Sadhana: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Sadhana''' ([[Sanskrit]]: साधन sādhana ''n.'' und साधना sādhanā ''f.'') spirituelle [[Praxis|Praktiken]]; geistige [[Übung]]; Der männliche bzw. weibliche Ausüber von Sadhana heißt [[Sadhaka]] bzw. [[Sadhika]]. | '''Sadhana''' ([[Sanskrit]]: साधन sādhana ''n.'' und साधना sādhanā ''f.'') spirituelle [[Praxis|Praktiken]]; geistige [[Übung]]; Der männliche bzw. weibliche Ausüber von Sadhana heißt [[Sadhaka]] bzw. [[Sadhika]]. | ||
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''' | ==[[Swami Sivananda]] über Sadhana== | ||
'''"Sadhana-Kursus", Auszug aus dem Buch ''Die Botschaft''''' | |||
#Du musst imstande sein, drei Stunden hintereinander mit erhobenem Haupt auf einem Asana (Yogasitz) zu verharren. | |||
#Übe täglich eine halbe Stunde Pranayama (Atemkontrolle) | |||
3. Du musst um 4 Uhr morgens aufstehen und zuerst meditieren. Dann kannst Du Asana und Pranayama üben. Das wichtigste ist die Meditation. | |||
4. Beginne mit einer bestimmten Meditation in irgendeiner Form, die dir am besten liegt. Fühle die innere Gegenwart in dieser Form und denke an die Eigenschaften der Reinheit, Vollkommenheit, alldurchdringenden Intelligenz, Glückseligkeit, Allmacht usw. Wenn die Gedanken davonlaufen, so bringe sie immer wieder zu diesem Punkt zurück – Habe eine zweite Meditation des Abends. Halte die Übungen regelmäßig ein. | |||
5. Entwickle richtiges Denken, Fühlen, Handeln und Sprechen. | |||
6. Rotte die Laster aus, wie Zorn, Sinnenlust, Gram, Selbstsucht, Hass usw. | |||
7. Halte die Indriyas (Sinnesorgane) in Zucht. Beachte das Gelübde des täglichen zweistündigen Schweigens. | |||
8. Entwickle Tugenden: Verzeihung, Dankbarkeit, Liebe, Freundlichkeit, Geduld, Ausdauer, Mut, Wahrhaftigkeit usw. | |||
9. Führe regelmäßig ein geistiges Tagebuch und halte an der Befolgung deiner geistigen Übungen fest, koste es , was es wolle. | |||
10. Schrein dein Ischta-Mantra „Hari-OM“ Sri Rama“ usw. täglich eine Stunde lang in dein Notizbuch und sende es mir am Ende jedes Monats zusammen mit dem geisteigen Tagebuch. | |||
11. Werde ein reiner Vegetarier. | |||
'''Die Struktur Des Yoga-Sadhana''' | |||
Für eine erfolgreiche Yogapraxis ist ethische Disziplin unentbehrlich. Ethische Disziplin bedeutet Führung eines guten Lebens. Die beiden moralischen Dreh- und Angelpunkte, die jeder [[Yoga]]-Übende in sein tägliches Leben einbinden sollte, sind [[Yama]] und [[Niyama]]. Sie sind etwa vergleichbar mit den 10 Geboten des Christentums oder dem 8-fachen Pfad Buddhas. Die Tugenden des Yama sind Gewaltlosigkeit ([[Ahimsa]]), Wahrhaftigkeit ([[Satya]]), Nichtstehlen, Mäßigkeit ([[Brahmacharya]]) und Begierdelosigkeit ([[Aparigraha]]). Innere und äußere Reinheit ([[Saucha]]), Zufriedenheit ([[Santosha]]), Askese ([[Tapas]]), Studium religiöser und philosophischer Literatur ([[Swadhyaya]]) und Hingabe an Gott ([[Ishwarapranidhana]]) sind die Gebote des Niyama. Yama und Niyama bilden die Grundpfeiler der Yoga-Philosophie. | Für eine erfolgreiche Yogapraxis ist ethische Disziplin unentbehrlich. Ethische Disziplin bedeutet Führung eines guten Lebens. Die beiden moralischen Dreh- und Angelpunkte, die jeder [[Yoga]]-Übende in sein tägliches Leben einbinden sollte, sind [[Yama]] und [[Niyama]]. Sie sind etwa vergleichbar mit den 10 Geboten des Christentums oder dem 8-fachen Pfad Buddhas. Die Tugenden des Yama sind Gewaltlosigkeit ([[Ahimsa]]), Wahrhaftigkeit ([[Satya]]), Nichtstehlen, Mäßigkeit ([[Brahmacharya]]) und Begierdelosigkeit ([[Aparigraha]]). Innere und äußere Reinheit ([[Saucha]]), Zufriedenheit ([[Santosha]]), Askese ([[Tapas]]), Studium religiöser und philosophischer Literatur ([[Swadhyaya]]) und Hingabe an Gott ([[Ishwarapranidhana]]) sind die Gebote des Niyama. Yama und Niyama bilden die Grundpfeiler der Yoga-Philosophie. |
Version vom 18. Dezember 2012, 09:50 Uhr
Sadhana (Sanskrit: साधन sādhana n. und साधना sādhanā f.) spirituelle Praktiken; geistige Übung; Der männliche bzw. weibliche Ausüber von Sadhana heißt Sadhaka bzw. Sadhika.
