Saguna Meditation: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Saguna Meditation''' ist [[Meditation]] auf etwas Konkretes. [[Guna]] heißt „[[Eigenschaft]]“. „Sa“ heißt „mit“. Saguna Meditation heißt „Meditation mit Eigenschaften“. Saguna Meditation ist für die Mehrheit der Meditierenden einfacher als [[Nirguna]] Meditation, abstrakte Meditation. Saguna Meditation kann heißen  
'''Saguna Meditation''' ist [[Meditation]] auf etwas Konkretes. [[Guna]] heißt „[[Eigenschaft]]“. „Sa“ heißt „mit“. Saguna Meditation heißt „Meditation mit Eigenschaften“. Saguna Meditation ist für die Mehrheit der Meditierenden einfacher als [[Nirguna]] Meditation, abstrakte Meditation. Saguna Meditation kann heißen  


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===Saguna und Nirguna Meditation===
===Saguna und Nirguna Meditation===
Es gibt zwei Arten der Meditation: die konkrete und die
Es gibt zwei Arten der [https://www.yoga-vidya.de/meditation/ Meditation]: die konkrete und die
abstrakte. Der Anfänger sollte immer die konkrete Meditation
abstrakte. Der Anfänger sollte immer die konkrete Meditation
üben, wenn auch einigen die abstrakte Meditation die
üben, wenn auch einigen die abstrakte Meditation die
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Zwischenraum zwischen beiden Augenbrauen ([[Trikuta]]) konzentriert,
Zwischenraum zwischen beiden Augenbrauen ([[Trikuta]]) konzentriert,
ist auch das Bewusstsein in diesem Raum festgelegt.
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Wenn Fliegen sich auf die linke Hand des Schülers setzen,
Wenn Fliegen sich auf die linke Hand des Schülers setzen,
wird er sie mit der rechten fortjagen, ohne sie zu bemerken,
wird er sie mit der rechten fortjagen, ohne sie zu bemerken,
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man mit geschlossenen Augen über das Bild nach, ist es
man mit geschlossenen Augen über das Bild nach, ist es
auch noch eine konkrete, doch feinstofflichere Meditation.
auch noch eine konkrete, doch feinstofflichere Meditation.
Meditiert man über das unendliche, abstrakte Licht, ist dies
 
Meditiert man über das unendliche, abstrakte [[Licht]], ist dies
eine noch feinstofflichere Meditation. Die beiden ersten Arten
eine noch feinstofflichere Meditation. Die beiden ersten Arten
gehören der Saguna-Meditation, die letztere der Nirguna-Meditation
gehören der Saguna-Meditation, die letztere der [[Nirguna]]-Meditation
an. Selbst bei der letztgenannten Art handelt es
an. Selbst bei der letztgenannten Art handelt es
sich zu Anfang noch um eine konkrete Form, auf di~ die
sich zu Anfang noch um eine konkrete Form, auf die die
Gedanken sich richten. Allmählich schwindet diese Form,
[[Gedanke]]n sich richten. Allmählich schwindet diese Form,
und der Meditierende wird eins mit dem meditierten Gegenstand.
und der Meditierende wird eins mit dem meditierten Gegenstand.
Die Meditation mit Attributen (saguna) richtet sich auf eine
 
