Ramana Maharshi: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 2. April 2014, 07:57 Uhr

Ramana Maharshi (1879 - 1950) (Sanskrit: रमण महर्षी Ramaṇa Maharṣī m.) ist ein indischer Heiliger und einer der berühmtesten Weisen des 20. Jahrhunderts. Er verwies den Fragenden immer wieder auf sich selbst. Mittels seiner Methode der Selbsterforschung (Self-enquiry) und der Frage "Wer bin ich?" ist es dem Suchenden möglich, seine wahre Natur zu erkennen und zu verwirklichen.

Sri Ramana Maharshi

Geboren wurde er unter dem Namen Venkataraman, seine Schüler nannten ihn liebevoll Bhagavan Sri Ramana Maharshi. Bekanntheit im Westen erlangte Ramana Maharshi durch den Schriftsteller Paul Brunton, der ihn in seinem Buch "Yogis - Verborgene Weisheit Indiens" beschreibt.

Arunachala - der "heilige Berg der Morgenröte"

Biografie

Sri Ramana Maharshi

Artikel aus dem Buch „Lives of Saints“ von Swami Sivananda

"Sri Ramana Maharshi wurde am 30. Dezember 1879 geboren. Von seinen Eltern wurde er Venkataraman genannt. Seine fromme Familie aus der Brahmanenkaste schickte ihn auf eine Missionsschule, wo er ein wenig Englisch lernte.

Die Flucht von zu Hause

Am 29. August 1896 verließ Venkataraman sein zu Hause im Gebiet von Madurai - auf der Suche nach seinem Vater Arunachala, den er am 1. September 1896 erreichte.

Mit klopfendem Herzen stand er überwältigt vor seinem Vater Arunachala: „Herr, Deinem Ruf ergeben Bin ich zu Dir gekommen, alles verlassend. Ich verlange nicht nach irgendeiner Wohltat, beklage keinen Verlust. Nimm mich an und tu mit mir, was Du willst.“

Von diesem Tag an bis zum Ende seiner irdischen Existenz blieb Arunachala Venkataramans Wohnort, an dem er durch Mauna (Schweigen) die goldene Sprache seines egolosen Zustandes – die Nachricht der Ewigen Wahrheit – in die Welt aussandte.

Venkataraman hinterließ seinem Bruder folgende Notiz: „Ich bin fortgegangen, um meinen Vater zu suchen, wie Er befohlen hat. Ein tugendhaftes Vorhaben habe ich heute begonnen. Deshalb soll niemand trauern oder meine Spur verfolgen. Es soll kein Geld dafür ausgegeben werden, mich zu suchen.“

Erleuchtung

“Es war etwa sechs Wochen bevor ich Madurai für immer verließ, Mitte 1896, als sich die große Wandlung in meinem Leben ereignete“, sagte Sri Ramana Maharshi, als er von seinen Verehrern gefragt wurde, wie seine Transformation eintrat.

„Das geschah ganz plötzlich. Eines Tages saß ich allein in einem Zimmer im ersten Stock des Hauses meines Onkels. Ich war selten krank, und auch an diesem Tag war mit meiner Gesundheit alles in Ordnung. Dennoch überkam mich eine plötzliche und heftige Todesangst. Es gab dafür keinen Grund, und ich versuchte auch nicht, es mir zu erklären oder herauszufinden, ob es einen Anlass für diese Angst gab. Ich spürte nur: ‘Ich sterbe!’ und begann darüber nachzudenken, was ich jetzt tun sollte. Es kam mir nicht in den Sinn, einen Arzt, meine älteren Verwandten oder Freunde um Rat zu fragen.

Ich spürte, dass ich das Problem selbst lösen musste, hier und jetzt. Der Schock der Todesangst bewirkte, dass sich meine Aufmerksamkeit nach innen wandte. Ich sagte zu mir im Geist, ohne die Worte zu formulieren: ‘Jetzt ist der Tod gekommen. Was bedeutet das? Was ist es, das stirbt? Dieser Körper stirbt.’ Sofort spielte ich die Todesszene. Ich streckte meine Glieder aus und hielt sie steif, als hätte die Totenstarre eingesetzt. Um meine Untersuchung möglichst realistisch zu machen, spielte ich eine Leiche. Ich hielt meinen Atem an und presste meine Lippen fest zusammen, sodass ihnen kein Laut entweichen konnte und ich weder das Wort ‘ich’, noch irgendein anderes Wort äußern konnte.

