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Version vom 6. Januar 2013, 14:33 Uhr
Jemand, der vegan lebt. Anhänger des Veganismus.
Also jemand, der sich von rein pflanzlicher Nahrung ernährt, ohne Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte, oft auch ohne Honig. Ein Veganer verzichtet oft auch auf andere tierische Produkte wie Leder, manchmal auch Seide und Wolle.
Mehr zum Thema vegan leben auch unter dem Stichwort Veganismus.
Achtsamkeit im Umgang mit unseren Tieren
Artikel von Satya Devi Carola Bratherig
(Aus: Yoga Vidya Journal Nr. 26, Herbst 2012)
Einst waren es nur ganz wenige, dann wurden es immer mehr, bis zum heutigen Tag. Vegetarismus und Veganismus haben sich vom Stigma der weltfremden Spinnerei befreien können und sind unaufhaltsam auf dem Vormarsch. Und es sind nicht mehr nur Hippies, Aussteiger und Ökos in Jesuslatschen, die die Vorzüge gesunder Ernährung zu schätzen wissen. Satya Devi liefert uns mit Nachdruck noch einmal viele gute Gründe für ein Leben ohne Fleisch und Milch.
Vegetarismus/Veganismus
Wie kann ein Yogi noch achtsamer mit Tieren umgehen? Wie ernährt sich ein bewusster Yogi, um zu mehr Harmonie mit sich und seinen Mitgeschöpfen zu gelangen? Wie steht es mit unseren Essgewohnheiten? Wer muss sich um wen Sorgen machen? Es gibt einige Fleischesser und Ärzte, die sich Sorgen machen, ob ein Vegetarier genügend Vitalstoffe zu sich nimmt. Es gibt viele Fleischesser und Vegetarier, die sich Sorgen machen, ob eine vegane Ernährung den Menschen ausreichend mit Vitalstoffen versorgt. Doch der einzige, der sich berechtigterweise Sorgen zu machen braucht, ist der Veganer mit Blick auf die Menschen, die tierische Produkte zu sich nehmen. So stellt es Rüdiger Dahlke dar, der dieses sensible Thema in seinem faszinierenden Buch „Peace Food“ behandelt.
Eisenmangel bei Veganern?
Eisenmangel ist bei einer vollwertigen und ausgewogenen pflanzlichen Ernährung überhaupt kein Problem. Doch Fleischesser weisen oft einen übervollen Eisenspeicher auf, der das Herzinfarktrisiko mehr als verdoppelt. Auch Tiere produzieren Angstzellen. Wir sollten uns bewusst werden, wieviel Leid, Schmerz und Elend im Fleisch und in der Milch enthalten sind. Ein Tier schüttet Unmengen von Angstzellen aus, bevor es getötet wird. Gerade auch schon während es im „Tiergefängnis“ auf seinen Tod wartet. Schaut euch mal im Internet an, wie Tiere ethisch-moralisch unvertretbar gehalten werden! Es ist so traurig, so grausam und einfach nur zum Weinen.
Fische
Auch Fische haben ein Nervensystem und erleiden grausame Qualen während ihres minutenlangen (!!!)Todes. Jeder, der Fisch isst, sollte einmal sehen, wie der Fisch zu Tode gekommen ist und ihn in dieser Phase beobachten. Danach hätte dieser Mensch mit Sicherheit keine Gelüste mehr auf Fisch. Es ist erschreckend und unvorstellbar, wie viele Tiere jeden Tag leiden müssen, nur weil der Mensch aus irgendwelchen Gründen Lust auf Fleisch oder Fisch hat. Vielleicht ist es einfach nur die Gewohnheit, vielleicht ist es auch die Angst, dass man Mangelerscheinungen bekommen könnte. Jährlich werden 52 Milliarden Tiere getötet, Fische sind hier noch nicht mitgezählt.
