Maitri: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Verwirklichung von '''Liebe (''Maitri'')''', Mitleid ([[Karuna]]), Heiterkeit ([[Mudita]]) und Gleichmut ([[Upeksha]]) in bezug auf Freude ([[Sukha]]) und Leid ([[Duhkha]]), Gutes ([[Punya]]) und Böses ([[Apunya]]) (führt zu) Abgeklärtheit des Geistes ([[Chitta]]).
Die Verwirklichung von '''Liebe (''Maitri'')''', Mitleid ([[Karuna]]), Heiterkeit ([[Mudita]]) und Gleichmut ([[Upeksha]]) in bezug auf Freude ([[Sukha]]) und Leid ([[Duhkha]]), Gutes ([[Punya]]) und Böses ([[Apunya]]) (führt zu) Abgeklärtheit des Geistes ([[Chitta]]).
===Meditation mit altem Segensspruch===
(Transkription einer von [[Swami Nirgunananda]] angeleiteten [[Meditation]])
Sich selbst und anderen bewusst Segen zu wünschen, hat eine tief heilsame [[Wirkung]] und [[Bedeutung]]. In dieser Meditation mit einem Segensspruch aus dem Alten Testament kannst du dir selbst und anderen Segen wünschen oder um Segen für dich und andere bitten. Finde deine Sitzhaltung für die Meditation. Richte dich bequem und angenehm auf deinem [[Sitz]] ein. Mache die Atmung tief, regelmäßig und lautlos. Öffne dich nach oben. Bitte um Segen und [[Führung]] für diese Meditation. Du kannst dir auch vorstellen, dass du dich von oben her öffnest, von oben diese Segenslichtkraft in dich hineinströmt während der ganzen Meditation. Wir wollen meditieren mit einer Segensmeditation über den alten Spruch:
:"O [[Herr]], segne, ja segne mich
:und erweitere mein Gebiet.
:Lass' deine [[Hand]] mich leiten
:und bewahre mich vor Unglück und [[Leid]]."
Du kannst den Segensspruch für dich ein paar Mal langsam, mit großer [[Bewusstheit]] wiederholen. Lasse diese Worte tief in dein [[Herz]] hineinsinken.
:"O Herr, segne, ja segne mich
:und erweitere mein Gebiet.
:Lass' deine Hand mich leiten
und bewahre mich vor Unglück und Leid."
:"Segne, ja segne mich."
Öffne dich für diesen Segen. Spüre wie göttlicher Segen, göttliche [[Gnade]] dich ganz durchdringen. Öffne dein Herz dafür. Nimm diese Gnade, diesen Segen an. Spür wie dieser Segen dich ganz durchdringt. Jede [[Zelle]], jede Pore, jedes [[Atom]] deines [[Wesen]]s wird aufgeladen mit dieser kosmischen Segensenergie.
:"Segne, ja segne mich und erweitere mein Gebiet."
Du kannst um Segen bitten für alles was du tust. Wenn du ein [[Ziel]] oder [[Projekt]] hast, kannst du um Segen dafür bitten oder spüren, wie diese Segenskraft dort hineinfließt. Alles was wir reinen Herzens tun und wünschen, dort wird diese göttliche Segensenergie hineingehen und es wird erfolgreich sein. Darauf kannst du fest vertrauen. Vielleicht gibt es ein bestimmtes Ziel, ein bestimmtes Projekt oder auch bestimmte [[Fähigkeit]]en in dir, wo du merkst, da ist ein [[Potential|Potenzial]] in dir, das sich entfalten möchte. Lasse diese Segensenergie dort hineinfließen und spüre wie deine Ideen, deine Fähigkeiten erblühen, [[Frucht|Früchte]] tragen.
:"Segne, ja segne mich
:und erweitere mein Gebiet.
:Lass' deine Hand mich leiten
:und bewahre mich vor Unglück und Leid."
In dem [[Bewusstsein]], dass dieser Segen, die Gnade des Göttlichen immer mit dir ist, dich ganz durchdringt, fühle dich allezeit geführt, beschützt, behütet. Vielleicht kannst du sehen und spüren, wie [[Gott]], der Bezug den zu Gott hast, diese [[Kraft]] dich wirklich an der Hand nimmt und dich führt. Und fühl dich glücklich und geborgen im Bewusstsein: Überall ist das kosmische, göttliche Walten. Der Segen ist mit dir. Es kann dir nicht wirklich etwas Negatives zustoßen. Du bist immer geborgen, egal was geschieht.
Segenswünsche für andere [[Mensch]]en. Jetzt dehne diese Segenswünsche aus. Denke an Menschen die dir nahe stehen und lasse diesen Segen der Reihe nach all jene Menschen durchdringen, die dir in den [[Sinn]] kommen. Du kannst es entweder so machen, dass du diese Segenswünsche allem schickst, was in der Meditation als nächstes durch deinen [[Geist]] schwebt. Wenn ein [[Gedanke]] an eine [[Person]] oder das [[Bild]] einer Person oder auch eine [[Empfindung]] aufaucht, schicke diesen Segen dorthin, zu dem Menschen, der Empfindung und so weiter,, die von selbst kommen. Oder du kannst auch systematisch alle Menschen, die dir nahe stehen – [[Partner]], [[Familie]], [[Freund]]e, Verwandte, Bekannte, Kollegen, Geschäftsfreunde und so weiter -  bewusst in diese Segensenergie einschließen, indem du einen nach dem anderen vor deinem inneren Auge visualisierst und ihm/ihr diesen Segen schickst. Entweder nur mit deinem starken [[Gefühl]] und deiner Hinwendung oder indem du innerlich Segenswünsche formulierst wie zum Beispiel:
:"Gott segne dich.
:Möge er dein Gebiet erweitern.
:Möge seine Hand dich immer leiten
:und dich vor Unheil und Leid bewahren
Oder du kannst dich in direkter Ansprache innerlich an Gott wenden und sagen:
:"Lieber Gott, liebe kosmische göttliche Kraft,
:segne, ja segne ihn/sie
:und erweitere ihr/sein Gebiet.
:Lass' deine Hand ihn/sie leiten
:und bewahre ihn/sie vor Unglück und Leid."
Je nachdem, wie intensiv dein Gefühl dabei ist oder wie eng deine Beziehung zu diesem Menschen ist, kannst du bei einer Person länger verweilen und dann zur nächsten gehen. Zum Schluss erweitere deine Bewusstheit und spüre wie du selbst, alle Wesen, das ganze [[Universum]] durchdrungen ist von diesem Segen. Nimm dieses Gefühl des Durchdrungenseins und Segens bei allem was du tust, mit in dein Leben, in deinen [[Alltag]].
:"O Herr segne, ja segne mich
:und erweitere mein Gebiet.
:Lass deine Hand mich leiten
:und bewahre mich vor Unglück und Leid."


