Schicksalsgöttin
Schicksalsgöttinnen gibt es in den verschiedenen Mythen der Völker. So gibt es die Erinnyen bei den Griechen, die Moiren bzw. Parzen bei den Römern und Germanen.
Schicksalsgöttinnen – Hüterinnen von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
Die Schicksalsgöttinnen sind in vielen Kulturen mythische Wesen, die das Schicksal der Menschen und Götter bestimmen. Sie weben die Fäden des Lebens, wachen über Geburt und Tod und erinnern daran, dass das Leben in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft eingebettet ist. Schicksalsgöttinnen sind archetypische Symbole für die Macht des Schicksals, das einerseits vorbestimmt scheint, andererseits durch menschliche Handlungen beeinflusst werden kann.
Schicksalsgöttinnen in der nordischen Mythologie – die Nornen
In der germanisch-nordischen Mythologie sind die Nornen die bekanntesten Schicksalsgöttinnen. Die drei Göttinnen heißen Urd, Verdandi und Skuld und verkörpern Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Sie sitzen an den Wurzeln der Weltenesche Yggdrasil und spinnen die Schicksalsfäden aller Lebewesen.
- Urd steht für die Vergangenheit und das, was bereits geschehen ist.
- Verdandi symbolisiert das Werden, das Hier und Jetzt.
- Skuld verkörpert die Zukunft und das, was noch kommen wird.
Die Nornen sind damit ein Sinnbild für das unausweichliche Wirken von Ursache und Wirkung, vergleichbar mit dem indischen Karma.
Schicksalsgöttinnen in der griechischen Mythologie – die Moiren
Auch in der griechischen Mythologie gibt es drei Schicksalsgöttinnen, die Moiren. Sie heißen Klotho, Lachesis und Atropos.
- Klotho spinnt den Faden des Lebens.
- Lachesis misst seine Länge ab.
- Atropos schneidet ihn schließlich durch.
Die Moiren sind mächtiger als die Götter des Olymp und erinnern daran, dass selbst Zeus dem Schicksal unterworfen ist.
Schicksalsgöttinnen in der römischen Tradition – die Parzen
In der römischen Mythologie finden sich die Parzen, die stark den griechischen Moiren ähneln. Auch sie sind drei Göttinnen, die das Leben eines Menschen von der Geburt bis zum Tod begleiten. Ihre Namen sind Nona, Decima und Morta.
Spirituelle Bedeutung der Schicksalsgöttinnen
Schicksalsgöttinnen symbolisieren in allen Kulturen die Vergänglichkeit des Lebens und die Verbundenheit von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Sie zeigen, dass jeder Gedanke, jede Handlung und jede Entscheidung Teil des großen Schicksalsnetzes ist. In moderner Spiritualität werden die Schicksalsgöttinnen oft als Archetypen verstanden, die für das Bewusstsein der Lebenszyklen, für Wandel und für das Loslassen stehen.
Schicksalsgöttinnen in Märchen und moderner Symbolik
Die Vorstellung der Schicksalsgöttinnen lebt auch in Märchen und Volksglauben fort. Dort erscheinen sie oft als drei Feen, die das Leben eines Kindes bestimmen oder als gute und böse Feen, die unterschiedliche Wege aufzeigen. In der modernen Esoterik werden sie mit dem Faden des Lebens, Karma oder dem universellen Gesetz von Ursache und Wirkung in Verbindung gebracht.
Zusammenfassung
Schicksalsgöttinnen – ob Nornen, Moiren oder Parzen – erinnern uns daran, dass das Leben einem höheren Plan folgt. Sie verkörpern die Kräfte von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und lehren uns, bewusst und achtsam mit unserem eigenen Schicksal umzugehen.