Pseudo Karma Yogi: Unterschied zwischen den Versionen

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Ein '''Pseudo Karma Yogi''' ist jemand der so tut als ob er uneigennützig dient, aber in Wahrheit für seinen eigenen Vorteil, für Macht oder Vergnügen tätig ist. Engagement in gemeinnützigen Vereinen kann echter Karma Yoga sein – kann aber auch Pseudo Karma Yoga sein.
Ein '''Pseudo Karma Yogi''' ist jemand der so tut als ob er uneigennützig dient, aber in [[Wahrheit]] für seinen eigenen Vorteil, für Macht oder [[Vergnügen]] tätig ist. [[Engagement]] in einem gemeinnützigen Vereinen kann echter [[Karma Yoga]] sein – kann aber auch Pseudo Karma Yoga.
 
[[Datei:ShivanandaSW.jpg‎ |thumb|Swami Sivananda]]


==Swami Sivananda über Pseudo Karma Yogis==
==Swami Sivananda über Pseudo Karma Yogis==
Swami Sivananda schreibt in seinem Buch „Practice of Karma Yoga“ über Pseude Karma Yogis:
[[Swami Sivananda]] schreibt in seinem Buch „Practice of Karma Yoga“ über Pseudo Karma Yogis:


Ein Mensch zieht Khaddar (handgesponnene weiße baumwollene Kleidung, als Symbol Kleidung wirtschaftlicher Freiheit) über und setzt eine Khaddar Kopfbekleidung auf. Damit erreicht er noch keinerlei Eigenschaften jenes Menschen, der Khaddar einführte. Er hält noch nicht einmal die Vorschriften ein. Er mag noch nicht einmal den Hauch eines selbstlosen Opfers haben. Er hat möglicherweise einen großen Schrank voller fabrikgefertigter Kleidungsstücke. Vielleicht ist er ein wenig wohltätig und verteilt Lebensmittel an Arme, um seinem Namen Ansehen zu verschaffen. So erstattet er selbst der Zeitung über seine Wohltätigkeit unter dem Namen eines Korrespondenten Bericht. Er spendet eine kleine Summe für einen gemeinnützigen Zweck. Er verfolgt aufmerksam, ob sein Name in der Zeitung veröffentlicht ist. Er ist erst beruhigt, wenn er seinen Namen liest. So einen Mensch nennt man einen Pseudokarma Yogi. Heute quillt die Welt über von solchen.
Ein Mensch zieht Khaddar (handgesponnene weiße baumwollene Kleidung, ein [[Symbol]] wirtschaftlicher Freiheit an und setzt einen [[Khaddar]] (Kopfbekleidung) auf. Damit erreicht er noch keine der [[Eigenschaft]]en des Menschen, der Khaddar einführte. Er hält noch nicht einmal die Vorschriften ein. Er mag noch nicht einmal den Hauch eines selbstlosen [[Opfer]]s haben. Er hat möglicherweise einen großen Schrank voller fabrikgefertigter Kleidungsstücke. Vielleicht ist er ein wenig wohltätig und verteilt Lebensmittel an Arme, um seinem Namen Ansehen zu verschaffen. So erstattet er selbst der Zeitung über seine [[Wohltätigkeit]] unter dem Namen eines Korrespondenten Bericht. Er spendet eine kleine Summe für einen gemeinnützigen [[Zweck]]. Er verfolgt aufmerksam, ob sein Name in der Zeitung veröffentlicht ist. Er ist erst beruhigt, wenn er seinen Namen liest. So einen Menschen nennt man einen Pseudo [[Karma]] [[Yogi]]. Heutzutage ist die [[Welt]] voll damit.