Kühe
Jeder der Milchprodukte zu sich nimmt, sollte einmal zurückverfolgen, wo die Milch herkommt. Es sind meistens Kühe, die monatelang im Stall stehen und manchmal kaum Platz haben sich hinzulegen; jedes Jahr wird ihnen ein Kälbchen weggenommen. Mutter und Kind schreien dann stundenlang oder teilweise tagelang. Wenn die Kuhmutter nicht mehr ausreichend Milch gibt, dann wird sie ermordet, oft schon nach ca. 6 Jahren. Dabei könnten Kühe fast 20 Jahre alt werden.
Milchschokolade
Alle konventionellen Produkte aus Milchschokolade enthalten Milchpulver von Kühen, die oft gentechnisch verändertes Futter gefressen haben. Außerdem stammen diese Kühe häufig aus Massentierhaltung.
Milch
Warum nehmen die Menschen tote Nahrung zu sich? Wenn man ein Kälbchen mit pasteurisierter Milch füttert, wird es nach kurzer Zeit sterben. Niemand käme auf die Idee, Billigbenzin oder Altöl in einen Formel 1 Rennwagen zu füllen. Doch wie viele Menschen auf diesem Planeten nehmen fast täglich Fleisch, Milchprodukte, Weißmehlprodukte, raffinierten Zucker, Alkohol oder Kaffee zu sich wodurch auf Dauer chronische Erkrankungen, Depressionen, Ängste, Osteoporose, Herzerkrankungen, Diabetes usw. ausgelöst werden können.
Hennen
Vier "Legehennen" werden in einem Drahtkäfig von 40 x 45 cm Bodenfläche gehalten, die Käfige oft in vielen Reihen übereinander gestapelt. Fließbänder bringen Futter und Wasser und transportieren Eier und Exkremente ab. Da die Hennen so extrem beengt sind, hält man sie im Halbdunkeln und schneidet ihnen die Schnabelspitzen (ohne Betäubung) ab, damit sie sich nicht gegenseitig tot picken. Durch den Maschendraht der Käfige verlieren sie ihre Federn, wird ihnen die Haut aufgescheuert und ihre Füße verkrüppelt. Etwa 4-6 % der deutschen Hennen, die unter diesen Bedingungen gehalten werden, sterben innerhalb von 12 Monaten an Stress oder an einer Erkrankung. Im Alter von ein bis zwei Jahren lässt ihre Eierproduktion aufgrund der extremen Ausbeutung ihres Körpers nach und sie werden geschlachtet. Die natürliche Lebenserwartung einer Henne beträgt 15-20 Jahre. Von den 44 Millionen in Deutschland gehaltenen "Legehennen" werden immer noch etwa 95% in Käfigbatterien gehalten. Wenn man in einem normalen Café einen Kuchen bestellt, kann man davon ausgehen, dass Eier von solchen Hühnern darin enthalten sind. Wenn ich in einem Laden frage, warum Eier aus Käfighaltung angeboten werden, erhalte ich immer die gleiche Antwort: Aus finanziellen Gründen. Um ein harmonisches Leben mit unseren Mitgeschöpfen zu gewährleisten, sollte man auf tierische Produkte verzichten. Alle Vitalstoffe, die der Mensch braucht, kann er selber produzieren oder sind in pflanzlicher Nahrung zu finden. Durch eine vegane Ernährung wird das Leid der Tiere drastisch verringert und sie hat gleichzeitig eine sehr gute Auswirkung auf unseren Körper und letztlich auf die gesamte Umwelt.
Satyadevi Carola Bratherig
- Masseurin und medizinische Bademeisterin, Ayurveda Therapeutin und Yogalehrerin, gehört zu den beliebtesten Therapeutinnen in der Ayurveda Oase Bad Meinberg. Sie hat aus ihren vielen Aus- und Weiterbildungen sehr effektive Programme in langjähriger Praxis mit vielen Klienten erarbeitet und kann diese mit viel Inspiration, technischem Können und Herz weitergeben. Außerdem setzt sie sich für den Tierschutz ein, besonders für den Veganismus.