Gestalt (murti) des Herrn. Die Meditation auf gunas oder
Die Meditation mit Attributen (Saguna) richtet sich auf eine
Gestalt ([[Murti]]) Gottes. Die Meditation auf [[Guna]]s oder
Attribute Gottes entspricht mystisch veranlagten Menschen.
Attribute Gottes entspricht mystisch veranlagten Menschen.
Sie sollen den Namen Gottes, das unaussprechliche OM,
Sie sollen den [[Name]]n Gottes, das unaussprechliche [[Om]],
wiederholen und die Gedanken auf seine Attribute, seine
wiederholen und die Gedanken auf seine Attribute, seine
Allwissenheit, Allmacht und Allgegenwart richten. So wird
Allwissenheit, [[Allmacht]] und Allgegenwart richten. So wird
Reinheit sie erfüllen. Erschaue den Herrn im Lotus deines
[[Reinheit]] sie erfüllen. Erschaue Gott im Lotus deines
Herzens, in einem strahlenden Licht. Erblicke in Gedanken
[[Herz]]ens, in einem strahlenden Licht. Erblicke in Gedanken
Füße, Beine, Brust, Kopf, Hände, Schmuck und Gewand
Füße, Beine, Brust, Kopf, [[Hand|Hände]], Schmuck und Gewand
und kehre wieder zu den Füßen zurück. Wiederhole immer
und kehre wieder zu den Füßen zurück. Wiederhole immer
von neuem diesen Vorgang.
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Erblicke in Gedanken einen schönen Garten mit wunderbaren
Erblicke in Gedanken einen schönen Garten mit wunderbaren
Blumen. In einer Ecke blüht herrlicher Jasmin, in einer
Blumen. In einer Ecke blüht herrlicher Jasmin, in einer
anderen prächtige Rosen. In einer dritten Ecke stehen »Wunderblumen
anderen prächtige Rosen. In einer dritten Ecke stehen »Wunderblumen«, in der vierten »[[Shampak]]«-Blumen. Zuerst meditiere
«, in der vierten »shampak«-Blumen. Zuerst meditiere
über den Jasmin, dann über die Rose, dann über die
über den Jasmin, dann über die Rose, dann über die
»Wunderblume« und endlich über die shampak-Blume. Laß
»Wunderblume« und endlich über die Shampak-Blume. Lass
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deine Gedanken sich fünfzehn Minuten lang in dieser Weise
deine Gedanken sich fünfzehn Minuten lang in dieser Weise
bewegen. Meditation über solche materiellen Formen bereitet
bewegen. Meditation über solche materiellen Formen bereitet
den Geist rur eine abstrakte Meditation über feinstofflichere
den Geist für eine abstrakte Meditation über feinstofflichere
Formen vor.
Formen vor.
Stelle die Zeichnung des OM vor dir auf und konzentriere
Stelle die Zeichnung des OM vor dir auf und konzentriere
dich auf sie. Übe auch trataka, das heißt: halte mit offenen
dich auf sie. Übe auch [[Trataka]], das heißt: Halte mit offenen
Augen den Blick unverwandt auf einen Punkt gerichtet,
[[Auge]]n den Blick unverwandt auf einen Punkt gerichtet,
ohne mit den Wimpern zu zucken, bis dir die Tränen reichlich
ohne mit den Wimpern zu zucken, bis dir die Tränen reichlich
fließen .. Das ist zugleich Meditation mit und ohne Attribute.
fließen .. Das ist zugleich Meditation mit und ohne Attribute.
Bewahre das Bild des OM immer in deinem Meditationszimmer.
Bewahre das Bild des OM immer in deinem Meditationszimmer.
Vor diesem Symbol Brahmas kannst du einen
Vor diesem Symbol[[ Brahman]]s kannst du einen
Kult feiern (puja), Weihrauch abbrennen und Blumen opfern,
Kult feiern ([[Puja]]), Weihrauch abbrennen und Blumen opfern,
wie dies dem Menschen entspricht, der in heutiger
wie dies dem Menschen entspricht, der in heutiger
Form erzogen ist.
Form erzogen ist.

Version vom 15. Mai 2013, 10:25 Uhr

Meditation-Augen-geschlossen.jpg

Saguna Meditation ist Meditation auf etwas Konkretes. Guna heißt „Eigenschaft“. „Sa“ heißt „mit“. Saguna Meditation heißt „Meditation mit Eigenschaften“. Saguna Meditation ist für die Mehrheit der Meditierenden einfacher als Nirguna Meditation, abstrakte Meditation. Saguna Meditation kann heißen

Saguna Meditation kann selbst zur höchsten Verwirklichung führen – kann aber auch vorbereiten auf abstrakte Meditation, Nirguna Meditation:

Swami Sivananda über Saguna Meditation

Saguna und Nirguna Meditation

Es gibt zwei Arten der Meditation: die konkrete und die abstrakte. Der Anfänger sollte immer die konkrete Meditation üben, wenn auch einigen die abstrakte Meditation die leichtere zu sein scheint. Der Anfänger kann mit der Meditation beginnen, wenn er seine Gedanken gut zu konzentrieren (Pratyahara) und seine Sinnesorgane (Indriyas) auszuschalten vermag.

