Optativ: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Form '''bhavet''' (3. Person Singular '''Optativ''' [[Parasmaipada]]) der Wurzel [[bhu|bhū]] "sein, werden") kann je nach Zusammenhang bedeuten: "er (sie, es) kann / könnte / soll / sollte / darf /dürfte / muss / müsste / wird / würde sein". | Die Form '''bhavet''' (3. Person Singular '''Optativ''' [[Parasmaipada]]) der Wurzel [[bhu|bhū]] "sein, werden") kann je nach Zusammenhang bedeuten: "er (sie, es) kann / könnte / soll / sollte / darf / dürfte / muss / müsste / mag / möge / wird / würde sein". Manchmal wird eine Optativform des Sanskrit auch einfach mit einem [[Indikativ]] ins Deutsche übertragen. | ||
Vor allen in Texten, die Anweisungen für Übungen, Rituale u.ä. enthalten (wie etwa in der [[Hatha Yoga Pradipika]]), ist der Optativ eine sehr geläufige Form (zumeist die 3. Person Singular: "er/sie/man soll/möge ..."), z. B.: | |||
*'''pūrayet''' von [[pri|pṝ]] "(mit Atemluft) füllen" heißt: "man atme ein" | |||
*'''recayet''' von [[rich|ric]] "(von Atemluft) leeren" heißt: "man atme aus" | |||
*'''kumbhayet''' von [[kumbh]] "(den Atem) anhalten" heißt: "man halte an" | |||
Version vom 10. Juni 2015, 15:20 Uhr
Der Optativ bzw. die Wirklichkeitsform ist im Sanskrit neben dem Indikativ und dem Imperativ ein Modus (d.h. eine Aussageform) des Verbs (Akhyata). Ein Verb im Optativ drückt ein zum Zeitpunkt des Sprechens (noch) nicht wirkliches Geschehen aus, oft eine Möglichkeit (eine "Option") oder etwas Wünschenswertes. Im Deutschen gibt es keine genau entsprechende grammatische Form, daher wird der Optativ mit Modelverben wie "können", "sollen" oder "dürfen" bzw. mit dem Konjunktiv (ich sei, er wolle) umschrieben.
Bedeutung
Neben einer Möglichkeit und einem Wunsch kann der Optativ im Sanskrit auch eine Wahrscheinlichkeit, Ungewissheit, Zweifel oder eine (höfliche) Aufforderung zum Ausdruck bringen.
Die Form bhavet (3. Person Singular Optativ Parasmaipada) der Wurzel bhū "sein, werden") kann je nach Zusammenhang bedeuten: "er (sie, es) kann / könnte / soll / sollte / darf / dürfte / muss / müsste / mag / möge / wird / würde sein". Manchmal wird eine Optativform des Sanskrit auch einfach mit einem Indikativ ins Deutsche übertragen.
Vor allen in Texten, die Anweisungen für Übungen, Rituale u.ä. enthalten (wie etwa in der Hatha Yoga Pradipika), ist der Optativ eine sehr geläufige Form (zumeist die 3. Person Singular: "er/sie/man soll/möge ..."), z. B.:
- pūrayet von pṝ "(mit Atemluft) füllen" heißt: "man atme ein"
- recayet von ric "(von Atemluft) leeren" heißt: "man atme aus"
- kumbhayet von kumbh "(den Atem) anhalten" heißt: "man halte an"
Siehe auch
- Sanskrit Kurs Lektion 1
- Sanskrit Wörterbuch
- Sanskrit Verb
- Sanskrit Verbalwurzel
- Sanskrit Sprache
- Sanskrit Pronomen
- Sanskrit Adjektiv
- Sanskrit Alphabet
- Partizip Präteritum Passiv
- Partizip Präteritum Aktiv
- Nomen Agentis
- Nomen Actionis
- Verbalsubstantiv
- Verbaladjektiv
- Gerundivum
- Infinitiv
- Kausativ
- Vollstufe
- Dehnstufe
- Wörterbuchform