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== Schenken aus yogischer Sicht == | |||
In [[Indien]] ist es üblich, dass, wenn man in eine Familie kommt, man den [[Kind]]ern etwas schenkt, wenn man in einen [[Tempel]] geht, nimmt man eine Gabe mit und schenkt sie Gott, wenn man zu seinem spirituellen Lehrer geht, schenkt man ihm etwas, wenn man in einen Ashram geht, dann gibt man eine Spende und schenkt dem [https://www.yoga-vidya.de/gemeinschaft/ Ashram] etwas. Schenken hat in Indien eine große [[Tradition]]. Und auch im Westen ist es üblich, dass man sich gegenseitig etwas schenkt, um so Beziehungen zu pflegen, als Ausdruck der Liebe, als Ausdruck der Anerkennung, als Ausdruck der Freundschaft. | |||
Schenken und Bestechung. Schenken ist etwas anderes als Bestechung. Im [[Yoga]] gibt es ja als eine der ethischen Vorschriften, eine der fünf Yamas, Aparigraha. Und manchmal wird in der deutschen Literatur [[Aparigraha]] als „Nicht-Annehmen von Geschenken“ angesehen. Aber das ist eine Fehlübersetzung, denn im indischen Kontext, auch in der indischen Spiritualität, gerade in der Yoga-[[Spiritualität]], spielt das Schenken und das Geben eine große Rolle. Anderen etwas zu geben, ohne etwas dafür zu erwarten, das ist etwas Wichtiges. Und hier siehst du auch schon den Unterschied zwischen schenken und bestechen. Wenn du jemandem etwas schenkst, erwartest du normalerweise nichts zurück. Wenn du aber ein Bestechungsgeld gibst, dann erwartest du, dass dafür eine [[Gegenleistung]] kommt. | |||
Aber du kannst auch etwas schenken und eine Gegenleistung erwarten, das ist dann zwar keine spirituelle [[Handlung]] mehr, aber es heißt auch, „kleine Geschenke erhalten die [[Freundschaft]]“, wenn man das jetzt nicht als Bestechung interpretiert, sondern man gibt sich in der Freundschaft das ein oder andere, man schenkt sich etwas und damit tauscht man sich aus, man zeigt seine [[Liebe]] und [[Anerkennung]] füreinander. Schenken, auch wenn man ein Gegengeschenk erwartet, soll heißen, man gibt dem etwas, der von sich selbst wieder etwas zurückgibt. Bestechung heißt, man gibt jemandem etwas, der dann im Namen einer anderen [[Institution]] einem etwas gibt. Z.B. wenn man einem Bauamtsleiter einen größeren Umschlag mit [[Geld]] übergibt und dafür hofft, dass deshalb die Baugenehmigung schneller kommt, dann ist das eine [[Bestechung]]. Der Baumensch hat etwas für sich selbst bekommen, aber er gibt einem etwas, im Namen von jemand anderem. | |||
Wenn man einer [[Gemeinde]] eine Spende gibt, als eine Firma und dafür von der Gemeinde erwartet, dass sie die [[Firma]] etwas bevorzugt behandelt, ist das noch keine Bestechung, es ist Leistung zu Gegenleistung. Bestechung ist eine Leistung und die Gegenleistung kommt dann nicht von dem, der die Leistung bekommt, sondern von jemand anders, der eben die Leistung nicht bekommen hat. Schenken an sich ist eigentlich etwas mehr als Leistung und Gegenleistung, idealerweise gibt man etwas, ohne etwas zu erwarten, noch nicht mal ein Danke. Dann ist es echtes [[Karma Yoga]]. Schenken und ein Gegengeschenk zu erwarten, ist eigentlich kein [[Geschenk]], sondern Leistung und Gegenleistung, auch noch ok, aber nicht spirituell verdienstvoll. Bestechen dagegen sollte man nicht, es gehört zu den fünf [[Yamas]], dass man weder besticht, noch Bestechungsgelder annimmt. | |||
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Das Substantiv Schenken ist ein Begriff, der in Zusammenhang steht mit Menschsein an sich und kann interpretiert werden vom Standpunkt von Yoga, Meditation, Ayurveda, Spiritualität, humanistische Psychologie | Das Substantiv Schenken ist ein Begriff, der in Zusammenhang steht mit Menschsein an sich und kann interpretiert werden vom Standpunkt von [https://www.yoga-vidya.de/yoga/ Yoga], [https://www.yoga-vidya.de/meditation/ Meditation], [https://www.yoga-vidya.de/ayurveda/ Ayurveda], [[Spiritualität]], humanistische [[Psychologie]]. | ||
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Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 16:14 Uhr
Schenken bedeutet, jemandem etwas zu geben, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Wenn man jemandem etwas schenkt, dann will man ihm eine Freude bereiten. Man kann einem Kind etwas schenken, man kann seinen Eltern etwas schenken, man kann einem Geburtstagskind etwas schenken.
