Sat: Unterschied zwischen den Versionen

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== Viveka Chudamani - Das Ego identifiziert sich mit dem Körper ==
[[Datei:Befreiung Freiheit Himmlisch Befreit.jpg|thumb|Richte deinen Geist auf Befreiung aus]]
'''- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 240 von Sukadev Bretz -'''
So wie alles, was im Traum (nidra) erscheint – Orte, Zeit, Dinge und der Erkennende – unwirklich (mithya) ist, genauso unwirklich ist auch die Welt (jagat) im Wachzustand (jagrati), indem sie aus Unwissenheit über das Selbst entsteht. So sind diese Welt und auch der Körper (sharira), die Sinnesorgane (karana), die Lebenskräfte (prana) und das Ich (aham) unwirklich. Deshalb bist du das „tat tvam asi“ – die friedvolle, reine, Höchste (para), nicht-duale (advaya) Absolute Wirklichkeit, Brahman.
Hier sind wir jetzt in Teilen des Viveka Chudamani wo es einen Abschlussvers gibt, der sich immer wiederholt. Er heißt: „tasmāt tat tvam asi praśāntam amalaṃ brahmādvayaṃ yat param“.
So hat der 251. Vers geendet und so endet auch der 252. Vers. Es heißt Tat Tvam Asi tasmad, d.h.so ist zu verstehen, dieser Vers (Tat Tvam Asi), du bist das, und was bist du? Prashanta, die reine Stille. Du bist amala, makellos. Du bist Brahma, das Absolute, advya, non-dual yat, (das) param (Höchste). Es ist wie eine Affirmation, eine Bestätigung. Das, deshalb Tat Tvam Asi, bist du das, das Friedvolle, das immer Makellose, das Brahman, das Non-duale, das Höchste. Das bist du. Und warum sagt er das? Er sagt es jedes Mal etwas anders.
Hier spricht er davon, dass der Traum unwirklich ist. Angenommen du würdest träumen, ich weiß, dass es immer wieder das gleiche Beispiel ist, aber trotzdem, angenommen du würdest träumen, dann erscheint eine Welt und die Welt erscheint als wirklich. Du identifizierst dich mit einer Person in diesem Traum. So ist es jetzt auch. Du denkst, dass du dieser Körper, diese Psyche bist. Du hast diese Eigenschaften und siehst die Welt und hast Vater, Mutter, Kinder, Partner, Partnerin, hast vielleicht Kinder, Schüler oder Yogalehrer, all diese Menschen sind da. Aber alles ist nur Illusion. Es ist so Illusion wie ein Traum. Die Welt, wie du sie wahrnimmst, ist Mitya, Täuschung, was wahr ist, ist Brahman das Bewusstsein hinter allem.
Mache dir das bewusst. Lass dich nicht zu sehr aufregen von dem, was in dieser Traumrealisation geschieht. Tat Tvam Asi, du bist das unsterbliche Selbst. 


==Siehe auch==   
==Siehe auch==   

Version vom 2. September 2020, 11:51 Uhr

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1. Sat (Sanskrit: सत् sat adj., m. u. n.) ist das Partizip Präsens (schwacher Stamm) der Sanskrit Verbalwurzel (Dhatu) as und bedeutet: seiend, daseiend, vorhanden, anwesend; stattfindend, sich ereignend; echt, recht, wirklich, gut, wahr; ein guter, edler, gebildeter, vorbildlicher Mensch; das Seiende, Sein, Realität, brahman, Wirkliche, ein reales Ding, die reale Welt; etwas Gutes, Ersprießliches; Wahrheit; die höchste Wahrheit, das Absolute, Brahman.

2. Sat (Sanskrit सट् saṭ) ist eine Sanskrit Verbalwurzel (Dhatu) und bedeutet ein Teil (Avayava) sein, einen Teil bilden, zeigen, manifestieren.

3. Shat (Sanskrit शट् śaṭ ) krank sein, teilen, pieken, durchstoßen, gehen, erschöpft sein.

4. Shat , (Sanskrit) षट् ṣaṭ , sechs. Sat ist eine alternative Schreibweise für Shat. Mehr Informationen zu dem Sanskrit Wort Sat (sechs) findest du unter dem Hauptstichwort Shat

