Positives Denken: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 3. September 2013, 15:59 Uhr
Positives Denken kann vom Ziel der Gesundheit und des Glücks her definiert werden. (Nils Horn: Positives Denken. Grundsätze und Techniken. Peter Erd Verlag, München 1993, Seite 73 ff.) Es zielt auf positive Eigenschaften wie innerer Frieden, Kraft, Liebe, Lebensfreude und Glück. In dieser Richtung forscht auch die positive Psychologie. Positives Denken ist eine psychische Technik, die weise angewand werden muss. Sie darf nicht dazu missbraucht werden, Gefühle oder Probleme zu verdrängen. Sie muss sensibel und heilsam benutzt werden. (Nils Horn, a.a.O., Seite 21 ff.)
Nach dem buddhistischen Meister Tsongkhapa entsteht Erleuchtung durch die kluge Kombination von positivem Denken und Meditation. Buddha sprach statt von positivem Denken lieber von richtigem Denken. Die Kombination von Gedankenarbeit und Meditation ist die Basis des Achtfachen Pfades (Buddha) und des achtfachen Yogaweges (Ashtanga-Yoga) von Patanjali. Mit klarem Nachdenken und positiven Gedanken kann man innere Verspannungen auflösen. In der Meditation dürfen sich dann die Gedanken und Gefühle frei entwickeln und im Laufe der Zeit von alleine bereinigen. So lösen sich auch negative (selbstschädigende) Gefühle und Verdrängungen, die durch eine reine Gedankenarbeit nicht beseitigt werden konnten. (Nils Horn, a.a.O., Seite 81.)
Was macht positives Denken aus?
Was hat es für Auswirkungen auf das Leben eines Einzelnen? Besonders deutlich wird die Antwort in entscheidenden oder extremen Situationen: Bei Sportlern entscheidet ihre Einstellung eventuell mit, ob sie die angespornte Leistung erbringen; bei Menschen, die einen schweren Schicksalsschlag erleiden, entscheidet sich, ob sie ihn verarbeiten und daraus wachsen können oder ob er auf ihnen lasten bleibt und ihr weiteres Leben beeinflusst. Zu viele, siehe: Traumatisierung.
Positives Denken bedeutet nicht, sein Leben verzerrt oder zwangsoptimistisch zu sehen; es verkörpert auch nicht die Suche nach Glück in Verbindung mit dem bewussten Vermeiden von leidvollen Erfahrungen. Vielmehr ist es eine Einstellung, die sich auf alle Lebensbereiche und Situationen bezieht und sie prägt. Es umfasst vor allem: Ein gesundes, vertrauensvolles Verhältnis zu sich selbst und seinen Mitmenschen, das Vertrauen in das eigene Gelingen, die Bereitschaft, sich auf Unbekanntes einzulassen und Herausforderungen anzunehmen, eine Perspektive, die über der Ego-Ebene steht und es somit ermöglicht, auch in unangenehmen Situationen zu versuchen, positive Punkte herauszufiltern. Außerdem charakteristisch sind die Tendenz zur Eigenverantwortlichkeit und aktivem Handeln: Der positive Denker sucht die Gründe für unvorteilhafte Gegebenheiten nicht nur in den äußeren Umständen und vermeidet somit die Opferrolle. Er versucht, die Situation mit zu gestalten und bewusst mit zu prägen. Es kommt darauf an, immer wieder auf zu stehen (das auch mit meditativen Übungen wie Hatha-Yoga, Tanz z. B. Aikido eventuell symbolisch zu üben) - ohne Selbstvorwürfe oder sich stark zu überfordern; ohne sich zu vergleichen; vgl. Zufriedenheit...
Was macht positives Denken so schwierig?
