Morbus Alzheimer
Als Morbus Alzheimer wird eine hirnorganische Erkrankung bezeichnet, bei der Nervenzellen im Gehirn langsam absterben. Im Gehirn bilden sich, noch vor Auftreten der ersten Symptome, die typischen Plaques und Taufibrillen. Morbus Alzheimer entwickelt sich nur dann, wenn diese beiden Schädigungen des Gehirns vorliegen. Die Krankheit geht nicht nur mit Gedächtnis-, Sprach- und anderen Funktionsstörungen einher, sondern, was die Pflege der Erkrankten noch mehr erschwert, häufig auch mit Persönlichkeitsveränderungen. Morbus Alzheimer wurde erstmalig 1907 vom Psychiater und Neurologen Alois Alzheimer beschrieben. Morbus Alzheimer befällt nur selten Personen unter 65; der Prozentsatz steigt mit zunehmendem Alter. Nach der Alzheimer Forschung Initiative e.V. ist bei Personen über 90 Jahren etwa ein Drittel an Morbus Alzheimer erkrankt. Morbus Alzheimer ist die weltweit am häufigsten auftretende Form der Demenz (etwa 26 - 35 Mio. Erkrankte); die Alzheimer Forschung Initiative e.V. schätzt auf ihrer Website, dass in Deutschland etwa 1,2 Mio. Patienten von Morbus Alzheimer betroffen sind; für 2030 wird eine Steigerung auf 2,3 Mio. erwartet.
Zahlreiche Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass Yoga und Meditation auf Gehirn und Gene wirken und auch zur Prävention eingesetzt werden können. Aber auch Lebensstil und Ernährung spielen bei der Prävention (siehe unten) eine Rolle.
Krankheitsursachen
Die Zusammenhänge von Morbus Alzheimer und die Ursachen der Erkrankung sind noch immer nicht vollständig erforscht. In nur 1 - 5 % der Fälle konnten genetische Unterschiede festgestellt werden. Ansonsten werden unterschiedliche Annahmen diskutiert, die von Vererbung, Infektionen, Teilen des metabolischen Syndroms und Schädel-Hirn-Traumata (der Zusammenhang zwischen häufigen Kopfverletzungen und -erschütterungen bei Sportarten wie Football und den Folgen Morbus Alzheimer, Demenz und Depression gilt als erwiesen) reichen. Auch Aluminium, beispielsweise im Trinkwasser und Deodorant, steht seit einer französischen Studie (PAQUID) von 1999 in Verdacht, zu einem höheren Prozentsatz von Erkrankungen an Morbus Alzheimer zu führen. Der Beweis konnte jedoch bislang noch nicht eindeutig genug erbracht werden.
Symptome und Verlauf der Krankheit
Die ersten Symptome von Morbus Alzheimer zeigen sich bei den Betroffenen vor allem am Kurzzeitgedächtnis. Sie verlegen Gegenstände, vergessen Gesprächsinhalte, Worte und Ereignisse und registrieren diese Veränderungen auch bewusst. Planung und Organisation von Ereignissen sind ebenfalls beeinträchtigt. Sie reagieren auf diese Veränderungen, je nach Wesen, unterschiedlich, mit Rückzug, Depression oder auch Aggression anderen gegenüber. In ihrem Alltagsleben sind sie jedoch, zumindest bei langjährigen Tätigkeiten, noch weitgehend selbständig, sofern es sich nicht um komplizierte Tätigkeiten handelt. Diese Phase von Morbus Alzheimer wird als leichte Demenz bezeichnet.
Bei einem mittelschweren Grad von Morbus Alzheimer verlieren die Patienten allmählich ihre Selbständigkeit; sie brauchen Hilfe im Alltag beim Einkaufen, Kochen, Waschen, Ankleiden usw.; auch Erinnerungen aus dem Langzeitgedächtnis werden schwächer. So können sich Patienten mit Morbus Alzheimer oft nicht an ihre Angehörigen oder Ehepartner erinnern oder wollen zur Arbeit gehen, obwohl sie längst pensioniert wurden. Sie sind sich ihrer Erkrankung oft nicht mehr bewusst, glauben aber häufig, von anderen hintergangen zu werden, sind dauerhaft unruhig und wollen die Wohnung verlassen. Für die pflegenden Angehörigen sind Aggressivität, Wahnvorstellungen und Persönlichkeitsveränderung bei Morbus Alzheimer oft sehr schwierig.
