Lajja Gauri
Lajja Gauri ist die Göttin von Glück, Fülle und Fruchtbarkeit. Sie wird als Torso dargestellt, mit einer Lotusblume an Stelle des Kopfes. Lajja Gauri ist die Göttin, die mit Glück, Fülle und Fruchtbarkeit verknüpft wird. Lajja Gauri wurde im frühen Shaktiismus dargestellt. Nach den Historikern kann sie zurück bis in die Kunst des Indus-Tales von 2500 – 1500 v.Chr. verfolgt werden. Sie wird in Deccan angebetet und verehrt, einer Region des indischen Subkontinentes. Lajja Gauri bezeichnet eine unschuldige Göttin. "Lajja" bedeutet Bescheidenheit. Sie ist eine Manifestation von Parvati, die Gemahlin von Gott Shiva.
Die Ikonographie der Göttin Lajja Gauri
Lajja Gauri wurde in vielen antiken Schnitzereien dargestellt. Die bekannteste Abbildung der Göttin hat einen weiblichen Körper und eine Lotusblume anstelle des Kopfes. Ihre Beine sind an den Knien geöffnet und hochgezogen, wie in der Pose "ein Kind gebären" oder "Selbstdarstellung". Der Körper zeigt Brüste und ein vollständig erblühter Lotus wird am Kopf gezeigt. Es kann sein, dass die Darstellung von Purna Kumbha inspiriert wurde. Die Ikonographie der Göttin stammt ab von einer Gruppe früher und bekannter Symbole wie Lotus und Purna Kumbha oder einem übersprudelnden Topf. Die Bilder von Lajja Gauri werden als glücksverheißend und wundervoll angesehen. Man glaubt, dass sie gegen böse Mächte schützen. Diese Bilder werden beschrieben als "Mutter Göttin", eine "nackte kauernde Göttin" oder "eine dargestellte Frau".
Die verschiedenen Formen von Lajja Gauri werden mit dem Konzept von Glück, Fruchtbarkeit und Fortpflanzung assoziiert. In der indischen Kunst ist der Lotus das Symbol von Glück, Fruchtbarkeit und Fortpflanzung. Er wird auch mit Ideen von Reinheit und perfekter Weisheit in Verbindung gesehen.
Fundstücke der Lajja Gauri
Im Jahr 1940 wurde eine Marmorstatue von Lajja Gauri mit Inschriften gefunden, auf Nagarjunakonda. In Tempeln wie zum Beispiel dem Lakulisa Tempel in Siddhanakolla und dem Bala Brahma Tempel bei Alampur im Mahbugnagar-Bezirk von Andhra Pradesh werden noch viele Chalukyan-Abbildungen angebetet. Eine riesige Abbildung von Lajja Gauri kann man bei Mahakuta, nahe Badami in Karnataka betrachten. Viele andere Lajja Gauri Figurinen wurden gefunden in Osmanabad, Ahmednagar, Paunar, Ramatola in Maharashtra; Sannati, im Siddheshwar Tempel in Gulbarga und Belgaum in Karnataka, Bhita und Allahabad in Uttar Pradesh, Sanchi, Bundelkhand und Rewa in Madhya Pradesh; Nagarjunakonda, Kudavelli, im Sangameswara Tempel, Yellala, Bhavansi und Alampur in Andhra Pradesh; sowie im Datasuram Chakrayi Tempel in Thanjavur Bezirk von Tamil Nadu.
Lajja Gauri wurde in den Abbildungen auch mit Gott Ganesha in Verbindung gebracht. Diese sieht man üblicherweise in Andhra Gedenktafeln. Ganesha ist ein Sohn von Shiva und Parvati. Eine Schlange wurde direkt unter der Göttin eingeschnitzt. Terrakotta-Figuren und Statuen von Lajja Gauri wurden in fast ganz Indien gefunden, speziell in Südindien. Diese gehen meist zurück auf das erste Jahrhundert nach Christus. Die Mehrheit dieses Abbilder wurden in der Gupta- und Nach-Gupta-Periode geschnitzt.
Die verschiedenen Namen von Lajja Gauri
Die Namen von Lajja Gauri variieren von Staat zu Staat und von Distrikt zu Distrikt. Einige der Namen, die die Dorfbevölkerung benutzt, um Lajja Gauri zu bezeichnen, sind: Anantha Devi, Nagnamata, Kumkana, Aditi, Renuka, Elaba, Yellamma, Kotvi, Prithvi, Belam Kallachema, Nagna Kabandha, Verul, Kamalamukhi, Kamala Gaurima, Kamala Gangamma, Mahakundalini, Adyashakti, Jogulamba, Matangi, Maria, Mahuramma, Ekavira, Yamabai, Yamai, Vyaghreswari, Sang und Sakambari. Diese Namen beschreiben ihre physischen Erscheinungsformen.
Nagna Kabandha bedeutet "nackter, kopfloser Körper". Das Wort Nagna deutet Nacktheit an und Kabandha bezeichnet den Torso. Sakambari beschreibt die Fruchtbarkeitsgöttin, verbunden mit Ernte. Yellamma (Göttin der Grenze), Yellala, Yellesvara, Elapura, Alapuri, Alampur and Hamlapuri tragen alle die gleiche Bedeutung. Lajja Gauri wurde ursprünglich als Gramadevata verehrt. Ihre Hauptfunktion bestand darin, sich um das Wohlergehen der Familie zu kümmern. Ab dem vierten Jahrhundert jedoch wurde sie mit Lord Shiva in Verbindung gebracht und wurde somit in den Status von Parvati erhoben. Alle antiken Stätten an denen Abbilder von Yellamma oder Lajja Gauri gefunden wurden, waren Zentren der Fruchtbarkeits-Anbetung.
Lajja Gauri betrat den Hindu-Pantheon mit einem niedrigen Status. Sie wurde als Mutter-Göttin für die Fruchtbarkeit verehrt. Dennoch wurden die Abbilder von Lajja Gauri in Indien selten nach dem achten Jahrhundert erstellt und überhaupt nicht mehr nach dem 12. Jahrhundert. Die Verehrung der Göttin wird jedoch noch in einigen Tempeln fortgesetzt.
Siehe auch
Literatur
- Dowson, John: A Classical Dictionary of Hindu Mythology and Religion – Geography, History and Religion; D.K.Printworld Ltd., New Delhi, India, 2005
- Shiva Samhita-Geheimlehre Indiens
- Eckard Wolz-Gottwald: Yoga-Philosophie-Atlas
- Swami Sivananda, Die Kraft der Gedanken (2012)
- Deepak Chopra - Die sieben geistigen Gesetze des Yoga
- Swami Satyananda: Kundalini Tantra
Weblinks
- Yoga Vidya Sanskrit Glossar
- Offizielle Homepage von Yoga Vidya
- Divine Life Society - Sivananda Ashram
Seminare
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