Tiru Mula Nayanar: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Shiva.jpg|thumb|Shiva mit Shivalingam]]
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Das Wort [[Nayanar]] bezeichnet einen tamilischen Dichter und Shiva-Anhänger.
Das Wort [[Nayanar]] bezeichnet einen tamilischen Dichter und Shiva-Anhänger. Tirumula Nayanar war der Autor des [[Tirumandiram]], eines der angesehensten Werke über die Glaubenslehre [[Shiva]]s.


==Das Leben von Tirumula Nayanar==
==Das Leben von Tirumula Nayanar==
Tirumula Nayanar war ein [[Shaiva]] [[Siddha]]. Er war einer der acht [[Schüler]] von [[Tirunandi Devar]], der Seine [[Gnade]] über sie ergoss. Sie alle waren [[Yogi]]s. Tirumular wurde deshalb so genannt, weil er in die sterbliche [[Hülle]] von Mula eingegangen ist.  
Tirumula Nayanar war ein [[Shaiva]] [[Siddha]]. Er war einer der acht [[Schüler]] von [[Tirunandi Devar]], der Seine [[Gnade]] über sie ergoss. Sie alle waren [[Yogi]]s. Tirumular wurde deshalb so genannt, weil er in die sterbliche [[Hülle]] von Mula eingegangen ist.  


Tirumular wollte [[Agastya Rishi]] am Hügel [[Pothia]] besuchen. Daher verließ er den [[Kailasha]] und wanderte nach [[Süden]]. Auf seinem [[Weg]] besuchte er viele [[Shiva]]-Heiligtümer. Als er in Tiruvavaduthurai ankam, nahm er ein [[Bad]] im [[Kaveri]]-[[Fluss]] und ging zum [[Tempel]]. Er ging zweimal um den Tempel herum, und richtete [[Gebet]]e an Shiva. Als er seinen Weg am Ufer des Kaveri fortsetzte, sah er eine weinende Kuhherde. Er fand die Ursache ihrer [[Trauer]] heraus: Der Kuhhirte lag tot am Boden. Tirumular wollte die [[Kuh|Kühe]] trösten. So trat er in den [[Körper]] des Kuhhirten ein, nachdem er seinen eigenen [[Körper]] sicher im Stamm eines [[Baum]]es versteckt hatte. Da waren die Kühe wieder glücklich. Der Hirte hieß Mulan und wohnte in Sattanur.  
Tirumular wollte [[Agastya Rishi]] am Hügel [[Pothia]] besuchen. Daher verließ er den [[Kailasha]] und wanderte nach [[Süden]]. Auf seinem [[Weg]] besuchte er viele [[Shiva]]-Heiligtümer ([[Kedarnath]], Avimuktam, Vindhyas, Kasi, Kalahasti, Tiruvalangadu, Kanjivaram, Tiruvadigai, Chidambaram und Perumbarrappuliyur). Als er in Tiruvavaduthurai ankam, nahm er ein [[Bad]] im [[Kaveri]]-[[Fluss]] und ging zum [[Tempel]]. Er ging zweimal um den Tempel herum, und richtete [[Gebet]]e an Shiva. Als er seinen Weg am Ufer des Kaveri fortsetzte, sah er eine weinende Kuhherde. Er fand die Ursache ihrer [[Trauer]] heraus: Der Kuhhirte lag tot am Boden. Tirumular wollte die [[Kuh|Kühe]] trösten. So trat er in den [[Körper]] des Kuhhirten ein, nachdem er seinen eigenen [[Körper]] sicher im Stamm eines [[Baum]]es versteckt hatte. Da waren die Kühe wieder glücklich. Der Hirte hieß Mulan und wohnte in Sattanur.  


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Das war die [[Lila]] (das Spiel) [[Gott]]es. Shiva wollte, dass Tirumular ein Buch über Shaiva-Philosophie schrieb, das die Essenz aller Shiva [[Agama]]s enthielt, in der Landessprache der Gegend, in [[Tamil]]. Tirumular begriff Seinen [[Wunsch]], und kehrte nach Tirurvavaduthurai zurück. Er brachte Shiva seine [[Verehrung]] dar und ließ sich unter einem Peepul-Baum in tiefer [https://www.yoga-vidya.de/meditation/Meditation] nieder. Er verbrachte die nächsten dreitausend Jahre in [[Samadhi]]. Aber jedes Jahr kam er aus seinem Samadhi heraus, um einen Stanza zu verfassen. Auf diese Weise schrieb er dreitausend Stanzas, in dreitausend Jahren. Das so entstandene Buch heißt [[Tirumandiram]].  
Seine Arbeit wurde das Fundament, auf dem später die Struktur der Shaiva-Siddhanta-Philosophie aufbaute. Nachdem er sein großes Werk fertiggestellt hatte, ging er zum Kailash bzw. in die Welt des Shiva zurück.


