Das Leben wird durch Opfer aufrechterhalten

Aus Yogawiki

Zusammenfassung einer Übersetzung aus dem Kapitel „Life is uppelt by sacrifice“ in dem Buch „A call to liberation“ von Swami Chidananda.

Alles Leben auf der Erde ist ein Prozess.

Das Leben wird durch Opfer aufrechterhalten

Was bedeutet Opfer im Leben eines spirituellen Aspiranten? Wofür sollte man Opfer bringen? Was bedeutet es sich für etwas aufzuopfern? Gibt es Grenzen für sich aufopfern? Und was soll das heißen, dass Leben durch Opfer aufrechterhalten wird? Darüber spricht Swami Chidananda in dem Kapitel „Life is uppelt by sacrifice“ in dem Buch „A call to liberation“.

Alles Leben auf der Erde ist ein Prozess

Swami Chidananda hat in einem Vortrag folgendes gesagt: „Das ganze Leben auf der Erde wird durch Opfer möglich gemacht. Alles Leben auf dieser Erde ist nur durch den Prozess des Gebens, des Darbringens und des Opferns für das Höchste, möglich. Der Regen fällt hinunter, weil die Regentropfen sich opfern. Sie verlassen die Regenwolken. Die Regenwolken opfern ihre Essenz, die Regentropfen. Letztlich kann man sagen, dass das ein Yajna, ein Opfer im Himmel ist. Und durch das Opfer der Wolken die ihre Essenz der Erde opfern kommt Wasser auf die Erde und daraus entstehen die Pflanzen. Aus den Pflanzen kommen alle Geschöpfe auf dieser Erde. Das Opfer der Wolken in der Form von Regentropfen ist eine große Weisheit. Aus dem Opfer der Wolken in Gestalt von Regentropfen kommt Nahrung. Die Nahrung wird wieder geopfert für die Tiere. Das Opfer der Wolken wird möglich gemacht, weil die Ozeanwasser sich geopfert haben.

Die Sonne hat den Ozean beleuchtet und gewärmt. Der Ozean opfert sich in Gestalt von Wasserdampf, der nach oben steigt. So entstehen Wolken in Hülle und Fülle, ohne Grenzen. So kann man sagen, dass die Erde durch Opfer aufrechterhalten wird. Der Ozean opfert sich in Form von Wasserdampf. Der Wasserdampf wird zu Wolken. Die Wolken opfern sich in Form von Regentropfen. Die Regentropfen kommen auf die Erde. Die Erde opfert sich, ihre Essenz und daraus entstehen Pflanzen. Die Pflanzen opfern sich, woraus neuer Humus entsteht für neue Pflanzen oder die Pflanzen sind Opfer für die Tiere, die diese Pflanzen essen. Das Wasser fällt nicht nur für Pflanzen auf die Erde, sondern das Wasser fällt auch auf die Erde. Die Erde opfert das Wasser in Form von Flüssen. Die Flüsse opfern sich in Form von Wasser für die Flussbewohner aber das Wasser der Flüsse opfert sich weiter in den Ozean. So ist die ganze Erde ein kontinuierliches Opfer.

Der Mensch als Teil der Schöpfung

Diene anderen. Diene Gott. Diene der Schöpfung

Genauso gilt es auch jeder Teil auf dieser Erde gibt sich hin, damit etwas anderes möglich ist. Das Leben und alles Lebendige ist eine Frage des Opferns und Weitergebens. In diesem großartigen Yajna liegt die gesamte Schöpfung. Und auch der Mensch ist Teil der Schöpfung. Für den Menschen opfert sich so viel. Und umgekehrt sollte sich der Mensch bewusst sein, dass er auch ein Opfer ist. Wenn du dich selbst Gott opferst, der mehr ist als alles andere, der alles in allem ist, dann wirst du auch erkennen, dass Gott selbst sich opfert für dich. Dann weißt du, dass Gott sich für dich opfert und du dich für Gott opferst.

Gott wird dich von allem, was dich bindet, befreien. Gott wird dich von allen Fehlern, allen Sünden, allen Unvollkommenheiten, allen Irrtümern befreien. Gott wird dich befreien indem er sich selbst opfert als er selbst in der Form von Befreiung von [Erleuchtung], von höchster Vollkommenheit. Das ist das ewige Versprechen Gottes: Opfere du dich für mich und ich werde mich für dich opfern. So ist das ganze Leben von dem Geist von Yajna durchdrungen, des Darbringens seines Selbst für das Wohl von allem anderen. Das Leben wird aufrechterhalten und wird überhaupt möglich gemacht, es wird gesegnet durch den Geist von Yajna, dem Geist des Opferns.