Swami Sivananda über Sadhana
"Sadhana-Kursus", Auszug aus dem Buch Die Botschaft
- Du musst imstande sein, drei Stunden hintereinander mit erhobenem Haupt auf einem Asana (Yogasitz) zu verharren.
- Übe täglich eine halbe Stunde Pranayama (Atemkontrolle)
3. Du musst um 4 Uhr morgens aufstehen und zuerst meditieren. Dann kannst Du Asana und Pranayama üben. Das wichtigste ist die Meditation. 4. Beginne mit einer bestimmten Meditation in irgendeiner Form, die dir am besten liegt. Fühle die innere Gegenwart in dieser Form und denke an die Eigenschaften der Reinheit, Vollkommenheit, alldurchdringenden Intelligenz, Glückseligkeit, Allmacht usw. Wenn die Gedanken davonlaufen, so bringe sie immer wieder zu diesem Punkt zurück – Habe eine zweite Meditation des Abends. Halte die Übungen regelmäßig ein. 5. Entwickle richtiges Denken, Fühlen, Handeln und Sprechen. 6. Rotte die Laster aus, wie Zorn, Sinnenlust, Gram, Selbstsucht, Hass usw. 7. Halte die Indriyas (Sinnesorgane) in Zucht. Beachte das Gelübde des täglichen zweistündigen Schweigens. 8. Entwickle Tugenden: Verzeihung, Dankbarkeit, Liebe, Freundlichkeit, Geduld, Ausdauer, Mut, Wahrhaftigkeit usw. 9. Führe regelmäßig ein geistiges Tagebuch und halte an der Befolgung deiner geistigen Übungen fest, koste es , was es wolle. 10. Schrein dein Ischta-Mantra „Hari-OM“ Sri Rama“ usw. täglich eine Stunde lang in dein Notizbuch und sende es mir am Ende jedes Monats zusammen mit dem geisteigen Tagebuch. 11. Werde ein reiner Vegetarier.
Die Struktur Des Yoga-Sadhana
Für eine erfolgreiche Yogapraxis ist ethische Disziplin unentbehrlich. Ethische Disziplin bedeutet Führung eines guten Lebens. Die beiden moralischen Dreh- und Angelpunkte, die jeder Yoga-Übende in sein tägliches Leben einbinden sollte, sind Yama und Niyama. Sie sind etwa vergleichbar mit den 10 Geboten des Christentums oder dem 8-fachen Pfad Buddhas. Die Tugenden des Yama sind Gewaltlosigkeit (Ahimsa), Wahrhaftigkeit (Satya), Nichtstehlen, Mäßigkeit (Brahmacharya) und Begierdelosigkeit (Aparigraha). Innere und äußere Reinheit (Saucha), Zufriedenheit (Santosha), Askese (Tapas), Studium religiöser und philosophischer Literatur (Swadhyaya) und Hingabe an Gott (Ishwarapranidhana) sind die Gebote des Niyama. Yama und Niyama bilden die Grundpfeiler der Yoga-Philosophie.
