Kränkung: Unterschied zwischen den Versionen

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==Trage Schmähung, trage Kränkung==
==Trage Schmähung, trage Kränkung==
'''Ein kurzer Artikel von Sukadev Bretz'''
'''Ein kurzer Artikel von Sukadev Bretz'''
[[Datei:Swami Vishnu Devananda.jpg|thumb|[[Swami Vishnu-devananda]], Schüler von [[Swami Sivananda]]]]]]
[[Datei:Swami Vishnu Devananda.jpg|thumb|[[Swami Vishnu-devananda]], Schüler von [[Swami Sivananda]]]]


Trage Schmähung, trage Kränkung, höchster Yoga. [[Swami Sivananda]], der große Yogameister, hat ein Lehrgedicht, oder hat viele Lehrgedichte gesungen. Eine seiner Weisen, wie er gelehrt hat, war eben über Gesänge und Lehrgedichte. Und eins geht so: „Diene, liebe, gib, reinige, meditiere und verwirkliche.“ Und dann geht’s aber auch weiter: „Tue Gutes, sei freundlich, sei mitfühlend“.  Und dann geht es noch weiter:„Trage Kränkungen, trage Schmähungen, höchstes Yoga. Trage Kränkungen, trage Schmähungen: Höchstes [[Sadhana]].“   
Trage Schmähung, trage Kränkung, höchster Yoga. [[Swami Sivananda]], der große Yogameister, hat ein Lehrgedicht, oder hat viele Lehrgedichte gesungen. Eine seiner Weisen, wie er gelehrt hat, war eben über Gesänge und Lehrgedichte. Und eins geht so: „Diene, liebe, gib, reinige, meditiere und verwirkliche.“ Und dann geht’s aber auch weiter: „Tue Gutes, sei freundlich, sei mitfühlend“.  Und dann geht es noch weiter:„Trage Kränkungen, trage Schmähungen, höchstes Yoga. Trage Kränkungen, trage Schmähungen: Höchstes [[Sadhana]].“   
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Wann immer Du eine Kränkung spürst, eine Schmähung spürst, dann weißt Du, da war eine Identifikation. Diese Identifikation sollte ich überwinden. Ich will nicht schwach sein, ich will stark sein.  
Wann immer Du eine Kränkung spürst, eine Schmähung spürst, dann weißt Du, da war eine Identifikation. Diese Identifikation sollte ich überwinden. Ich will nicht schwach sein, ich will stark sein.  


Und [[Stärke]] heißt nicht, gegen andere anzukämpfen, die Dich gekränkt und geschmäht haben, wahre Stärke wäre es, Kränkungen und Schmähungen zu überwinden und den Menschen vom Herzen her zu lieben, der Dich beleidigt hat, der Dich gekränkt hat, der Dir gegenüber Schmähungen gesagt hat. Ist das leicht: Nein. Ist es wert, das zu probieren: Ganz sicher. Trage Kränkungen, trage Schmähungen, höchstes [[Yoga]].
Und [[Stärke]] heißt nicht, gegen andere anzukämpfen, die Dich gekränkt und geschmäht haben, wahre Stärke wäre es, Kränkungen und Schmähungen zu überwinden und den Menschen vom Herzen her zu lieben, der Dich [[Beleidigung|beleidigt]] hat, der Dich gekränkt hat, der Dir gegenüber Schmähungen gesagt hat. Ist das leicht: Nein. Ist es wert, das zu probieren: Ganz sicher. Trage Kränkungen, trage Schmähungen, höchstes [[Yoga]].


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Version vom 30. November 2016, 13:52 Uhr

Kränkung - Überlegungen und Gedanken zu einem schwierigen Thema. Kränkung ist ein Begriff für die Verletzung eines Menschen in seiner Ehre, in seinen Gefühlen. Kränkung betrifft insbesondere die Selbstachtung. Kränkung kann bezeichnen ein Wort, eine Aussage, eine Handlung. Kränkung kann auch die Bezeichnung sein für eine innere Erfahrung: Jemand fühlt sich sehr gekränkt nach einer bösen Bemerkung. Auch wenn man übersehen wird, kann man das als Kränkung erleben. Wer ein sicheres Selbstwertgefühl bzw. große Hingabe an Gott hat, der wird weniger schnell Kränkung erfahren als ein Mensch, der sehr unsicher ist und auf die Anerkennung anderer angewiesen ist.

