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Das, was wahrgenommen wird, bin ich nicht. Denn ich bin der Wahrnehmende. Wie sollte ich also das Selbst erkennen, denn wenn ich etwas wahrnehmen würde, dann wäre ich es ja nicht und das, was ich wahrnehmen kann bin ich nicht? Wie ist es also möglich, das Selbst zu erkennen? Das ist eine wichtige Frage. | Das, was wahrgenommen wird, bin ich nicht. Denn ich bin der Wahrnehmende. Wie sollte ich also das Selbst erkennen, denn wenn ich etwas wahrnehmen würde, dann wäre ich es ja nicht und das, was ich wahrnehmen kann bin ich nicht? Wie ist es also möglich, das Selbst zu erkennen? Das ist eine wichtige Frage. | ||
== Viveka Chudamani - Erkenne das Selbst und erreiche die Befreiung == | |||
[[Datei:Befreiung Freiheit Himmlisch Befreit.jpg|thumb|Richte deinen Geist auf Befreiung aus]] | |||
'''- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 438 von Sukadev Bretz -''' | |||
: vijñāta ātmano yasya brahma-bhāvaḥ śruter balāt | | |||
: bhava-bandha-vinirmuktaḥ sa jīvan-mukta-lakṣaṇaḥ || 438 || | |||
''„Wer, durch die Schriften bestätigt, erkannt hat, dass das Selbst Brahman ist, und frei von den Fesseln des Kreislaufs von Geburt und Tod ist, hat das Merkmal eines zu Lebzeiten Befreiten.“'' | |||
=== Kennzeichen eines Befreiten === | |||
sa jīvan-mukta-lakṣaṇaḥ, das sind die Kennzeichen eines [[Befreiter|Befreiten]]. [[Laksana]]h, das Kennzeichen eines [[Jivanmukta]]. [[Schüler]] wollen oft wissen, was das Kennzeichen eines Jivanmuktas ist. Woran können sie einen Jivanmukta erkennen? Woran können sie erkennen, dass jemand ein [[Selbstverwirklichter]] ist? Und manche wollen gerne wissen, ob er gerade oder krumm geht. Es gibt Selbstverwirklichte, die sehr gerade gehen und es gibt Ashtavakra, achtfach Gekrümmte. Er muss ausgesehen haben wie der Glöckner von Notre Dame. | |||
Und es gibt dünne, wie zum Beispiel [[Swami Chidananda]]. Es gibt dickere wie [[Swami Krishnananda]]. Es gibt Gelehrte und Nichtgelehrte. | |||
Diese äußeren Kennzeichen sind nicht besonders wichtig. Es gibt Meister aus vornehmerer Familie und es gibt Meister aus sehr einfachen Familienverhältnissen. Und solche, die Söhne oder Töchter von Obdachlosen sind. All das spielt nicht die Rolle. Aber was wichtig ist, jīvan-mukta-lakṣaṇaḥ, dass sie erkannt haben, dass das [[Selbst]] [[Brahman]] ist. | |||
=== Du bist Eins mit dem Göttlichen === | |||
Du bist [[Eins]] mit dem [[Göttlich]]en. Frei von dem Kreislauf von [[Geburt]] und [[Tod]]. Kein [[Wunsch]] mehr, dass irgendwas entstehen würde. Keine [[Angst]] mehr davor, dass irgendwas vergehen würde. Weg vom [[Kreislauf des Lebens|Kreislauf von Geburt und Tod]]. Weg vom [[Gedanken]], das will ich oder das und das soll passieren. Keine [[Verhaftungen]], [[Selbstverwirklichung]]. Strebe danach! Werde selbst ein Jivanmukta! | |||
== Siehe auch == | == Siehe auch == |
Version vom 20. November 2020, 12:04 Uhr
Erkennen - jemanden oder etwas erkennen, zum Beispiel in der Dunkelheit. Genauso kann ein plötzlich ein Erkennen von ewiger Wahrheit durchzucken.
Viveka Chudamani - Wie kann man das Selbst erkennen?
'- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 212 von Sukadev Bretz -
Der Schüler fragt/sagt: „Wenn ich diese fünf Körperhüllen als unwirklich verwerfe, finde ich nun nichts als eine Abwesenheit von allem, was vorher real war. Oh verehrter Lehrer, durch welches Objekt sollte dann der Kenner des Selbst das Selbst erkennen?
Wie kann das Selbst sich selbst erkennen?
