Haselstrauch: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Yogawiki
Zeile 19: Zeile 19:


==Der Haselwurm==
==Der Haselwurm==
Der Haselwurm, eine weiße, halb menschliche [[Schlange]]n[[göttin]] mit einer goldenen Krone, hauste unter einem Haselstrauch, an dem eine Mistel schmarotzte. Das [[Fleisch]] des Haselwurms soll Macht über Geister verleihen; Paracelsus behauptete, er habe auf diese Weise sein [[Wissen]] über Heilkräuter erworben. Allerdings muss man die Beschwörungsformeln kennen und den Schlangenwurm, der im Mittelalter auch Paradeiswurm genannt wurde, weil man ihn mit der Schlange vom [[Baum]] der [[Erkenntnis]] gleichsetzte, dann bei Neumond mit [[Beifuß]] – auch eine Schamanenpflanze – bestreuen.  
Der Haselwurm, eine weiße, halb menschliche [[Schlange]]n[[göttin]] mit einer goldenen Krone, die wie ein [[Kind]] weinen konnte, hauste im Wurzelwerk unter einem Haselstrauch, an dem eine Mistel schmarotzte. Das [[Fleisch]] des Haselwurms soll Macht über Geister und Schätze verleihen, nach manchen Quellen auch unsterblich machen; Paracelsus behauptete, er habe auf diese Weise sein [[Wissen]] über Heilkräuter erworben. Allerdings muss man die Beschwörungsformeln kennen und den Schlangenwurm, der im Mittelalter auch Paradeiswurm genannt wurde, weil man ihn mit der Schlange vom [[Baum]] der [[Erkenntnis]] gleichsetzte, dann bei Neumond mit [[Beifuß]] – auch eine Schamanenpflanze – bestreuen. Noch 1951 soll in der Nähe von Bozen/Südtirol ein Haselwurm gesichtet worden sein; in Südtirol sind Erzählungen vom Haselwurm noch lebendig.  


Storl vermutet, die Schlange sei ein in tiefer [https://www.yoga-vidya.de/meditation/ Meditation] erscheinendes Bild "des archaischen Hirnstamms samt limbischem System (gekrönter Schlangenkopf)" (Hexenmedizin, S. 14), da dort Instinkte und Ahnungen angesiedelt sind. Der Haselstrauch soll das Erwachen eines intuitiven [[Bewusstsein]]szustandes fördern.
Storl vermutet, die Schlange sei ein in langer und tiefer [https://www.yoga-vidya.de/meditation/ Meditation] erscheinendes Bild "des archaischen Hirnstamms samt limbischem System (gekrönter Schlangenkopf)" (Hexenmedizin, S. 14), da dort Instinkte und Ahnungen angesiedelt sind. Der Haselstrauch soll das Erwachen eines intuitiven [[Bewusstsein]]szustandes fördern.


{{#ev:youtube|--tAc-4zpgk}}
{{#ev:youtube|--tAc-4zpgk}}

Version vom 21. September 2014, 12:19 Uhr

Haselstrauch, auch Haselnussstrauch oder Gemeine Hasel (Corylus avellana). Der sommergrüne und vielstämmige Haselstrauch gehört wie die Birke zur Familie der Betulaceae, der Birkengewächse. Der Haselstrauch ist in Europa und Kleinasien verbreitet und kann bis zu 6 m hoch werden. Um den Haselstrauch und seine nahrhaften Früchte, die Haselnüsse, ranken sich viele mythologische Erzählungen, Legenden und Märchen.

Blühender Haselstrauch (Foto:Schnobby)

Der Haselstrauch als Schutz und Symbol der Fruchtbarkeit

Der Haselstrauch soll "vor den chaotischen Kräften und Energien des Jenseits: vor Blitzschlag, Feuer, (...), wilden Tieren, vor Krankheit und Zauber" schützen (Wolf-Dieter Storl, Hexenmedizin, S. 12). Zweige vom Haselstrauch schützen auch vor Schlangen; wenn man mit ihnen einen Kreis um die Schlange zieht, soll sie gefangen sein.