Gegenüber allen anderen Tugenden hat die Gewaltlosigkeit absoluten Vorrang. Es gilt, diese Regel gegenüber allen lebenden Kreaturen gedanklich, sprachlich und hinsichtlich deiner Handlungen (Ahisma) einzuhalten. Die Tugend der Gewaltlosigkeit besitzt oberste Priorität, auch, weil sie eine Grundlage der folgenden Regeln darstellt. Die Ausübung von universeller Liebe und Brüderlichkeit ist ein essentieller Teil der Gewaltlosigkeit. Ebenfalls forsche Worte und unfreundliche Blicke gilt es zu unterbinden. Der Praktizierende muss guten Willen und Freundlichkeit zeigen, wie auch Respekt gegenüber allem Leben. Er sollte immer daran denken, dass den Herzen aller Wesen ein universelles Selbst entspringt.
Die Tugend der Wahrhaftigkeit (Satya) ist direkt an Ahimsa angegliedert. Auch hier ist wichtig, dass sich Gedanken, Worte und Taten auf einer Ebene befinden. Nur Menschen, die frei von egoistischen Eigenschaften sind, können die Tugend der Wahrhaftigkeit umsetzen. Die Wahrheit kann nur schwer ans Licht treten, wenn die Tat nicht von einem reinen Motiv begleitet wird. Das Wort eines Yogis sollte ein Segen für andere sein. Weiterhin spielt das Gebot des Nicht-Stehlens eine Rolle im Yama. Es fordert den Praktizierenden auf, aus tiefstem Herzen mit dem zufrieden zu sein, was er besitzt. Das Gesetz des Karmas ist unerbittlich. Jeder muss für seine unrichtigen Handlungen einstehen. Aktionen und Reaktionen sind gleichrangig und bedingen sich gegenseitig. Ebenfalls zum Stehlen zählt die Anhäufung von Reichtum. Der Gesamte Reichtum aller 3 Welten ist Eigentum Gottes. Du selbst bist nur ein kleiner Bestandteil dieses Wohlstandes. Teile mit allen, was Dir gehört und gib voller Nächstenliebe. Die vierte Tugend ist die Mäßigkeit (oder auch Enthaltsamkeit). Brahmacharya ist der Grundbaustein für das Leben im Atman. Die Enthaltsamkeit ist eine geladene Waffe im unerbitterlichen Kampf gegen innere Monster. Hierzu zählt unter Anderem Leidenschaft, Gier, Zorn, Geiz, Heuchelei. Ein gemäßigtes Leben führt dich zu andauernder Freude und Glückseeligkeit bei. Du wirst Energie, einen klaren Kopf, Willensstärke, klaren Verstand, ein gutes Gedächtnis und Forschergeist haben (Vichara Shakti) .
Ziel ist ein tiefes und bewusstes Dasein und ein ruhiger, entspannter Geist. Dies beinhaltet, dich selbst einer höheren Spiritualität zu öffnen. Die göttliche Gegenwart und Führung zu spüren. Fix your mind at the lotus-feet of the Lord. Deine Seele an den Lotus-Füßen Gottes verankern. Wie ein Kind sein. Frei und unbefangen zu Krishna sprechen und absolut aufrichtig zu sein. Verstecke Deine Gedanken nicht. Es wird dir nicht gelingen, denn Gott ist der innere Herrscher. Er beobachtet all Deine Gedanken. Bete um Gnade, Licht, Reinheit, Stärke, Frieden und Erkenntnis. Du wirst sie ganz sicher erlangen.