In der letzten Phase, der schweren Demenz durch Morbus Alzheimer, kann es zu einem völligen Verlust der Sprache und der Fähigkeit des strukturierten Denkens kommen. Meist verlieren die an Morbus Alzheimer erkrankten auch die Kontrolle über die Körperhaltung und über Blase und Darm. Auch andere körperliche Funktionen wie das Schlucken und die Bewegung von Gliedmaßen können verloren gehen; die Patienten brauchen dann einen Rollstuhl oder sind bettlägerig. Die Infektionsanfälligkeit ist erhöht, was auch die Ursache für die Todesfälle ist, da die durch Morbus Alzheimer ausgelösten Prozesse selbst nicht tödlich sind.
Die nachfolgende Reportage des WDR zeigt, dass Angehörige von Patienten lernen können, mit Morbus Alzheimer umzugehen, dass sie sich jedoch dann, wenn sich in der Familie gespiegelte Aggressionen gegen den Kranken zeigen, nicht scheuen sollten, Hilfe anzunehmen.
Wenn Papa Alzheimer hat – WDR
Neurobiologische Vorgänge
Bereits viele Jahre vor Auftreten der ersten Symptome von Morbus Alzheimer bilden sich im Gehirn Veränderungen aus. Wie bereits erwähnt, müssen für die Ausbildung von Morbus Alzheimer zwei Schädigungen des Gehirns vorliegen, nämlich die Bildung von sogenannten Beta-Amyloid-Plaques und von Taufibrillen.
Im Neuronennetz des Gehirns werden über die Verbindungen (Synapsen) Informationen von Nervenzelle zu Nervenzelle weitergegeben. Fallen bei den Vorgängen im Gehirn Ablagerungen von Beta-Amyloid-Eiweiß außerhalb der Nervenzellen an, so werden diese normalerweise vom Körper abgebaut, was bei Morbus Alzheimer jedoch nicht mehr geschieht. Die in zu großer Menge vorliegenden Eiweiße verklumpen miteinander und bilden Beta-Amyloid-Plaques. Die Veränderungen beginnen im Isocortex, erscheinen dann im Hippocampus und breiten sich schließlich über das Gehirn aus, lange bevor irgendwelche Krankheitssymptome auftreten. Die Plaques bei Morbus Alzheimer entstehen nicht zeitgleich mit der zweiten Schädigung, den Taufibrillen, und es ist nicht erwiesen, welche der beiden Schädigungen zuerst auftritt.
Bei den Taufibrillen handelt es sich um fadenförmige Ablagerungen von Tauproteinen innerhalb der Nervenzelle. Die Tauproteine sorgen dafür, dass - zur Übermittlung von Nachrichten zur Synapse - das aus Mikrotubuli bestehende Zytoskelett des Axons (des schlauchartigen Fortsatzes der Nervenzelle) stabil bleibt. Bei Morbus Alzheimer sind die Tauproteine aber chemisch verändert, so dass das Zytoskelett des Axons auseinanderfällt. Die losen Tauproteine sammeln sich fadenförmig als Fibrillen in der Nervenzelle, die allmählich degeneriert und abstirbt; Synapsen und Dendriten bilden sich zurück. Taufibrillen entstehen zuerst im Hippocampus und breiten sich dann über das Gehirn aus; das Gehirn schrumpft um ca. 20 %, Funktionsstörungen treten auf.
Im klinischen Versuch zeigte sich, dass die Verminderung der Plaques allein noch nicht zur Heilung von Morbus Alzheimer führte. Einer Theorie zufolge sollen Oligomere, kleine lösliche Formen von Beta-Amyloid, schon lange vor der Bildung der für Morbus Alzheimer typischen Plaques vorhanden sein. Diese Oligomere könnten sich der Annahme zufolge an den Synapsen festsetzen, die Kommunikation der Nervenzellen stören und durch ihre Giftigkeit und Verklumpung zu Plaques zur chemischen Veränderung der Tauproteine führen. Doch diese Annahmen sind nicht erwiesen und die Mechanismen der Erkrankung noch nicht hinreichend erforscht (siehe Dreidimensionale Entdeckunsreise oben).
Prävention
Yoga und Meditation
In zahlreichen Studien hat sich gezeigt, dass Yoga großen Einfluss auf das Gehirn und den Alterungsprozess hat (siehe Wissenschaftliche Studien, z.B. Punkt 3.1) und die grauen Zellen verdichtet. Siehe hierzu auch Wissenschaftliche Studien Meditation, Punkt 7 Meditation und Hirnforschung. Es sind noch größere Studien vonnöten, doch die Wissenschaftler gehen davon aus, dass Yoga und Meditation durch ihre Effekte vor Morbus Alzheimer und anderen Formen der Demenz schützen können. Mehrere Studien konnten auch zeigen, dass Yoga sogar auf Gene wirkt, sie aktivieren und deaktivieren kann, was insofern relevant ist, als Gene in bestimmten Fällen bei Morbus Alzheimer beteiligt sind.