Unser Leben liegt teils in unseren Händen; religiöse Weisheit und auch Yoga sagen gerade: nicht erzwingen, sondern eventuell auch weniger leisten, um den Blick auf diese andere Dimension überhaupt zu haben und ihr mehr Mitwirkung einzuräumen. Unsere Gedanken mit positivem Denken und die sich daraus ableitenden Entscheidungen formen unseren Weg mit – und doch können wir uns manchmal nicht überwinden, positiv zu denken und aktiv zu handeln. Denn manchmal scheuen wir, die immer mehr Komfort und Schnelligkeit gewohnt sind, die Mühe, die wir aufwenden müssten. Dies würde außerdem bedeuten, die gewohnte und vermeintlich sichere Komfort-Zone zu verlassen und sich auf unbekanntes Terrain zu begeben, was möglicherweise nicht das gewünschte Ergebnis mit sich bringt.
Entscheidend dafür ist u.a., wie sehr wir uns von Menschen beeinflussen lassen, die negativ denken oder ein überdurchschnittliches Sicherheitsbedürfnis haben. Sie prägen einen möglicherweise schon in jungen Jahren mit ihren Ansichten und Lebensweisen, die wir automatisch als Vorbild übernehmen und die unsere grundlegende Perspektive für spätere Situationen bildet. Ein negativer Einfluss ist besonders in Gesellschaften zu spüren, die von selbsterzeugtem Stress, hoher Komplexität und Dynamik, einem ungesundem Lebensstil sowie überzogenen Erwartungen bestimmt sind, denen kaum einer gerecht werden kann.
Doch auch, wenn man grundlegend positiv denkt, kann ein schwerwiegender Vorfall alles in Frage stellen und Urvertrauen zerstören. Ausschlaggebend ist, ob man liegen bleibt oder ob man es – auch mit Hilfe – schafft, wieder aufzustehen und das Ereignis nicht vergessen, aber verarbeiten kann.
Wie kann man positives Denken lernen?
So verschieden wie wir Menschen sind, so verschieden sind auch unsere Vorlieben und Abneigungen, auch in Bezug auf Lernen – ein Patentrezept fehlt somit. Einige bewährte Möglichkeiten, die je nach Fall mehr oder weniger in Frage kommen, sollen betrachtet werden: Professionelles Coaching bzw. Therapien können helfen, in schwierigen Fällen wieder zurückzufinden. Vorteilhaft sind die individuelle Beratung und Übungen, die Starthilfe bieten. Literatur zu positivem Denken mit Autosuggestionen und Affirmationen (bekräftigende Sätze und Zitate) erzielen eine große Wirkung, wenn man sich immer wieder darauf einlässt. Je öfter man positive Worte hört und liest, desto mehr Wirkung entfalten sie. Das Gleiche gilt für negative Worte: Je mehr man sich ihnen aussetzt, desto mehr prägen sie. (Beispiel: die auch - während zum Beispiel ein Auto der [[fußball|Hilfsorganisation] "Die Tafel" vorbei fährt, daran herum nörgeln).
Sport sorgt für körperliche Ausgeglichenheit, die für positives Denken maßgeblich ist. Eine besondere Rolle spielen konkrete, sportliche und realistische Ziele, die für ein positives Ergebnis sorgen und einem vermitteln: Du kannst es schaffen, Du musst nur Ja! sagen! Das kann Übereifer sein, wo etwa die Intuition weiser ist als übertriebenes Wollen. Yoga ist kein Wettbewerb; Yogalehrer sollten eigentlich nur loben.
Durch Yoga und Meditation gelangt man zu mehr Bewusstsein – körperlich und mental. Durch kontinuierliches Üben werden blockierte Energien frei; man nimmt Fortschritte wahr und überwindet den Punkt, den man als frühere Grenze betrachtet hatte: manches wird möglich. Das mentale Bewusstsein (=?) verdeutlicht hingegen, welchen Sinn man vom Leben erwartet, gegebenenfalls einen Richtungswechsel vornehmen möchte – etwas, das im alltäglichen, beschleunigten Leben oft unterdrückt wird.