Ein Yoga-Übender sollte nicht geizig sein. Er sollte von niemanden luxuriöse Geschenke annehmen. Geschenke beeinträchtigen den Geist des Empfängers. Der Yogi sollte diese 5 Gebote in seinem Herzen tragen und auf gedanklichem Wege, wie auch in Worten und Taten umsetzen. Sie sind nicht nur Gebote, sondern sie beeinflussen den Charakter des Übenden, indem sie ihm innere Stärke und Reinheit verleihen. Zwei Dinge sind notwendig, um eine erfolgreiche Kontrolle über den Geistes zu erlangen, die Yogapraxis (Abhyasa) und Leidenschaftslosigkeit (Vairagya). Versuche dein Bestes, dich von jeglichem Verlangen und Vergnügen, sichtbar oder unsichtbar, zu befreien. Dies kannst du erreichen, indem du dir das schlechte in diesen Dingen ständig vor Augen führst. Leidenschaftslosigkeit bezeichnet die Entsagung gegenüber dem, was es zu erreichen gilt. Es ist die Entsagung sinnlicher Genüsse im Dies- und Jenseits. Es gibt zwei Arten von Leidenschaftslosigkeit oder Ablösung – die Niedrige und die Hohe. Vijnana Bhikshu unterscheidet zwischen unter und über geordnete Typen der Vairagya: Der Erstere ist ein Widerstehen der schönen Dinge im Leben, hier und im Jenseits, denn diese können nicht ohne Probleme erlangt und erhalten werden. Ihr Verlust kann Schmerz verursachen und das Streben nach ihnen ist nie frei von egoistischen Gefühlen. Der zweite Typ jedoch, basiert auf der klaren Erkenntnis des Unterschiedes zwischen der Intelligenz und den Gegenständen die in ihrem Licht erscheinen.“
Es gibt verschiedene Stadien der Entsagung. Der Entschluss, sich von allen Arten sinnlicher Objekte zu distanzieren ist das erste Stadium. Im zweiten Schritt verlieren bestimmte dingliche Objekte ihren Charme in den Augen des Praktizierenden. Derjenige strebt außerdem danach, dass anderen Menschen eine gleiche Leidenschaftslosigkeit gegenüber der dinglichen Welt erfahren. Im Dritten Stadium unterliegen die Sinne des Yogis seiner Kontrolle. Allerdings verspürt der Praktizierende nach wie vor eine leichte Sehnsucht nach sinnlichen Freuden. Im vierten Stadium verliert der Yogi komplett sein Interesse an allen externen Objekten. Das finale Stadium ist jenes mit dem höchsten Maß an Leidenschaftslosigkeit. Es ist diese Art der Entsagung, die dem Yogi einen Zustand der absoluten Unabhängigkeit versetzt. Auf diesem Level verzichtet der Praktizierende auf alle Arten psychischer Kräfte. Hierin ist sogar die Allwissenheit eingeschlossen. Ob man in der Lage ist, in geistige Distanz von externen Objekten zu treten, hängt stark von der Fähigkeit zur Entsagung des Einzelnen ab. Bloße Gleichgültigkeit wird diesem Zweck nicht dienen. Weiterhin ist notwendig zu üben, hierzu zählt auch, dass man Gott stets in seine Gedanken einschließt. Krishna sagt zu Arjuna (er bezieht sich auf die Praxis der Kontrolle des Geistes): "Abandoning without reserve all desires born of the imagination by the mind, curbing in the aggregate of the senses on every side, little by little let him gain tranquillity by means of reason controlled by steadiness; having made the mind abide in the Self, let him not think of anything. As often as the wavering and unsteady mind goeth forth, so often reining it in, let him bring it under the control of the Self." (Bhagavad Gita, Ch. VI-24, 25, 26) Man kann einen in sich ruhenden Geist erlangen, indem man das gesamte Verlangen nach materiellen Objekten einstellt und mittels Vernunft und Stetigkeit den Zustand des Geistes mehrseitig schult und ihn nicht in Gedanken verfallen lässt. Der Ruhelose Geist sollte so häufig gereinigt werden, wie er in Unruhe verfällt, nur so wird eine Kontrolle des Selbst entstehen. Der Geist wird geleitet durch das Verlangen nach externen Objekten. Wenn man sich selbst von der Illusion sinnlicher Objekte überzeugt, indem man ihre Natur genauer erforscht und eine gewisse Gleichgültigkeit gegenüber weltlichen Dingen entwickelt, kann der Geist gebändigt werden um schlussendlich beim Selbst zu verweilen. Der Wert dieser Yoga-Praxis liegt darin, dass die Seele des Übenden Frieden im Selbst findet. Die Yogapraxis wird ausgeübt indem, ein und derselbe Gedanke wieder und wieder rezitiert