Schelte
Schelte ist ein durch laute Worte geäußerter harter Verweis, ein Tadel, der klar kommuniziert wird. Schelte ist ein Ausdruck aus der gehobenen Sprache. Schelte ist eine verbale Maßregelung, ein Tadel, ein strafendes Wort.
Wortherkunft Schelte - Etymologie
Das Substantiv Schelte kommt vom verb schelten, beschimpfen, schimpfen, ausschimpfen, tadeln, Vorwürfe machen. Das Verb schelten kommt vom althochdeutschen skeltan, schmähen, tadeln, beschimpfen, seit dem 8. Jahrhundert nachweisbar. Skeltan, auch geschrieben sceltan, hat zu tun mit Schelle, Schall, und bezeichnet also etwas Lautes. Das Substantiv Schelte ist seit dem 9. Jahrhundert nachweisbar in der Schreibweise skelta und bedeutete Schmähung, Tadel.
Schelte im mittelalterlichen Recht
Im mittelalterlichen Recht war Schelte die Anfechtung eines Zeugen, eines Eides, eines Urteils oder einer Urkunde. Schelte war der Vorwurf der Rechtsbeugung, der bewussten Rechtsbeugung, gedacht und konnte einen Zweikampf zur Folge haben.
Unbescholten
Ein unbescholtener Bürger ist jemand, dem noch keine Schelte zugekommen ist. Unbescholten ist jemand, der frei von öffentlich entehrendem Tadel. Als unbescholtener Bürger gilt man auch, wenn man noch nicht in einem Gerichtsverfahren angeklagt bzw. von der Polizei verfolgt bzw. von anderen angezeigt wurde.
Umgang mit Schelte
Wer gescholten wird, also Schelte empfängt, der kann es mit Swami Sivananda halten: Bear insult, bear injury - highest Yoga. Trage Schmähung, trage Kränkung - das ist der höchste Yoga.
Man sollte auf Schelte weder mit Ärger und Wut, noch mit Rückzug und Depression reagieren. Wenn der andere recht hat, dann kann man ihm für das Feedback danken und schauen, was man umsetzen kann. Wenn der andere nicht recht hat, dann nickt man einfach - und bewahrt seine Würde.