Maitri

Aus Yogawiki

Maitri (Sanskrit: मैत्री maitrī f.) Freundschaft, Güte, Wohlwollen, Freundlichkeit zu allen Wesen; eine der im Yogasutra erwähnten vier Grundtugenden. Maitri – Mitgefühl, Wohlwollen, Freundlichkeit, Liebe.

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Sukadev über Maitri

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Maitri

Maitri zu entwickeln, das ist eine der wichtigsten Aufgaben. Patanjali, der große Yogameister, erwähnt "Maitri Bhavana" an mehreren Stellen. "Bhavana" heißt hier „die Entwicklung von“. Bhava heißt Gefühl, Bhavana heißt intensiver Gedanke, Bhavana heißt aber auch entwickeln.

Du kannst Liebe und Mitgefühl, Wohlwollen zu deiner Grundausstrahlung machen. Der Mensch hat verschiedene Filter eingebaut. Manche Menschen haben den Filter der Skepsis. Sowie irgendjemand etwas sagt, denken sie: „Das stimmt nicht, lügt sicher.“ Manche Menschen haben den Filter der Melancholie: „Es geht schon alles schief.“ Wenn irgendwas schön ist: „Es geht schon irgendwie schief“. Manche Menschen haben den Filter des Ärgers: „Was will er jetzt schon wieder von mir.“

Man kann sagen, Grundstimmungen sind wie Filter, aus denen heraus du alles interpretierst. Du kannst Maitri zu deinem Grundfilter machen. Und eigentlich ist es kein Filter, sondern tief im Herzen ist jeder Mensch Maitri. Indem du zu Liebe und Mitgefühl kommst, fühlst du dich mehr bei dir. Kein Mensch wird sagen, „im tiefsten Inneren bin ich aber nur Groll und Ärger“ und hat das Gefühl, „ich muss jetzt wirklich ich selbst werden und das mache ich jetzt, indem ich wirklich zornig werde.“

Man sagt ja, man ist außer sich vor Zorn. Das heißt, man ist nicht in sich, man ist außer sich. Man sagt, dass die Melancholie einen lähmt oder irgendwo Traurigkeit lähmt. Das heißt nicht, man ist voll bei sich, man wird gelähmt. Aber Liebe und Mitgefühl, wenn du tief in deinem Herzen bist, dann bist du voller Liebe und Mitgefühl. Deshalb, wenn du tief in dein Herz gehst, kommst du zu Liebe und Mitgefühl. Umgekehrt, wenn du Liebe und Mitgefühl entwickelst und wirklich aktiv sagst: „Ich will Liebe, Mitgefühl, Verständnis haben, ich will Maitri entwickeln, ich will zum Maitreya, zur Maitreyi werden, diejenige, die voller Liebe und Mitgefühl ist“, dann bist du bei dir selbst.

Bei anderen zu sein, heißt auch, bei dir selbst zu sein. Tief in dich zu kommen, heißt auch, zu anderen zu kommen. Entwickle Maitri, Liebe, Mitgefühl, Freundlichkeit, Wohlwollen.

Die Yoga Sutras von Patanjali

मैत्रीकरुणामुदितोपेक्षाणां सुखदुःखपुण्यापुण्यविषयाणां भावनातश्चित्तप्रसादनम् || 1.33 ||

maitrī-karuṇā-muditopekṣaṇāṃ sukha-duḥkha-puṇyāpuṇya-viṣayāṇāṃ bhāvanātaś citta-prasādanam || 1.33 ||

Die Verwirklichung von Liebe (Maitri), Mitleid (Karuna), Heiterkeit (Mudita) und Gleichmut (Upeksha) in bezug auf Freude (Sukha) und Leid (Duhkha), Gutes (Punya) und Böses (Apunya) (führt zu) Abgeklärtheit des Geistes (Chitta).

Siehe auch

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