Vertraue Gott 2 - Was ist unsere innere Motivation?
Vertraue Gott 2 - Was ist unsere innere Motivation? -
Was ist unsere innere Motivation?
Wenn wir uns selbst als Suchende nach dem Göttlichen bezeichnen, was suchen wir dann eigentlich? Sind wir auf der Suche nach einer Erfahrung oder wollen wir die Wahrheit erkennen? Durch die Jahrhunderte hindurch bedeutete spirituelle Suche die Suche nach der Wahrheit.
Somit besteht die wichtigste Qualifizierung in der Unterscheidung. Wir müssen unterscheiden zwischen dem, was wirklich ist, und dem, was nicht wirklich ist. Mit anderen Worten: zwischen der Wahrheit und dem Schein. Wir sind letztendlich dazu bestimmt, diese Wahrheit zu erkennen. Das bedeutet, sie zu verwirklichen. Wir verwirklichen die Wahrheit in unseren Köpfen und beseitigen so die Unwahrheit.
Die Schriften lehren uns, dass der Geist die Ursache sowohl für die Knechtschaft als auch für die Befreiung des Menschen ist. Wenn er an das Falsche glaubt, wenn er sich an das klammert, was nicht wahr ist, bringt er Knechtschaft für uns hervor. Wenn er entschlossen ist, die Wahrheit um jeden Preis zu erkennen, befreit er uns von der Falschheit, und wir verweilen in der Wahrheit, die ein Friede und eine Freude ist, die jenseits des Verständnisses des Verstandes liegen, aber das ist, was wir wirklich sind.
In diesem Prozess des sich Annäherns an die Wahrheit, die wir sind und die uns befreien wird, muss der Geist geläutert, wahrhaftig gemacht, verwirklicht werden, sowohl im Äußeren als auch im Inneren. Der Verstand muss geschult werden, die Wahrheit nach außen hin zu tragen. Warum? Weil das Aussprechen der Wahrheit im Äußeren auf der Wahrheit unseres höchsten Ziels beruht, welches bedeutet, zu erkennen, dass alles eins ist.
Und so wie ein Körperteil ein anderes nicht verletzen will, weil es dann sofort Schmerz empfindet, so dürfen wir einen anderen nicht verletzen, indem wir ihn täuschen. Es ist ein und derselbe, der durch uns alle wirkt.
So schwierig es ist, dem Verstand beizubringen, unter allen Umständen und zu jeder Zeit die Wahrheit zu sagen, ist es noch schwieriger, uns selbst gegenüber die Wahrheit zu sagen. Wir sind so unaufrichtig in uns selber. Äußerlich wollen wir vielleicht nicht allzu viel, aber innerlich wollen wir, dass alles zu uns passt. Wir wollen, dass sich die Welt und die Menschen an uns anpassen. Anstatt also die Wahrheit anzuerkennen, dass wir alle eins sind und uns deshalb nicht als etwas Besonderes behandeln sollten, erfindet der Verstand alle möglichen Rechtfertigungen für unser Tun und Handeln.
Deshalb hat Gurudev uns nicht nur gesagt, dass wir nach außen die Wahrheit sagen sollen, sondern auch, dass wir immer unsere innere Motivation hinterfragen sollen. Mit anderen Worten: Wann immer wir etwas tun wollen, wann immer wir wollen, dass jemand anderes etwas tut, hinterfragen wir unsere innere Motivation. Ist sie wahr? Geht es um das Wohl des anderen? Oder sind wir selbstsüchtig motiviert?
Wir sollen nur dann jemandem etwas vorschlagen, wenn nicht ein Hauch von persönlicher Motivation mitschwingt. Was immer wir sagen, kann zum Nutzen aller Beteiligten sein, aber es muss ohne persönliche Motivation gesagt werden. Dann befinden wir uns auf dem Weg zur endgültigen Wahrheit. Ansonsten tun wir nur so, als ob. Und das wird uns niemals zu unserem höchsten Wohl führen.
Siehe auch
- Vedanta
- Jnana Yoga
- Schriften
- Spirituelle Schriften
- Dhyana
- Meditation
- Upanishaden
- Mahavakyas
- Bhagavad Gita
- Hingabe
- Bhakti Yoga
Literatur
- Swami Atmaswarupananda: Vertraue Gott
- Swami Sivananda: Vedanta für Anfänger
- Swami Sivananda: Die wichtigsten Upanishaden erläutert von Swami Sivananda
- James Swartz: Die Wirklichkeit verstehen
- James Swartz: Yoga der Liebe
- James Swartz: Yoga der drei Energien, auch als eBook
- Swami Sivananda: Samadhi Yoga
- Swami Sivananda: Bhagavad Gita
- Sukadev Bretz: Die Bhagavad Gita für Menschen von heute
Seminare
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