Vertrauen ist ein Gegenpol zu Kränkung

Umgang mit Kränkungen anderer

Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz

Vielleicht gibt es jemanden, der dich kränkt, der dich beleidigt, der Schmähungen ausspricht. Jemand, der zu dir oder über dich in einer Weise spricht, die nicht angemessen ist. Was solltest du tun?

Swami Sivananda hatte da eine einfache Methode. Er sagte: "Bear insult, bear injuriy". Trage Kränkungen, trage Schmähungen, höchstes Yoga. Wenn jemand dich kränkt oder schmäht, dann freue dich, denn er gibt dir die Gelegenheit, Yoga zu üben. Wenn du inmitten von Kränkungen und Schmähungen deine Ruhe, deine Würde, deine Gelassenheit, deine Souveränität bewahrst, dann ist das am besten. Wenn du inmitten von Kränkungen ruhig sein kannst, dann heißt das, dass du einiges gelernt hast.

Anders mag es sein, wenn jemand einen anderen kränkt, insbesondere einen Schwächeren. Dann kannst du vielleicht schauen, dass du dem Schwächeren beistehst und ihm hilfst. Wenn du zum Beispiel in einem Meeting erlebst, dass ein Kollege, der schon ein gutes Standing hat, einen anderen, der gerade neu und vielleicht auch etwas schüchtern ist, in irgendeiner Art und Weise kränkt, dann kannst du eingreifen. Du könntest eingreifen, indem du sagst, dass du diese Bemerkung jetzt nicht angemessen findest. Das kannst du vielleicht sagen oder du kannst sofort sagen, dass der Peter einen wichtigen Beitrag geleistet hat. Oder du kannst auch sagen, dass du nur durch Peter das oder das tun konntest. Steh ihm bei und gib ihm seine Würde. Wenn du dich nicht während dem Meeting getraut hast, dann gehe nachher zu dem Menschen hin und sage ihm, dass du ihn wertschätzt und dass du die Bemerkungen des anderen für gänzlich unangemessen hieltest. Schenke ihm deinen Trost, deine Kraft und dein Mitgefühl.

Trage Schmähung, trage Kränkung

Ein kurzer Artikel von Sukadev Bretz

Trage Schmähung, trage Kränkung, höchster Yoga. Swami Sivananda, der große Yogameister, hat ein Lehrgedicht, oder hat viele Lehrgedichte gesungen. Eine seiner Weisen, wie er gelehrt hat, war eben über Gesänge und Lehrgedichte. Und eins geht so: „Diene, liebe, gib, reinige, meditiere und verwirkliche.“ Und dann geht’s aber auch weiter: „Tue Gutes, sei freundlich, sei mitfühlend“. Und dann geht es noch weiter:„Trage Kränkungen, trage Schmähungen, höchstes Yoga. Trage Kränkungen, trage Schmähungen: Höchstes Sadhana.“

Warum ist das so? Wenn Du gekränkt wirst, wenn Dir jemand eine Schmähung gibt, dann heißt das, Du hast eine Identifikation gehabt. Angenommen ein zweijähriges Kind würde irgendwo etwas zu Dir sagen, was unsinnig ist, dann würdest Du nur darüber lachen. Oder angenommen jemand schmäht Dich für etwas, was Dir nicht wichtig ist. Z.B. angenommen Du identifizierst Dich nicht mit Deiner Frisur und jemand sagt „Bist Du aber strubbelig heute.“, dann würdest Du sagen: „Okay, was soll‘s“.