‘Nun gut’, sagte ich zu mir, ‘dieser Körper ist tot. Er wird steif zum Verbrennungsplatz getragen. Dort wird er verbrannt und von ihm bleibt nur Asche übrig. Aber bin auch “ich” mit dem Körper gestorben? Ist dieser Körper “ich”? Dieser Körper ist still und unbeweglich, aber unabhängig von ihm spüre ich die ganze Kraft meiner Person und sogar die Stimme des “Ich“ in mir. Also bin “ich” Geist, der den Körper transzendiert. Der materielle Körper stirbt, aber der ihn transzendierende Geist kann vom Tod nicht berührt werden. Deshalb bin ich unsterblicher Geist.’ All dies war nicht einfach ein Gedanke, sondern traf mich wie ein Blitz als lebendige Wahrheit. Es war etwas, das ich direkt und fast ohne Denkvorgang erkannte.

„Ich“ war etwas äußerst Wirkliches, im gegenwärtigen Zustand das einzig Wirkliche überhaupt, und die gesamte bewusste Aktivität, die mit meinem Körper verbunden war, war jetzt auf dieses „Ich“ gerichtet. Von diesem Zeitpunkt an konzentrierte sich das „Ich“ oder Selbst durch eine machtvolle Faszination auf sich selbst. Die Todesangst war ein für alle Mal verschwunden. Das Verschmolzensein im Selbst hat von diesem Moment an bis heute fortbestanden. Andere Gedanken mögen kommen und gehen wie verschiedene Musiknoten, aber das „Ich“ besteht fort wie die Grundnote (Sruti-Note), die allen anderen Noten zugrunde liegt und sich mit ihnen vermischt. Mochte der Körper mit Sprechen, Lesen oder etwas anderem beschäftigt sein, ich war immer auf das “Ich“ konzentriert.“

Die Tapas des Maharshi

Ramana praktizierte Tapas zunächst in der Tausendsäulenhalle des Großen Tempels, danach in einem unterirdischen Gewölbe des Subrahmanya-Schreins, nahe des Patala Lingams, in einem Mango-Hain abseits des Tempels, in der Sadguru Swami Höhle am Fuße von Arunachala sowie in der weiter oben gelegenen Virupaksha Höhle, in der Ramana Maharshi von 1909 bis 1916 lebte.

Während seiner Zeit im Großen Tempel bewarfen ihn boshafte Jungen mit Steinen und Ziegeln, und dennoch blieb Ramana mit der Kraft seiner Meditation und immer friedvoll und still.

Ramana Maharshi wurde zu dieser Zeit von den Menschen in Tiruvannamalai Brahmana Swami genannt. Kavya Kanta Ganapathy Sastri, ein großer Sanskrit-Gelehrter, der seit 1908 bei Ramana Maharshi blieb, schrieb die Ramana Gita.

Das Leben des Maharshi war eine einzige durchgängige Meditation - Ananda Anubhavam. Der Maharshi begründete tiefen Frieden in seinem Inneren. Er lebte im Licht des Herrn. Und er ermutigte andere, dasselbe zu tun. Für ihn war die ganze Welt eins.

Der Maharshi sprach selten, und wann immer er sprach, tat er es nur, wenn es unbedingt nötig war.

Die Göttliche Botschaft

Ramana Maharshi lebte die Lehren der Upanishaden. Sein Leben war sogleich die Botschaft und Philosophie seiner Lehre. Er redete zu den Herzen der Menschen.

Der Große Maharshi entdeckte das Selbst in sich selbst und gab so der Welt die erhabene doch einfache Nachricht seines Lebens: „Erkenne dich selbst.“

„Erkenne Dich selbst. Alles andere wird Dir aus sich heraus erkennbar. Unterscheide zwischen dem unsterblichen, unwandelbaren, alles druchdringenden, unendlichen Atman und der stets sich wandelnden Welt der Erscheinungen, dem vergänglichen Universum und Körper. Erforsche: „Wer bin ich?“ Beruhige den Geist. Befreie Dich von allen Gedanken, außer dem einen Gedanken an das Selbst bzw. den Atman. Tauche tief ein in die Höhle Deines Herzens. Erkenne das wahre, unendliche „Ich“. Ruhe dort friedvoll und für immer und verwirkliche das Höchste Selbst.“ Dies ist die Quintessenz der Lehre und Philosophie Sri Ramana Maharshis.