5. Sat, ( सत sat ) (Braj Bhasha; von Sanskrit śatam) hundert.

Ich bin Sat - Absolutes Sein

- Auszug aus einem Vortrag von Sukadev Bretz 2019 -

Du bist reines Bewusstsein

Sat ist also erstens ewig. Ohne zeitliche Grenze. Sat heißt aber auch ohne räumliche Grenze. Und da steckt sehr sehr viel dahinter. Wenn du sagst „Ich bin absolutes Sein. Ohne Zeit, ohne Raum“, dann heißt das du bist unendlich. Was heißen soll: Du hast keine Grenzen. Wann immer du Grenzen hättest würdest du diese Grenzen wahrnehmen können, folglich bist du nicht diese Grenzen. Wenn du zum Beispiel sagst „ich bin so-und-so groß“, dann kannst du sagen: „Ich kann die Größe wahrnehmen. Wenn ich die Größe wahrnehmen kann bin ich nicht die Größe.“ Du könntest den physischen Körper nehmen, dann spürst du natürlich – bis dahin geht’s. Du könntest in deinen Astralkörper gehen, der, je nach der Schicht des Astralkörpers 1-2 Meter um dich herum ausstrahlt. Du könntest diese Grenze wahrnehmen. Wenn du die Grenze wahrnehmen kannst bist du nicht die Grenze. Daher: Absolutes Sein. Ohne Grenze. Und das heißt du bist unendlich.

Da kommt noch etwas dazu. Du bist unendlich heißt auch: Es gibt auch kein anderes als du. Es kann nicht mehrere Unendliche und Ewige gleichzeitig geben. Jedes Bewusstsein ist letztlich Eins mit dem kosmischen Bewusstsein. Man kann logisch nachweisen, dass es nur ein Bewusstsein geben kann. Wenn du unendliches Bewusstsein bist, und dein Kollege unendliches ewiges Bewusstsein ist, seid ihr letztlich das gleiche Bewusstsein. Jede Grenze, die man wahrnehmen könnte, kann man wahrnehmen und ist man nicht. Genauso hatte ich dir in einer anderen Meditation im Rahmen dieses Vedanta Meditationskurses gesagt: Frage dich „Wo bin ich?“. Du könntest zum Beispiel das Herz von oben wahrnehmen, von unten wahrnehmen, von rechts, von links, von innen. Du kannst deine Bewusstheit, wie ich es gerne nenne, das heißt die Manifestation des Bewusstseins, von jeder beliebigen Warte aus wahrnehmen. Was auch heißen kann: Du bist nicht begrenzt auf irgendetwas. Du bist unendlich und ewig. Wenn du das weißt – da steckt so viel dahinter. Körper bewegt sich, Psyche bewegt sich, und der Körper tritt in Kommunikation mit anderen Körpern. Aber du, als Bewusstsein, als das, was du wirklich bist, bist immer gleich, ewig, und unendlich.

Ähnlich wie im Traum. Im Traum gibt es so viele Traumkörper, die sich miteinander unterhalten, es gibt so viel, was passiert, aber es gibt nur ein Bewusstsein des Traums, eben den Träumer. In diesem Sinne: Es gibt nur ein Bewusstsein. Da steckt so viel dahinter. Du kannst darüber nachdenken, vielleicht willst du sogar jetzt diesen Vortrag mal kurz abschalten, und dir überlegen: Was heißt das ich bin absolutes Sein? Ohne Zeit, ohne Raum, es gibt nur ein Bewusstsein. Ich bin in jedem Menschen.

Ich bin Satchidananda.

Sukadev über Sat

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Sat

Sat heißt "das Seiende", Sat heißt sein, Realität, Wahrheit, Wirklichkeit. Sat bezieht sich insbesondere im Vedanta auf die höchste Wirklichkeit, auf das, was die Essenz hinter allem ist. Letztlich ist Brahman Sat, Chit und Ananda. Brahman, das Absolute, das Göttliche, das, was wahrhaftig ist, das ist zum einen Sat, es ist, es ist Existenz, es ist Chit, es ist Bewusstsein, und es ist Ananda, Wonne. Sat wird als erstes genannt, denn Sat – existiert, Sat – ist.

Du kannst an Allem zweifeln, aber an einem kannst du nicht zweifeln, und zwar daran, dass es jemanden gobt, der zweifelt. Das hat z.B. auch Descartes gesagt. Descartes hat gesagt: "Alles kann getäuscht sein, jedes Wissen kann falsch sein. Es gibt nur eines, was du weißt, es muss jemanden geben, der zweifelt, es muss jemanden geben, der nachdenkt." Daher der große Ausdruck: "Cogito ergo sum. Ich denke, also bin ich."

Weil es jemanden gibt, der denkt, muss es ein Seiendes geben. Du kannst nicht sagen, "es gibt nichts". Es muss jemanden geben, der fragt. Und dieses essenzielle Sein, das ist Sat. Letztlich geht das gesamte Universum durch verschiedene Höhen und Tiefen, und es hat einen Anfang und ein Ende, geht durch Modifikationen, jeder Teil wird irgendwann geschaffen, wächst, wird vergehen, löst sich auf usw. Aber es gibt ein Sein hinter allem, und das ist Sat.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare

Jnana Yoga und Philosophie

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Meditation

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