Besonders interessant ist in diesem Zusammenhang auch die sogenannte "Nun Study" des Forschers David A. Snowdon, der an wechselnden Universitäten von 1986 an 678 amerikanische römisch-katholische Nonnen des Klosters "School Sisters of Notre Dame" auf ihre Langlebigkeit hin untersuchte. Die akademisch ausgebildeten Nonnen, die alle als Lehrerinnen tätig waren, eigneten sich besonders gut für die Studie, weil sie einen ähnlichen Lebenslauf, Lebensstil und eine ähnliche Ernährung hatten. Viele der Nonnen waren weit über 90, einige sogar über 100 Jahre alt. Alle Nonnen, die an der Studie teilnahmen, vermachten ihr Gehirn der Wissenschaft. So konnte Snowdon Dutzende ihrer Gehirne untersuchen und machte eine aufregende Entdeckung: Viele der Gehirne wiesen multiple Plaques von Morbus Alzheimer auf, obwohl die betreffenden Nonnen vorher keinerlei Anzeichen von Morbus Alzheimer gezeigt hatten und noch aktiv im Leben standen. In Anbetracht der schieren Zahl konnte dies kaum an zufällig guten Genen liegen. Die Vermutung liegt auch hier nahe, dass ein Leben mit Meditation, Beten und dem liebevollen Dienst an anderen (Bhakti Yoga) ein erfülltes Leben ist, daher Stress reduziert und Gesundheit und Gene positiv beeinflusst.
Video zur "Nonnenstudie" von David Snowdon
Doch nicht nur die an Morbus Alzheimer selbst erkrankten Patienten profitieren von Yoga und Meditation, auch deren pflegende Angehörige, die großem Stress ausgesetzt sind und daher sehr viel häufiger schwer erkranken als der Durchschnitt, können den Stress beträchtlich senken und wieder Lebensmut und Hoffnung schöpfen (siehe Wissenschaftliche Studien, Punkt 9.1).
Bewegung, Ernährung, Lebensstil
Selbstverständlich spielen bei der Vorbeugung von Morbus Alzheimer auch der sonstige Lebensstil und die Ernährung eine Rolle. Studien belegen, dass eine gesunde Ernährung, viel Bewegung, der Verzicht auf Nikotin und Alkohol Morbus Alzheimer vorbeugen können, während ein hoher Cholesterinspiegel, Rauchen, mangelnde Bewegung und hoher Blutdruck Morbus Alzheimer eher zu fördern scheinen. Die Senkung zu hohen Blutdrucks kann daher zur Verhinderung von Morbus Alzheimer beitragen.
Wichtig für die Vorbeugung von Alzheimer ist die Aufnahme von sekundären Pflanzenstoffen und B-Vitaminen, inbesondere Vitamin B12 und Folsäure.
Antioxidantien: Kaffee und Tee? Ja, bitte.
Die Alzheimer-Forschung Initiative e.V. berichtet auf ihrer Website über ein viel versprechendes Koffein-Projekt von Prof. Dr. Christa E. Müller und Dr. David Blum von der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Da es viele Hinweise gab, dass Kaffee- und Teetrinker auch im Alter höhere Gedächtnisleistungen erbringen können und seltener an Morbus Alzheimer erkranken, war es Ziel der zweijährigen Studie, zu prüfen, ob die Blockade eines besonderen Rezeptors die Gedächtnisleistung positiv beeinflusst und die Entstehung der krankhaften Erscheinungen bei Morbus Alzheimer verhindern kann.
In anderen, vorhergehenden Studien der Charité Berlin war bereits im Tierversuch an Mäusen gezeigt worden, dass die Antioxidantien in grünem und schwarzem Tee Plaques nicht nur verhindern, sondern sogar auflösen konnten. Die Studie sollte nun - ebenfalls im Tierversuch an Mäusen - zeigen, ob auch die Entstehung der für Morbus Alzheimer ebenfalls typischen Taufibrillen durch Koffein blockiert werden kann.
Die Erwartungen wurden durch das Ergebnis der Studie bestätigt: Die Rezeptorblockade durch Behandlung mit Koffein wirkte der Bildung von Taufibrillen tatsächlich entgegen; die Vorgänge im Hippocampus der behandelten Tiere wurden so positiv beeinflusst, dass das Gedächtnis der mit Koffein behandelten Mäuse signifikant besser war als das der Vergleichsgruppe ohne Koffein. Es war besonders das räumliche Erinnerungsvermögen, das sich durch Koffein verbesserte. Damit waren auch die Voraussetzungen für direkte Studien mit an Morbus Alzheimer erkrankten Patienten geschaffen.
