meditiere einige Minuten, fühle die Gnade Gottes, die nun den Patienten füllt, widme ihm den ganzen Prozess und stehe auf. Am Ende der beschriebenen Prozedur kannst du dem Patienten Vibhuti Prasada geben, mit starken geistigen Suggestionen für die Heilung durch den Willen Gottes.
Siehe auch
Literatur
- Swami Sivananda: „Practice of Nature Cure“, Divine Life Society, ISBN 81-7052-229-3.
- Remo Rittiner, Das große Yoga Therapiebuch
Weblinks
- Blog: Spirituelle Psychotherapie
- Kursleiter-Ausbildung Mentales Training und Gedankenkraft
- Yogatherapie-Portal von Yoga Vidya
Seminare
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