Angenommen, Du warst aber gerade beim Friseur, und Du hast ganz wunderbar vorbereite und bist ganz stolz, hast monatelang alle Modezeitschriften angeschaut, hast eine Stunde Typ- und Farbberatung gemacht, und dann kommst Du nach Hause und dann sagt der Partner oder die Partnerin, oder Du kommst zu Kollegen und die sagen: „Was hast Du denn mit Deinen Haaren angestellt?“ Spätestens dann: „Oh je“. Oder jemand beachtet nicht, das was Du bei Deiner Arbeit gemacht hast, jemand schimpft über etwas, oder jemand sagt, Du hast Unsinn fabriziert, und wenn Dich das kränkt und wenn Du darunter leidest unter den Kränkungen und Schmähungen, heißt das, Du hattest Dich identifiziert.

Wann immer Du eine Kränkung spürst, eine Schmähung spürst, dann weißt Du, da war eine Identifikation. Diese Identifikation sollte ich überwinden. Ich will nicht schwach sein, ich will stark sein.

Und Stärke heißt nicht, gegen andere anzukämpfen, die Dich gekränkt und geschmäht haben, wahre Stärke wäre es, Kränkungen und Schmähungen zu überwinden und den Menschen vom Herzen her zu lieben, der Dich beleidigt hat, der Dich gekränkt hat, der Dir gegenüber Schmähungen gesagt hat. Ist das leicht: Nein. Ist es wert, das zu probieren: Ganz sicher. Trage Kränkungen, trage Schmähungen, höchstes Yoga.

Kränkung in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen

Kränkung gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:

Synonyme Kränkung - ähnliche Eigenschaften

Synonyme Kränkung sind zum Beispiel Affront, Schmähung, Verletzung, Beleidigung, .

Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:

Synonyme mit negativer Konnotation

Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel

Antonyme Kränkung - Gegenteile

Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Kränkung sind zum Beispiel Lob, Anerkennung, Zuspruch, Zuwendung, . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.

Antonyme mit positiver Konnotation

Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Kränkung, die eine positive Konnotation haben:

Eigenschaften im Alphabet davor oder danach

Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Kränkung stehen:

Eigenschaftsgruppe

Kränkung kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:

Verwandte Wörter

Verwandte Wörter zu Kränkung sind zum Beispiel das Adjektiv kränklich, das Verb kränken..

Wer unter Kränkung leidet, der wird vielleicht sogar kränklich .

Stoffsammlung zum Thema Kränkung

Eine Wikischreiberin verfasste in der Anfangszeit des Wiki folgende Stoffsammlung zum Thema Kränkung:

  • Swami Sivananda unterschied, er "war außergewöhnlich sorgsam, wenn es um den Schutz des physischen Körpers ging. Während der letzten paar Jahre nahm er mehr Medizin als Nahrung zu sich. Physischer Schmerz mag beachtet, verhindert, behandelt, geheilt oder beseitigt werden müssen, aber psychisches Leiden sollte nicht behandelt, beseitigt oder verhindert werden. Es sollte genutzt werden, um das oder denjenigen zu entdecken, der dieses Leiden erlebt. Mit jedem Erlebnis, wenn man fähig ist, der Quelle jenes Leidens nachzuspüren - welche das Ego ist - wird das Ego ein für alle mal beseitigt, und es entsteht Freiheit. Darum verherrlichte Swami Sivananda das so. Wenn dieser ungeheure innere Drang besteht, das Ego zu finden, wird das im Licht dieses Dranges als nicht existent erkannt. Versöhne dich, sei flexibel und geh’ auf andere ein. Trage Kränkung, trage Schmähung. Das sind das höchste Sadhana; aus: [1]
  • ohne so "(...) in dieser Welt (zu) leben und handeln, dass man Kritik, Kränkung und Schmähung herausfordert (dann verdient man natürlich nichts anderes!). Aber sein Allerbestes zu geben, das Richtige im rechten Moment auf die rechte Art und Weise und am rechten Orte zu tun, ist eines jeden Pflicht. Das ist Yoga. In dieser Hinsicht gibt es keinen Kompromiss."

Siehe auch

Gottvertrauen entwickeln Yoga Vidya Seminare

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