Ujjayi Meditation: Unterschied zwischen den Versionen
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Eine aufrechte Sitzhaltung mit geradem Rücken ist bei der Ujjayi-Meditation noch wichtiger als bei anderen Meditation, denn damit wollen wir die Energie nach oben bringen, was durch eine aufgerichtete Wirbelsäule unterstützt wird. Als Handhaltung übt man dabei klassischerweise Chinmudra: Daumen und Zeigefinger berühren sich und zeigen nach oben. Alternativ machen manche eine Variation von Agni Mudra: den Daumen nach oben – als Symbol und Hilfsmittel, dass wir die Energie nach oben lenken und uns nach oben öffnen wollen. | Eine aufrechte Sitzhaltung mit geradem Rücken ist bei der Ujjayi-Meditation noch wichtiger als bei anderen Meditation, denn damit wollen wir die Energie nach oben bringen, was durch eine aufgerichtete Wirbelsäule unterstützt wird. Als Handhaltung übt man dabei klassischerweise Chinmudra: Daumen und Zeigefinger berühren sich und zeigen nach oben. Alternativ machen manche eine Variation von Agni Mudra: den Daumen nach oben – als Symbol und Hilfsmittel, dass wir die Energie nach oben lenken und uns nach oben öffnen wollen. | ||
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Die Atmung ist, wie der Name sagt, der Ujjayi-Atem: Der leicht hörbare Kehllaut, der entsteht, indem die Kehle ganz sanft zusammengezogen ist. Es ist kein Schnarchklang wie bei Bhramari, sondern nur ein sanft hörbares Geräusch, so als wolltest du bei geschlossenem Mund „hhh“ sagen. Energetische Wirkungen der Ujjayi-Atmung: | Die Atmung ist, wie der Name sagt, der Ujjayi-Atem: Der leicht hörbare Kehllaut, der entsteht, indem die Kehle ganz sanft zusammengezogen ist. Es ist kein Schnarchklang wie bei Bhramari, sondern nur ein sanft hörbares Geräusch, so als wolltest du bei geschlossenem Mund „hhh“ sagen. Energetische Wirkungen der Ujjayi-Atmung: | ||
*harmonisiert Udana Vayu - die Energie hinter Kommunikation, Sprache, Selbstausdruck, Nervensystem, Hormonsystem, Schlaf, Schmerzempfindung, Astralreisen und der Kraft für einen friedvollen harmonischen Tod am Ende eines langen Lebens | *harmonisiert Udana Vayu - die Energie hinter Kommunikation, Sprache, Selbstausdruck, Nervensystem, Hormonsystem, Schlaf, Schmerzempfindung, Astralreisen und der Kraft für einen friedvollen harmonischen Tod am Ende eines langen Lebens | ||
*harmonisiert und öffnet das Kehl-Chakra | *harmonisiert und öffnet das Kehl-Chakra | ||
*ist insgesamt ein harmonisierender Atem. | *ist insgesamt ein harmonisierender Atem | ||
Übung Ujjayi Atem: Atme ein paar Mal bewusst mit dem sanften aber hörbaren Ujjayi-Kehllaut ein und aus. | |||
:'''3) Kleine Khechari Mudra = [[Nabho Mudra]]''' | |||
Kleine Khechari Mudra, auch hintere Nabho Mudra genannt: Die Zunge nach hinten gerollt. Du gibst die Zungenspitze erst hoch zum Gaumen und dann nach hinten zum weichen Teil des Gaumens und Richtung Kehle. Kleine Khechari/Nabho Mudra hilft | |||
*ebenfalls Udana Vayu zu harmonisieren und zu aktivieren, | |||
*Vishuddha Chakra zu öffnen, | |||
*die Mondenergie zu aktivieren. | |||
Übung Kleine Khechari Mudra (hintere Nabho Mudra): Gib die Zungenspitze an den Gaumen und rolle die Zunge dann nach hinten Richtung Kehle, während du mit dem Ujjayi-Klang ein- und ausatmest. | |||
:'''4) Atemrhythmus mit [[Kumbhaka]] (Anhalten)''' | |||
