Parashurama

Aus Yogawiki

Parashurama (Sanskrit: परशुराम Paraśurāma m.) ist der sechste Avatar Vishnus, Abkomme von Brahma und Schüler von Shiva. Er ist der Sohn von Renuka und dem Saptarishi Jamadagni. Er unterzog sich harter Askese und empfing dafür von Shiva eine Axt. Parashurama befreite die Welt von der Tyrannei des Kriegerstandes, nachdem der mächtige König Kartavirya seinen Vater getötet hatte. Er spielte im Mahabharata und im Ramayana eine wichtige Rolle. Er diente Karna und Drona als Lehrer. Er kämpfte gegen das Meer um die Länder Konkan, Malabar und Kerala zu schützen.

Die zehn Avatare von Vishnu auf einem indischen Gemälde des 19. Jahrhunderts.

Abstammung

Der Großvater Parashuramas war der Rishi Richika, ein direkter Nachkomme Brahmas. Eines Tages reiste der Rishi durch das Land auf der Suche nach einer Braut. Zu jener Zeit dominierten zwei Familien. Die Bharat-Suryavamsha, Sonnen Dynastie, und die Chandravamsha, Mond Dynastie. Der Regent, König Gadhi gehörte zu der Mond Dynastie und hatte eine schöne Tochter, Satyavati. Richika besuchte den König, er war von der Schönheit Satyavatis angetan und hielt um ihre Hand an.

Der König war verblüfft, konnte jedoch einem Brahmanen einen Wunsch nicht verweigern. So war er bereit seine Tochter unter einer Bedingung dem Rishi zu übergeben. Er musste ihm tausend Schimmel mit einem schwarzen Ohr bringen.

Der Rishi willigte ein. Er begab sich in Askese und betete zu Varuna und erhielt die vom König geforderten Pferde. Er übergab die Mitgift und erhielt Satyavati zur Frau.

Satyavati kam mit dem Asketenleben gut zurecht, doch bekam sie keine Kinder. Auch dass ihr Vater keinen Erben hatte bereitete ihr Sorge. Sie besprach sich mit Richika.

Der Rishi wollte beiden helfen, ihr und ihrer Mutter. Er gab ihr einen Zaubertrank für die Mutter, damit diese einen kräftigen Sohn empfange, der ein Krieger werde, und einen Zaubertrank für sie selbst, damit sie einen Sohn empfange, der ein großer Weiser werde. Satyavati gab die Getränke ihrer Mutter, diese traute dem Rishi jedoch nicht und vertauschte sie.

Mutter und Tochter wurden schwanger. Der Weise jedoch bemerkte bei seiner Frau die Aura eines Kriegers und fragte was passiert sei. Satyavati erzählte es ihm und er sprach: ‚Nun wird dein Sohn ein großer Krieger werden anstatt ein König‘. Satyavati bat den Rishi ihren Enkel einen Krieger werden zu lassen und diesen Sohn einen Rishi. Richika ließ sich erweichen und Satyavati gebar Jamadagni, der ein berühmter Saptarishi wurde und Renuka heiratete. Ihr Enkel wurde Parashurama, einer der bedeutendsten Krieger seines Jahrhunderts.

Geburt

Der genaue Geburtsort von Parashurama ist unbekannt. Die Wurzeln seiner Herkunft liegen im Haihaya Königreich, heute Maheshwar. Die Puranas nennen Renuka Tirth als Geburtsort. Die folgenden Orte beanspruchen für sich der Geburtsort zu sein: Renuka Kuti, Jalalabad, Shahjahanpur, Uttar Pradesh, Bala Parashurama, Mahur, Maharashtra, Jana Paav, Tehsil Mhow, Indore, Madhya Pradesh, Karnataka, Renkuta, Agra oder Distrikt Mathura, Uttar Pradesh Renuka Lake, Himachal Pradesh, Surparaka, Sopara.

Sein Vater, Jamadagni, war ein direkter Nachkomme Brahmas. Renuka gebar, vor Parashurama, vier Söhne: Vasu, Viswa Vasu, Brihudyanu und Brutwakanwa. Vor der Geburt des fünften Sohnes meditierte Jamadagni in Tape Ka Tiba, nahe des Renuka Teiches, und bat um göttliche Unterstützung. Vishnu erfüllte den Wunsch, ging in Renuka ein und wurde als Parashurama geboren.

Renuka und der Lehmtopf

Renuka war für ihre Hingabe an ihren Ehemann bekannt. Ihr Glaube war so stark, dass sie in der Lage war, Wasser in einem ungebrannten Tontopf zu holen, zusammengehalten nur durch die Stärke ihrer Hingabe.

Eines Tages fuhr eine Gruppe Gandharven (Himmlische Musikanten) in einem Wagen über den Himmel als Renuka am Fluss war. Einen Moment war sie abgelenkt und der ungebrannte Topf löste sich im Fluss auf. Aus Angst vor ihrem Mann blieb sie am Fluss, unschlüssig was nun geschehen sollte. Jamadagni bemerkte, dass seine Frau noch nicht zurückgekehrt war. Aufgrund seiner Yogakraft wusste er was geschehen war und er geriet in Zorn. Er rief seinen ältesten Sohn, gab ihm eine Axt und befahl ihm, die Mutter damit zu töten. Der Junge lehnte das erschrocken ab und Jamadagni verwandelte ihn in einen Stein. Er holte seine weiteren Söhne, doch keiner war bereit die Mutter zu töten. So wurden auch sie in Steine verwandelt. Nun war nur noch der jüngste Sohn, Parashurama, übrig. Er war wie immer gehorsam und enthauptete die Mutter.