Sri Ramana sagt: “Die Menschen sind so unglücklich, weil sie das wahre Selbst ignorieren. Glück ist die wahre Natur des Menschen. Glück ist dem wahren Selbst innewohnend. Die Suche des Menschen nach Glück ist eine unbewusste Suche nach seinem wahren Selbst. Das wahre Selbst ist unvergänglich. Daher findet ein Mensch, der das wahre Selbst findet, ein Glück, das nicht endet.“

“In der innersten Höhle des Herzens leuchtet immerwährend das eine Höchste Sein mit den Strahlen des Selbstbewusstseins „Ich-Ich“. Um Gott zu verwirklichen trete mit einem einpünktigen Geist in Dein Herz ein – mit innerem Bestreben und tiefem Eintauchen oder der Kontrolle des Atems – und verweile mit dem Selbst.“

Sri Ramana's “Who am I?” (Wer bin ich?), das Upadesa Saram und das Ullathu Narpathu sind Perlen unmittelbarer Weisheit, die sich in aphoristischer Kürze ausdrückt.

Sri B.V. Narasimha Swami, der kürzlich verstorbene Präsident des All India Sai Samaj, veröffentlichte ein ergreifendes Werk zu Sri Ramanas Leben, das den Namen „Selbstverwirklichung“ trägt. Yogi Suddhananda Bharati hat das Leben Sri Ramanas in tamilischer Sprache beschrieben.

Bhagavan Ramana Maharshi hat das Geschwätz der Materialisten nichtig gemacht, dass Selbstverwirklichung und Samadhi Dinge einer entfernten Vergangenheit seien und dass sie in heutiger Zeit von Menschen unmöglich zu erreichen seien. Ramana Maharshi zeigte durch sein lebenslanges Samadhi, dass es immer noch möglich ist, das Höchste zu verwirklichen und in dieser Verwirklichung zu leben.

Lieber Aspirant! Schöpfe Mut. Schnalle Deinen Gürtel fester. Widme Dich intensive Deiner Yoga Praxis. Du wirst bald Videha Kaivalya (die höchste Befreiung) erreichen und für immer als ein erleuchteter Weiser strahlen.

Das Licht strahlt heller als je zuvor

P.V. Karamchandani, Oberstleutnant des North Arcot Bezirks (ein ehemaliger indischer Bezirk, der das Gebiet des heutigen Vellore und Tiruvannamalai in Tamil Nadu umfasste), besuchte Sri Ramana zu einer Zeit, als dieser an einer Art bösartigem Geschwulst an seinem linken Oberarm über dem Ellenbogen litt. Der Maharshi wurde schon vier mal operiert.

Ein Meteoer erschien am 14. April 1950 um 20:47 Uhr am Himmel zu der Zeit, als Sri Ramana Maharshi seine sterbliche Hülle verließ und in Mahasamadhi eintrat.

Das alles durchdringende Licht, das in der Verkörperung Ramana Maharshis leuchtete, hat sich einmal mehr in seinen ursprünglichen Zustand aufgelöst. Ein lebenslanger Beweis der Upanishaden war das, was wir Ramana Maharshi nannten. Dieser Beweis wird in Ewigkeit existieren und uns der höchsten Wirklichkeit versichern.

Der Heilige existiert nicht mehr in seiner sterblichen Form. Doch das Licht seiner Seele verschmilzt nun mit jeder empfänglichen Seele. Ramana Maharshi lebt in unseren Herzen. Sein Dahinscheiden sollte nicht betrauert werden, weil er die Mission seines Lebens erfüllt hat. Er hat das Höchste Ziel erreicht – die Selbstverwirklichung. Darum gibt es nichts zu betrauern. Nur der Tod jener, die nicht in der Lage waren, das Ziel des Lebens zu erreichen oder ihre Aufgabe zu erfüllen, hat jeden Grund, beklagt zu werden. Das Licht von Ramana Maharshis Seele leuchtet heute heller den je.

Im Herzen der Menschheit soll dieser Heilige für immer lebendig sein – uns führend, ermutigend, antreibend und inspirierend, so dass Millionen von Menschen die Große Wahrheit, die Ramana Maharshi verwirklichte, suchen und finden können.