Ist das Bewusstsein unruhig und können die Gedanken sich nicht in einem Punkt sammeln, kann man auch in hundert Jahren nicht zur rechten Meditation kommen. Man muss Stufe für Stufe, Schritt für Schritt vorangehen und die Gedanken immer von neuem zu dem gewählten Punkt zurückführen. Man muss seine Wünsche verringern und auf Unwesentliches verzichten lernen, denn nur ein wunschloser Mensch kann ruhig in seiner Stellung verharren und Meditation üben. Leichte, sattva-erfüllte Nahrung und Keuschheit sind eine weitere Vorbedingung.

Auch das Bewusstsein ist von zweierlei Art: auf einen Punkt gesammelt oder ohne Ausrichtung. Ist man auf den Zwischenraum zwischen beiden Augenbrauen (Trikuta) konzentriert, ist auch das Bewusstsein in diesem Raum festgelegt.

Wenn Fliegen sich auf die linke Hand des Schülers setzen, wird er sie mit der rechten fortjagen, ohne sie zu bemerken, denn sonst wäre sein Bewusstsein nicht mehr ausgerichtet. Ebensowenig wie ein Samenkorn, das auch nur eine Sekunde im Feuer lag, jemals keimen und Blätter hervorbringen kann, auch wenn es auf fruchtbaren Boden gesät wird, ebensowenig vermag das Bewusstsein, das sich während der Meditation in Sinneswahrnehmungen verliert, vollkommene Früchte des Yoga hervorzubringen.

Beispiele für Saguna Meditation

Sieht man das Bild Krishnas vor sich und meditiert mit offenen Augen darüber, ist dies konkrete Meditation. Denkt man mit geschlossenen Augen über das Bild nach, ist es auch noch eine konkrete, doch feinstofflichere Meditation.

Meditiert man über das unendliche, abstrakte Licht, ist dies eine noch feinstofflichere Meditation. Die beiden ersten Arten gehören der Saguna-Meditation, die letztere der Nirguna-Meditation an. Selbst bei der letztgenannten Art handelt es sich zu Anfang noch um eine konkrete Form, auf die die Gedanken sich richten. Allmählich schwindet diese Form, und der Meditierende wird eins mit dem meditierten Gegenstand.

Die Meditation mit Attributen (Saguna) richtet sich auf eine Gestalt (Murti) Gottes. Die Meditation auf Gunas oder Attribute Gottes entspricht mystisch veranlagten Menschen. Sie sollen den Namen Gottes, das unaussprechliche Om, wiederholen und die Gedanken auf seine Attribute, seine Allwissenheit, Allmacht und Allgegenwart richten. So wird Reinheit sie erfüllen. Erschaue Gott im Lotus deines Herzens, in einem strahlenden Licht. Erblicke in Gedanken Füße, Beine, Brust, Kopf, Hände, Schmuck und Gewand und kehre wieder zu den Füßen zurück. Wiederhole immer von neuem diesen Vorgang.

Erblicke in Gedanken einen schönen Garten mit wunderbaren Blumen. In einer Ecke blüht herrlicher Jasmin, in einer anderen prächtige Rosen. In einer dritten Ecke stehen »Wunderblumen«, in der vierten »Shampak«-Blumen. Zuerst meditiere über den Jasmin, dann über die Rose, dann über die »Wunderblume« und endlich über die Shampak-Blume. Lass deine Gedanken sich fünfzehn Minuten lang in dieser Weise bewegen. Meditation über solche materiellen Formen bereitet den Geist für eine abstrakte Meditation über feinstofflichere Formen vor.

Stelle die Zeichnung des OM vor dir auf und konzentriere dich auf sie. Übe auch Trataka, das heißt: Halte mit offenen Augen den Blick unverwandt auf einen Punkt gerichtet, ohne mit den Wimpern zu zucken, bis dir die Tränen reichlich fließen .. Das ist zugleich Meditation mit und ohne Attribute. Bewahre das Bild des OM immer in deinem Meditationszimmer. Vor diesem SymbolBrahmans kannst du einen Kult feiern (Puja), Weihrauch abbrennen und Blumen opfern, wie dies dem Menschen entspricht, der in heutiger Form erzogen ist.