Tyaj: Unterschied zwischen den Versionen

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:'''lipyate na sa pāpena padma-pattram ivāmbhasā || 5.10 ||
:'''lipyate na sa pāpena padma-pattram ivāmbhasā || 5.10 ||


"Wer seine Handlungen ([[Karman]]) dem [[Brahman]] darbringt und Anhaftung ([[Sanga]]) aufgibt ('''tyaktvā'''), der wird vom Übel ([[Papa]]) nicht befleckt, so wie ein Lotusblatt ([[Padmapattra]]) nicht vom Wasser ([[Ambhas]]) benetzt wird." (BhG 5.10)
"Wer handelt, indem er seine Handlungen ([[Karman]]) dem [[Brahman]] darbringt und Anhaftung ([[Sanga]]) aufgibt ('''tyaktvā'''), der wird vom Übel ([[Papa]]) nicht befleckt, so wie ein Lotusblatt ([[Padmapattra]]) nicht vom Wasser ([[Ambhas]]) benetzt wird." (BhG 5.10)





Version vom 28. November 2018, 13:52 Uhr

Rishi Agastya, einer der großen Rishis und Sanskrit und Tamil Gelehrten

Tyaj (Sanskrit: त्यज् tyaj) ist eine Sanskrit Verbalwurzel (Dhatu) und bedeutet: jemanden verlassen, im Stich lassen, seinem Schicksal überlassen, seinen Weg gehen lassen, sich lossagen von, verstoßen, aussetzen; einen Ort verlassen, sich fortbegeben von; jemanden meiden, in Ruhe lassen, verschonen; entlassen, loslassen, entsenden, abschießen; fahren lassen, aufgeben, sich einer Sache entledigen, ablegen, verzichten auf, entsagen; hingeben, weggeben, fortgeben; von einem Übel los werden, sich befreien von; fortlassen, beiseite liegen oder unbeachtet lassen, vernachlässigen. Das PPP dieser Wurzel lautet Tyakta.

Beispielvers aus der Bhagavad Gita

Lotus wasser.jpg
ब्रह्मण्याधाय कर्माणि सङ्गं त्यक्त्वा करोति यः |
लिप्यते न स पापेन पद्मपत्त्रमिवाम्भसा || ५.१० ||
brahmaṇy ādhāya karmāṇi saṅgaṃ tyaktvā karoti yaḥ |
lipyate na sa pāpena padma-pattram ivāmbhasā || 5.10 ||

"Wer handelt, indem er seine Handlungen (Karman) dem Brahman darbringt und Anhaftung (Sanga) aufgibt (tyaktvā), der wird vom Übel (Papa) nicht befleckt, so wie ein Lotusblatt (Padmapattra) nicht vom Wasser (Ambhas) benetzt wird." (BhG 5.10)


Weil Wasser von einem Lotusblatt aufgrund dessen Oberflächenstruktur abperlt, ohne daran haften zu bleiben, wird die geringe Benetzbarkeit seiner Oberfläche als "Lotoseffekt" bezeichnet.

Tyaj als Sanskrit Verbalwurzel (Dhatu)

Tyaj ist eine Verbalwurzel, Sanskrit Dhatu, also ein Verb, das in den allermeisten Fällen aus einer Silbe besteht. Man spricht von Wurzel, weil daraus durch Voranstellen von Präfixen, also Präpositionen, das Anfügen von Suffixen, durch Deklination und Konjugation, durch Wortkombinationen und Sandhis, Verbindungen von Wörtern, neue Wörter gebildet werden. Die altindischen Sanskrit Grammatiker wie Panini sprechen von Dhatus, Elementen, Grundbausteinen. Mehrsilbige Sanskritwörter werden zuallermeist auf einem Dhatu, einer Verbalwurzel, aufgebaut. Der Sinn der Sanskritwörter erschließt sich am leichtesten, wenn man die Verbalwurzel des Wortes kennt. Das Substantiv Tyaga, Entsagung, leitet sich aus Tyaj ab, ebenso wie Tyagaraj bzw. Tyagaraja.

Andere Schreibweisen für das Sanskritwort tyaj

Sanskrit schreibt man eigentlich in der Devanagari Schrift - und in Indien werden bis heute Sanskrit, Hindi, Bengali, Gujarati und Marathi in Devanagari geschrieben. Damit Europäer Sanskrit leichter lesen und schreiben können, gibt es verschiedene Arten der Umschrift, Transkription und Transliteration genannt. Die vereinfachte Umschrift für das Wort, das hier behandelt wird, ist tyaj. Im Devanagari Original schreibt man त्यज्. In der IAST Transliteration, die auch als wissenschaftliche Transkription bezeichnet wird, und welche die diakritischen Zeichen umfasst, schreibt man tyaj. In der Velthuis Umschrift sieht das so aus: tyaj. Harvard-Kyoto Transliteration ist tyaj. In Itrans wird geschrieben tyaj.


Siehe auch

Weblink

Verbalwurzeln mit gleichen Anfangsbuchstaben

Literatur/Quellen