Chakrasana

Aus Yogawiki

Chakrasana, auch Rad oder Brücke genannt, ist eine fortgeschrittene Asana, die zu den 84 Hauptasanas und zu den 12 Grundstellungen bei Yoga Vidya gehört. Chakrsana ist eine Rückbeuge und Umkehrhaltung, weil bei Chakrasana der Bauch höher ist als das Herz. In dieser Asana werden alle sieben Chakren angesprochen, Prana kann frei in die Shushumna gelangen. Der Rücken wird flexibel. Chakrasana wirkt stark herzöffnend. Das Rad, Chakrasana wird ist eine Ausgleichsstellugng zum Schulterstand und Pflug und wird nach Halasana (Pflug) und der Brücke (Setu Bandhasana) praktiziert. Danach folgt der Fisch, Matsyasana. Als Rückebeuge kann Chakrasana auch vor oder anstelle der Kobra, Bhugangasana praktiziert werden oder nach dem Bogen, Dhanurasana.

Chakrasana

Swami Sivananda über Chakrasana

Swami Sivananda erklärt in seinem Buch Yoga Asanas die Asana Chakrasana wie folgt:

Chakrasana:Das Rad

Diese Asana wird oft von Akrobaten auf der Straße vorgeführt. Junge Burschen können diese Asana mit Leichtigkeit ausführen, da ihre Wirbelsäule noch sehr elastisch ist. Wenn die Knochen steifer werden und in fortgeschrittenem Alter verknöchern, kann man die Wirbelsäule nur noch schwer biegen. Die Übung ähnelt einem Kreis, daher auch der Name Chakrasana. Doch noch mehr ähnelt sie einem Bogen als einem Kreis.

Ausführung

Stelle dich aufrecht hin. Hebe die Hände hoch über den Kopf. Beuge dich nun langsam nach hinten, wobei dein Körper nach hinten gekrümmt wird. Sobald die Hände auf der Rückseite auf Hüfthöhe angekommen sind, beuge langsam die Knie. Dadurch kannst du dich noch mehr beugen und mit den Händen den Boden erreichen. Führe diese Bewegung langsam aus und achte auf dein Gleichgewicht, damit du nicht fällst. Lege dir eine dicke Decke auf den Boden, auf der du diese Asana übst. Zu Beginn kannst du eine Wand zu Hilfe nehmen oder einen Freund darum bitten, dass er dich fest an der Hüfte fasst und dich dann beugt.

Es gibt noch eine andere Art und Weise, diese Asana auszuführen. Sie ist für ältere Menschen geeignet. Man kann bei dieser Methode nicht fallen. Lege dich auf den Rücken. Stelle die Fußsohlen und Handflächen auf den Boden auf. Die Hände musst du seitlich vom Kopf aufstellen und die Ellbogen hochhalten. Bringe nun deine Fersen nahe zu den Handflächen und hebe den Körper in die Höhe, wobei sich die Wirbelsäule durchbiegt. Durch regelmäßiges Üben kann man erreichen, dass die Wirbelsäule sehr flexibel wird. Flexibilität der Wirbelsäule ist gleichbedeutend mit ewiger Jugend. Ein Mensch mit einer steifen Wirbelsäule kann einen äußeren Halbkreis bilden. Im Laufe von zwei Wochen werden alle steifen Teile wieder biegsam. Beim Ausführen dieser Asana kannst du die Fersen mit den Händen fassen.

Nutzen

Wer diese Asana übt, erhält absolute Kontrolle über seinen Körper. Er wird beweglich und geschickt bleiben. Er wird mehr Arbeit in kürzerer Zeit ausüben können. Alle Teile des Körpers profitieren von dieser Asana. Wenn es dir Schwierigkeiten bereitet, diese Stellung länger zu halten, lege dich flach auf den Boden und stemme dich dann erneut hoch. Wenn du dich in diese Stellung begibst, wird dein Körper leicht. Dein Gemüt wird sich sofort heben. Du wirst bereit sein für aktives Arbeiten. Solltest du direkt nach dem Üben von Sarvangasana Schmerzen im Genick oder den Schultern verspüren, dann gehe für ein paar Minuten in diese Stellung hinein. Der Schmerz wird gelindert, wenn der Kopf nach hinten gebeugt wird. Dies ist auch eine Gegenstellung zu Sarvangasana. Alle anderen Nutzen von Dhanurasana, Salabhasana und Bhujangasana werden von dieser Asana abgeleitet.

Wirkung von Chakrasana

Körperliche Wirkung

Chakrasana, das Rad entwickelt die Flexibilität im Rücken, Bauch, Brust, Schultern, Hüfte und in den Oberschenkeln. Die Handgelenke, Unterarme, Arme, besonders Trizeps, Schultern, Rücken, Gesäß und Oberschenkel werden gestärkt. Chakrasana nimmt die Spannung aus der Lendenwirbelsäule und löst Nackenverspannungen auf, besonders wenn man den Hals in der Asana entspannt hällt. Chakrasana verbessert den Rückfluss vom venösen Blut zum Herzen und regeneriert die Bauchorgane. Durch die Dehnung der Bauchorgane unterstützt es die Verdauung.

Gedehnte Muskeln:

  • Latissimus Dorsi (breite Rückenmuskeln)
  • Rectus Abdomini (Bauchmuskeln)
  • Psoas (Hüftbeuger)
  • Quadrizeps (Oberschenkelstrecker).

Gestärkte Muskeln:

  • Unterarmmuskeln
  • Trizeps (Armstrecker)
  • Delta- (Schulter-) Muskeln,
  • Trapezius (obere Rückenmuskeln)
  • Longissimus
  • Quadratus Lumborum u.a. (Rückenstrecker)
  • Gluteus Maximus (Gesäßmuskeln)
  • Quadrizeps (Oberschenkelstrecker)
  • Gastrocnemius
  • Soleus (Wadenmuskeln)

Geistliche Wirkung

Besonders bei Anfängern entwickelt Chakrasana die Willenskraft und das Durchsetzungsvermögen, außerdem hilft Chakrasana über sich selbst hinauszuwachsen. Chakrasana führt zu einem Gefühl der Herzöffnung und verbindet mit dem Göttlichen. Durch langes Halten von Chakrasana können exstasische Gefühle vorkommen.

Energetische Wirkung

Chakrasana hat eine stark aktivierende Wirkung, sowie Shishasana (Kopfstand) und Sarvangasana(Schulterstand) gilt Chakrasana als Verjüngungsübung. Besonders das Vishuddha Chakra und das Anahata Chakra werden angesprochen.

Kontra-Indikationen:

Falls Probleme mit dem unteren Rücken bestehen, sollte Chakrasana nur nach Absprache mit dem Yogalehrer, Artzt, Heilpraktiker praktiziert werden. Im Zweifelsfall ersetzt man Chakrasana besser durch andere Umkehrhaltungen und Rückbeugen. Manche Menschen mit starkem Bluthochdruck, Herzbeschwerden, Augenkrankheiten, Netzhautablösung dürfen eventuell keine Umkehrhaltungen praktizieren.

Literatur

Weblinks

Siehe auch