Zufrieden mit seinem Sohn bot Jamadagni ihm zwei Wünsche an. Der Junge bat darum, dass die Mutter wieder lebendig würde und seine Brüder wieder zu Menschen würden. Von diesen Wünschen war Jamadagni tief beeindruckt und er gewährte sie dem Sohn.

Kartavirya Arjuna und das Haihaya Königreich

Die Zeit in der Parashurama lebte war eine turbulente Zeit Indiens. Die Puranas schreiben von vielen Schlachten zwischen Kshatriya Familien und Königreichen. Parashurama lebte in dem Königreich Haihaya, dem heutigen Maheshwar, an den Ufern des Narmada Flusses. Über Generationen zogen sich die Streitigkeiten zwischen den Haihaya Kshatriyas und den Bhargava Brahmanen, von denen Parashurama abstammte, hin, sie werden im Mahabharata mehrmals erwähnt.

Dattatreya, die Verkörperung der Heiligen Trimurti (Brahma, Vishnu, Shiva) wurde von Kartavirya verehrt und übergab später das Tripura Rahasya (eine Weisheitsschrift) an Parashurama.

Haihaya wurde von dem mächtigen und grausamen König Kartavirya Arjuna regiert. Er war die Inkarnation von Vishnus Göttlicher Waffe, dem Sudarshanacakra. Kartavirya verehrte Dattatreya, die Verkörperung der Trimurti und Abkömmling des Saptarishis Atri.

Kartavirya war unbeschreiblich mächtig und unternahm viele Feldzüge. Die Militärverbünde der Shakas, Yavanas, Kambojas, Pahlavas und Paradas, als die Fünf Horden bekannt, unterstützen ebenfalls Haihaya und Talajunga. Haihaya gehörte zu der Mond Dynastie, sie plünderten Kashi (Varanasi). Die Sonnen Dynastie schlug zurück und vertrieb die Haihayas aus Vatsa. Kartavirya besiegte die Nagas. Danach machte er Mahishmati, das heutige Maheshwar, zur Hauptstand seines Königreiches. Er verhinderte, dass König Bahu aus der Sonnen Dynastie Ayodhya zurückerhielt. Eine Generation später eroberte Sagara, der Sohn Bahus, Ayodhya zurück.

Nach dem Sieg über Haihaya schor er den Bewohnern die Köpfe um sie zu demütigen. Diese Rückeroberung machte die Bühne frei für das kommende Ramayana. Kartavirya war so mächtig geworden, dass er sogar den Dämonenkönig Ravana besiegen konnte. Ravana wurde später die Nemesis im Ramayana.

Parashurama Avatar

Es gab einmal einen König namens Arjuna (nicht identisch mit dem aus Bhagavad Gita). Er hatte den Gott Dattatreya günstig gestimmt und dadurch den Segen der Unbesiegbarkeit erreicht. Aber Arjuna missbrauchte seine Kräfte und wurde ein gnadenloser Tyrann. Um ihn und andere teuflische Kshatriyas (Angehörige der Kriegerkaste) zu besiegen, kam Vishnu als Parashurama auf die Erde, dem jüngsten Sohn des Weisen und Heiligen Jamadagni und seiner Frau Renuka.

Schon sehr früh wunderte sich sein Vater, woher Parashurama so viel über Waffen wusste. Er hatte eine außergewöhnliche Liebe für Waffen, und die Axt hatte es ihm ganz besonders angetan. Eines Tages, als Parashurama fort war, kam König Arjuna in die Einsiedelei Jamadagnis. Dieser begrüßte den König und lud ihn zu einem Mahl ein. Jamdagni besaß etwas ganz besonders Wertvolles, und zwar die Kamadhenu, die wunscherfüllende Kuh. Wann immer Jamadagni etwas wollte, dann ging er zu Kamadhenu, sagte es ihr, und dann bekam er es.

Jamadagni lud also den König Arjuna zum Essen ein, ging zu Kamadhenu, flüsterte ihr was ins Ohr, und dann manifestierte sich das Festmahl vor dem König. Arjuna wollte dann aber die Kamadhenu besitzen. So befahl er seinen Leuten, dass sie die Kamadhenu und ihr Kalb mitnehmen sollten. Als einige Tage später Parashurama zurückkam, fand er seinen Vater trauernd: „Oh Rama, der König hat meine geliebte Kamadhenu und ihr Kalb genommen. Parashurama war außer sich. Er schnappte sich seine Axt und stürmte in die Hauptstadt Arjunas. Dieser war alarmiert und schickte ihm eine ganze Streitmacht entgegen. Aber Parashurama zerstörte diese in kürzester Zeit.

Beim Kampf zwischen Parashurama und Arjuna ging sehr schnell dann Parashurama als Sieger hervor. Er nahm dann Kamadhenu und ihr Kalb, brachte sie zurück zu seinem Vater, so dass das Leben wieder wie davor weiter ging. Aber nicht für lange Zeit! Die Söhne Arjunas wollten Rache für den Tod ihres Vaters. Eines Tages, als Parashurama nicht zu Hause war, stürmten sie in die Einsiedelei und köpften seinen Vater. Als er nach Hause kam und seine Mutter weinend, seinen Vater tot fand, da versprach er, dass er die Kshatriyas vernichten würde.

Er nahm seine Axt und ging daran, seine Bestimmung, derentwegen er auf die Erde gekommen war, zu erfüllen. Er zerstörte die Kshatriyas die eine Plage für Bhumidevi und deren Kinder geworden waren.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Multimedia

Geschichten aus der Ramayana

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