Auf diese Weise wurde der [[Wille]] Gottes vollbracht und Tirumular kehrte zurück zum Berg Kailasha.
Auf diese Weise wurde der [[Wille]] Gottes vollbracht und Tirumular kehrte zurück zum Berg Kailasha.


Copyright [http://www.sivanandaonline.org Divine Life Society]
Copyright [http://www.sivanandaonline.org Divine Life Society]
Er war ein großer Shiva-Yogi, der [[Nandi]]s, Shivas Türwächters, [[Gnade]], erlangte. Vom [[Kailash]] aus kam er nach [[Südindien]]. Er wollte dort [[Agastya Rishi]] in den Podiya-Bergen treffen und ging nach [[Kedarnath]], Nepal, Avimuktam, Vindhyas, Kasi, Kalahasti, Tiruvalangadu, Kanjivaram, Tiruvadigai, Chidambaram und Perumbarrappuliyur. Dann kam er nach Avaduturai und diente dort dem [[Herr]]n.
Danach verließ er diesen Ort und ging zu den Ufern von Kaveri. Dort trauerten einige [[Kuh|Kühe]] um den Kuhhirten Mula, der in Sattanur lebte. Den Shiva-Yogi überkam großes Mitleid als er den Zustand der Kühe sah. Er übernahm den [[Körper]] des Kuhhirten und brachte die Kühe nach Hause. Als er das Haus des Kuhhirten erreichte, näherte sich Mulas Frau, aber er erlaubte ihr nicht, ihn zu berühren. Er sprach nicht einmal mit ihr. Das ging ihr sehr zu [[Herz]]en und sie hatte eine schlaflose Nacht. Dann sagten alle, die ihn sahen, er wäre ein großer Yogi. Der Shiva-Yogi, der Mulas Körper übernommen hatte, saß in [[Meditation]] und erreichte den [[Samadhi]]. Als er diesen Zustand verließ und in seinen alten Körper zurückkehren wollte, konnte er diesen nicht finden. Durch seine yogische Vision fand er heraus, dass Shiva wollte, dass er ein Buch über die Shaiva-Philosophie schreiben soll, das nützlich für die Menschen in [[Südindien]] ist. Dafür versteckte er seinen Körper.
Danach ging er nach Avaduturai, meditierte über den Herrn und gab die Glaubenslehre der Shaiva-Philosophie in 3000 Strophen mit jeweils einer Strophe pro Jahr heraus. Er übersetzte die Shaiva-Doktrin aus den Shaiva-Agamas von Sanskrit nach Tamilisch. Seine Arbeit wurde das Fundament, auf dem später die Struktur der Shaiva-Siddhanta-Philosophie aufbaute. Nachdem er sein großes Werk fertiggestellt hatte, ging er zum Kailash bzw. in die Welt des Shiva zurück.





Version vom 21. Juni 2014, 15:12 Uhr

Shiva mit Shivalingam

Das Wort Nayanar bezeichnet einen tamilischen Dichter und Shiva-Anhänger. Tirumula Nayanar war der Autor des Tirumandiram, eines der angesehensten Werke über die Glaubenslehre Shivas.

Das Leben von Tirumula Nayanar

Tirumula Nayanar war ein Shaiva Siddha. Er war einer der acht Schüler von Tirunandi Devar, der Seine Gnade über sie ergoss. Sie alle waren Yogis. Tirumular wurde deshalb so genannt, weil er in die sterbliche Hülle von Mula eingegangen ist.

