Mahavidyas: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Mahavidya_matangi.jpg|thumb|Matangi Mahavidya]] Die Verehrung der Mahavidyas gehört zur Traditions des [[Shaktismus]] bzw. des [[https://www.yoga-vidya.de/tantra/ Tantra]] und wurde besonders im indischen Mittelalter populär.
[[Datei:Mahavidya_matangi.jpg|thumb|Matangi Mahavidya]] Die Verehrung der Mahavidyas gehört zur Traditions des [[Shaktismus]] bzw. des [[https://www.yoga-vidya.de/tantra/ Tantra]] und wurde besonders im indischen Mittelalter populär.


[[Rajamatangi.jpg|thumb|Raja Matangi]]Im Vaishnavismus werden die zehn Mahavidyas als weibliche Manifestationen bzw. [[Shakti]] der [[Avatar]]e von [http://www.yoga-vidya.de/Bilder/Galerien/Vishnu.html Vishnu] angesehen. Manchmal wird jedem Avatar von Vishnu eine der Mahavidyas zugeordnet.  
[[Datei:Rajamatangi.jpg|thumb|Raja Matangi]]Im Vaishnavismus werden die zehn Mahavidyas als weibliche Manifestationen bzw. [[Shakti]] der [[Avatar]]e von [http://www.yoga-vidya.de/Bilder/Galerien/Vishnu.html Vishnu] angesehen. Manchmal wird jedem Avatar von Vishnu eine der Mahavidyas zugeordnet.  


In der [[Mythologie]] des [[Shaivismus]] wird das Entstehen der Mahavidyas folgendermaßen erzählt:
In der [[Mythologie]] des [[Shaivismus]] wird das Entstehen der Mahavidyas folgendermaßen erzählt:

Version vom 28. Mai 2013, 20:55 Uhr

Bhuvaneshvari Yantra

Die Mahavidyas (Sanskrit महाविद्या Mahāvidyā  „großes Wissen“ bzw. „Verkörperungen großer Weisheit“) sind ein Gruppe von zehn Göttinnen im Tantra. Vidya heißt Wissen, Weisheit. Vidya steht auch für tiefe Meditation. Die Mahavidyas stehen auch für 10 tiefe Erfahrungen der Meditation. Die Mahavidyas gelten auch als Erscheinungsformen von Kali, Durga bzw. Parvati

Matangi Yantra

Die 10 Mahavidyas sind:

Matangi Mahavidya

Die Verehrung der Mahavidyas gehört zur Traditions des Shaktismus bzw. des [Tantra] und wurde besonders im indischen Mittelalter populär.

Raja Matangi

Im Vaishnavismus werden die zehn Mahavidyas als weibliche Manifestationen bzw. Shakti der Avatare von Vishnu angesehen. Manchmal wird jedem Avatar von Vishnu eine der Mahavidyas zugeordnet.

In der Mythologie des Shaivismus wird das Entstehen der Mahavidyas folgendermaßen erzählt:

Daksha, der Vater Satis, der Gemahlin von Shiva, plante eine große Yajna (Opferzeremonie). Daksha lud dafür die Bewohner der himmlischen Sphären dazu ein. Nur Sati und Shiva wurden nicht eingeladen. Denn Daksha war nicht mit dem wilden Gebaren seines unzivilisierten Schwiegersohnes Shiva einverstanden. Shiva blieb dazu ganz gleichmütig. Sati jedoch beschloss zu dem Yajna zu gehen. Shiva wollte es ihr ausreden. Shiva konnte Sati nicht umstimmen. Sati wechselte ihre Form und die zehn furchterregenden Mahavidyas traten aus ihr hervor. Shiva bekam Angst vor Satis fürchterlichen Erscheinungen, die ihn umgaben. Er gab Sati seine Erlaubnis, zu dem Opfer des Daksha zu gehen. Sati nahm die Form der Kali an, ging zum Yajna, störte das Opfer, erzeugte ein Feuer und löste sich in diesem Feuer auf. In einer anderen Version des Mythos ging Sati in ihrer eigenen friedfertigen Form zu dem Yajna.

Die Shiva Purana erzählt einen anderen Mythos über die Entstehung der Mahavidyas: Ein Dämon namens Durgama bekam eine Gabe des Schöpfers Brahma, nämlich die Kontrolle über die 4 Veden. Dadurch bekam er Macht über das ganze Universum. Es entstand eine verheerende Dürre auf der Erde. Die Götter riefen die Devi, die göttliche Mutter, an, um die Welt zu retten. Diese brachte zuerst wieder Wasser auf die Erde. Dann kämpfte die Devi mit dem Asura, dem Dämon Durga. Sie nahm dabei die Formen der zehn Mahavidyas an - und aus diesen Mahavidyas entstanden unendliche Formen von Göttinnen. Sie besiegte den Dämon und brachte die Veden zu den Göttern zurück. Da die Göttin den Dämon Durgama besiegt hatte, wurde sie nun Durga genannt.

In diesen Mythen spielen die Mahavidyas die Rolle, zu zeigen, dass das Weibliche selbst stärker ist als Shiva und die anderen männlichen Götter, und es liegt nahe anzunehmem, dass die Shaktas die Überlegenheit der Mahadevi zeigen wollten.

Die Mahavidyas sind Tantra Göttinnen. Die Verehrung der Mahavidyas sollen dem Verehrer, dem Bhakta, Siddhis, magische Kräfte, verleihen. In einem Mythos zwingt Sati in ihren schrecklichen Erscheinungen Shiva, Mantras und Anweisungen zur Verehrung der Mahavidyas zu geben. Sati sagt, sie sei in diesen Formen erschienen, damit die Verehrer nicht nur Moksha erlangen, sondern auch magische Kräfte und Wunscherfüllung.

In speziellen Formen der Tantra Praktiken und Meditationen gelten die Mahavidyas als Dasha Mahavidyas, „die 10 Formen des Wissens“, und werden als innere Kräfte der Psyche und des Universums angesehen, als Form der kosmischen Shakti. Sie repräsentieren in diesem Tantra jeweils Bereiche der Selbsterfahrung und der Transzendenz. Einige Erscheinungen der Mahavidyas repräsentieren dabei die Große Mutter selbst, wie Sundari (auch Lalita Devi), die in Südindien verehrt wird, oder Tara, die in Nord- und Westindien, in Kashmir und als Bodhisattva in Tibet verehrt wird.

Siehe auch

Weblinks

Literatur

  • David Kinsley: Hindu Goddesses. University of California Press 1986
  • Satpathy, Sarbeswar: Dasa Mahavidya & Tantra sastra 2. Aufl., Calcutta; Punthi Pustak 1992
  • David Kinsley: Tantric Visions of the Divine Feminine. The Ten Mahavidyas. University of California Press 1997