Panjabi: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Akzent im Veda ===
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Obwohl die drei Töne des ''Panjabi'' auf den ersten Blick stark an die drei (primären) Töne bzw. Akzente [[Udatta]], [[Anudatta]] und [[Svarita]] des [[Veda|vedischen]] [[Sanskrit]] erinnern, sind sie im Gegensatz zu jenen nicht ursprünglich, sondern sekundär entstanden. Auf diese Weise wird im ''Panjabi'' durch die Verwendung des Tones an Bedeutungsunterscheidung zurückgewonnen, wo diese durch lautlichen Zusammenfall in der Aussprache verlorenzugehen drohte.
Obwohl die drei Töne des ''Panjabi'' auf den ersten Blick stark an die drei (primären) Töne bzw. Akzente [[Udatta]], [[Anudatta]] und [[Svarita]] des [[Veda|vedischen]] [[Sanskrit]] erinnern, sind sie im Gegensatz zu jenen nicht ursprünglich, sondern sekundär entstanden. Auf diese Weise wird im ''Panjabi'' durch die Verwendung des Tones eine Bedeutungsunterscheidung zurückgewonnen bzw. erhalten, die durch den sprachlichen Lautwandel, hier den lautlichen Zusammenfall verschiedener Wörter in der Aussprache, verlorenzugehen drohte.





Version vom 29. Oktober 2015, 15:41 Uhr

Seite aus dem Guru Granth Sahib

Panjabi (Panjabi: ਪੰਜਾਬੀ paṃjābī bzw. pañjābī f.) ist eine nordindische neuindoarische Sprache, eine der offiziellen Nationalsprachen der Republik Indien (Bharat Ganarajya).

Geschichte

Panjabi gehört mit Hindi, Marathi und Bengali zum indoarischen Zweig der indoeuropäischen Sprachen. Es hat sich über das mittelindische Prakrit aus dem Sanskrit entwickelt. Als eigene Literatursprache ist das Panjabi seit dem 12. bzw. 13. Jahrhundert bezeugt. Ab dem 17. Jahrhundert wurde Panjabi zur Sprache des Sikhismus, da das heilige Buch dieser Religion, der Guru Granth Sahib, darin verfasst ist.


Sprecher und Verbreitung

Panjabi zählte im Jahre 2002 ca. 129 Millionen Muttersprachler. Panjabi wurde ursprünglich in der historischen Region des Punjab gesprochen, der heute in Teilen Pakistans und im gleichnamigen indischen Bundesstaat Punjab liegt. Die Mehrzahl der Panjabi-Sprecher lebt im heutigen Pakistan. In Indien wird es vor allem in den indischen Unionsstaaten Punjab, Haryana, Himachal Pradesh und Jammu gesprochen.


Schrift

Panjabi wird in einer eigenen Schrift geschrieben, die Gurmukhi (ਗੁਰਮੁਖੀ) heißt und der Devanagarischrift verwandt ist (vgl. Panjabi ਪੰਜਾਬੀ und Hindi पंजाबी paṃjābī). In Pakistan wird zur Schreibung des Panjabi allerdings die persische Schrift, in der auch Urdu geschrieben wird, verwendet.


Spracheigentümlichkeit

Panjabi unterscheidet sich von anderen nordindischen Sprachen dadurch, das es eine sogenannte Tonsprache ist. Es gibt drei Töne bzw. Akzente, die bedeutungsunterscheidend sind: den gleichbleibenden Normalton, den fallend-steigenden Tiefton und den steigend-fallenden Hochton. So können Wörter unterschieden werden, die sprachgeschichtlich unterschiedliche Ursprünge haben (was auch noch aus der Schreibung ersichtlich ist), die aber inzwischen lautlich zusammengefallen sind, d.h. bis auf die Unterscheidung des Tones gleich ausgesprochen würden.

Beispiel

Die folgenden drei Panjabi-Worte lassen sich in der Ausprache nur durch die Art des Tones unterscheiden. Der Hochton geht auf ein ursprüngliches h zurück, das nicht mehr gesprochen, aber noch geschrieben wird. Der Tiefton wiederum wird durch den stimmhaften, behauchten (aspirierten) Konsonanten gh am Wortanfang, der als stimmloses, unbehauchtes k gesprochen wird, bewirkt:

  • ਕੋੜਾ (IAST:) kōṛā, Aussprache gemäß IPA: [kɽa:] "Peitsche" (ohne Akzent bedeutet Normalton: Ton in beiden Silben gleichbleibend)
  • ਕੋਹੜਾ (IAST:) kōhṛā, (IPA:) [kóːɽa:] "Aussätziger" ( ´ bedeutet Hochton: Ton in erster Silbe steigend, in zweiter Silbe fallend)
  • ਘੋੜਾ (IAST:) ghōṛā, (IPA:) [kòːɽa:] "Pferd" ( ` bedeutet Tiefton: Ton in erster Silbe fallend, in zweiter Silbe steigend)


Akzent im Veda

Obwohl die drei Töne des Panjabi auf den ersten Blick stark an die drei (primären) Töne bzw. Akzente Udatta, Anudatta und Svarita des vedischen Sanskrit erinnern, sind sie im Gegensatz zu jenen nicht ursprünglich, sondern sekundär entstanden. Auf diese Weise wird im Panjabi durch die Verwendung des Tones eine Bedeutungsunterscheidung zurückgewonnen bzw. erhalten, die durch den sprachlichen Lautwandel, hier den lautlichen Zusammenfall verschiedener Wörter in der Aussprache, verlorenzugehen drohte.


Siehe auch