Tirumular wollte Agastya Rishi am Hügel Pothia besuchen. Daher verließ er den Kailasha und wanderte nach Süden. Auf seinem Weg besuchte er viele Shiva-Heiligtümer (Kedarnath, Avimuktam, Vindhyas, Kasi, Kalahasti, Tiruvalangadu, Kanjivaram, Tiruvadigai, Chidambaram und Perumbarrappuliyur). Als er in Tiruvavaduthurai ankam, nahm er ein Bad im Kaveri-Fluss und ging zum Tempel. Er ging zweimal um den Tempel herum, und richtete Gebete an Shiva. Als er seinen Weg am Ufer des Kaveri fortsetzte, sah er eine weinende Kuhherde. Er fand die Ursache ihrer Trauer heraus: Der Kuhhirte lag tot am Boden. Tirumular wollte die Kühe trösten. So trat er in den Körper des Kuhhirten ein, nachdem er seinen eigenen Körper sicher im Stamm eines Baumes versteckt hatte. Da waren die Kühe wieder glücklich. Der Hirte hieß Mulan und wohnte in Sattanur.

Am Abend führte er die Kühe zurück ins Dorf. Mulas Ehefrau wartete bereits sehnsüchtig auf die Rückkehr ihres Mannes, doch als sie sich ihm nähern wollte, erlaubte er ihr nicht, ihn zu berühren, sondern sagte zu ihr: „Liebe Frau, ich bin nicht dein Ehemann. Verehre Shiva und erreiche die Selbstverwirklichung.“ Dann verließ er sie und ging zum nahegelegenen Kloster. Die Frau beklagte sich bei den Vorstehern des Dorfes über das Verhalten ihres Mannes. Diese befragten ihn und kamen zu dem Schluss, dass er eine hohe Stufe der spirituellen Entwicklung erreicht hatte. Sie baten die Frau, von ihm abzulassen. Am nächsten Tag folgte Tirumular den Kühen zurück zu dem Baum, wo er seinen Körper zurück gelassen hatte, konnte ihn aber nicht finden.

Das war die Lila (das Spiel) Gottes. Shiva wollte, dass Tirumular ein Buch über Shaiva-Philosophie schrieb, das die Essenz aller Shiva Agamas enthielt, in der Landessprache der Gegend, in Tamil. Tirumular begriff Seinen Wunsch, und kehrte nach Tirurvavaduthurai zurück. Er brachte Shiva seine Verehrung dar und ließ sich unter einem Peepul-Baum in tiefer [1] nieder. Er verbrachte die nächsten dreitausend Jahre in Samadhi. Aber jedes Jahr kam er aus seinem Samadhi heraus, um einen Stanza zu verfassen. Auf diese Weise schrieb er dreitausend Stanzas, in dreitausend Jahren. Das so entstandene Buch heißt Tirumandiram.

Seine Arbeit wurde das Fundament, auf dem später die Struktur der Shaiva-Siddhanta-Philosophie aufbaute. Nachdem er sein großes Werk fertiggestellt hatte, ging er zum Kailash bzw. in die Welt des Shiva zurück.

Auf diese Weise wurde der Wille Gottes vollbracht und Tirumular kehrte zurück zum Berg Kailasha.