Ein Grundbesitzer oder Geldverleiher saugt das Blut der armen Bauern aus und baut sich damit einen Palast. Er spendet mehrere Tausende für eine Hindu Universität aus einem Rücklagenfond von Hunderttausend. Für einige Tausende errichtet er einen Tempel und lässt seinen Namen in Großbuchstaben auf eine Marmorplatte vor dem Tempel setzen. Das ist kein Karma Yoga. Dies ist pompöse Werbung, um Namen und Ruhm zu erlangen. Andererseits bietet ein gewöhnlicher Arbeiter, der im Schweiße seines Angesichts einige Schillinge verdient, sein Geld der Wohlfahrt an, indem er einige hungernde oder kranke Mensch speist und an diesem Tag vielleicht deswegen selbst nichts zu essen hat. Dies ist wirklich ein selbstloses Opfer. Dies ist wirkliches Karma Yoga.
Ein Grundbesitzer oder Geldverleiher saugt das [[Blut]] der armen Bauern aus und baut sich damit einen Palast. Er spendet mehrere Tausende für eine Hindu Universität aus einem Rücklagenfond von Hunderttausend. Für einige Tausende errichtet er einen [[Tempel]] und lässt seinen Namen in Großbuchstaben auf eine Marmorplatte vor dem Tempel setzen. Das ist kein Karma Yoga. Dies ist pompöse [[Werbung]], um Namen und [[Ruhm]] zu erlangen. Andererseits bietet ein gewöhnlicher Arbeiter, der im Schweiße seines Angesichts einige Schillinge verdient, sein Geld der Wohlfahrt an und speist damit einige hungernde oder kranke Menschen.An diesem Tag hat er vielleicht deswegen selbst nichts zu essen. Dies ist wirklich ein selbstloses [[Opfer]]. Dies ist wirkliches Karma Yoga.


===Pseudo Karma Yogis in alten Zeiten in Madura===
===Pseudo Karma Yogis in alten [[Zeit]]en in Madura===
In alten Zeiten wurde Madura in Südindien von pandischen Königen regiert. Einer von ihnen gab in einem bestimmten Jahr zwei Lak (200 000) Rupien für ein Utsava (Festlichkeit) für den Gott Soma Sundareshvar aus. Er besaß jede Menge Ego oder Abhimana. Für sich dachte er: „Ich bin Shiva sehr ergeben. Ich habe eine große Geldsumme für die Anbetung Gottes gespendet. Tausende von Brahmins, Sadhus und Arme sind gespeist worden. Ich habe wertvolle Geschenke an die Brahmin Pandits ausgeteilt. Kein König außer mir ist so fromm.“ Shiva erschien ihm in derselben Nacht im Traum und sagte: „Oh, du König! Sei nicht stolz auf deine Frömmigkeit, Ergebenheit und Wohltätigkeit. Du gefällst mir überhaupt nicht. Wo immer man Stolz vorfindet, kann es keine wahre Ergebenheit und Heiligkeit geben. Geh nur und schaue dir Meinen bescheidenen Verehrer an, den Holzfäller, welcher in einer kleinen Hütte an den Ufern des Vaighai lebt, und Mir montags ein wenig aus Bruchreis hergestellten Kheer und ein bisschen schwarzen Zucker opfert. Lerne von ihm, was wirkliche Hingabe bedeutet“. Der König war sehr verwirrt. Am nächsten Morgen besuchte er den Holzfäller in der Hütte. Er fragte den Holzfäller: „ Wie betest du Shiva an?“ Mit dünner Stimme antwortete der Mann: „Oh König! Ich verdiene zwei Annas pro Tag. Einen gebe ich für Essen aus, verteile neun Pies an die Wohlfahrt und spare täglich drei. Jeden Montag bereite ich etwas Kheer aus Bruchreis und schwarzem Zucker zu und opfere es Shiva. Immer wenn ich Holz fälle, wiederhole ich „Shiva, Shiva, Shiva“. Ich denke immer an Ihn. Darin besteht meine Hingabe an Gott. Mehr weiß ich nicht darüber.“
In alten Zeiten wurde Madura in [[Indien|Südindien]] von pandischen Königen regiert. Einer von ihnen gab in einem bestimmten Jahr zwei Lak (200 000) Rupien für ein Utsava (Festlichkeit) für den [[Gott]] [[Soma Sundareshvar]] aus. Er besaß jede Menge [[Ego]] oder [[Abhimana]]. Für sich dachte er: „Ich bin [[Shiva]] sehr ergeben. Ich habe eine große Geldsumme für die Anbetung Gottes gespendet. Tausende von [[Brahmin]]s, [[Sadhu]]s und Arme sind gespeist worden. Ich habe wertvolle Geschenke an die Brahmin [[Pandit]]s ausgeteilt. Kein König außer mir ist so fromm.“ Shiva erschien ihm in derselben Nacht im Traum und sagte: „Oh, du König! Sei nicht stolz auf deine [[Frömmigkeit]], Ergebenheit und Wohltätigkeit. Du gefällst mir überhaupt nicht. Wo immer man [[Stolz]] vorfindet, kann es keine wahre Ergebenheit und Heiligkeit geben. Geh nur und schaue dir Meinen bescheidenen Verehrer an, den Holzfäller, welcher in einer kleinen Hütte an den Ufern des Vaighai lebt, und Mir montags ein wenig aus Bruchreis hergestellten [[Kheer]] und ein bisschen schwarzen Zucker opfert. Lerne von ihm, was wirkliche [[Hingabe]] bedeutet“. Der König war sehr verwirrt. Am nächsten Morgen besuchte er den Holzfäller in der Hütte. Er fragte den Holzfäller: „Wie betest du Shiva an?“ Mit dünner Stimme antwortete der Mann: „Oh König! Ich verdiene zwei Annas pro Tag. Einen gebe ich für Essen aus, verteile neun Pies an die [[Wohlfahrt]] und spare täglich drei. Jeden Montag bereite ich etwas Kheer aus Bruchreis und schwarzem Zucker zu und opfere es Shiva. Immer wenn ich Holz fälle, wiederhole ich „Shiva, Shiva, Shiva“. Ich denke immer an Ihn. Darin besteht meine Hingabe an [[Gott]]. Mehr weiß ich nicht darüber.“