Schenken aus yogischer Sicht
In Indien ist es üblich, dass, wenn man in eine Familie kommt, man den Kindern etwas schenkt, wenn man in einen Tempel geht, nimmt man eine Gabe mit und schenkt sie Gott, wenn man zu seinem spirituellen Lehrer geht, schenkt man ihm etwas, wenn man in einen Ashram geht, dann gibt man eine Spende und schenkt dem Ashram etwas. Schenken hat in Indien eine große Tradition. Und auch im Westen ist es üblich, dass man sich gegenseitig etwas schenkt, um so Beziehungen zu pflegen, als Ausdruck der Liebe, als Ausdruck der Anerkennung, als Ausdruck der Freundschaft.
Schenken und Bestechung. Schenken ist etwas anderes als Bestechung. Im Yoga gibt es ja als eine der ethischen Vorschriften, eine der fünf Yamas, Aparigraha. Und manchmal wird in der deutschen Literatur Aparigraha als „Nicht-Annehmen von Geschenken“ angesehen. Aber das ist eine Fehlübersetzung, denn im indischen Kontext, auch in der indischen Spiritualität, gerade in der Yoga-Spiritualität, spielt das Schenken und das Geben eine große Rolle. Anderen etwas zu geben, ohne etwas dafür zu erwarten, das ist etwas Wichtiges. Und hier siehst du auch schon den Unterschied zwischen schenken und bestechen. Wenn du jemandem etwas schenkst, erwartest du normalerweise nichts zurück. Wenn du aber ein Bestechungsgeld gibst, dann erwartest du, dass dafür eine Gegenleistung kommt.
Aber du kannst auch etwas schenken und eine Gegenleistung erwarten, das ist dann zwar keine spirituelle Handlung mehr, aber es heißt auch, „kleine Geschenke erhalten die Freundschaft“, wenn man das jetzt nicht als Bestechung interpretiert, sondern man gibt sich in der Freundschaft das ein oder andere, man schenkt sich etwas und damit tauscht man sich aus, man zeigt seine Liebe und Anerkennung füreinander. Schenken, auch wenn man ein Gegengeschenk erwartet, soll heißen, man gibt dem etwas, der von sich selbst wieder etwas zurückgibt. Bestechung heißt, man gibt jemandem etwas, der dann im Namen einer anderen Institution einem etwas gibt. Z.B. wenn man einem Bauamtsleiter einen größeren Umschlag mit Geld übergibt und dafür hofft, dass deshalb die Baugenehmigung schneller kommt, dann ist das eine Bestechung. Der Baumensch hat etwas für sich selbst bekommen, aber er gibt einem etwas, im Namen von jemand anderem.
Wenn man einer Gemeinde eine Spende gibt, als eine Firma und dafür von der Gemeinde erwartet, dass sie die Firma etwas bevorzugt behandelt, ist das noch keine Bestechung, es ist Leistung zu Gegenleistung. Bestechung ist eine Leistung und die Gegenleistung kommt dann nicht von dem, der die Leistung bekommt, sondern von jemand anders, der eben die Leistung nicht bekommen hat. Schenken an sich ist eigentlich etwas mehr als Leistung und Gegenleistung, idealerweise gibt man etwas, ohne etwas zu erwarten, noch nicht mal ein Danke. Dann ist es echtes Karma Yoga. Schenken und ein Gegengeschenk zu erwarten, ist eigentlich kein Geschenk, sondern Leistung und Gegenleistung, auch noch ok, aber nicht spirituell verdienstvoll. Bestechen dagegen sollte man nicht, es gehört zu den fünf Yamas, dass man weder besticht, noch Bestechungsgelder annimmt.
Schenken Video
Hier findest du ein Vortragsvideo zum Thema Schenken:
Einige Infos zum Thema Schenken in dieser Kurzabhandlung. Der Yogalehrer Sukadev spricht hier über Schenken vom Standpunkt der Yoga Philosophie aus.
Siehe auch
Weitere Begriffe im Kontext mit Schenken
Einige Ausdrücke die vielleicht nicht direkt in Beziehung stehen mit Schenken, aber für dich von Interesse sein könnten, sind unter anterem Schelm, Scheinen, Schauspielerin, Schere, Schief, Schilf.
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Schenken - weitere Infos
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Zusammenfassung
Das Substantiv Schenken ist ein Begriff, der in Zusammenhang steht mit Menschsein an sich und kann interpretiert werden vom Standpunkt von Yoga, Meditation, Ayurveda, Spiritualität, humanistische Psychologie.