Das Viveka Chudamani ist ja in Dialogform geschrieben. Es ist ein Dialog zwischen dem Lehrer, dem Guru und dem Schüler, dem Shishya. Die letzten Verse hat der Guru erläutert, was du nicht bist, danach hat er erläutert, was du wirklich bist und jetzt hat der Schüler eine Frage, nämlich die Frage, wie das eigentlich funktionieren soll, dass das Selbst das Selbst erkennt. Er hat irgendwie verstanden, dass man lernen kann, zu erkennen, dass man nicht der Körper ist. Er kann erkennen, dass der Körper durch Prozesse geht, dass der Körper mal gesund, mal krank ist. Er sieht mal besser, mal schlechter aus, aber ich bin nicht der Körper. Ich kann sehr wohl in der Meditation durch meinen Körper hindurch gehen und erkennen, dass ich nicht der Körper bin.
Alles was ich wahrnehme bin ich nicht
Ich kann auch in der Mediation erkennen, dass Gedanken kommen und gehen und ich der gleiche bin. Ich kann erkennen, dass das, womit ich mich im Wachzustand identifiziere, im Traumzustand vorbei ist. Also weiß ich, dass ich auch nicht der Traumzustand bin. Aber wie kann ich erkennen, wer ich wirklich bin? Wie soll das funktionieren? Das Selbst ist nicht das, was wahrgenommen werden kann.
Das, was wahrgenommen wird, bin ich nicht. Denn ich bin der Wahrnehmende. Wie sollte ich also das Selbst erkennen, denn wenn ich etwas wahrnehmen würde, dann wäre ich es ja nicht und das, was ich wahrnehmen kann bin ich nicht? Wie ist es also möglich, das Selbst zu erkennen? Das ist eine wichtige Frage.
Viveka Chudamani - Erkenne das Selbst und erreiche die Befreiung
- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 438 von Sukadev Bretz -
- vijñāta ātmano yasya brahma-bhāvaḥ śruter balāt |
- bhava-bandha-vinirmuktaḥ sa jīvan-mukta-lakṣaṇaḥ || 438 ||
„Wer, durch die Schriften bestätigt, erkannt hat, dass das Selbst Brahman ist, und frei von den Fesseln des Kreislaufs von Geburt und Tod ist, hat das Merkmal eines zu Lebzeiten Befreiten.“
Kennzeichen eines Befreiten
sa jīvan-mukta-lakṣaṇaḥ, das sind die Kennzeichen eines Befreiten. Laksanah, das Kennzeichen eines Jivanmukta. Schüler wollen oft wissen, was das Kennzeichen eines Jivanmuktas ist. Woran können sie einen Jivanmukta erkennen? Woran können sie erkennen, dass jemand ein Selbstverwirklichter ist? Und manche wollen gerne wissen, ob er gerade oder krumm geht. Es gibt Selbstverwirklichte, die sehr gerade gehen und es gibt Ashtavakra, achtfach Gekrümmte. Er muss ausgesehen haben wie der Glöckner von Notre Dame.
Und es gibt dünne, wie zum Beispiel Swami Chidananda. Es gibt dickere wie Swami Krishnananda. Es gibt Gelehrte und Nichtgelehrte. Diese äußeren Kennzeichen sind nicht besonders wichtig. Es gibt Meister aus vornehmerer Familie und es gibt Meister aus sehr einfachen Familienverhältnissen. Und solche, die Söhne oder Töchter von Obdachlosen sind. All das spielt nicht die Rolle. Aber was wichtig ist, jīvan-mukta-lakṣaṇaḥ, dass sie erkannt haben, dass das Selbst Brahman ist.
Du bist Eins mit dem Göttlichen
Du bist Eins mit dem Göttlichen. Frei von dem Kreislauf von Geburt und Tod. Kein Wunsch mehr, dass irgendwas entstehen würde. Keine Angst mehr davor, dass irgendwas vergehen würde. Weg vom Kreislauf von Geburt und Tod. Weg vom Gedanken, das will ich oder das und das soll passieren. Keine Verhaftungen, Selbstverwirklichung. Strebe danach! Werde selbst ein Jivanmukta!
Siehe auch
Literatur
- Sukadev Bretz: Meditieren lernen in 10 Wochen - Übungsbuch mit MP3-CD
- Sukadev Bretz: Die Yoga Weisheit des Patanjali für Menschen von heute
- Sukadev Bretz, Ulrike Schöber: Der Pfad zur Gelassenheit
Seminare
Yogalehrer Ausbildung
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