Der König war sehr berührt über die Bescheidenheit, Einfachheit, liebenswerte Natur, Hingabe und Reinheit des Holzfällers. Er errichtete ein kleines Haus für ihn und sorgte dafür, dass er bis an sein Lebensende Essen erhielt. Er lernte viele praktische Dinge von dessen Leben und wurde dadurch ein wahrer, bescheidener Anhänger Shivas. Er vernichtete seinen Stolz, seine Eitelkeit und seinen Egoismus.
Der König war sehr berührt über die [[Bescheidenheit]], [[Einfachheit]], liebenswerte [[Natur]], Hingabe und Reinheit des Holzfällers. Er errichtete ein kleines Haus für ihn und sorgte dafür, dass er bis an sein Lebensende Essen erhielt. Er lernte viele praktische Dinge von dessen [[Leben]] und wurde dadurch ein wahrer, bescheidener Anhänger Shivas. Er vernichtete seinen Stolz, seine Eitelkeit und seinen [[Egoismus]].


===Jesus und Pseudo Karma Yogis===
===Jesus und Pseudo Karma Yogis===
Jesus sagt: „Lass deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut. Sei bescheiden, wenn du dienst. Stirb unbekannt. Lass niemanden deinen Namen wissen. Aber arbeite und diene anderen. Erwarte nicht brausenden Beifall. Erst dann kommt der Duft deiner Seele zutage.“
[[Jesus]] sagt: „Lass deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut. Sei bescheiden, wenn du dienst. Stirb unbekannt. Lass niemanden deinen Namen wissen. Aber arbeite und diene anderen. Erwarte nicht brausenden Beifall. Erst dann kommt der [[Duft]] deiner [[Seele]] zutage.“
 
===Seid keine Pseudo Karma Yogis===
Liebe Freunde auf dem Weg des Karma Yoga! Seid ehrlich im [[Herz]]en. Hetzt nicht Schall und Rauch von Name und Ruhm nach. Name und Ruhm sind vergänglich. Sie sind nur schwache Luftbewegungen. Niemand kann sich auf der [[Ebene]] von [[Maya]] einen unvergänglichen Namen verdienen. Erinnert sich heute noch jemand an Sri Ayasa, [[Vasishtha]], Vikramaditya, Yajnavalkya, Vama Dev und Jada Bharata? Viele große [[Seele]]n sind gekommen und gegangen. Zur [[Zeit]] erinnert man sich an die Namen von einem oder zwei politischen Führern. Nach einigen Jahren verschwinden auch ihre Namen. Behandle Name und Ruhm wie Abfall, Gift oder Erbrochenes. Diese Welt ist unwirklich. Kümmere dich nicht um die kleinen vergänglichen Dinge. Kümmere dich nur um die immerwährende [[Wirklichkeit]]. Diene ständig im Stillen in [[Gedanke]]n an Gott und [[Bhava]] und sei der innewohnenden Präsenz gegenwärtig. Werde ein wahrer [[Karma Yogi]].
 