Charakteristischer Rhythmus für die Ujjayi-Meditation ist: | |||
*langsames Einatmen mit Ujjayi, dann kurz die Luft anhalten, im Verhältnis 2:1, das heißt, doppelt so lange einatmen, halb so lange anhalten | |||
*langsames Ausatmen und wieder kurz die Luft anhalten, im Verhältnis 2:1, das heißt, doppelt so lange ausatmen, halb so lange anhalten. | |||
*die langsame Ein- und Ausatmung sind dabei gleich lang, das Anhalten nach Ein- und Ausatmung ebenfalls gleich lang. Zum Beispiel: 4:2:4:2 (4 Sekunden lang einatmen, 2 Sekunden anhalten; 4 Sekunden ausatmen, 2 Sekunden anhalten) | |||
*oder 6:3:6:3, 8:4:8:4 oder so langsam, wie du bequem kannst. Du atmest dabei recht tief ein, aber nicht vollständig. Du atmest etwa zu 80-90 % ein, hältst dann die Luft an, atmest fast vollständig aus und hältst dann wieder die Luft an. | |||
Energetische Wirkungen: Dieser langsame tiefe Atemrhythmus mit kurzem Anhalten aktiviert Prana, Lebensenergie, erweckt und wirkt besonders auf Prana (einströmender Atem/Pranafluss) und Apana (ausströmender Atem/alle ausscheidenden Funktionen) und harmonisiert auch Samana Vayu (Energie hinter der Verdauung) und Vyana Vayu (Energie hinter dem Herzkreislaufsystem und hinter jeder Art von Bewegung). | |||
Übung Atemrhythmus 6:3:6:3: | |||
*atme etwa 6 Sekunden lang ein mit Ujjayi-Klang, | |||
*halte etwa 3 Sekunden lang die Luft an, | |||
*atme etwa 6 Sekunden lang aus mit Ujjayi-Klang, | |||
*halte etwa 3 Sekunden lang an | |||
*oder, wenn du geübt bist und dir das leicht fällt, in einem langsameren Rhythmus | |||
:5) [[Lächeln]] | :5) [[Lächeln]] | ||
:6) [[Mula Bandha]] | :6) [[Mula Bandha]] |
Version vom 7. Dezember 2021, 10:21 Uhr
Die Ujjayi Meditation ist eine machtvolle Form der Energiemeditation aus dem Kundalini Yoga. Ujjayi bedeutet die "nach oben Siegreiche". Die Ujjayi Meditation kann die Energie erhöhen, Bewusstsein erweitern, die Chakras öffnen, in tiefe Stille führen und dazu beitragen, eine höhere Wirklichkeit zu erfahren.
Sukadev Bretz über Ujjayi Meditation
Auszug aus dem Buch "Das Große Yoga Vidya Pranayama Buch" von Sukadev Bretz, Copyright Yoga Vidya Verlag.
Die Ujjayi Meditation wird auch als „Kleiner Kriya Yoga“ bezeichnet. „Kriya Yoga“ hat in unterschiedlichen Kontexten vielerlei Bedeutungen. Das Wort „kriya“ heißt „Handlung, Tat“. Die speziellen Reinigungsübungen im Yoga werden als Kriyas bezeichnet. Im Kundalini Yoga bedeutet Kriya Yoga die Kombination von verschiedenen Energietechniken – Pranayama, Mudra, Bewusstseinslenkung, Mantra und Visualisierung - zu einer machtvollen Praxis. Den mittleren Kriya Yoga, die Chakra-Mudra-Leiter, lernst du in der nächsten Lektion kennen. Es gibt verschiedene Variationen der Ujjayi Meditation, die ich hier vorstelle und anleite.
Die Ujjayi Meditation besteht aus folgenden Elementen:
- 1) Aufrechte Sitzhaltung, Handhaltung
Eine aufrechte Sitzhaltung mit geradem Rücken ist bei der Ujjayi-Meditation noch wichtiger als bei anderen Meditation, denn damit wollen wir die Energie nach oben bringen, was durch eine aufgerichtete Wirbelsäule unterstützt wird. Als Handhaltung übt man dabei klassischerweise Chinmudra: Daumen und Zeigefinger berühren sich und zeigen nach oben. Alternativ machen manche eine Variation von Agni Mudra: den Daumen nach oben – als Symbol und Hilfsmittel, dass wir die Energie nach oben lenken und uns nach oben öffnen wollen.