Wer unter einem Haselstrauch schläft, kann sich leicht mit wohlgesinnten Geistern in Verbindung setzen und soll Zukunftsträume haben. Wünschelrutengänger suchen mit Haselzweigen nach Wasseradern, Quellen und Edelmetallen. Auch Grenzmarkierungen wurden früher mit Haselsträuchern gesetzt, um vor schlechten Energien zu schützen. Die chinesischen Feng Shui-Meister spürten mit Zweigen vom Haselstrauch die „Drachenlinien“ im Erdinnern auf. Die alten Schamanen in Europa machten bis ins Mittelalter mit Zweigen vom Haselstrauch Regen.

Der Schaft von Thors Hammer und Odins/Wotans Zauberstab waren aus Holz vom Haselstrauch.

Unreife Nuss vom Haselstrauch (Foto:Noisettes 0107 von Vassil)

Im Vergleich zur Birke, die für die Jungfräulichkeit steht, ist der Haselstrauch wegen seiner beliebten Früchte aber auch ein Symbol der Fruchtbarkeit, der Mutterschaft und der Lust. Kinderlose hängen sich (in ländlichen Regionen oft bis heute) einen Haselzweig übers Bett. In vielen Märchen (z.B. La Belle et la Bête) bittet die Jüngste den Vater, ihr von der Reise ein Haselzweiglein mitzubringen, das den Vater dann oft teuer zu stehen kommt.

Zu Asche verbrannte Rinde vom Haselstrauch wurde früher als Aphrodisiakum dem/der Begehrten unter das Essen gemischt. Hildegard von Bingen betrachtet den Haselstrauch als Sinnbild der Wollust, allenfalls gut, den Mann von Impotenz zu kurieren.

Die Kelten betteten ihre Toten auf Zweige vom Haselstrauch; Kindern, die am Totenfest im November oder zum Nikolaustag von Haus zu Haus gehen, schenkt man bis heute Äpfel und Nüsse – die Samen des Lebens, die über den harten Winter hinweghelfen. Im alten Rom warf der Bräutigam als Fruchtbarkeitssymbol Nüsse in die Menge.

Der Haselwurm

Der Haselwurm, eine weiße, halb menschliche Schlangengöttin mit einer goldenen Krone, die wie ein Kind weinen konnte, hauste im Wurzelwerk unter einem Haselstrauch, an dem eine Mistel schmarotzte. Das Fleisch des Haselwurms soll Macht über Geister und Schätze verleihen, nach manchen Quellen auch unsterblich machen; Paracelsus behauptete, er habe auf diese Weise sein Wissen über Heilkräuter erworben. Allerdings muss man die Beschwörungsformeln kennen und den Schlangenwurm, der im Mittelalter auch Paradeiswurm genannt wurde, weil man ihn mit der Schlange vom Baum der Erkenntnis gleichsetzte, dann bei Neumond mit Beifuß – auch eine Schamanenpflanze – bestreuen. Noch 1951 soll in der Nähe von Bozen/Südtirol ein Haselwurm gesichtet worden sein; in Südtirol sind Erzählungen vom Haselwurm noch lebendig.

Storl vermutet, die Schlange sei ein in langer und tiefer Meditation erscheinendes Bild "des archaischen Hirnstamms samt limbischem System (gekrönter Schlangenkopf)" (Hexenmedizin, S. 14), da dort Instinkte und Ahnungen angesiedelt sind. Der Haselstrauch soll das Erwachen eines intuitiven Bewusstseinszustandes fördern.

Siehe auch

Haselstrauch

Literatur

  • Claudia Müller-Ebeling, Christian Rätsch, Wolf-Dieter Storl, Hexenmedizin - Die Wiederentdeckung einer verbotenen Heilkunst, schamanische Traditionen in Europa, 9. Aufl., Dezember 2011, At Verlag
  • Thomas Kinkele, Räucherstoffe und Räucherrituale
  • Maria Treben, Gesundheit aus der Apotheke Gottes, Ratschläge und Erfahrungen mit Heilkräutern, 93. Aufl. 2014., August 2014, Ennsthaler
  • Mannfried Pahlow, Heilpflanzen - selber sammeln und anwenden, GU Kompass, ISBN 3-7742-4244-5
  • Dieter Podlech, Heilpflanzen, Die wichtigen Heilpflanzen Europas kennenlernen und bestimmen. Mit Tips für die Anwendung zu Hause, 2. Aufl., Gräfe & Unzer

Seminare

Der RSS-Feed von https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/naturspiritualitaet-und-schamanismus/?type=2365 konnte nicht geladen werden: Fehler beim Parsen von XML für RSS