==Siehe auch==
*[https://www.yoga-vidya.de/yoga-buch/sivananda/karma-yoga/ Gratis Karma Yoga Buch von Swami Sivananda]
*[[Karma Yoga]]
*[[Karma Yogi]]
*[[Karma]]
*[[Yogi]]
*[[Dienst]]
*[[Yoga]]
 
==Weblinks==
*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Artikel/karmaYoga.htm "Karma Yoga" aus ''Göttliche Erkenntnis'' von Swami Sivananda]
*[https://www.yoga-vidya.de/karma/ Karma]
*[https://www.yoga-vidya.de/karma/karma-yoga/ Karma Yoga]
*[https://www.yoga-vidya.de/yoga-buch/sivananda/goettliches-leben/32-geheimnis-karma-yoga/ "Geheimnis des Karma Yoga" aus Swami Sivanandas Buch ''Göttliches Leben'']
*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Buch/sadhana/Yoga_Sadhana.html "Karma Yoga Sadhana" aus Swami Sivanandas Buch "Sadhana"]
*[https://www.yoga-vidya.de/karma/karma-gesetz/2-karma-gesetz-der-gedankenkraft/ Karma-Gesetz der Gedankenkraft]
*[https://www.yoga-vidya.de/yoga-anfaenger/yoga-wissen/yoga-wege/ Yoga Wege]
*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Buch/IntegralYoga/Integraler-Yoga.htm Sivanandas Integraler Yoga]
*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Artikel/Yoga-Lesung/06042001.html Selbstlose Taten]
*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Artikel/Art-Artikel/art_dienen.html "Dienen" aus Swami Sivanandas Buch ''Göttliche Erkenntnis'']
 
==Seminare==
*[https://www.yoga-vidya.de/center/haus-bad-meinberg/start/individualgaeste/3-monate-im-ashram/ Sadhaka-Programm]
*[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/karma-yoga/ Seminare über Karma Yoga]
 
==Multimedia==
===Karma Yoga – Dienen mit Liebe===
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===Karma Yoga – enthusiastisch, verhaftungslos dienen===
{{#widget:Audio|url=https://jkv3wg.podcaster.de/download/233_Karma_Yoga_Uneigennuetzig_Dienen.mp3}}
 
===Spirituelle Entwicklung – Teil 13: Karma Yoga===
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===Bhakti, Jnana, Karma und Raja Yoga als Wege zur Vollendung===
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===Karma Yoga – verhaftungslos handeln===
{{#widget:Audio|url=https://jkv3wg.podcaster.de/download/Karma-Yoga-verhaftungslos-handeln.mp3}}
 
===Zusammenfassung der Bhagavad Gita Kap.5 “Yoga der Befreiung des Karma”===
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===Verhaftungsloses Handeln erntet kein Karma – BG.XVIII 12===
{{#widget:Audio|url=https://jkv3wg.podcaster.de/download/1391_Bhagavad_XVIII_12.mp3}}
 
===Ausarbeitung von Karma===
{{#widget:Audio|url=https://jkv3wg.podcaster.de/download/368_Ausarbeitung-von-Karma.mp3}}
 
===Das Karma-Gesetz ist mächtiger als dein Ego – BG.XVIII 60===
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===Dienen und Karma Yoga===
{{#widget:Audio|url=https://jkv3wg.podcaster.de/download/264_Dienen_und_Karma_Yoga.mp3}}
 
==Videos==
===Karma Yoga, der Yoga der Tat===
{{#ev:youtube|pjWHbwp3vcE}}
 
===Umgang mit Burnout - Karma Yoga Tipps===
{{#ev:youtube|-hnfF9u5-k0}}
 
===Uneigennütziges Dienen - Karma Yoga für Freude und Bewusstseinserweiterung===
{{#ev:youtube|0_Vozpm8kUs}}
 