- 2) Atemtechnik: Ujjayi-Atmung
Die Atmung ist, wie der Name sagt, der Ujjayi-Atem: Der leicht hörbare Kehllaut, der entsteht, indem die Kehle ganz sanft zusammengezogen ist. Es ist kein Schnarchklang wie bei Bhramari, sondern nur ein sanft hörbares Geräusch, so als wolltest du bei geschlossenem Mund „hhh“ sagen. Energetische Wirkungen der Ujjayi-Atmung:
- harmonisiert Udana Vayu - die Energie hinter Kommunikation, Sprache, Selbstausdruck, Nervensystem, Hormonsystem, Schlaf, Schmerzempfindung, Astralreisen und der Kraft für einen friedvollen harmonischen Tod am Ende eines langen Lebens
- harmonisiert und öffnet das Kehl-Chakra
- ist insgesamt ein harmonisierender Atem
Übung Ujjayi Atem: Atme ein paar Mal bewusst mit dem sanften aber hörbaren Ujjayi-Kehllaut ein und aus.
- 3) Kleine Khechari Mudra = Nabho Mudra
Kleine Khechari Mudra, auch hintere Nabho Mudra genannt: Die Zunge nach hinten gerollt. Du gibst die Zungenspitze erst hoch zum Gaumen und dann nach hinten zum weichen Teil des Gaumens und Richtung Kehle. Kleine Khechari/Nabho Mudra hilft
- ebenfalls Udana Vayu zu harmonisieren und zu aktivieren,
- Vishuddha Chakra zu öffnen,
- die Mondenergie zu aktivieren.
Übung Kleine Khechari Mudra (hintere Nabho Mudra): Gib die Zungenspitze an den Gaumen und rolle die Zunge dann nach hinten Richtung Kehle, während du mit dem Ujjayi-Klang ein- und ausatmest.
- 4) Atemrhythmus mit Kumbhaka (Anhalten)
Charakteristischer Rhythmus für die Ujjayi-Meditation ist:
- langsames Einatmen mit Ujjayi, dann kurz die Luft anhalten, im Verhältnis 2:1, das heißt, doppelt so lange einatmen, halb so lange anhalten
- langsames Ausatmen und wieder kurz die Luft anhalten, im Verhältnis 2:1, das heißt, doppelt so lange ausatmen, halb so lange anhalten.
- die langsame Ein- und Ausatmung sind dabei gleich lang, das Anhalten nach Ein- und Ausatmung ebenfalls gleich lang. Zum Beispiel: 4:2:4:2 (4 Sekunden lang einatmen, 2 Sekunden anhalten; 4 Sekunden ausatmen, 2 Sekunden anhalten)
- oder 6:3:6:3, 8:4:8:4 oder so langsam, wie du bequem kannst. Du atmest dabei recht tief ein, aber nicht vollständig. Du atmest etwa zu 80-90 % ein, hältst dann die Luft an, atmest fast vollständig aus und hältst dann wieder die Luft an.
Energetische Wirkungen: Dieser langsame tiefe Atemrhythmus mit kurzem Anhalten aktiviert Prana, Lebensenergie, erweckt und wirkt besonders auf Prana (einströmender Atem/Pranafluss) und Apana (ausströmender Atem/alle ausscheidenden Funktionen) und harmonisiert auch Samana Vayu (Energie hinter der Verdauung) und Vyana Vayu (Energie hinter dem Herzkreislaufsystem und hinter jeder Art von Bewegung).
Übung Atemrhythmus 6:3:6:3:
- atme etwa 6 Sekunden lang ein mit Ujjayi-Klang,
- halte etwa 3 Sekunden lang die Luft an,
- atme etwa 6 Sekunden lang aus mit Ujjayi-Klang,
- halte etwa 3 Sekunden lang an
- oder, wenn du geübt bist und dir das leicht fällt, in einem langsameren Rhythmus
- 5) Lächeln
- 6) Mula Bandha
- 7) Bewusstseinslenkung in mehreren Schritten
- 8) Chakra Bija Mantras
- 9) Kevala Kumbhaka
- 10) Chidakasha Dharana
Anleitung Ujjayi Meditation
Es gibt verschiedene Variationen der Ujjayi Meditation.
Hier eine Ujjayi Meditation Anleitung in fortgeschrittener Variation. Bitte beachte: Fortgeschrittene Anleitungen lernst du am besten bei einem Lehrer, z.B. bei einem Kundalini Yoga Intensivseminar bei Yoga Vidya. Die Anleitung hier im Wiki ist als Wiederholung zu verstehen, als Praxis-Anregung:
- Zunge nach hinten falten, Zungenspitze oder Zungenunterseite an den weichen Teil des Gaumens geben. Beim Einatmen Stimmritzenverschluss anwenden und hörbar mit Ujjayi ein- und ausatmen. Diese Atmung während der ganzen Übung beibehalten.