==Siehe auch==
==Siehe auch==

Version vom 21. August 2015, 09:21 Uhr

Maitri (Sanskrit: मैत्री maitrī f.) Freundschaft, Güte, Wohlwollen, Freundlichkeit zu allen Wesen; eine der im Yogasutra erwähnten vier Grundtugenden. Maitri – Mitgefühl, Wohlwollen, Freundlichkeit, Liebe.

ClematisBuddha.png

Sukadev über Maitri

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Maitri

Maitri zu entwickeln, das ist eine der wichtigsten Aufgaben. Patanjali, der große Yogameister, erwähnt "Maitri Bhavana" an mehreren Stellen. "Bhavana" heißt hier „die Entwicklung von“. Bhava heißt Gefühl, Bhavana heißt intensiver Gedanke, Bhavana heißt aber auch entwickeln.

Du kannst Liebe und Mitgefühl, Wohlwollen zu deiner Grundausstrahlung machen. Der Mensch hat verschiedene Filter eingebaut. Manche Menschen haben den Filter der Skepsis. Sowie irgendjemand etwas sagt, denken sie: „Das stimmt nicht, lügt sicher.“ Manche Menschen haben den Filter der Melancholie: „Es geht schon alles schief.“ Wenn irgendwas schön ist: „Es geht schon irgendwie schief“. Manche Menschen haben den Filter des Ärgers: „Was will er jetzt schon wieder von mir.“

Man kann sagen, Grundstimmungen sind wie Filter, aus denen heraus du alles interpretierst. Du kannst Maitri zu deinem Grundfilter machen. Und eigentlich ist es kein Filter, sondern tief im Herzen ist jeder Mensch Maitri. Indem du zu Liebe und Mitgefühl kommst, fühlst du dich mehr bei dir. Kein Mensch wird sagen, „im tiefsten Inneren bin ich aber nur Groll und Ärger“ und hat das Gefühl, „ich muss jetzt wirklich ich selbst werden und das mache ich jetzt, indem ich wirklich zornig werde.“

Man sagt ja, man ist außer sich vor Zorn. Das heißt, man ist nicht in sich, man ist außer sich. Man sagt, dass die Melancholie einen lähmt oder irgendwo Traurigkeit lähmt. Das heißt nicht, man ist voll bei sich, man wird gelähmt. Aber Liebe und Mitgefühl, wenn du tief in deinem Herzen bist, dann bist du voller Liebe und Mitgefühl. Deshalb, wenn du tief in dein Herz gehst, kommst du zu Liebe und Mitgefühl. Umgekehrt, wenn du Liebe und Mitgefühl entwickelst und wirklich aktiv sagst: „Ich will Liebe, Mitgefühl, Verständnis haben, ich will Maitri entwickeln, ich will zum Maitreya, zur Maitreyi werden, diejenige, die voller Liebe und Mitgefühl ist“, dann bist du bei dir selbst.

Bei anderen zu sein, heißt auch, bei dir selbst zu sein. Tief in dich zu kommen, heißt auch, zu anderen zu kommen. Entwickle Maitri, Liebe, Mitgefühl, Freundlichkeit, Wohlwollen.

Die Yoga Sutras von Patanjali

मैत्रीकरुणामुदितोपेक्षाणां सुखदुःखपुण्यापुण्यविषयाणां भावनातश्चित्तप्रसादनम् || 1.33 ||

maitrī-karuṇā-muditopekṣaṇāṃ sukha-duḥkha-puṇyāpuṇya-viṣayāṇāṃ bhāvanātaś citta-prasādanam || 1.33 ||

Die Verwirklichung von Liebe (Maitri), Mitleid (Karuna), Heiterkeit (Mudita) und Gleichmut (Upeksha) in bezug auf Freude (Sukha) und Leid (Duhkha), Gutes (Punya) und Böses (Apunya) (führt zu) Abgeklärtheit des Geistes (Chitta).

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare

Meditation

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Jnana Yoga, Philosophie Jnana Yoga, Philosophie

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