Positiv Denken-Reihe
Yoga mit positiven Sätzen ist für viele Menschen sehr hilfreich. Wir können damit schnell negative Stimmungen überwinden und in eine positive Lebenssicht gelangen.
1. Gehen = Wir gehen auf der Stelle, bewegen die Arme wie bei der Dampflokomotive, drehen uns um uns selbst, visualisieren Licht um uns herum und denken: "Ich gehe den Weg des Positiven."
2. Windmühle = Wir grätschen die Beine auseinander, beugen uns in der Windmühle vor, drehen uns in der Wirbelsäule und denken: "Meine Ziele sind ...". Welche Ziele möchtest du in deinem Leben erreichen? Zähle drei Ziele auf.
3. Frosch = Wir beugen uns aus dem Stand mit dem Oberkörper vor. Wir stützen uns mit den Händen auf dem Boden ab und bewegen den Hintern nach unten in die Hocke und wieder nach oben in die Vorbeuge. Der Kopf geht dabei nach oben und wieder herunter zur Erde. Wir praktizieren mehrmals den Frosch und denken: "Ich habe Kraft und Ausdauer."
4. Arm-Beinheben = Wir legen uns auf den Bauch. Wir heben den linken Arm und das rechte gestreckte Bein an. Wir senken beides wieder ab und heben den rechten Arm und das linke Bein an. Das machen wir mehrmals. Beim entgegengesetzten Armbeinheben denken wir: "Ich nehme die Dinge so an, wie sie sind." Was willst du heute annehmen?
5. Oberkörperheben = Wir liegen auf dem Bauch, stützen die Hände seitlich auf den Boden und drücken mehrmals den Oberkörper hoch und runter. Das ist eine einfache Form des Liegestützes, bei der das Becken auf dem Boden bleibt. Beim Ein- und Ausatmen denken wir: "Ich lasse meine falschen Wünsche los." Was möchtest du heute loslassen?
6. Beckendrehen = In der Bauchlage drehen wir entspannt das Becken hin und her. Der Kopf liegt auf den Händen. Wir denken: "Ich bin traurig, weil ... ". Was ist heute dein Grund der Trauer?
7. Füßebewegen = Wir bewegen in der Bauchlage sanft die Füße und denken: "Ich verzeihe ... (Ich verzeihe meinem Partner/Eltern, dass er/sie .... Ich verzeihe dem Kosmos/Gott, dass mein Leben so schwer ist. Ich verzeihe mir, dass ich ...)". Wem möchtest du heute was verzeihen? Denken deine Worte so lange, bis in dir ein Gefühl der Trauer, des Loslassens und des Verzeihens entsteht.
8. Radfahren = Wir drehen uns auf den Rücken, heben den Kopf und fahren mit Armen und Beinen Rad. Dabei denken wir: "Ich gehe den Weg des Positiven. Mein positiver Satz ist heute ... ". Welcher Satz gibt dir Lebenskraft und Lebensmut? Was macht deinen Geist positiv? Denke an das Schöne im Leben. Was ist das Gute in deinem Leben?
9. Kerze = Wir strecken die Beine zum Himmel und stützen uns mit den Händen am Rücken ab. Wir visualisieren den Himmel, bewegen die Füße und denken mehrmals das Mantra "Himmel", bis die Energie des Himmels in uns hineinfließt.
10. Meditationssitz = Wir rollen aus der Kerze ab in den Meditationssitz (Schneidersitz, Fersensitz). Wir legen die Hände in den Schoß. Der Rücken ist gerade und der Bauch entspannt. Wir bewegen segnend eine Hand und senden allen Feinden und Schwierigkeiten Licht. Wir hüllen sie mit Licht ein und denken: "Ich sende Licht zu ... Mögen alle Wesen glücklich sein. Möge es eine glückliche Welt geben." Wir stoppen eine Minute alle Gedanken und entspannen uns.