Der Kreislauf von Geben und Nehmen

Jemand der diese Wahrheit verwirklicht, die das ganze Leben durchdringt, dieser kann den Kreislauf des Opfers, des Yajnas weise nutzen. Indem man allem anderen Nutzen schenkt, schenkt man auch sich selbst Nutzen. Opfere dich für andere auf und du wirst vom kosmischen Opfer Nutzen ziehen. Indem du aber diesen Kreislauf unterbrichst, indem du diesen Kreislauf des Gebens und Empfangens, des Opferns und Bekommen letztlich nicht folgst, indem du selbstsüchtig wirst und selbstzentriert wirst, indem du willst, dass die Welt dir alles für deinen Nutzen darbringt, dann ist das alles ein trauriger Fehler und der wird in Stagnation, Leid und Schmerz enden. Yajna ist ein Prozess, der immer weiter geht. Yajna ist eine ewige Bewegung nach Frieden, Freude und Vollkommenheit. Indem du diesen Kreislauf unterbrichst und nur willst, dass alles für dich da ist, trennst du dich vom Rest. Trennung heißt Leiden.

Bringe dich nicht entgegen dem kosmischen Gesetz. Wiedersprich nicht dem kosmischen Gesetz. Widersprich nicht dem Willen Gottes. Werde Teil dieses Kreislaufs von Yajna, Opfern, Darbringen. Wenn du nur für dich selbst dasein willst und nur nimmst, dann lädst du selbst Armseligkeit, Enttäuschung und Frustration ein. All das resultiert nur von einem fehlerhaften Verständnis des Lebens. Indem du Gutes für andere wünschst und dich für das Gute einsetzt, wird Welt dir das geben, was du brauchst. Diene anderen. Diene Gott. Diene der Schöpfung. Diene dem Universum und alles wird dir zukommen.

Was du bist, das ist die Welt für dich

Daher haben uns unsere Vorfahren gelehrt nicht für unser eigenes Wohl zu beten, nicht für unsere eigene Fülle und Gesegnetheit, sondern für andere. Mögen alle glücklich sein. Lokah samasta sukino bhavantu sarvesham svastir bhavatu, mögen alle glücklich sein. Mögen alle Wohlstand haben. Mögen alle Fülle haben. Mögen alle frei von Leiden sein. Mögen alle das erfahren, was segensreich ist. Möge niemand an Sorgen leiden. Mögen alle Frieden haben. Sarvesham svastir bhavatu sarvesham shantir bhavatu, sarvesham sukino bhavantu. Das sind alte Gebete, alte Segenswünsche. Das ist ein Ausdruck der Anerkennung dieses großartigen Gesetzes, dieser großartigen Tatsache. Yajna, Opfer, Darbringen, Dienen. So hat uns Krishna in der Bhagavad Gita gelehrt, wenn du Glück und Freude haben willst, dann arbeite für Glück und Freude anderer. Wenn du Gott erfahren willst, dann diene Gott in all seinen Geschöpfen.

Was du bist, das ist die Welt für dich. Erkenne diese großartige Wahrheit, dieses große Gesetz. Diesen großartigen Geist von Yajna, welcher das ganze Universum durchdringt. Bringe dich selbst in Harmonie mit diesem Gesetz und dann wirst du wahrhaftig auf dem Weg zum höchsten Segen sein. Lebe und arbeite in Harmonie mit diesem Geist des Opfers. Und so wirst du zehnfach, hundertfach, tausendfach gesegnet sein.

Soweit die Worte von Swami Chidananda. Das Originalkapitel findest du in dem Buch „A call to Liberation“. Du kannst es kostenlos herunterladen auf der Seite chidananda.org oder auch als Buch bestellen auf sivananda.org. Mein NameSukadev Bretz von www.yoga-vidya.de.

Siehe auch

Weitere Artikel von Swami Chidananda im Yoga Vidya Wiki

Literatur von Swami Chidananda

  • Light Fountain (Quelle des Lichts)
  • Ponder these Truths (Nachsinnen über Wahrheit)
  • A Call to Liberation (Aufruf zur Befreiung)
  • Seek the Beyond (Suche das Jenseits)
  • Early Morning Talks (Vorträge am frühen Morgen)

Weblinks