Zu gut hat Sri Ramana Maharshi die Vedanta Philosophie dargelegt – nicht durch Bücherwissen, sondern durch die eigene Erfahrung. Seine Lehren, die durch eine alles absorbierende Stille vermittelt wurden und werden, drücken die höchsten Ideale aus und das Letztendliche erreicht in ihnen göttliche Verwirklichung. Die eigene schlafende Göttlichkeit stets zu wecken, sich immer darum zu bemühen, im Bewusstsein des unsterblichen Selbst zu leben, und ein unberührter Zeuge der vergänglichen Augenblicke des Lebens zu sein, der in diese Höchste Stille eingetaucht ist – das war der Fanfarenruf des Maharshi. Um Dogmen und religiöse Vorurteile kümmerte er sich nicht! Da er weit über diesen weltlichen Begrenzungen stand. Zu ihm kamen orthodoxe Brahmanen Priester, Muslime und Christen sowie die sogenannten Unberührbaren der indischen Kastengesellschaft. Für ihn waren sie alle gleich.

Als ein höchster Architekt der transzendenten Wahrheit führte Ramana Maharshi die müden Reisenden der Erde durch seine unermessliche Stille in Richtung des Höchsten Ziels - und führt sie weiterhin.

Diesem Heiligen die höchste Ehrerbietung zu erweisen bedeutet, seinen Lehren zu folgen und nach diesem vollkommenen Leitbild aufzuwachsen.

Möge Frieden über allem sein.

Siehe auch

Literatur

  • Ramana Maharshi, Die Botschaft des Ramana Maharshi: Antworten von Shri Ramana Maharshi an seine Schüler (2011)
  • Ramana Maharshi, Über die Wirklichkeit: 40 Verse mit Ergänzungsversen (Ulladu Narpadu mit Anubandham): mit Bildern von Nanyar (2009)
  • Ramana Maharshi , "Wer bin ich?": Der Übungsweg der Selbstergründung (2009)
  • Ramana Maharshi, Die Quintessenz der spirituellen Unterweisung (Upadesa Saram): aus dem Sanskrit übersetzt und kommentiert von Nanyar (2007)
  • Ramana Maharshi, Gespräche des Weisen vom Berge Arunachala (2006)
  • Ramana Maharshi, Die essenziellen Lehren: Eine Reise in Bildern (2005)
  • Ramana Maharshi, Nan Yar? Wer bin ich? (2003)
  • Sri Ramana Maharshi, Die Botschaft des Ramana Maharshi (2001)
  • Ramana Maharshi, Geistige Unterweisung (1996)
  • Sri Ramana Maharshi, Über das Selbst: Vierzig Verse (1996)
  • Arthur Osborne, Ramana Maharshi. Seine Lehren: Eine Einführung (2012)
  • Arthur Osborne, Ramana Maharshi und der Weg der Selbsterkenntnis: Eine Biografie über Ramana Maharshi (2012)
  • David Godman (Hrsg.), Sei, was du bist!: Die wichtigsten Lehren des großen indischen Weisen (2010)
  • Devaraja Mudaliar, Tagebuch der Gespräche mit Ramana Maharshi: 16.3.1945 - 4.1.1947 (2011)
  • Gabriele Ebert, Ramana Maharshi: Sein Leben (2011)
  • Gabriele Ebert, Ramana Maharshi und seine Schüler: Band 1 (2006)
  • Heinrich Zimmer, Der Weg zum Selbst: Lehre und Leben des indischen Heiligen Shri Ramana Maharshi aus Tiruvannamalai (1944)
  • Suri Nagamma, Ausgewählte Briefe aus dem Ramanashram: Aus Leben und Lehre Ramana Maharshis (2011)
  • Suri Nagamma, Mein Leben im Ramanashram: Erinnerungen an Ramana Maharshi (2008)
  • T. K. Sundaresa Iyer, Mein Leben mit Ramana Maharshi: Aus dem Tagebuch eines Schülers (2007)
  • Swami Sivananda, Die Kraft der Gedanken (2012)
  • Swami Sivananda, Göttliche Erkenntnis (2001)
  • Swami Sivananda, Sadhana

Weblinks

Seminare

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Multimedia

  • Ramana Maharshi, Wer bin ich? (Audiobook, 2013)
  • Premananda, Arunachala Shiva - Die Lehre von Ramana Maharshi (OmU) (DVD, 2009)