An einer Impfung gegen Morbus Alzheimer wird ebenfalls gearbeitet.
Kava-Kava (Piper methysticum)
Die AFI (Alzheimer Forschung Initiative e.V.) berichtet auf ihrer Website über ein weiteres interessantes Forschungsprojekt von Dr. Christoph Jan Wruck (Institut für Anatomie und Zellbiologie der RWTH Aachen) mit der Bezeichnung "Rolle des Transkriptionsfaktors Nrf2 bei der Alzheimer-Krankheit". Das Ergebnis der Studie war, dass das in Kava-Kava, einer pazifischen Pfefferart, enthaltene Methysticin bei Mäusen die zelleigene Abwehr gegen oxidativen Stress aktivieren konnte. Diese Daten wurden im "Journal of Alzheimer's Disease" veröffentlicht; die Studie müsste nun bei an Morbus Alzheimer erkrankten Patienten durchgeführt werden.
Kava-Kava war in Europa kurzzeitig wegen angeblicher Leberschädigung verboten; der Verdacht erhärtete sich jedoch nicht uhd das Produkt wurde als unbedenklich freigegeben. Es wird in Polynesien seit Hunderten von Jahren konsumiert. Dr. Wruck hält die Pflanze für geeignet, um Morbus Alzheimer vorzubeugen.
Diagnostik
Einige Kriterien, die es dem Umfeld eines an Morbus Alzheimer Erkrankten ermöglichen, erste Anzeichen der Krankheit zu entdecken, stellte das US-amerikanische National Institue on Aging auf. Dazu gehört beispielsweise, dass die an Morbus Alzheimer erkrankte Person mit einfachen Tätigkeiten des Alltags nicht mehr zurecht kommt, ständig die gleichen Fragen stellt oder die gleichen Geschichten erzählt, Dinge verlegt, die äußere Erscheinung vernachlässigt und gestellte Fragen anderer Personen nicht beantwortet, sondern einfach nur wiederholt. Auch auftretende Teilnahmslosigkeit, Depression oder Aggression und mangelndes Sprachverständnis (siehe Symptome oben) können ein Zeichen sein.
Hierbei ist jedoch zu beachten, dass viele dieser Phänomene auch im normalen Alterungsprozess auftreten, die nicht mit Morbus Alzheimer verwechselt werden sollten.
Die Diagnose nach wissenschaftlichen Kriterien kann nur für die Stadien zwei (leichte kognitive Beeinträchtigungen) und drei (Demenz als Folge von Morbus Alzheimer), nicht aber für das Vorstadium erfolgen, und zwar durch eine Kombination von Anamnese, neuropsychologischen Tests, laborchemische Messung von Biomarkern (als Eingriff durch Lumbalpunktion) und bildgebenden Verfahren. Die Amyloid-Darstellung durch bildgebende Verfahren ist allerdings mit hohem Aufwand und hohen Kosten verbunden. Daher wird die Diagnose meist durch Tests, Anammese und Einsatz von CT oder MRT erstellt; sie kann erst nach dem Tod des Patienten durch direkte Untersuchung des Hirngewebes bestätigt werden.
Therapie
Morbus Alzheimer ist noch nicht heilbar; es gibt verschiedene Ansätze, mit denen das Fortschreiten von Morbus Alzheimer zwar nicht gestoppt, aber etwas verlangsamt werden kann.
Nicht medikamentöse Therapie
Abgesehen von den bereits im Abschnitt Prävention erwähnten Maßnahmen einer gesunden Lebensführung ist es nach Ansicht der AFI (Alzheimer Forschung Initiative e.V.) sehr wichtig, die an Morbus Alzheimer erkrankten Personen so lang wie möglich in das gesellschaftliche Leben einzubeziehen.
Im frühen Stadium von Morbus Alzheimer eignen sich Übungen zum Erhalt der Denk- und Merkfähigkeit (sogenannte kognitive Therapie), auch zusammen mit Bewegungsabläufen und in Gruppen. Dabei sollte man für den Patienten Geduld aufbringen.
Alltagsfähigkeiten können durch Belohnung für erwünschte Verhaltensweisen (Verhaltenstherapie) trainiert werden.
Der Patient sollte Wertschätzung für seine Gefühle und seine Lebensgeschichte (emotionsorientierte Therapie) erfahren.
