Konfuzianismus: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 2. August 2022, 09:40 Uhr
Konfuzianismus ist ein System, das auf den großen chinesischen Lehrer Konfuzius zurückgeht, der vermutlich im 6. Jahrhundert vor Christus gelebt hat. Es ist also die Lehre des Konfuzius und beinhaltet auch die Ideen seiner Anhänger.
Konfuzianismus aus yogischer Sicht
Konfuzianismus ist ein in China entstandenes System von religiösen, philosophischen und gesellschaftlich-politischen Ideen und Wertvorstellungen, das um ca. 200 vor Christus zur chinesischen Staatsdoktrin wurde und sich immer weiterentwickelte. Es ist die Sozial- und Morallehre des altchinesischen Philosophen Konfuzius und seiner Nachfolger.
Vermutlich wurde Konfuzius 551 vor Christus im damaligen Staat Lu in der heutigen Provinz Shandong geboren. Er soll aus dem niederen Adel stammen. Schon in jüngeren Jahren wurde er Verwaltungsbeamter, aber er konnte nie an einem Ort länger bleiben, weil er öfter in Konflikt mit dem örtlichen Fürsten kam. So ging er an verschiedene Fürstenhöfe und wurde dort als Ratgeber in philosophischen und rituellen Fragen tätig. Seine Wanderjahre, in denen er Schüler um sich sammelte, waren dann auch die Hauptzeit seiner Lehrtätigkeit. Nach seiner Rückkehr nach Lu gründete er eine erste Schule des Konfuzianismus und dort vermittelte er seine Lehren und Einsichten, die er aus dem Studium alter Überlieferungen und aus seiner Zeit als Ratgeber gewonnen hatte. Konfuzius starb vermutlich 479 vor Christus. Seine Lehren wurden im sogenannten „Buch der Gespräche“ im Lun Yu weitergegeben. Er sammelte und bewahrte älteste Schriftzeugnisse seiner Zeit. Es gibt die 5 kanonischen Bücher, die sogenannten Klassiker des Konfuzianismus und diese sind ganz auf Konfuzius zurückzuführen. Besonders bekannt ist das Buch der Wandlungen, Yi Jing genannt. Es gibt auch das Buch der Lieder, das Buch der Urkunden, das Buch der Riten und schließlich das Annalenbuch des Staates Lu.
Philosophie
Die konfuzianische Philosophie ist eine Art konservative Staats- und Sittenlehre. Der Konfuzianismus betont, dass es eine individuelle und kollektive Harmonie geben sollte durch die moralische Vervollkommnung des Einzelnen. Der Konfuzianismus betont, dass der Staat eine wichtige Aufgabe hat, indem er das Wohlergehen seiner Bürger sicherstellt. Der Einzelne hat die Aufgabe, die Kardinaltugenden zu kultivieren. Dazu gehören Menschlichkeit, Schicklichkeit, Rechtschaffenheit, Weisheit und Treue. Diese 5 Kardinaltugenden sollen in allen 5 zwischenmenschlichen Beziehungen entwickelt werden. Dazu gehören die Beziehungen der Kinder zu den Eltern, zwischen den Herrschenden und den Regierten, die Beziehungen zu Geschwistern, zu Eheleuten und zu Freunden.
Konfuzianismus ist besonders eine Beziehungsethik und eine Beziehungsreligion. Der Einzelne soll sich in Bezug zu anderen vervollkommnen. Die Tugenden des Einzelnen sind dort wichtig, und bis heute gibt es einige konfuzianistisch geprägte Gesellschaften, in denen diese Tugenden wichtig sind und wo es darum geht, dass sich der Einzelne durch die Beziehungen zu anderen entwickeln soll und dass der Einzelne besondere Verantwortung in seinen Beziehungen zu anderen hat. Konfuzianismus hat nicht mit Konfuzius aufgehört, vielmehr hat er sich weiterentwickelt. Konfuzius selbst sah sich ja nicht als Religionsstifter an, sondern als Überlieferer einer ganzen Tradition. Ihm ging es darum, dass die alte soziale Ordnung, der er vermutlich ziemlich verklärt hat, wieder ins praktische Leben ging. Ihm ging es vor allem darum, dass der Mensch in seiner sozialen Ordnung verankert ist und dass auch die Herrschenden so regieren, dass es für die Menschen gut ist. Später, ab 200 vor Christus, wurde der Konfuzianismus zu Staatskult und er war eng mit dem Himmelskult verbunden. An der Spitze des Staates stand dann der Kaiser und seine höchsten Beamten. Zur wichtigsten religiösen Praxis wurde dann der Ahnenkult. Dieser wurde nicht durch Priester vollzogen, sondern durch Staatsbeamte und Familienoberhäupter.