===Vortrag zum Thema Karma von Sukadev Bretz===
{{#ev:youtube|KIOTvjIz8I0}}


===Seid keine Pseude Karma Yogis===
===Jnana Yoga, Vedanta und Karma Yoga===
Liebe Freunde auf dem Weg des Karma Yoga! Seid ehrlich im Herzen. Hetzt nicht Schall und Rauch von Name und Ruhm nach. Name und Ruhm sind vergänglich. Sie sind nur schwache Luftbewegungen. Niemand kann sich auf der Maya Ebene einen unvergänglichen Namen verdienen. Erinnert sich heute noch jemand an Sri Ayasa, Vasishtha, Vikramaditya, Yajnavalkya, Vama Dev und Jada Bharata? Viele große Seele sind gekommen und gegangen. Zur Zeit erinnert man sich an die Namen von einem oder zwei politischen Führern. Nach einigen Jahren verschwinden auch ihre Namen. Behandle Name und Ruhm wie Abfall, Gift oder Erbrochenes. Diese Welt ist unwirklich. Kümmere dich nicht um die kleinen vergänglichen Dinge. Kümmere dich nur um die immerwährende Wirklichkeit. Diene ständig im Stillen in Gedanken an Gott und Bhava und sei der innewohnenden Präsenz gegenwärtig. Werde ein wahrer Karma Yogi.
{{#ev:youtube|eC_E9Ev-yMI}}


[[Kategorie:Artikel von Swami Sivananda]]
[[Kategorie:Artikel von Swami Sivananda]]
[[Kategorie:Karma Yoga]]
[[Kategorie:Karma Yoga]]

Aktuelle Version vom 15. Juni 2022, 20:49 Uhr

Ein Pseudo Karma Yogi ist jemand der so tut als ob er uneigennützig dient, aber in Wahrheit für seinen eigenen Vorteil, für Macht oder Vergnügen tätig ist. Engagement in einem gemeinnützigen Vereinen kann echter Karma Yoga sein – kann aber auch Pseudo Karma Yoga.

Swami Sivananda

Swami Sivananda über Pseudo Karma Yogis

Swami Sivananda schreibt in seinem Buch „Practice of Karma Yoga“ über Pseudo Karma Yogis:

Ein Mensch zieht Khaddar (handgesponnene weiße baumwollene Kleidung, ein Symbol wirtschaftlicher Freiheit an und setzt einen Khaddar (Kopfbekleidung) auf. Damit erreicht er noch keine der Eigenschaften des Menschen, der Khaddar einführte. Er hält noch nicht einmal die Vorschriften ein. Er mag noch nicht einmal den Hauch eines selbstlosen Opfers haben. Er hat möglicherweise einen großen Schrank voller fabrikgefertigter Kleidungsstücke. Vielleicht ist er ein wenig wohltätig und verteilt Lebensmittel an Arme, um seinem Namen Ansehen zu verschaffen. So erstattet er selbst der Zeitung über seine Wohltätigkeit unter dem Namen eines Korrespondenten Bericht. Er spendet eine kleine Summe für einen gemeinnützigen Zweck. Er verfolgt aufmerksam, ob sein Name in der Zeitung veröffentlicht ist. Er ist erst beruhigt, wenn er seinen Namen liest. So einen Menschen nennt man einen Pseudo Karma Yogi. Heutzutage ist die Welt voll damit.

Ein Grundbesitzer oder Geldverleiher saugt das Blut der armen Bauern aus und baut sich damit einen Palast. Er spendet mehrere Tausende für eine Hindu Universität aus einem Rücklagenfond von Hunderttausend. Für einige Tausende errichtet er einen Tempel und lässt seinen Namen in Großbuchstaben auf eine Marmorplatte vor dem Tempel setzen. Das ist kein Karma Yoga. Dies ist pompöse Werbung, um Namen und Ruhm zu erlangen. Andererseits bietet ein gewöhnlicher Arbeiter, der im Schweiße seines Angesichts einige Schillinge verdient, sein Geld der Wohlfahrt an und speist damit einige hungernde oder kranke Menschen.An diesem Tag hat er vielleicht deswegen selbst nichts zu essen. Dies ist wirklich ein selbstloses Opfer. Dies ist wirkliches Karma Yoga.

