Pitripaksha: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 16. Januar 2014, 08:56 Uhr
Pitripaksha und Mahalaya Amavasya: Die dunklen vierzehn Tage des Monats Asvayuja sind als Pitripaksha bekannt, als die Monatshälfte, die besonders dafür geweiht ist, um den verstorbenen Ahnen Opfergaben darzubringen. Und der letzte Tag dieser Periode, der Tag des Neumondes, gilt als der beste Tag des Jahres, für die Ausführung von Trauerfeiern und ähnlichen Ritualen. Nun ist es doch so, dass die orthodoxen Hindus ohnehin an jedem Neumond Tag den Verstorbenen ein Wasseropfer, ein Tarpana-Arghya darbringen. Hinzukommen noch die vorgeschriebenen Riten, die alljährlich am Todestag des Verstorbenen ausgeführt werden. Das ist die Sraaddha Zeremonie.
Woran also besteht die besondere Bedeutung der Befolgung dieser Bräuche ausgerechnet während der Asvayuja Krishna Paksha? (das ist vielleicht ein Verschreiben, und es sollte eher Asvayuja Pitri Paksha heissen(?!?)) Der Grund dafür ist, dass wenn diese Rituale während dieser Monatshälfte ausgeführt werden, haben sie eine ganz besondere Wirkung. Die Opfergaben erreichen die Pitris (die Ahnen) direkt und sofort, durch eine besondere Gunst von Gott Yama. Die Geschichte, wie es zu dieser Gunst kam, lautet wie folgt:
Ursprung Der Pitripaksha
Eine Geschichte aus der Mahabharata: Als der berühmte Held des Mahabharata, Danavira Karna seinen Körper verließ, stieg er zu den höheren Welten hinauf und erreichte schließlich die Region der Helden. Dort wurde ihm seine außerordentlichen Freigebigkeit, die er Zeit seines Erden Daseins pflegte, tausendfach vergolten. Doch es kam zu ihm in der Form von immensen Gold- und Silber Bergen. Karna pflegte zu seinen Lebzeiten unbegrenzte Freigebigkeit was Reichtum anbetrifft, jedoch versäumte das Anna-Dana.(Spende von Nahrung an Bedürftige) So kam es, dass er sich im Jenseits inmitten von materiellem Reichtum im Überfluss wiederfand, jedoch ohne Nahrung, wovon er hätte satt werden können. Er betete zu Gott Yama. Der Grosse Herrscher hat Karnas Gebet erhört, und gewährte ihm eine Frist von vierzehn Tagen, für die er auf die Erd-Ebene zurückkehren durfte, um sein früheres Versäumnis nachzuholen. Karna kam herunter vom Mrityu Loka(Welt der Toten) und vierzehn Tage lang speiste er die Brahmanen und die Armen, und führte Wasseropfer, etc. aus. Auch am letzten Tag vollzog er die vorgeschriebenen Riten. Nachdem er wieder in die höhere Welt zurückgekehrt ist, waren durch die Wirkung seiner Pflichterfüllung, während dieser vierzehn Tage, alle seine Nöte beseitigt worden. Die Zeitspanne, die er sich auf Erden aufgehalten hat, war die dunkle Monatshälfte des Asvayuja.
Und so wurde es durch die Gnade von Gott Yama bestimmt, dass wenn derartige Riten während dieser speziellen Zeit ausgeführt werden, dann bewirken sie die folgende, besondere Wohltaten. Die Opfergaben, die während dieser Zeit dargebracht werden, erreichen alle dahingeschiedenen Seelen, unabhängig davon, ob sie mit dem Opferer in direkter Linie verwandt waren oder nicht. Selbst diejenigen, die ohne Nachkommenschaft verstorben waren, erhalten die Gaben, die an diesem Pitripaksha Amavasya Tag dargebracht werden. All diejenigen, die es versäumt haben, Werke der Nächstenliebe und Anna-Dana zu tätigen und deshalb in Pitri Loka( Wohnstätte der Ahnen) diese Wohltaten nicht erhalten, profitieren von diesen Zeremonien. Diejenigen Verstorbenen, dessen Todes Datum unbekannt, und derer alljährliches Sraaddha deswegen nicht ausgeführt werden kann - auch sie erhalten die Opfergaben des Pitripaksha. Diejenigen Seelen, dessen Leben durch Gewalt, Unfall, oder auf eine andere unnatürliche Weise beendet worden ist, und deshalb normalerweise nicht durch die Opferhandlungen erreicht werden können, - auch sie erreichen die Pritipaksha Gaben sofort.
All diese Wohltaten werden durch den Segen von Gott Yama möglich gemacht, weil seinerzeit der große Karna die Asvayuja-Paksha Riten vollzogen hat. Die Hindus begegnen dieses Paksha mit großer Hingabe und strikter Disziplin, mit dreimaligem Baden, teilweise mit Fasten, usw. Am Neumond Tag, am Sarvapitri Amavasya werden die vollständigen Rituale vollzogen, und viele milde Gaben werden verteilt.
Die Versöhnung Der Verstorbenen Seelen: Der Tag von Mahalaya Amavasya ist von tiefer Bedeutung und großer Wichtigkeit für alle Hindus. Das ist das alljährlich stattfindender Feier zur Versöhnung der Ahnen mit hingebungsvollen Gebeten für den Frieden.
Die Hinduistischen Itihasas besagen, dass am Mahalaya Amavasya eine Konjunktion von Sonne und Mond stattfindet, und dass die Sonne das Zeichen der Jungfrau (Kanya) betritt. An diesem Tag verlassen die Geister der Verstorbenen ihren Aufenthaltsort in Yamas Reich, kommen in die Welt der Sterblichen herab, und besetzen die Häuser ihrer Nachfahrer. Die dem Neumond vorangehende Monatshälfte ist vor allen Dingen der Versöhnung dieser Verstorbenen Seelen geweiht. Die Zeremonien, die an jedem Tag dieser Monatshälfte zelebriert werden, gelten als gleichwertig mit denen, die am Gaya ausgeführt werden. Das wichtigste bei all diesen Ritualen ist die Verehrung der Verstorbenen Seelen und die Befriedigung ihrer Wünsche, damit sie für den Rest des Jahres ihren Frieden haben können.