Sufi: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 20. Juni 2022, 11:48 Uhr

Sufi (Arabisch: ‏صُوفِيّ‎ ṣūfī) islamischer Mystiker; Anhänger des Sufismus. Sufis wollen Gott erfahren, mit Gott verschmelzen, Allahs Gegenwart erfahren. Gerade in Indien haben Sufis viele Yogalehrer mit aufgenommen, viele Yoga Praktiken geübt, und oft auch Yogameister beeinflusst. Bei manchen Sufis wie Kabir oder Shirdi Sai Baba wussten die Zeitgenossen nicht, ob sie eigentlich Hindus oder Moslems waren.

Wassili Wassiljewitsch Wereschtschagin: Derwische im Festtagsschmuck, 1869-1870

Was aber bedeutet das Wort Sufi? Sufi bedeutet "Wolle tragend". Im alten Persien und Indien war Baumwolle teuer und wertvoll, Wolle dagegen das Kleidungsstück der Armen. Sufis waren also diejenigen, die freiwillig ein (in den warmen Regionen) so unbequemes Kleidungsstück wie Wolle trugen, um ein einfaches Leben zu führen.

Sukadev über Sufi

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Sufi

Sufi ist ein Hindi-Wort und steht für "Wolle tragend". Sufi als Substantiv ist ein Mitglied eines mystischen islamischen Ordens. Sufis, man kann sagen, sind ursprünglich Mönchsorden gewesen. Sufis sind Menschen gewesen, die ihr Leben der Suche nach der Wahrheit gewidmet haben und dabei in einem bestimmten Orden gelebt haben, in einer bestimmten Tradition. Und dazu gehörte auch, dass sie Wolle getragen haben. In früheren Zeiten galt nämlich Baumwolle als das wertvollere Kleidung. Baumwolle trägt sich angenehmer, Baumwolle ist leicht auf der Haut. Währenddessen ist Wolle etwas, was kratzt und zwickt - und vor allen Dingen, noch dazu in den südlichen Ländern, wie Persien oder Indien. Dort ist Wolle etwas, was im Sommer schon ziemlich heiß ist.

Und so war Baumwolle das luxuriösere Kleidungsstück. Als Zeichen ihrer Entsagung und ihres einfachen Lebens trugen die Sufis aber Wolle, mindestens zu einer bestimmten Zeit. Sufismus wurde später auch der Name für einen mystischen Zweig des Islams. Heutzutage kann man auch Sufi werden, ohne deshalb zum Mönch zu werden. Die Sufis haben in vielerlei Hinsicht auch die Yoga-Spiritualität miteinander verbunden. Yoga ist ja auch eine religionsübergreifende spirituelle Tradition.

Es gibt Yoga im Hinduismus und natürlich gibt es Yoga auch im Buddhismus, es gibt Yoga im Jainismus, im Parsismus und auch im Sikhismus. Und auch die Moslems, gerade der Islam in Indien, hat Yoga-Praktiken übernommen. Und eine Menge von dem, was Sufismus ausmacht, ist entstanden durch den Kontakt von islamischer Mystik mit Yoga-Praxis. Und so verwundert es nicht, dass Sufis bestimmte Meditationshaltungen entwickelt haben, dass sie Atemübungen entwickelt haben, dass sie letztlich arabische Silben so genutzt haben wie die Inder, Mantras benutzt haben, dass es Meditationstechniken gibt usw.

Insbesondere in Indien ist der Islam, der stark vom Yoga geprägt ist, ein mystischer Islam. Und die Sufis sind diejenigen, die diese islamische Mystik verkörperten. Sufis gab es dann natürlich auch in Persien – es gibt bis heute Sufis in Persien, in Ägypten, in der Türkei, im Irak usw. Aber gerade in Indien gibt es sehr viele Sufi-Heilige. Es gibt noch eine Besonderheit: In der heutigen Zeit werden Sufis in vielen islamischen Ländern verfolgt oder können ihre Aktivitäten nur im Untergrund ausführen. In Indien dagegen können sie das ganz offen tun, denn Indien ist ein Land von großer Meinungsfreiheit. So verwundert es nicht, dass heute große Sufi-Orden gerade in Indien existieren.

Siehe auch

Literatur

Seminare

Bhakti Yoga

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Meditation

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