Ebenso kann dem Patienten eine multisensorische Stimulation (Snoezelen - Begriff aus den Niederlanden: Bequemes therapeutisches Liegen in einem Entspannungsraum mit Licht-, Duft- und Klangeffekten) zur Beruhigung und Aktivierung helfen; ferner Licht- und Aromatherapie, Musiktherapie, Tanztherapie, Therapie mit Tieren; diese Therapien sollen im gewohnten häuslichen Umfeld besonders gut wirken (AFI).
Die häusliche Umgebung des Patienten mit Morbus Alzheimer sollte auch ergonomisch die Funktionsfähigkeit des Kranken unterstützen.
Den Angehörigen hilft neben Yoga und Meditation zum Stressabbau (siehe oben) auch der Austausch mit den Selbsthilfegruppen der Deutschen Alzheimer Gesellschaft. Die Angehörigen können hier viele Tipps für den Umgang mit Morbus Alzheimer bekommen (siehe Weblinks unten).
Medikamentöse Therapie
Alle zugelassenen Medikamente gegen Morbus Alzheimer können das Fortschreiten der Erkrankung nicht verhindern, lediglich die Symptome etwas lindern.
Dem Absterben von Nervenzellen bei Morbus Alzheimer versucht man mit Acetylcholinesterase-Hemmern entgegenzuwirken, die aber nur für mittelschwere Demenz zugelassen sind und unangenehme Nebenwirkungen haben können (Erbrechen, Schwindel, Durchfall, Kopfschmerz).
NMDA-Antagonisten (Glutamat-Antagonisten): Bei erkankten Nervenzellen kann zuviel Kalzium (das die Erregung der Nervenzelle regelt) in die Nervenzellen strömen, wodurch die Zelle geschädigt wird. Der Wirkstoff Memantine lagert sich in den Kalzium-Kanälen an und drosselt so die Zufuhr, ohne den Zellrezeptor für die Stimulation durch Glutamat zu blockieren. Hier können ähnliche Nebenwirkungen auftreten (Schwindel, Kopfschmerz, Verstopfung, Müdigkeit und erhöhter Blutdruck).
Diese beiden Wirkstoffgruppen werden auch kombiniert verabreicht.
Die bei Morbus Alzheimer auftretenden Verhaltensstörungen werden oft mit Antidepressiva und Neuroleptika behandelt.
Hoffnung für Patienten mit Morbus Alzheimer und Morbus Parkinson verspricht der Einsatz von ABC-Transportern (Thiethylperazin und Derivate), die den Ausbruch beider Erkrankungen bei Mäusen offenbar um Jahre verzögern können. Dies ergibt sich aus einer von Jens Pahnke von der Universität Rostock im "Journal of Clinical Investigation" veröffentlichten Studie. [1]
Experimentiert wird auch mit nicht steroidalen Entzündungshemmern, Ginkgo biloba, Insulin als Nasenspray und Vitamin E; alle Substanzen haben jedoch den Nachteil, dass über einen längeren Zeitraum verabreichte höhere Dosen wiederum andere gesundheitliche Schädigungen hervorrufen können (nicht steroidale Entzündungshemmer können kardiovaskuläre Probleme auslösen, Vitamin E erhöht möglicherweise die Mortalität, Gingko-Extrakt schädigt auf Dauer u.U. rote Blutkörperchen usw.).
Siehe auch
- MS, Multiple Sklerose
- Morbus Parkinson
- Wissenschaftliche Studien Meditation
- Wissenschaftliche Studien Ayurveda
- Wissenschaftliche Studien Tiefenentspannung
- Wissenschaftliche Studien Yoga für Kinder und Jugendliche
- Wissenschaftliche Studien Kirtan- und Mantrasingen
- Wissenschaftliche Studien Pranayama (yogische Atemübungen)
- Wissenschaftliche Studien Literaturliste
- Mönche in der Magnetröhre
Fußnoten
Weblinks/Quellen
Literatur
- Anna Trökes, Bettina Knothe, Yoga Gehirn - Wie und warum Yoga auf unser Bewusstsein wirkt
- Birgit Frohn, Swen Staack, Demenz, Leben mit dem Vergessen, Mankau, 2012
- Günter Niklewski, Heike Nordmann u.a., Demenz - Hilfe für Alzheimerkranke und ihre Angehörigen, Stiftung Warentest
- Dr.med. Günter Krämer, Prof.Dr.med. Hans Förstl, Alzheimer und andere Demenzformen, Antworten auf die häufigsten Fragen, TRIAS
- Yoga Vidya Audio CD, Yoga für Anfänger
- Yoga Vidya Audio CD Meditation
- Sukadev Bretz, Das große Yoga Vidya Asana-Buch
Seminare
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