- Rhythmus sicherstellen, indem Du die Atmung zählst. Verhältnis Einatmung: Anhalten: Ausatmen: Anhalten ist 2:1:2:1. Zum Beispiel Einatmen 8, anhalten 4, ausatmen 8, anhalten 4. Dabei zählen: Om 1 Om 2 Om 3 Om 4.
- Atemrhythmus von selbst weiter fließen lassen. Vorstellung: Beim Einatmen fließt Licht und Energie in Dich hinein. Beim Anhalten bist Du angefüllt von Licht und Energie. Beim Ausatmen leerst Du Dich und entwickelst Hingabe, Loslassen, Entspannung. Beim Anhalten (nach dem Ausatmen) fühlst Du Dich ganz leer und offen.
- Mittlerer Kreislauf: Verbindung herstellen zwischen Manipura Chakra (Nabel), Anahata Chakra (Herz) und Vishuddha Chakra (Kehle) vorne am Körper: Einatmen, Energie zum Manipura Chakra schicken. Anhalten, RAM RAM RAM wiederholen (Bija Mantra des Manipura Chakras). Dabei Manipura Chakra spüren. Ausatmen, Energie zum Anahata Chakra YAM YAM YAM wiederholen (Bija Mantra des Anahata Chakras) und Vishuddha Chakra schicken HAM HAM HAM. Anhalten HAM HAM HAM wiederholen (Bija Mantra des Vishuddha Chakras). Dabei Vishuddha Chakra spüren. Ausatmen zum Anahata Chakra (YAM YAM YAM) und Manipura Chakra (RAM RAM RAM)
- Oberer Kreislauf: Verbindung herstellen zwischen Vishuddha Chakra, Ajna Chakra und Sahasrara Chakra: Ausatmen, Energie über Ajna Chakra (OM OM OM) zum Sahasrara Chakra (HRIM HRIM HRIM oder Stille). Anhalten (Stille oder HRIM HRIM HRIM). Einatmen über Ajna Chakra (OM OM OM) zum Vishuddha Chakra (HAM HAM HAM) schicken. Anhalten HAM HAM HAM. Dabei Vishuddha Chakra spüren. Ausatmen, Energie zum Ajna Chakra (OM OM OM und Sahasrara Chakra (HRIM HRIM HRIM oder Stille) schicken….
- Unterer Kreislauf: Verbindung herstellen zwischen Manipura Chakra, Swadhisthana Chakra und Muladhara Chakra: Einatmen Energie hinunterschicken zum Manipura, dann zum Swadhisthana (VAM VAM VAM) und Muladhara (LAM LAM LAM). Anhalten Muladhara (LAM LAM LAM). Ausatmen über Swadhisthana (VAM VAM VAM) zum Manipura (RAM RAM RAM). Anhalten Manipura (RAM RAM RAM)…
- Vollen Kreislauf herstellen: Einatmen, Energie an der Vorderseite des Körpers hinunterschicken. Dabei alle Energiepunkte spüren: Punkt zwischen Augenbrauen, Kehle, Herz, Nabel, Geschlechtsorgane. Anhalten. Muladhara Chakra spüren (ohne Mantra). Ausatmen, Energie durch die Wirbelsäule schicken. Dabei alle Chakras spüren (Swadhisthana, Manipura, Anahata, Vishuddha, Bindu (Hinterkopf, entspricht Ajna). Anhalten. Auf Sahasrara Chakra Konzentrieren.
- Weiterhin Kreislauf beibehalten. Mit Soham verbinden: Einatmen SO, dabei Energie vorne hinunterschicken. Anhalten. Konzentration auf Shakti im Muladhara. Ausatmen HAM, dabei Energie die Wirbelsäule hochschicken. Anhalten. Konzentration auf Shiva im Sahasrara Chakra.
- Konzentration auf inneren Raum: Ujjayi Atem aussetzen, nicht mehr die Luft anhalten. Normal weiteratmen oder Kevala Kumbhaka. Zunge entspannt oder Zungenspitze an Gaumen hinter den Zähnen. Konzentration auf den Raum im Ajna Chakra, hinter Trikuti in der Mitte des Kopfes.
Variationen
- Statt Bija Mantras kann man auch für jedes Chakra Om oder sein eigenes Mantra verwenden.
- Du kannst auch erst den unteren, dann den mittleren, dann den oberen Kreislauf ansagen.
- Beim vollen Kreislauf kannst du auch die Konzentration bis hinunter in die Erde und bis hoch in den Himmel führen.