wird. Durch konstante gedankliche Wiederholung entsteht eine Stärkung der Willenskraft. Die rezitierten Worte werden an das Unterbewusstsein geleitet suggestions should be given to the subconscious mind not to look for enjoyment in the changing world without, but in the changeless within. Übe Dich in Wachsamkeit. Wenn du merkst, dass dein Geist sich sinnlichen Objekten hingibt, finde neue Möglichkeiten der Bedeutungsfindung und Interpretation. Verhilf deinem Geist dazu, seine Einstellung gegenüber diesen Dingen zu ändern, sodass er sich diesen schlussendlich vollständig entziehen kann. Dies bezeichnet man als Praxis. Die Haupteigenschaft des Geistes in der erwachenden Phase ist, ein Objekt verinnerlicht zu haben, mit dessen Hilfe er erwachen kann. Er kann nie ganz leer bleiben. Er kann sich stattdessen auf eine bestimmte Sache zu einem Zeitpunkt konzentrieren. Die Gedanken, die ihm innewohnen ändern sich stets, dies macht den Geist rastlos. Sein Charakter ist ungestüm, stark und kann nur schwer gezügelt werden. Aus diesem Grund sagt Patanjali Maharshi, die Praxis müsse unbeirrt und ständig vollzogen werden, begleitet von unerschütterlichem Glaube and ihre regenerierende und belebende Wirkung. Daher solltest du in keiner Phase deiner Praxis Nachlässigkeit zeigen. Der Prozess der Entsagung wird nicht an einem Tag vollzogen. Es bedarf einer andauernden und kontinuierlichen Praxis, die von Eifer und Enthusiasmus begleitet wird. Der Fortschritt im Yoga geht nur graduell von Statten. Viele Menschen unterbrechen nach gewisser Zeit ihre Praxis, weil sie keine merklichen Fortschritte ihrer psychischen Kräfte verspüren. Sie werden ungeduldig. Sie tun wenig und erwarten viel. Das ist nicht gut. Wird die Praxis nur unregelmäßig vollzogen, trägt sie am Ende nicht die gewünschten Früchte. Direkte Erfahrung ist das zentrale Ziel im Leben. Auch wenn die Yogapraxis zu Anfang sehr beschwerlich sein kann, bringt sie schlussendlich höchste Freude. Krishna sagt zu Arjuna: „Höchste Freude wird derjenige Yogi erlangen, dessen Geist friedlich, dessen leidenschaftliche Natur unter Kontrolle ist, welcher frei von Sünde ist, und derjenige, dessen Natur dem Ewigen entspringt!“ (Bhagavad Gita, Ch. VI-27) “Einzig der Geist des Menschen ist Ursache für Unfreiheit oder Befreiung, verloren im Genuss, führt es zur Gefangenschaft; frei von Leidenschaften, führt er zur Befreiung. Ist der Geist einmal befreit von der materiellen Welt, muss der Praktizierende stets darauf bedacht sein, materielle Gedanken aus zu verbannen, um nicht in die alten Zwänge zurück zu fallen. Wenn sich der Geist nicht in Verbindung mit materiellen Objekten befindet, sondern mit dem Herzen, ist er in einem Zustand der Ekstase. Dann, so heißt es, habe er seinen Höhepunkt erreicht. Man sollte den Verstand davon abhalten zu funktionieren, bis er vollkommen im Herzen aufgegangen ist, das ist Gnosis, der Rest ist reine Konzentration.
Das Verlangen kann beschrieben werden als Sehnsucht nach Dingen, die eine große Herrschaft über den Geist erlangt und, die sogar die Suche nach Ursache und Wirkungen von Dingen zu unterbinden vermag. Der Mensch ist das, womit er sich selbst identifiziert, durch den Zwang einer starken und tiefen Bindung und den Verlust der Erinnerung an alles andere. Da der Mensch, der durch sein Verlangen angetrieben wird, sein Auge auf alles Materielle wirft, beginnt er, dieses Objekt für das einzig Wahre zu halten. Der Mensch verliert die Kontrolle und sieht alles hinter einem täuschenden Schleier, vergleichbar mit einem starken Rauschmittel. Verlangen entsteht aus Unwissenheit (Avidya). Bindung, Sehnsucht und Vorliebe sind Bestandteile des Verlangens. Bemühe Dich nicht, deinem Verlangen nachzugehen. Versuche stattdessen, es so weit wie möglich zu reduzieren. Die Sehnsucht nach Befriedigung der materiellen Sehnsüchte ist der Treibstoff des Verlangens, der entzogen werden sollte. Das Feuer des Verlangens wird so von selbst erlischen. Wie eine Lampe, die kein Ghee mehr hat erlischt, so erlischt ein Feuer ohne Brennstoff. Wenn die Sehnsucht nach Objekten unterbunden wurde, wird das Verlangen von selbst vergehen.