Copyright Divine Life Society


Tirumular gibt eine Beschreibung der Früchte, die man durch das Praktizieren der acht Glieder des Raja-Yoga erlangen kann. Der Yogi erhält den Segen von Uma und erlangt Amarapati durch das Üben von Yama (Selbst-Beherrschung). Er erhält Shivadam durch das Praktizieren von Niyama (religiöse Grundsätze). Durch das Ausführen von Pranayama (Beherrschung des Atems) erreicht er eine Stufe, in der alle Götter ihn preisen. Er erlangt die Form von Shiva durch die Praxis von Pratyahara (Abwesenheit von Sinnen) und die Götter werden durcheinander, da sie ihn nicht mehr von Shiva unterscheiden können. Er kann überall hin gelangen inklusive den Welten von Brahma und Vishnu durch das Praktizieren von Dharana (Konzentration). Er kann jeden Platz erreichen, genauso wie jemand auf Erden geht. Er gelangt zu den Wohnstätten von Brahma, Vishnu, Rudra und Indra durch das Ausführen von Dhyana (Meditation). Er befreit sich selbst von allen Uphadis bzw. Fesseln und vereinigt sich mit Shiva (Tat Padam) durch die Praxis des Samadhi (überbewußter Zustand). Zitate von Tirumular Tirumandiram behandelt die praktischen und theoretischen Aspekte der Shaivita-Religion und -Philosophie. Die Betrachtung von Pathi (Shiva), Pasu (individuelle Seele) und Pasam (Anlage) in der alten Methode kann in diesem Buch gefunden werden. Durch die Praxis der acht Glieder des Raja-Yoga bekommt der Yogi den Segen von Uma and erlangt Amarapadavi (Gottheit) durch Yama (Selbst-Beherrschung). Er erhält Shiva Padam (Bleibe des Shiva) durch Niyama (religiöse Grundsätze). Er hört Nadam (mystische Klänge) durch das Ausführen von Asanas (Yoga-Stellungen). Durch das Ausführen von Pranayama (Beherrschung des Atems) erreicht er eine Stufe, in der alle Götter ihn preisen. Er kann überall hin gelangen inklusive den Welten von Brahma und Vishnu durch das Praktizieren von Dharana (Konzentration). Er kann jeden Platz erreichen, genauso wie jemand auf Erden geht. Er gelangt zu den Wohnstätten von Brahma, Vishnu, Rudra und Indra durch das Ausführen von Dhyana (Meditation). Er befreit sich selbst von allen Uphadis bzw. Fesseln und vereinigt sich mit Shiva (Tat Padam) durch die Praxis des Samadhi (überbewußter Zustand). Nur Gott allein ist der Guru bzw. spirituelle Lehrer. Er enthüllt Shiva. Sat Guru ist Ambalam bzw. Chidakasa (die göttliche Ebene des Bewußtseins). Man muß den Guru in seinem eigenen Herzen suchen. Wissen, Hingabe, Reinheit, Siddhis (psych. Kräfte) erlangt man durch die Gnade des Gurus. Die Gnade geht über auf den tugendhaften Aspiranten, der über Reinheit, Sachlichkeit, etc, verfügt. Die dürstenden Anwärter sollten Hilfe vom Param Guru erhalten. Er übermittelt spirituelle Anweisungen an die Aspiranten. Dann überträgt Suddha Guru die göttliche Gnade auf sie. Wenn der Anwärter die göttliche Gnade erhält, bekommt er verschiedene Kräfte: Reinheit, die Macht, das Mantra zu wissen, höhere geistige Kräfte, usw. Danach läßt Sad Guru ihn Chidakasa (den Sitz des Bewußtseins im Äther des Herzens) erkennen, bricht die drei Fesseln Anava (Egoismus), Karma (Handlung) und Maya (Illusion) und hilft ihm das grenzenlose Reich von Moksha bzw. die höchste Wohnstätte von ewiger Glückseligkeit zu betreten. Shiva Guru erscheint ihm später und manifestiert Sat (Wirklichkeit), Asat (Unwirklichkeit) und Sat-asat (das, was nicht durch die beiden beschrieben werden kann). Der Guru, der ihm auch in den früheren Stadien erscheint, ist Shiva selbst. Der Verehrer erhält die Gnade Gottes wenn er über Ihn in den Kammern seines Herzens meditiert, im Raum zwischen den zwei Augenbrauen und im Kopf. Die heiligen Füße des Herrn werden hoch gepriesen. Die heiligen Füße des Herrn sind Mantra, Schönheit und Wahrheit. Jneya bzw. das, was man wissen muß, ist Shiva Ananda und ist ein Produkt von Shiva und Seiner Gnade, Shakti. Jnata (Wissender) ist die individuelle Seele bzw. Jiva. Er kennt Shiva durch das Befolgen von Shiva Ananda und erhält Jnanam (Wissen). Moksha ist die Erlangung von Shiva Ananda. Der, der Moksha erlangt, wird das höchste Wissen von Shiva erhalten. Der, der sich in Shiva Ananda einrichtet, wird Wissen und Moksha (endgültige Freilassung) erreichen. Der Jiva, der Shiva Ananda kennt, wohnt immer in ihm. Er erlangt Shiva und Shakti in Shiva Ananda. Er ist mit wahrem Wissen ausgestattet, das die wirkliche Vereinigung von Shiva und Shakti ist. Shiva zeigt den Pfad, der zu Moksha führt, dem Aspiranten, der mit Sachlichkeit, Nicht-Behaftung und Entsagung ausgestattet ist, der Ihn immer und regelmäßig preist und zu ihm betet. Der Verehrer von Shiva erhält die Stärke, um den Verlockungen der Welt und Indra durch seine Tapas (Entbehrungen) zu widerstehen,. Er kümmert sich überhaupt nicht um die himmlischen Vergnügen, die Indra anbietet. Er begnügt sich ausschließlich mit der Höchsten Glückseligkeit, die er durch die Vereinigung mit Shiva erreicht.

Siehe auch

Literatur

Seminare