Svastika
Svastika (Sanskrit: स्वस्तिक svastika m. u. n.) ein glückbringendes Symbol; Kreuzform; ein Hakenkreuz im Uhrzeigersinn; die Sitzhaltung Svastikasana; kreuzbeiniger Sitz, Schneidersitz; das Kreuzen der Hände bzw. Unterarme auf der Brust; Kreuzverband; eine Art Gebäck mit vier Zipfeln; eine Art Knoblauch (Lashuna); Hahn (Kukkuta); Wollüstling; Name eines Schlangendämons (Naga); Name eines Wesens im Gefolge Skandas; Name eines Danava; Name eines Dichters; ein Gebäude in Kreuzform; Kleefarn (Marsilea quadrifolia, Sunishanna).
Svastika, oder auch Swastika geschrieben, bedeutet Glückwunsch, Wohlwollen, der Ausdruck des Wunsches, dass es dem anderen gut gehen möge. Svasti ist auch das Sonnenrad, das Hakenkreuz, welches Glück und Wohlwollen symbolisiert. Gerade Lakshmi und Ganesha, die mit Glück, Gesundheit und Wohlstand verbunden sind, haben oft die Svastika in der Hand gemalt. Auf vielen indischen Bildern, Tempelinschriften, Postkarten ist ein Svastika als Symbol des Glücks und des Wohlwollens gemalt. Dass aus dem Glückssymbol im Nationalsozialismus das Hakenkreuz das Symbol für ein menschenverachtendes, mörderisches, verbrecherisches Regime geworden ist, ist eine der tragischen Entwicklungen. Svastika ist vermutlich das Symbol des Sonnenrads in seinem ursprünglichen Sinn und symbolisiert neben Lakshmi auch Surya und Vishnu. Auch Saraswati wird gerne mit Svastika dargestellt.
Sukadev über Svastika
Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Svastika
Svastika – Symbol des Glückes, Symbol des Wohlwollens, Symbol von Freude. Swasti heißt Wohlergehen, Swasti heißt gute Wünsche, Swasti ist der Wunsch, dass es anderen gut gehen möge. Und es gibt ein Zeichen für dieses Swasti und das ist das so genannte Hakenkreuz. Also, was du als Symbol des größten verbrecherischen Regimes der Welt kennst, das Hakenkreuz, ist ein sehr altes Symbol, nämlich die Svastika.
Svastika gibt es nicht nur in Indien, es gibt sie auch in Mittelamerika, und es gab sie in Mitteleuropa. Es ist das Symbol des Sonnenrades, aber eben insbesondere ein Symbol des Wohlwollens. Das ist ja das Eigenartige, dass die Nazis wunderbare Symbole umfunktioniert haben und auch Namen. Der Ausdruck „Arier“ heißt zum Beispiel „Gastfreund“, „gastfreundlich“. Aryaman ist der Gott der Gastfreundlichkeit. Ein Arya ist jemand, der freundlich zu allen ist, insbesondere zu allen Fremden. Und genauso ist Svastika das Symbol des Wohlwollens.
Wenn man es in Indien mit jemandem besonders gut meint und möchte, dass es ihm gut geht, dem kann man eine Svastika an die Hauswand malen. So war es früher und heute kann man ihm eine Glückwunschkarte mit Svastika schenken. Bis heute haben die meisten Bilder mit Lakshmi oder Ganesha auch eine Svastika, dieses Hakenkreuz als Symbol des Glücks und des Wohlwollens und des Wohlergehens abgebildet. Bei Yoga Vidya übermalen wir solche Zeichen immer, wenn wir eine Lakshmi oder einen Ganesha als Bild oder Murti haben, weil in Deutschland ganz andere Konnotationen gelten.
Deshalb findest du auch in der Video-Version dieses Vortrags kein Hakenkreuz. Aber es ist hilfreich zu wissen, wenn du jemals nach Indien reist oder irgendwo in Deutschland in einen indischen Laden, ein indisches Restaurant oder vielleicht auch mal in ein Yoga Zentrum gehst und dort ein Hakenkreuz siehst, dass es sich um eine Svastika handelt, einem Symbol des Wohlwollens und des Wohlergehens. Wenn man anderen besonderes Glück wünscht und will, dass es allen gut geht, dann nutzt man Svastika.
Svastika als Glückssymbol
Svastika bedeutet wörtlich: "das Glücksbringende, das Verheißungsvolle". Es ist ein geheimes religiöses Zeichen, womit Personen markiert oder das auf Dingen platziert wurde/n. Es hat die Form des griechischen Kreuzes, dessen Enden gebogen sind.
Die Svastika-Stellung: Svastikasana
Im Hatha Yoga gibt es ein Asana, eine Yogastellung, namens Svastikasana, Svastika-Asana. In dieser sehen die Füße und Unterschenkel, von oben betrachtet, wie ein Svastika, ein Hakenkreuz, aus.
Die Svastika-Stellung wird in der Hatha Yoga Pradipika im Vers 21 1. Kapitel wie folgt beschrieben:
- jānūrvor antare samyak kṛtvā pāda-tale ubhe |
- ṛju-kāyaḥ samāsīnaḥ svastikaṁ tat pracakṣate ||21||
An die Innenseite der Knie und Oberschenkel beide Fußsohlen richtig platziert, | mit geradem Körper sitzend, dieses wird Svastikasana genannt.
Siehe auch
Literatur
- Dowson, John: A Classical Dictionary of Hindu Mythology and Religion – Geography, History and Religion; D.K.Printworld Ltd., New Delhi, India, 2005
- Swami Vishnu-devananda: Meditation und Mantras, Sivananda Yoga Vedanta Zentrum
- Das Yoga Vidya Asana Buch Band I
- Swami Sivananda, Die Kraft der Gedanken (2012)
Weblinks
- Yoga Vidya Sanskrit Glossar
- Yoga Vidya Community - Sanskrit Lexikon Videos
- Yoga Bücher Online: Allgemeine Gebete
- Yoga Vidya Blog: Om Swasthi Prajabhyah – Segenswünsche
- Yoga Bücher Online: Guru Puja
- Sivananda & Shan-mata Mantra Manjari
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