Wenn ein Mensch versucht, etwas zu bekommen, begeht er Sünden und verletzt seine Mitmenschen. Als Folge muss er die Früchte seiner Handlungen ernten und wird wieder und wieder Bestandteil des Kreislaufes von Leben und Tod sein. Erhöht sich die Anzahl der begehrten Objekte um nur eins, so wächst das Verlangen nach ihnen um das zehnfache. Je mehr weltliche Objekte du besitzt, desto größer ist die Distanz zu Gott. Der Geist wird immer unruhig sein und sich damit beschäftigen, wie er mehr Sachen bekommen und behalten kann, beispielsweise, eine große Menge an Geld anzuhäufen und zu sparen. Wenn die erwobenen Objekte verloren gehen, ist deine Seele aufgebracht. Sorgen, Ängste und andere Arten seelischer Probleme wachsen mit der Anzahl von Objekten, mit denen man sich umgibt. Befreie dich von der Tyrannei des Geistes, die dich so lange gnadenlos unterdrückt hat. Du hast deinem Geist gewährt, sich auf sinnliche Freuden zu berufen und seine eigenen Wege zu gehen. Nun ist die Zeit gekommen, ihn zu zügeln wie ein wildes Pferd. Halte durch und sei geduldig. Übe täglich Meditation und die Zurückhaltung deiner Gedanken. am Anfang könnte diese Aufgabe schwierig sein, ja sogar widerwärtig und ermüdend erscheinen, jedoch am Ende steht ein riesiger Erfolg. Du wirst Unsterblichkeit, höchste Freude, ewigen Frieden und unendliche Glückseeligkeit erlangen. Es ist ein lohnender Schritt. Aber sei auf der Hut. Wenn dir dein Wunsch ernst ist und du gehst deinen Weg mit starkem Geistes, dann wird nichts auf der Welt unmöglich sein. Nichts wird dich aufhalten können. Anhand deines geistigen Zustandes, deiner Gefühle und deines Verhaltens kannst du die Natur deiner Handlungen in deinen früheren Leben sehr gut verstehen. Du kannst den Folgen schlechter Handlungen durch gute Taten, also Tapas, Disziplin und Meditation, entgegen stehen. Versuche, ein Leben ohne Verhaftungen zu führen. Diszipliniere deinen Geist mit Sorgfalt. Es gibt niemanden, der frei von Schmerzen, Krankheiten, Problemen und Schwierigkeiten ist. Gib deiner unruhigen Seele Rast. Dann wirst nur du die Stärke finden, den Problemen des Lebens ins Antlitz zu schauen. Dann wirst nur du ein ausgeglichenes Leben führen. Nur du wirst nicht beeinträchtigt sein durch morbide äußere Einflüsse und ungleichförmige Vibrationen. Regelmäßige Meditation am Morgen wird dir Freude, -Glückseeligkeit und innere Stärke verleihen. Übe Meditation. Erfahre, auch wenn die Äußeren Umstände ungünstig sind, Glückseeligkeit und Freude. Du wirst Stück für Stück spirituell wachsen und deine Selbstverwirklichung erreichen.
Quellen
Multimedia
Sadhana, der spirituelle Weg
Wichtige Aspekte des spirituellen Wegs und wie du dich gut entwickeln kannst. Sukadev gibt wertvolle Tipps und Hilfen. Mitschnitt im Rahmen eines Satsangs nach der Meditation bei Yoga Vidya Bad Meinberg.
Paradoxien auf dem spirituellen Weg, Spirituelle Entwicklung
Paradoxien auf dem Spirituellen Weg: Einerseits: Du bist schon verwirklicht, eins mit Gott, du kannst entspannen, du brauchst nichts zu tun. Andererseits: Es gilt intensiv sich zu bemühen, Patanjali sagt: Dem intensiv Strebenden ist die Verwirklichung nahe. Alle Menschen streben bewusst oder unbewusst nach höchster Verwirklichung. Jeder Wunsch, nach Liebe, nach Freiheit, nach Glück, nach Wachstum, ist letztlich Ausdruck des Strebens der Verwirklichung. Das Streben nach Erleuchtung ist das wichtigste Streben des Menschen. Sadhana Chatushthaya - die 4 Eigenschaften des Schülers: Wie kannst du erkennen, ob du spirituell wächst? Tipps zur Entwicklung von spiritueller Unterscheidungskraft, Nichtidentifikation, Verhaftungslosigkeit. Sukadev erzählt Geschichten über Janaka und Ashtavakra, die zeigen, wie man verhaftungslos und spirituell seinen Alltag leben kann. 16. Teil der Vortragsreihe über Spiritualität, mitgeschnitten bei einem spirituellen Retreat im Ashram Yoga Vidya in Bad Meinberg. Diese ganze Vortragsreihe ist weniger für den Yoga Anfänger geeignet, dafür um so mehr für den spirituell wirklich Interessierten.
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