Es gab mehrere historische Richtungen des Konfuzianismus: Den klassischen Konfuzianismus, der von mehreren Nachfolgern des Konfuzius beeinflusst wurde, z. B. Meng Zi und auch Xun Zi. Diese gelten als seine bedeutendsten Nachfolger. Sie definierten vor allem die Begriffe des Konfuzianismus, sie sprachen von der moralischen Ordnung des Himmels und der Welt und von der Ordnung als Grundlage der Gesellschaft. In der Han Zeit wurde der Konfuzianismus als Staatsdoktrin erhoben. Han Zeit war vom 2. Jahrhundert vor Christus bis 3. Jahrhundert nach Christus. Die Lehren des Konfuzianismus dienten zur Begründung des nach Macht strebenden Staates. Vermutlich waren sie die Grundlage dafür, dass der chinesische Staat so machtvoll wurde und in den letzten zweieinhalbtausend Jahren sich immer wieder neu entwickelte.
Religiöse Aspekte des Konfuzianismus
Es entstand dann auch die religiöse Verehrung des Konfuzius. Seit dem 6. Jh. nach Christus gibt es Konfuzius Tempel. Im 3. bis 10. Jh. begann eine besondere Auseinandersetzung des Konfuzianismus mit dem Taoismus und dem Buddhismus. So entstand im 11. Jh. der sogenannte Neukonfuzianismus. Dieser nahm Elemente des Buddhismus und des Taoismus auf. Im alten China und auch vermehrt im heutigen China gibt es immer häufiger Verbindungen zwischen Konfuzianismus, Taoismus und Buddhismus. Man kann sagen, dass viele Chinesen allen 3 Richtungen gefolgt sind. Es gibt die Aussage, dass man im Umgang mit anderen Menschen den Lehren des Konfuzius folgen sollte. Im Umgang mit der Natur, im Umgang mit Pflanzen, für mystische Erfahrungen ist der Taoismus wichtig, auch für Gesundheit und vieles andere. Gerade im letzten Lebensabschnitt und auch für die Meditation selbst ist der Buddhismus wichtig.
Die Vorstellung, dass jemand nur eine Religion haben kann, ist eine, die auf die monotheistischen Religionen Christentum, Judentum und Islam beschränkt ist. Auf der ganzen Welt ist es ansonsten durchaus üblich, dass Menschen verschiedenen Religionen und spirituellen Systemen parallel folgen. Heut kann man sagen, dass es seit dem Ende der 80er Jahre eine Renaissance des Konfuzianismus gibt. Gerade in Taiwan ist Konfuzianismus Teil der staatlichen Ideologie und auch im modernen großen China ist Konfuzianismus wieder populärer.
Konfuzianismus - Video und Audio
Hier findest du ein Vortragsvideo über Konfuzianismus:
Verstehe etwas mehr über das Thema Konfuzianismus in diesem Video Kurzvortrag. Sukadev denkt laut nach über das Wort bzw. den Ausdruck Konfuzianismus vom einem Yogastandpunkt aus.
Konfuzianismus Audio Vortrag
Hier findest du die Tonspur des oberen Videos, also einen Audio Vortrag über Konfuzianismus:
Siehe auch
Weitere Begriffe im Kontext mit Konfuzianismus
Einige Begriffe, die vielleicht nicht direkt zu tun haben mit Konfuzianismus, aber dich vielleicht interessieren können, sind z.B. Koan, Jogin, Intellektuell, Konzentrationspunkt, Lakshmi Yantra, Lehrer-Schüler-Beziehung.
- Indische Götter
- Kinderyoga Geschichten
- Klosterurlaub
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Konfuzianismus - weitere Informationen
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Zusammenfassung
Das Substantiv Konfuzianismus ist ein Wort beziehungsweise Ausdruck im Zusammenhang von Religion, Weltreligion, Philosophie.