Pseudo Karma Yogis in alten Zeiten in Madura

In alten Zeiten wurde Madura in Südindien von pandischen Königen regiert. Einer von ihnen gab in einem bestimmten Jahr zwei Lak (200 000) Rupien für ein Utsava (Festlichkeit) für den Gott Soma Sundareshvar aus. Er besaß jede Menge Ego oder Abhimana. Für sich dachte er: „Ich bin Shiva sehr ergeben. Ich habe eine große Geldsumme für die Anbetung Gottes gespendet. Tausende von Brahmins, Sadhus und Arme sind gespeist worden. Ich habe wertvolle Geschenke an die Brahmin Pandits ausgeteilt. Kein König außer mir ist so fromm.“ Shiva erschien ihm in derselben Nacht im Traum und sagte: „Oh, du König! Sei nicht stolz auf deine Frömmigkeit, Ergebenheit und Wohltätigkeit. Du gefällst mir überhaupt nicht. Wo immer man Stolz vorfindet, kann es keine wahre Ergebenheit und Heiligkeit geben. Geh nur und schaue dir Meinen bescheidenen Verehrer an, den Holzfäller, welcher in einer kleinen Hütte an den Ufern des Vaighai lebt, und Mir montags ein wenig aus Bruchreis hergestellten Kheer und ein bisschen schwarzen Zucker opfert. Lerne von ihm, was wirkliche Hingabe bedeutet“. Der König war sehr verwirrt. Am nächsten Morgen besuchte er den Holzfäller in der Hütte. Er fragte den Holzfäller: „Wie betest du Shiva an?“ Mit dünner Stimme antwortete der Mann: „Oh König! Ich verdiene zwei Annas pro Tag. Einen gebe ich für Essen aus, verteile neun Pies an die Wohlfahrt und spare täglich drei. Jeden Montag bereite ich etwas Kheer aus Bruchreis und schwarzem Zucker zu und opfere es Shiva. Immer wenn ich Holz fälle, wiederhole ich „Shiva, Shiva, Shiva“. Ich denke immer an Ihn. Darin besteht meine Hingabe an Gott. Mehr weiß ich nicht darüber.“

Der König war sehr berührt über die Bescheidenheit, Einfachheit, liebenswerte Natur, Hingabe und Reinheit des Holzfällers. Er errichtete ein kleines Haus für ihn und sorgte dafür, dass er bis an sein Lebensende Essen erhielt. Er lernte viele praktische Dinge von dessen Leben und wurde dadurch ein wahrer, bescheidener Anhänger Shivas. Er vernichtete seinen Stolz, seine Eitelkeit und seinen Egoismus.

Jesus und Pseudo Karma Yogis

Jesus sagt: „Lass deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut. Sei bescheiden, wenn du dienst. Stirb unbekannt. Lass niemanden deinen Namen wissen. Aber arbeite und diene anderen. Erwarte nicht brausenden Beifall. Erst dann kommt der Duft deiner Seele zutage.“

Seid keine Pseudo Karma Yogis

Liebe Freunde auf dem Weg des Karma Yoga! Seid ehrlich im Herzen. Hetzt nicht Schall und Rauch von Name und Ruhm nach. Name und Ruhm sind vergänglich. Sie sind nur schwache Luftbewegungen. Niemand kann sich auf der Ebene von Maya einen unvergänglichen Namen verdienen. Erinnert sich heute noch jemand an Sri Ayasa, Vasishtha, Vikramaditya, Yajnavalkya, Vama Dev und Jada Bharata? Viele große Seelen sind gekommen und gegangen. Zur Zeit erinnert man sich an die Namen von einem oder zwei politischen Führern. Nach einigen Jahren verschwinden auch ihre Namen. Behandle Name und Ruhm wie Abfall, Gift oder Erbrochenes. Diese Welt ist unwirklich. Kümmere dich nicht um die kleinen vergänglichen Dinge. Kümmere dich nur um die immerwährende Wirklichkeit. Diene ständig im Stillen in Gedanken an Gott und Bhava und sei der innewohnenden Präsenz gegenwärtig. Werde ein wahrer Karma Yogi.

Siehe auch

Weblinks

Seminare

Multimedia

Karma Yoga – Dienen mit Liebe

Karma Yoga – enthusiastisch, verhaftungslos dienen

Spirituelle Entwicklung – Teil 13: Karma Yoga

Bhakti, Jnana, Karma und Raja Yoga als Wege zur Vollendung

Karma Yoga – verhaftungslos handeln

Zusammenfassung der Bhagavad Gita Kap.5 “Yoga der Befreiung des Karma”

Verhaftungsloses Handeln erntet kein Karma – BG.XVIII 12

Ausarbeitung von Karma

Das Karma-Gesetz ist mächtiger als dein Ego – BG.XVIII 60

Dienen und Karma Yoga

Videos

Karma Yoga, der Yoga der Tat

Umgang mit Burnout - Karma Yoga Tipps

Uneigennütziges Dienen - Karma Yoga für Freude und Bewusstseinserweiterung

Vortrag zum Thema Karma von Sukadev Bretz

Jnana Yoga, Vedanta und Karma Yoga